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4 | ↠ You and I got lost in it

       

31. Dezember 2012 | New York

Justin Timberlake hatte sich wirklich Mühe gegeben, die gemietete Halle in eine richtige Partylocation zu verwandeln. Wo auch immer man hinsah, überall war Silvesterdekoration zu finden, als wüsste man nicht bereits ohnehin, dass wir das Jahr 2013 begrüßen würden. Die vier riesigen Zahlen, die Justin an die Wand geklebt hatte, räumten die letzten Zweifel aus. Vielleicht war dies aber auch einfach nur Vorsicht, damit die Partygesellschaft auch mit einem durchaus bereits gut gefüllten Alkoholpegel noch wusste, welchen Anlass wir eigentlich feierten.

Auch die Bar, an der ich zwei rote Becher mit Bier füllen ließ, ließ keine Wünsche offen. Doch die wenigsten Gäste wussten dies wahrscheinlich zu schätzen, zu verwöhnt waren wir alle bereits von den Annehmlichkeiten des Promidaseins. Eine der wenigen Ausnahmen bildete da sicherlich meine Freundin, die aufgeregt angefangen hatte zu kreischen, als sie vorhin die große Auswahl an bunten Cocktailschirmen gesehen hatte.

Taylor zuliebe klaute ich mir nun zwei Cocktailschirmchen in grün, ihrer Lieblingsfarbe, und steckte sie in unsere Bierbecher.

„Meine Freundin steht auf die Schirme", erklärte ich dem Barkeeper grinsend, als ich seinen irritierten Blick bemerkte.

Er erwiderte mein Grinsen. „Glaub mir, Jüngelchen, das ist wahrlich nicht das Merkwürdigste, was mir heute untergekommen ist. Ihr Stars seid ein komisches Volk."

Kurz war ich versucht, nachzufragen, was ihm heute alles schon an komischen Eigenarten begegnet war, aber sein geschockter Blick ließ mich befürchten, dass ich die Antwort wahrscheinlich lieber erst gar nicht kennen wollte.

Ich bedankte mich bei dem Barkeeper und ging dann einige Schritte durch den Raum, bis ich einer deutlich betrunkenen Kendall ausweichen mustse, die nur noch schwankend unterwegs war und mich beinahe mit ihrem Cocktail überschüttete.

„Pass doch auf", murmelte ich und konnte das Mitglied des Kardashian-Clans gerade noch auffangen, bevor sie eine Begegnung mit dem marmornen Fußboden hatte.

„Danke, Harvey." Kendall grinste mich an.

„Harry, nicht Harvey", murmelte ich augenverdrehend. Man sollte meinen, dass sie sich meinen Namen langsam einmal merken könnte, schließlich war sie mit Taylor befreundet. Aber sie weigerte sich streng und bedachte mich stattdessen mit hundert anderen Namen.

„Wie auch immer, Hershey. Wir sehen uns." Kendall winkte mir einmal zu, was zu leichten Gleichgewichtsproblemen führte und torkelte dann weiter.

Sie würde Mitternacht sicherlich nicht mehr erleben, wenn sie jetzt schon so dicht war und den neuen Jahresbeginn in einer Ecke verschlafen. Aber das war nicht mein Problem.

Seufzend bereute ich es, mich von meiner Freundin zu dieser Party überreden lassen zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass ich in einer Stunde der einzig halbwegs nüchterne Anwesende sein würde und das machte keinen Spaß.

Mein Blick suchte Taylor in der Menge, was nicht lange dauerte, da ich sie überall erkennen würde. Es war, als zog mich ihr Anblick beinahe magisch an.

Gegen den Pfosten gelehnt stand ich eine Zeitlang einfach nur da und starrte meine Freundin an, die sich gerade angeregt mit Cara unterhielt und auf vielfältige Gestik zurückgriff. Dabei strahlten ihre blauen Augen so sehr, dass ich es selbst vom anderen Ende des Raumes erkennen konnte. Zweifelslos erzählte sie gerade etwas über ihre Familie oder ihre Katzen, die ihrer Meinung ebenfalls Teil ihrer Familie waren – eine Aussage, die schon viele Diskussionen zwischen uns ausgelöst hatte.

Doch schlussendlich war immer ich derjenige gewesen, der die Diskussion beendet hatte. Solange Taylor glücklich war, nahm ich jede Niederlage gerne in Kauf. Alleine ihre angedeuteten Grübchen, die immer dann entstanden, wenn sie einen Streit gewann, waren es definitiv wert.

Ihre blonden Haare wurden durch die Scheinwerfer bunt beleuchtet und ich musste zugeben, dass der Anblick durchaus ansehnlich war. Es war peinlich, aber ich konnte meine Freundin stundenlang ansehen und bekam dennoch nicht genug von ihr.

Alles an ihr war einfach wunderschön. Ihre blonden Haare, die manchmal beinahe weiß aussahen und sich wie ein Heiligenschein um sie legten. Ihre blauen Augen, die dunkler wurden, wenn wir uns küssten. Ihr Lächeln, das Kriege beenden könnte und in meinem Inneren gleichzeitig ganze Kämpfe wüten ließ.

Ich musste lachen, als Taylor durch eine begeisterte Handbewegung beinahe Josh Hutcherson seinen roten Plastikbecher aus der Hand schlug, der sich eilig aus ihrer Reichweite entfernte und beschloss, dass ich die Anwesenden lange genug der Gefahr in Gestalt meiner Freundin ausgesetzt hatte.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich zu Taylor und Care herüber, die mich nicht einmal bemerkten, so vertieft waren sie in ihr Gespräch.

Meine Freundin zückte ihr Handy und hielt es Cara unter die Nase, die grinsend auf das Gerät herunterstarrte. Das Lachen der beiden war selbst über die laute Musik hinweg zu hören und langsam befürchtete ich, dass es doch nicht um Taylors Katzen ging, sondern um mich.

„Über was lacht ihr bitte so sehr?", erkundigte ich mich.

Während jedes andere Mädchen nun wahrscheinlich beschämt ihr Handy hätte verschwinden lassen, streckte Taylor mir stattdessen lachend ihr Handy entgegen, auf dem ein Video lief, wie ich während eines Konzertes eine Stufe übersehen hatte und voll auf den Hintern segelte.

„Schön, dass dich meine Schmerzen so sehr amüsieren können."

Augenverdrehend drückte ich ihr ihren Bierbecher in die Hand.

„Nicht wahr?" Taylor zwinkerte mir zu und klaute sich einen Kuss von meinen Lippen.

Sie schmeckte nach Bier und der Tomatensuppe, die vorhin unter den Gästen verteilt worden war und dennoch hätte ich nichts dagegen, sie den ganzen Abend weiter zu küssen.

„Ihr zwei seid so verliebt, dass ich am liebsten kotzen würde", meinte Cara lachend.

Taylors Lippen lösten sich von meinen, um ihr zuzuzwinkern. „Vielleicht solltest du dir auch einen Freund suchen, die eignen sich super, um dir etwas zu essen zu kochen und deine Füße zu wärmen."

Ein Schluck Bier wanderte meinen Rachen herunter, wobei ich mir beinahe ein Auge mit dem Cocktailschirmchen auspikste.

„Das hört sich an, als wäre ich einfach nur ein Accessoire wie eine Handtasche", beschwerte ich mich bei Taylor.

Sie lachte. „Keine Sorge, Harry. Du bist ganz sicher meine Lieblingshandtasche unter allen anderen Handtaschen."

Bei jedem anderen hätte ich mir nun Sorgen gemacht, wie viel Alkohol er schon getrunken hatte. Aber bei Taylor hatte ich schon vor langem gelernt, manche Aussagen einfach nicht zu hinterfragen, sondern als gegeben hinzunehmen.

„Was für eine Handtasche bin ich denn?", erkundigte ich mich neugierig.

„Definitiv eine glitzernde, rote mit vielen Sternchen."

Ich legte meine Arme um Taylor und zog sie an mich.

Sie lächelte zu mir hoch. „Ich liebe dich, Harry."

Taylor sagte die drei Worte nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen, aber dennoch fing mein Herz immer noch an zu fliegen wie beim allerersten Mal.

„Ich liebe dich auch. Mehr als du wahrscheinlich je begreifen wirst", murmelte ich und klaute mir einen Kuss von ihren Lippen.

„Hier ist mir gerade zu viel Kitsch. Wir sehen uns später", verabschiedete sich Cara lachend von uns beiden. Mir war es nur Recht, denn so hatte ich Taylor nun ganz für mich alleine.

Kopfschüttelnd sah Taylor zu Justin, der sich gerade einen Rotwein gönnte. „Kulturbanause."

Es erinnerte mich an unsere erste Begegnung, bei der Taylor sich über Liam lustig machte, weil er sich einen Weißwein gönnte.

Ich strich meiner Freundin lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei ich sie beinahe mit meinem Bier überschüttete und mich im letzten Augenblick gerade noch fangen konnte.

Taylor lachte. „Du hast sicherlich viele Talente, aber Koordination gehört definitiv nicht dazu."

„Hatten wir das nicht bereits geklärt? Ich meine, schließlich hast du gerade lange damit verbracht, Cara sämtlichen peinlichen Momente meines Lebens vorzuspielen", grinste ich. „Wahrscheinlich sollte ich deswegen beleidigt sein."

Sie pikste mir in die Wange, woraufhin meine Grübchen zum Vorschein traten.

„Keine Grund zum beleidigt sein", murmelt Taylor. „Dafür hast du genügend andere Talente."

Ich zog eine Augenbraue hoch. „Welche denn zum Beispiel?"

„Du wachst auf magische Weise immer vor dem Wecker auf. Außerdem kochst du ganz passabel und deine Gesangsfähigkeiten sind auch nicht zu verachten", zählte sie auf.

Ich verdrehte die Augen. „Das ist alles, was dir einfällt?"                

„Was willst du denn jetzt bitte hören?"

„Ich weiß nicht. Wie wäre es mit sexy, gut im Bett und vor allem eine Granate beim Kirschkernweitspucken?"

„Das mit dem Kirschkernweitspucken wirst du mir noch beweisen müssen", flüsterte Taylor mir ins Ohr. „Die anderen Sachen kann ich so guten Gewissens unterschreiben."

Ihre Finger wanderten unter meinen Pullover, was meine Konzentration gehörig einschränkte. Sie machte mich wahnsinnig auf die beste Weise.

„Lass uns von hier verschwinden", meinte ich lächelnd und nahm ihre Hand in meine.

Taylor stellte keine Fragen, das tat sie nie. Sie vertraute mir blind.

Achtlos ließen wir unsere halbausgetrunkenen Becher in der Halle zurück, dann holten wir uns unsere Winterjacken und verschwanden in die Schwärze der Nacht.

New Yorks kühler Nachtwind wehte uns entgegen, aber die Wärme von Taylors Hand in meiner vertrieb jegliche Kälte und ließ mich fühlen wie an einem heißen Sommertag.

„Wohin gehen wir?" Taylor sah mich fragend an, während ich sie durch die Straßen zog und ich konnte sehen, wie sie ihre Stirn in Falten legte.

Ich grinste. „Du bist wahrscheinlich das neugierigste Mädchen, das ich kenne."

„Das kann gar nicht sein! Louis ist dein bester Freund und er hört nicht auf zu fragen, bis er eine Antwort kriegt. Er ist viel schlimmer als ich", beschwerte sie sich.

„Deswegen habe ich auch neugierigstes Mädchen gesagt. An Louis kommt so schnell keiner heran", lachte ich und wir eilten weiter durch die Sixth Avenue.

Vor uns glitzerten die Straßenlaternen und ließen New York in aller Pracht vor uns aufstehen. Außer uns beiden war kaum jemand auf der Straße unterwegs. Die meisten anderen Bewohner hatten sich in ihren Wohnungen verkrochen oder waren bereits auf einer der unzähligen Partys angelangt.

Das war auch Taylors Plan gewesen, aber wenn ich schon einmal in New York war, dann wollte ich feiern wie die Einwohner und ein Erlebnis aus dem letzten Abend des Jahres machen, das mir meine große Liebe geschenkt hatte.

Dieses Jahr könnte ich nie wieder vergessen, genauso wenig wie das Mädchen in meiner Seite.

Ich war für immer hoffnungslos verloren.

„Wie viel Zeit bleibt uns noch bis Neujahr?", fragte Taylor mich, während sie neben mir durch die Straßen hüpfte, um sich warm zu halten.

„Fünfzehn Minuten. Aber keine Sorge, wir sind fast da."

Die dicke Wintermütze wärmte ihre Ohren, aber auch mit Kopfbedeckung war die kalte Nachtluft New Yorks nur schwer zu ertragen. Auch meine Füße fühlten sich mittlerweile an, als würden sie zu Eisklotzen erstarren.

Doch wir liefen einfach nur schneller, um uns warm zu halten. Trotz der Kälte hatten wir unheimlich viel Spaß und lachten viel, während wir die Straßen der Stadt bewanderten, die niemals schlief.

Taylors Lachen war schöner als jedes meiner Lieblingslieder, ich hätte es jeden Tag stundenlang hören können.

Hand in Hand machten wir uns auf dem Weg zur größten Partylocation des Landes. Die Musik wurde immer lauter und ich konnte schon von weitem vergnügtes Lachen und Wortfetzen verstehen, die jedoch wegen der schieren Menge einfach nicht zuzuordnen waren. Doch erst als Taylor die Security vor den Gitterzäunen sah, verstand sie, was ich vorhatte.

„Wir feiern auf dem Times Square Ball?"

„Willkommen in New York", grinste ich und küsste sie leidenschaftlich.

Dann reichte ich dem Securityguard die Tickets, die ich schon vor Wochen besorgt hatte. Offiziell war die Verantstaltung ausverkauft, aber es hatte manchmal seine Vorteile, wenn man berühmt war. Ich nutzte die VIP-Karte nicht oft, aber dieses Mal war sie mir es wert gewesen.

Solange ich mit meiner Freundin die Silvesternacht zusammen wie richtige New Yorker verbringen konnte, hätte ich ein ganzes Vermögen gezahlt und mich auch für Barack Obama ausgegeben, wenn das nötig gewesen wäre. Glücklicherweise reichte jedoch auch mein Name, um uns den Eintritt zum Times Square Ball zu garantieren.

Der Securityguard gab uns zwei Bändchen, die Taylor und ich uns gegenseitig umlegten. Dann zog ich meine Freundin hinein in die Menge.

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?", fragte Taylor mich stirnrunzelnd, während sie sich bereitwillig von mir durch die Menschenmasse ziehen ließ. Dabei umklammerte sie meine Hand, als hätte sie Angst mich zu verlieren.

„Warum nicht?"

Taylor musste schreien, um den Lärm zu übertönen. „Weil wir keine Security dabei haben. Was passiert, wenn wir erkannt werden?"

Ich blieb stehen und beschloss, dass diese Stelle genauso gut war, wie jede andere, um den Balldrop beobachten zu können. Dann zog ich sie in meine Arme und sah zu ihr herunter.

„Wir werden schon nicht erkannt werden. Keine Sorge, uns wird schon keine Presse verfolgen", versicherte ich ihr.

Taylor biss sich auf die Unterlippe. „Es ist nicht die Presse, um die ich mir Sorgen mache, sondern deine Fans. Sie hassen mich."

„Sie hassen dich nicht", entgegnete ich, obwohl wir beide wussten, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Viel zu oft hatten wir uns in den letzten Tagen wegen meinen Fans gestritten, die Taylor einfach nicht an meiner Seite akzeptierten.

Bis jetzt waren es nur Gerüchte gewesen, noch gab es kein offizielles Statement oder Bild über unsere Beziehung. Aber bereits jetzt gingen viele One Direction Fans auf die Barrikaden und ließen ihren Frust an Taylor aus.

Das tat mir im Herzen weh, denn ich konnte nicht verstehen, wie man dem wundervollsten Mädchen dieser Welt mit so viel Hass begegnen konnte.

„Wir werden nicht einmal auffallen. Niemand wird uns erkennen", versprach ich Taylor.

Ein Versprechen, das ich ihr nie hätte geben sollen. Denn ich hatte keinen Einfluss darauf.

Um sie auf andere Gedanken zu bringen, gab ich ihr einen zarten Kuss auf die Lippen und lächelte erleichtert, als ich sah, dass das Funkeln in ihre Augen zurückkehrte.

Taylor schlang ihre Arme um mich. „Wie lange noch?"

„Zwei Minuten."

Ich rückte ihre Mütze zurecht, damit ihre Ohren auch ganz bedeckt waren und schweigend warteten wir darauf, dass das neue Jahr sich die Ehre geben würde. Wir sagten nichts, denn jedes Wort wäre überflüssig gewesen. Stattdessen genossen wir es einfach nur, den anderen festhalten zu können. Das Gefühl, dass uns nichts auf der Welt auseinanderreißen konnte, solange wir nur stark genug klammerten, ließ mich lächeln.

Der Countdown begann und gemeinsam mit den Menschen um uns herum zählten wir herunter. Taylor und ich wurden eins mit der Menge. In den kommenden Minuten unterschied uns nichts von dem Familienvater zu unserer Rechten und der Gruppe Frauen, die links von uns standen. Wir verschmolzen in der Menschenmasse und waren genauso wie jeder andere auf diesem Platz.

Nicht Taylor und Harry, die Superstars, sondern einfach nur ein Mädchen und ein Junge, die sich über Alles auf der Welt liebten.

„Drei", schrien wir gemeinsam mit allen anderen.

Ich beugte mich ein Stück weit zu Taylor herunter.

„Zwei!"

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen.

„Eins!"

Unsere Münder kamen sich so nah, dass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Es bereitete mir eine Gänsehaut.

„Frohes Neues Jahr!"

Wir küssten uns und in diesem Moment hätte ich nirgendwo anders sein wollen. Taylors Lippen auf meinen, meine Hand an ihren Wangen, ihre Finger an meinem Nacken. Jedes Detail saugte ich in mir auf, während sie mir den Atme raubte.

Der Kuss hatte etwas Magisches an sich, er ließ mich fühlen und fühlen und fühlen. Pures Glück explodierte in meinem Inneren und ich sah in Taylors Augen, dass es ihr genauso ging.

Ein Leben lang würde ich den Geschmack ihrer Lippen auf meinen nicht wieder vergessen und das Gefühl ihrer Hände, die über meinen Rücken strichen, während über uns der Nachthimmel in allen Farben explodierte.

Doch jedes Silvesterfeuerwerk konnte nicht so strahlend scheinen wie Taylor. Sie überstrahlte Alles, war mein Dreh- und Angelpunkt in dieser Nacht.

Ich lächelte in unseren Kuss hinein, während ich all meine Liebe in ihn legte.

Als wir uns wieder von einander lösten, mussten wir beide nach Atem ringen und es gab nichts Schöneres.

Den Weg zu Taylors Apartment  legten wir in einer Seifenblase zurück, die uns von der Außenwelt abschirmte und uns in ihrem Inneren glücklich sein ließ. Wir beachteten keine der anderen feiernden Menschen, die uns begegneten, die Anwesenheit des anderen reichte uns vollkommen aus. Nur wir beide waren wichtig. Mehr brauchten wir nicht.

Das Problem bei Seifenblasen war jedoch, dass sie Platzen konnten. Sie gaben keinen Knall von sich, wenn sie vergänglich wurden. Es geschah auf leise Art und Weise, beinahe unhörbar.

Unsere Seifenblase platzte lautlos und ich bemerkte es erst, als sie uns bereits völlig durchnässt hatte.

Als ich auf Taylors Balkon trat, war noch alles wundervoll und ich genoss den Anblick der Silvesterkracher, die sich einen Kampf mit den Lichtern New Yorks lieferten, während ich mit Louis telefonierte. Er klang nicht mehr nüchtern und erklärte mir betrunken, dass er gleich auf seiner Party auf den Esstisch springen und einen Striptease hinlegen wollte. Es dauerte, bis ich ihn vom Gegenteil überzeugen konnte.

Als ich wieder hineinging und die Balkontür wieder sanft hinter mir zuzog, um die Kälte der Nacht auszusperren, war die Seifenblase bereits geplatzt. Es war, als hätte sie die eisige Kälte mit in das Apartment geweht und alles eingefroren.

Taylor saß weinend auf dem Sofa, die Tränen flossen in Strömen aus ihren Augen und sie zitterte wie verrückt.

Ich eilte auf sie zu, wobei ich mir beinahe den Zeh am Couchtisch stieß und zog sie in eine feste Umarmung. Sie spannte sich an, ließ sich dann jedoch in meine Arme fallen und vergrub ihr Gesicht in meinem Pullover.

„Was ist passiert?", flüsterte ich und wischte ihr hilflos die Tränen von den Wangen, sobald sie zu mir hoch sah.

Taylor sagte nichts, sondern drückte mir einfach mit zitternden Fingern ihr Handy in die Hand. Sobald ich auf den Bildschirm war, wusste ich, was los war.

Sie musste nichts erklären, das Bild von uns beiden, wie wir küssend auf dem Times Square standen, war eindeutig genug. Wir waren aufgeflogen, auf die brutalste Art und Weise.

Letztes Jahr hatte niemand unsere Beziehung gewusst, in diesem Jahr wusste es jeder. Zwischen den Jahren lagen nur zwei Stunden, aber diese hundertzwanzig Minuten hatten alles verändert.

Die Welt krachte über uns ein.

Wütend starrte ich auf Taylors Handybildschirm, während ich mich gleichzeitig vollkommen hilflos fühlte.

Doch das Bild war es nicht, was mir das Herz brach, es waren all die Kommentare, einer schlimmer als der andere. Es war nicht das erste Mal in den letzten Wochen, dass Taylor mit Hassnachrichten bombardiert wurde, aber heute erreichte es neue Ausmaße.

Das war der Moment, in dem ich verstand, warum Taylor anfangs darauf gepocht hatte, unsere Beziehung geheim zu halten. Es war ein Fehler gewesen, sie mit der Welt zu teilen.

Ein Fehler, der mir zuzuschreiben war.

Eine Träne bahnte sich aus meinen Augen, während ich wütend das Handy von mir warf. Ich hatte genug gelesen, es würde nur noch schlimmer werden.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll", murmelte ich.

„Sag nichts. Halt mich einfach nur fest, Harry." Taylors Stimme brach.

Als tat ich dies. Ich klammerte mich an sie, als würde ich sie nie wieder loslassen wollen und strich ihr mit sanften Fingern über den Rücken, in dem Versuch, sie zu beruhigen.

Mein Herz brach, weil ich nichts weiter tun konnte, als Taylor festzuhalten.

Uns lag die ganze Welt zu Füßen, wir hatten all den Ruhm und den Reichtum und dennoch gab es nichts Bedeutungsloseres. Denn die Welt gönnte uns unsere Liebe nicht.

„Es tut mir leid. So furchtbar Leid", flüsterte ich immer wieder.

„Es ist okay. Es ist okay", flüsterte sie immer wieder.

Ich sprach die Wahrheit, ihre Worte waren eine Lüge, die sich sanft um unseren Hals legte und anfing, zu zudrücken.

„Ich liebe dich", flüsterte ich. Leere Worte wie eine Seifenblase, die ebenfalls platzte.

Taylors Tränen kamen unaufhaltsam, immer schneller und schneller, bis sie gleich ihr Apartment in einen Ozean verwandelten, in dem wir jämmerlich ertranken.

„Bitte sag mir, was ich tun kann", murmelte ich hilflos, während Taylor sich an mich klammerte, als wäre ich ihr Anker.

Sie weinte und weinte und weinte. Bis keine Tränen mehr übrig blieben.

Dann starrte sie mit traurigen Augen ins Leere.

Es machte mir mehr Angst als all ihre Tränen.

„Könntest du bitte irgendein Statement abgeben? Dich zu mir bekennen und deinen Fans sagen, dass wir glücklich sind? Dass viele von ihnen einfach über das Ziel hinausschießen?", flüsterte Taylor, ihre Stimme rau vom Weinen.

Ich schluckte, denn ich war mir nicht einmal mehr sicher, ob wir überhaupt noch glücklich waren. Vor einigen Stunden war es noch so gewesen, aber jetzt wusste ich nicht, ob wir es jemals wieder sein würden.

„Mein Management würde mich umbringen, Tay."

Der Blick in ihren Augen, die darin liegende Enttäuschung, brach mir erneut das Herz. Immer und immer wieder. Ich hatte immer gedacht, dass Herzen bloß einmal brechen könnten. Taylor hatte mir heute das Gegenteil bewiesen.

„Dein Management glücklich zu machen ist dir wichtiger? Die ganze Welt bezeichnet mich als Schlampe, die nur deinen Ruhm abgraben will und alle stellen es so hin, als wärst du mir in die Falle getappt. Ist das okay für dich?" Sie klang tonlos.

„Natürlich ist das nicht okay für mich", murmelte ich und zog sie fester an mich, doch sie spannte sich an und löste sich aus meinen Armen. Die Entfernung zwischen uns zerriss mich.

„Du hast mir ein Versprechen gegeben, Harry." Taylor sah mich aus ihren blauen Augen an, die durchs Weinen ganz rot geworden waren. Dennoch war sie immer noch wunderschön. „Du hast versprochen, mich nicht alleine zu lassen, wenn die Hölle über uns einbricht. Erinnerst du dich?"

Nie könnte ich das vergessen. Ich fiel. Tiefer und tiefer und tiefer. Bis ich schmerzhaft aufprallte. Doch ein blick in Taylors blaue Augen und der Fall begann von vorne.

„Ich erinnere mich. Natürlich tue ich das. Aber One Direction baut darauf auf, dass ich als Womanizer bekannt bin. So verdiene ich mein Geld. Außerdem kann ich unsere Fans nicht durch so ein Statement vor den Kopf stoßen." Ich sah meine Freundin flehend an, ganz in dem Wissen, dass ich gerade mein Versprechen brach. „Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich meine Karriere für dich wegwerfe, Tay. Ich kann so etwas nicht posten."

Taylor sah aus, als würde sie wieder anfangen zu weinen. Aber es waren keine Tränen mehr über, sie hatten uns bereits alle erstickt.

„Dann ist es besser, wenn wir es beenden", flüsterte sie mit erstaunlich fester Stimme.                                                            

So endete es, bevor es überhaupt wirklich anfangen konnte.

Es endete langsam, schleichend, unaufhaltsam und mit einem lauten Knall, der unserer Welten schmerzhaft auseinanderbrach.


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Meine Lieben,

Ich hoffe, ihr nutzt die freien Tagen ordentlich zum Ausruhen und Essen.

Ein ganz großes Dankeschön geht an @LeoLeonieLeo , weil sie mich auf den Vergleich mit der Seifenblase gebracht hat. Ich finde ihn wunderschön und ich hoffe, es ist okay, wenn ich ihn verwende.

Wir sind fast am Ende angelangt, 2 Kapitel werden noch folgen.

Danke euch allen für eure Votes und Kommentare! Ich freue mich über jeden einzelnen!

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