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Am nächsten Tag erwachte Drago nicht von einem freundlichen Stupsen Luces Schnauze, sondern von einer Kakerlake die über sein Gesicht krabbelte. Noch zu müde um vor Schreck zu schreien, warf er das Insekt nur mit einer ruckartigen Bewegung seiner Hand auf den Boden. Er beobachtete wie sich das Krabbeltier wieder auf den Bauch drehen wollte. Aber mit seinen kurzen Beinen lag es hilflos da und zappelte wie ein Fisch auf dem Trocknen. Endlich gelang es der Kakerlake sich wieder aufzurichten und krabbelte weg. Allerdings kam sie nicht weit, denn ein großer Fuß mit einem noch viel größeren Schuh stieg kaltherzig auf sie drauf. Kurz darauf stand eine ungepflegte, stinkende Frau mit Hakennase und tintenschwarzen Augen vor ihm. Drago konnte nur vermuten, dass es die selbe Heilerin wie gestern war. Erfragte sich warum König Fulgor so hässliche Kräuterweiber in seinem Schloss arbeiten ließ. Sie waren weder freundlich noch besonders gute Heilerinnen, aber womöglich waren sie auch nur seelenlose Körper die den Auftrag hatten Kranke zu verarzten. Drago biss die Zähne zusammen als die Hexe ihm den Verband vom Bein riss, die Wunde mit furchtbar brennendem Zeug bestrich, und schließlich einen neuen stinkenden Lumpen um seinen Oberschenkel zurrte. Erleichtert atmete Drago auf als die Prozedur vorbei war, er hatte die ganze Zeit die Luft angehalten um nicht aus Versehen zu schreien. Aber seine Freude war nur von kurzer Dauer, denn bald schon kam eine zweite Frau und ließ scheppernd eine hölzerne Schale auf das Bett fallen. Sein Inhalt schüttete sich dabei fast vollständig über der Decke aus. Nicht besonders hungrig setzte sich Drago auf. Ziemlich abgeneigt gegenüber der nicht sehr appetitlich aussehenden Brühe, nahm er dennoch einen Schluck. Sie schmeckte fade und war so kalt, dass es im Mund schmerzte. Aber immerhin nicht bitter oder so. Er hatte schon schlechtere Gerichte essen müssen. Also trank er die dünne Suppe aus ohne sie richtig zu schmecken, und stellte die Schale danach auf den Boden. Dabei blieb sein Blick an einer zermatschten Kakerlake haften, die platt und eklig auf dem Boden klebte. Das erstaunte Drago doch etwas, galten diese Käfer nicht als unzerstörbar? Etwas verängstigt starrte der Junge das Insekt an, das leblos da lag. Waren die Schuhsohlen dieser Krankenschwestern etwa vergiftete? Oder waren sie so unnatürlich schwer wie einDrache, übrigens das schwerste Tier dieser Welt, was aber keinen Sinn im Vergleich zu ihrer Körpergröße machte. Es gab schon lange keine Drachen mehr hier, die waren alle in wärmere Gegenden geflogen, genauso wie die Vögel, die Greife, die Pegasi und was wusste Drago wer noch. Das war schon etwas her, fast drei Jahre, und Drachen hatte Drago hier längst nicht mehr erblickt. Der Reiter löste seinen Blick wieder von der zermatschten Kakerlake am Boden, und sah zu dem Hüter-Mädchen hinüber. Still lag es in seinem Bett, Dragos Fellumhang bedeckte sie von den Schultern bis zu den Knien, ihre Beine darunter waren bloß, denn auch die zusätzliche Decke war nicht länger. Und anstatt sie über den Körperteilen auszubreiten wo sie nichts wärmte, lag sie nur über Bauch und Rücken. Drago nahm die vielen Schürfwunden an ihren Beinen wahr. Eiskristalle und kleine Steinchen hatten sich in ihre Haut gebohrt, noch nicht einmal das hatten die üblen Hexen verarzten können. Über ihrem Bett war ein schmales Fenster, durch das das trübe Licht des Tages drang. Es beschien das Gesicht des Mädchens, und ließ ihre blasse Haut noch bleicher wirken. Blaue Haarsträhnen lagen noch immer über ihren Augen. Drago sah sich nach einer der Kräuterfrauen um, keine war in seiner Nähe, zum Glück. Denn das was der junge Reiter vorhatte, durfte er offiziell bestimmt nicht. Leise strich er dieDecke beiseite und schwang behutsam sein verwundetes Bein über die Bettkante. Ihm wurde beinahe schwarz vor Augen dabei, und die Arme auf die er sich stützte, zitterten kraftlos. Sofort ließ er sichwieder sinken. Er musste wohl doch mehr Blut verloren haben als er angenommen hatte. Dennoch unternahm er einen zweiten Anlauf, und setzte sich diesmal ganz auf. Dieses Mal drehte sich alles um ihn herum, aber er zwang sich, nicht in Ohnmacht zu fallen, und wartete bis das Gefühl etwas abgeflaut war. Da hörte er plötzlich Schritte näherkommen, und es dauerte nicht lange und eine stinkende Frau stand vor ihm. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn an wie Ungeziefer, welches sie am liebsten zertreten wollte: „Was ist los?", keifte sie Drago ins Gesicht. Dabei flogen eklige Speicheltropfen in seine Richtung, landeten aber Gott sei Dank nicht wieder in seinem Gesicht. „Ich ... ich muss mal.", nuschelte Drago, was sogar etwas der Wahrheit entsprach. Die große Frau rümpfte die Nase, und ihre schwarzen Augen blitzten argwöhnisch.„Na schön, verschwinde! Das Bett muss eh freigemacht werden!",krakeelte die Hexe schließlich. „Das Bett muss eh freigemachtwerden?", galt er hiermit etwa als entlassen? Verdattert saß Drago auf der Bettkante, während die Heilerin ihm heftig gestikulierend klarmachen wollte zu gehen, oder zu humpeln. Schließlich zog sie ihn einfach am Jackenkragen auf die Füße, und trug ihn daran wie einen kleinen Hund der etwas falsch gemacht hatte vor die Tür. Drago hätte den Boden noch nicht einmal berühren können wenn er es gewollt hätte, denn die Hünin trug ihn mit einer Hand so, als wäre er federleicht, hoch über den Dielen. Schließlich warf sie ihn unsanft vor die Tür. Mit einem gellendem Schrei landete Drago vor den Tatzen Lobas. Die Wölfin überragte den am Boden Knieenden so sehr, dass man das Untier nur zu gut als Drache hätte halten können. Hinter den Beiden warf die Hexe die Tür wieder zu. Loba senkte den massigen Kopf zu Drago hinunter, und zeigte ihre langen Zähne mit einem Knurren. Ihre Augen funkelten wie schwarzer Bernstein, als sie ihn verächtlich musterte. Die beiden kannten sich schon lange, seit fast drei Jahren, als Fulgor auf Lobo angeritten und mit Loba an seiner Seite die Stadt gestürmt hatte. Abschätzend rappelte sich der Junge vor der gewaltigen Alphawölfin auf. Sein verletztes Bein wurde dabei zwar nur leichtbelastet, aber dennoch wurde ihm schwindelig als er sich erhob. Etwas schwankend stand er da, aber er wusste, dass wenn man vor Loba seine Angst zeigte, alles noch schlimmer kommen würde. Das Tier musste seinen Kopf jetzt zwar noch immer senken um ihn anzusehen, aber nichtmehr so tief. Sie stupste ihn mit ihrer feuchten Nase gegen die Brust, und warf ihn zu Boden. Loba stieß ein erfreutes, kehliges Geräusch aus, dass sich stark nach lachen anhörte. Drago wurde fast schwarz vor Augen vor Schmerz, Schwäche und Scham. Die Alphawölfin lachte ihn aus. Das Geräusch wurde immer lauter, bis ein Heulgesang daraus entstanden war. Es dauerte nicht lange, und Lobo, ihr Rüde, kam herbei. Als der riesige Leitwolf den am Boden liegenden Reiter sah, stimmte er in das Lachen seiner Gefährtin ein, aber erst nachdem er sich einen Spaß daraus erlaubt hatte, Drago mit seiner mächtigen Pranke herumzurollen und zu knuffen, bis dieser schließlich halb ohne Bewusstsein langweilig wurde. Die beiden Wölfe sprangen herum und genossen den Augenblick des Sieges.

Plötzlich schoss ein schneeweißer Pfeil zwischen sie und packte Lobo am Hinterbein. Noch ehe der den unvorhergesehenen Angreifer richtig wahrnahm, zog der weiße Wolf mit seinem ganzen Gewicht an, und riss den Koloss von Wolf zu Boden. Loba aber hatte inzwischen bemerkt, dass jemand dabei war, der ihren Sieg zunichte machen wollte, und fletschte die Zähne als der weiße Blitz auf sie zuschnellte. Luce hatte allerdings nur einen Angriff vorgetäuscht, schnappte nur abfällig nach Lobas Rute, und stürmte dann auf Drago zu. Der lag noch immer halb besinnungslos vor der gewaltigen Fichtenholztür, und rührte sich kaum. Luce kam hechelnd neben seinem Freund zum Stehen und drückte ihm behutsam die Schnauze gegen die Wange. Drago öffnete schwach die grünen Augen, und kam wieder zu sich. Er begriff die Situation zwar nicht, aber dennoch griff er mit der linken Hand zum Sattelknauf und zog sich mit der anderen ganz auf den Rücken des weißen Wolfes. Kaum spürte dieser das gewohnte Gewicht auf seinem Rücken, preschte er davon. Lobo und Loba beließen es bei wütendem Heulen.

Luce trug seinen Partner zu Esmeralda. Esmeralda hatte den Auftrag bekommen Drago aufzuziehen bis er volljährig war. Sie arbeitete für König Fulgor, aber sie war immer gut zu Drago gewesen, seitdem Niebla, seine Mutter vor fast drei Jahren getötet worden war, damals war Drago erst 12 gewesen. Eigentlich müsste der Junge Esmeralda hassen, da sie den Platz seiner Mutter unrechtmäßig eingenommen hatte. Doch die Frau hätte ihn genauso gut schlecht behandeln können. Stadtessen hatte sie ihn wie eine Mutter versorgt. Sie sprach zwar nie über ihr früheres Leben, aber das war Drago recht solange sie ihn nicht nach seinem früheren Leben ausfragte. Mit einem hohen Heulen, dass nur Luce hinbekam, kündigte er sich an der Zimmertür Esmeraldas an. Die blonde Frau öffnete sofort. Sie trug ein olivgrünes, einfach gehaltenes Kleid. Ihre Augen schimmerten wie immer in leuchtendem Smaragdgrün, und ihre makellose Haut deutete auf ihr noch nicht sehr fortgeschrittenes Alter hin. Sie war 34, und somit noch relativ jung entgegen den Frauen die sonst noch so für den Thronräuber Fulgor arbeiteten. Sofort erkannte Esmeralda den gepeinigten Jungen auf Luces Rücken, der nun wieder ohnmächtig auf dem Wolf lag. Erschreckt hielt sich die Frau die Hand vor den Mund, als sie den blutigen Fetzen Stoff um Dragos Bein sah: „Oh meinGott! Was habt ihr denn getrieben, Jungs?" Trotz ihrem Erstaunen legte sie den Jungen in sein Bett. Dann betrachtete sie die genähteWunde, die erstaunlicherweise gut verarztet worden war. Die Stiche waren klein und nah nebeneinander. Dann wusch die blonde Frau die Wunde mit lauwarmen Wasser sauber, strich eine heilende Salbe darauf und legte einen neuen weißen Verband an. Schließlich deckte sie ihn zu, und fuhr ihm liebkosend durch die kurzen weißen Haare. Zerzaust und wild standen sie in alle Richtungen ab, aber anders kannte Esmeralda ihn auch nicht: Als abenteuerlustigen, mutigen und wilden jungen Mann. Luce hatte sich derweil auf dem Teppich vor dem Karmin ausgestreckt, hatte aber immer ein Auge auf Drago gerichtet.

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