Ein peinliches Essen oder Draco trifft die Lupins
Shipping: Drarry, Wolfstar als Harrys Vaterfiguren
Genre: Fluff, Humor
Wörter: 2280
Warnungen: Keine
Zusammenfassung:
Draco und Harry sind seit längerem zusammen und nun soll der ehemalige Slytherin endlich Sirius und Remus kennenlernen.
"Komm schon, Draco! Sie werden dich lieben."
Etwas genervt betrachtete Harry seinen Freund, wie dieser verzweifelt versuchte, seine blonden Haare vor einem Spiegel glatt zu streichen.
"Du siehst gut aus", murmelte der Gryffindor und trat näher, um Draco einen kurzen Kuss auf die Wange zu geben, doch dieser gab nur ein nervöses Hüsteln von sich.
"Bist du sicher, dass Sirius mich nicht hassen wird?"
Seine Stimme zitterte ein wenig und noch einmal warf er einen prüfenden Blick in den Spiegel.
"Oh, er wird dich doch nicht hassen! Er ist nur ein wenig, nun ja, misstrauisch. Ich habe ihm schließlich sechs Jahre lang davon berichtet, was für ein hinterhältiges Arschloch du bist", lachte Harry.
Draco verzog das Gesicht, so als hätte er in eine Zitrone gebissen.
"Erinnere mich nicht daran!", zischte er.
Ja er zischte tatsächlich, wie eine verdammte Schlange, ganz zu Harrys Belustigung.
"Drace, alles wird gut. Und selbst wenn sie dich hassen, ich werde dich trotzdem lieben."
"Versprochen?"
"Ja, versprochen. Und jetzt komm, du willst doch nicht zu spät kommen und einen schlechten Eindruck hinterlassen."
Dieses Argument zog und Draco trat auf den Kamin zu. Er nahm den Beutel daneben und warf etwas von dem Inhalt in die Flammen.
Sofort nahmen diese eine grünliche Farbe an und der blonde Mann stieg ins Feuer.
Er murmelte, mit immer noch recht panischem Blick, die Adresse und war dann verschwunden.
Harry tat es ihm gleich und sofort flogen Kamine an ihm vorbei, doch er bekam das Flohen kaum mit.
Auch wenn er Draco beschwichtigt hatte, so war er bei dem Gedanken, seinen Vaterfiguren seinen festen Freund vorzustellen doch etwas nervös.
Keinesfalls lag es daran, dass er schwul war, seine Onkel (auch wenn sie nicht tatsächlich mit ihm verwandt waren, so nannte er sie so) waren vielleicht die homosexuellsten Personen, die er kannte, es lag vielmehr an der Wahl seines Partners.
Jahrelang berichtete er von den Mobbingattacken Draco Malfoys und als er schließlich eines Abends, es war vor zwei Monaten gewesen, verkündete, er wäre seit Längerem in einer Beziehung mit seinem ehemaligen Peiniger, so war doch auch Remus, der sonst die Ruhe selbst war, milde überrascht.
An Sirius' Reaktion mochte er gar nicht denken.
Man hörte oft von Phasen der Verarbeitung und diese liefen bei seinem Paten ähnlich ab, wie man es in Büchern las.
Zu erst kam Verleugnung.
Sirius wollte es partout nicht glauben, dass sein Patensohn mit einem
Malfoy ausging, noch dazu mit seinem jahrelangen Widersacher.
Die nächste Phase war Wut.
Harry vermutete, dass Sirius eher sauer auf seine Familie war, denn er schrie lauthals über die Reinbluttraditionen.
Remus und Harry hatten sich an dieser Stelle stumme Blicke zugeworfen.
Die Wut war nach einer Zeit abgeklungen und so hoffte Harry immer noch auf die letzte Phase:
Akzeptanz.
Natürlich hatte er nichts davon Draco erzählt, dieser hätte sonst vermutlich einen Nervenzusammenbruch erlitten.
Endlich erreichte er sein Ziel und laut hustend trat er aus dem Kamin, Draco klammerte sich sofort an seinen Arm.
Beide standen sie mitten in dem heimeligen Wohnzimmer und warteten.
Die Lupins wohnten immer noch in dem gleichen Haus, in dem Harry aufgewachsen war.
Es war gemütlich eingerichtet, mit hellen Möbeln und hier und da blitzen auch Gryffindorfarben auf, wofür hauptsächlich Sirius und Harry verantwortlich waren.
Seit Harry vor zwei Jahren seine Ausbildung zum Auroren begonnen hatte, verbrachte er nur noch die Wochenenden hier und hatte sich schließlich eine eigene Wohnung gekauft, in der Draco nun halb eingezogen war.
Die andere Hälfte lebte immer noch in einem teueren Penthouse, er war einfach sentimental und Harry vermutete auch, Draco wolle den Luxus einfach nicht missen.
Endlich kamen von oben Stimmen und schließlich erschien Remus Lupin im Türrahmen.
Das Lächeln auf seinem Gesicht, verriet Harry, dass Sirius wohl in guter Stimmung war und er atmete ein wenig auf.
Draco neben ihm klopfte sich den Staub von seinem Umhang und machte dann einen unbeholfenen Schritt auf seinen ehemaligen Lehrer zu.
Unsicher was er nun zu tun hatte, stand der Blonde nur verloren in der Mitte des Raumes und Harry musterte ihn mitleidig.
Remus war zum Glück höflich wie immer und er kam in großen Schritten auf Draco zu und hielt ihm die Hand hin.
"Freut mich dich kennenzulernen", sagte er mit einem behutsamen Lächeln und der Slytherin ergriff dankbar seine Hand und schüttelte sie.
"Freut mich ebenfalls, Sir", sagte er, so ruhig wie er konnte und Remus' Blick wanderte erfreut zu Harry.
Dieser wusste genau, der Werwolf hatte eine Schwäche für Höflichkeiten.
Endlich betrat auch Sirius den Raum und für einen Moment herrschte Stille.
Draco wirkte für einen Moment sehr panisch und Harry hatte schon Angst, er würde einfach fliehen, doch dann ging sein Freund mit langen, wenn auch unsicheren Schritten auf seinen Paten zu.
"Draco Malfoy, Sir. Es freut mich Sie kennenzulernen."
Er streckte Sirius die Hand entgegen, doch dieser ergriff sie nicht.
Harrys Herz setzte für einen Moment aus.
"Ich weiß, wer du bist", sagte Sirius gedehnt und blickte auf die ihm angebotene Hand.
"Und es gibt keinen Grund, mich Sir zu nennen. Bei Remus wirkt diese Arschkriecherei vielleicht, aber bei mir kannst du dir das sparen. Verstanden?"
Draco schluckte, nahm seine Hand runter, warf einen weiteren panischen Blick zu Harry und nickte schließlich mit gesenktem Kopf.
"Gut", meinte Sirius und ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
"Und jetzt komm her!"
Harrys Pate zog den völlig überraschten Draco in eine Umarmung und klopfte ihm väterlich auf den Rücken, was den Blonden zum Husten brachte.
Sirius schob ihn ein wenig weg um ihn genauer zu betrachten.
"Mh, wenigstens hast du nicht das gleiche, nervige Gesicht wie dein Vater. Trainierst du? Da is ganz schön was dran an dir!"
"Ähm", machte Draco.
Harry schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
"Merlin, Sirius, lass den Jungen doch erstmal atmen und begrüß lieber deinen Patensohn" sagte Remus beschwichtigend und zog Sirius von dem immer noch entgeisterten Draco weg.
Harry hatte die ganze Szene mit offenem Mund betrachtet und ein Rest Anspannung war immer noch vorhanden, schließlich hatte Sirius noch nicht sein Einverständnis gegeben.
Remus hatte Draco bereits um den Finger gewickelt.
Er hatte ein zu gutes Herz und die höfliche Schüchternheit des ehemaligen Slytherins fand er bestimmt hinreißend und liebenswert.
Nun wurde auch Harry in eine dieser mörderischen Umarmungen gezogen, doch ganz im Gegensatz zu Draco war er diese seit klein auf gewohnt.
"Er sieht nicht schlecht aus. Guter Fang", flüsterte Sirius ihm ins Ohr und sofort schoss die Röte in Harrys Gesicht.
"Merlin, Sirius, musste das sein?"
Er schob seinen Paten ein wenig von sich, nur um in sein grinsendes Gesicht blicken zu müssen.
"Also, wer hat Hunger? Ich hoffe, du magst Lasagne, Draco", meinte Remus und wandte sich wieder an den Blonden.
Dieser nickte etwas zu eifrig mit dem Kopf.
"Sehr gerne, Sir."
"Schleimer", flüsterte Sirius, so leise, dass es eigentlich nur Harry hätte hören können, doch den scharfen Werwolfsinnen Remus' entging nichts und er warf seinem Mann einen scharfen Blick zu.
Das Essen war bereits fertig und so setzten sich alle vier an den Esstisch, Draco rückte dabei seinen Stuhl so nah an Harry, wie es nur ging.
Unter dem Tisch griff der Ältere beinahe zwanghaft nach seiner Hand und bereits nach geraumer Zeit waren beide Hände schwitzig, doch Draco ließ nicht los.
"Könnte ich bitte das Salz haben?", fragte Harry in die Stille hinein.
Remus zog überrascht ein Augenbraue hoch und wandte sich anschließend an seinen Mann.
"Hast du das gehört, Sirius? 17 Jahre Erziehung sind anscheinend doch nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, so wie wir immer geglaubt haben. Der Junge hat doch tatsächlich bitte gesagt."
"Skandalös!", behauptete nun auch Sirius.
"Aber ich wette, dass liegt nur an Draco. Er will doch bestimmt nicht, dass ihn seine Erziehungsberechtigten vor seinem Freund blamieren", sagte Remus mit todernster Miene.
"So etwas würden wir doch niemals tun", meinte Sirius gespielt verletzt.
"Ihr seid nicht meine Erziehungsberechtigten!", murmelte Harry und trat dem kichernden Draco gegen das Schienbein.
"Aua!", rief Draco und trat ihn zurück.
"Vergiss es Moony, die guten Manieren hat er bestimmt nicht von dem gelernt."
Dracos Wangen färbten sich rosa und Harry hätte ihn trotz der kleinen Zankerei gerne geküsst.
Das war jedoch nicht möglich, denn sein Freund würde ihn umbringen.
Er war bereits kein Fan von öffentlichen Küssen, was hauptsächlich an den Paparazzi lag, die Harry seit seinem Sieg über Voldemort auf Schritt und Tritt folgten und ein Kuss vor seinen beinahe Eltern würde ihm sicherlich eine Woche auf dem Sofa einbringen, obwohl es seine Wohnung war.
Die Stimmung lockerte sich ein wenig und langsam kamen sie ins Gespräch.
"Wie läuft die Arbeit, Harry?", erkundigte sich Remus schließlich.
"Oh, nur langweiliges Bürozeug", erwiderte er und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Glaubt ihm kein Wort! Wenn er abends nach Hause kommt, hat er jedes Mal mindestens zehn neue blaue Flecken und vor einer Woche ist er auf der Couch zusammengebrochen, woraufhin ich ihn ins Bett tragen musste und bei dem Versuch hat er mir fast die Nase abgehext, weil er dachte, ich wäre ein Feind."
"Draco!", knurrte Harry. "Du kannst ihnen doch nicht sowas erzählen."
"Warum nicht? Sie machen sich doch Sorgen um dich!"
"Genau deswegen ja!"
Remus unterbrach die erneute Zankerei.
"Was machst du beruflich?"
"Ich bin Personal Trainer für die Spieler der Falmouth Falcons", sagte Draco und lud sich noch ein wenig Lasagne auf den Teller.
"Wie bitte?", sagten Remus und Sirius gleichzeitig.
"Oh, hat Harry das nicht erzählt?"
Beide schüttelten den Kopf und Sirius hatte sogar seine Gabel beiseite gelegt.
"Bei Merlins Unterhose, du kennst die verdammten Falcons und mein Patensohn erzählt mir kein Wort!"
Harry kratzte sich am Kopf.
"Es gab irgendwie keine richtige Gelegenheit dazu."
"Keine richtige Gelegenheit? Ich bin der größte Falcons Fan überhaupt! Und du erwähnst nicht mal mit einem Wort, dass dein Freund sie trainiert?"
"Eigentlich trainiere ich sie nicht wirklich. Ich mache nur Bodenübungen mit ihnen, Ernährung, Work Outs und so was."
Sirius schloss für einen Augenblick die Augen.
"Du machst Work Outs mit Edmund McLoan?" fragte er gepresst.
Ein stolzes Grinsen stahl sich auf Dracos Gesicht.
"McLoan Fan, mh? Kein schlechter Sportler, aber so wenig Motivation hab ich noch nie bei jemandem gesehen."
Sirius blickte drein, als hätte Draco ihn gerade persönlich aufs schlimmste beleidigt.
"Nimms ihm nicht übel", meinte Remus, "er hat eine merkwürdige Schwärmerei für McLoan entwickelt."
Draco nickte ernst.
"Wer nicht, oder?"
"Wie bitte?", meinte Harry etwas gekränkt.
Draco seufzte und tätschelte Harrys Rücken.
"Natürlich bist du mein Lieblingsquidditchspieler."
Remus' Mundwinkel zuckten amüsiert.
"Brauchen viel Anerkennung, diese Quidditchspieler, mh?", grinste er und allen war klar, dass er nicht von Edmund McLoan sprach.
Harry und Sirius machten beide ein verächtliches Gesicht, doch Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Abend verlief zu Harrys Überraschung wirklich gut und kaum ging ihnen der Gesprächsstoff aus.
Als Draco nach jedem zweiten Satz gähnen musste, entschieden sie sich, aufzubrechen.
Doch Draco wurde von Sirius aufgehalten, der ihn ernst mit seinen grauen Augen anblickte.
"Können wir uns kurz unterhalten", murmelte er gedämpft.
Der Blonde musste schlucken und warf einen kurzen Blick zu Harry, doch dieser lächelte ihn nur aufmunternd an.
"Du machst ihn glücklich", sagte Sirius überraschend sanft.
Draco warf ihm einen überraschten Blick zu.
"Wirklich?"
Sirius lachte bellend.
"Ja, wirklich. Er schaut dich so an, wenn du wegsiehst."
Dracos Herz schlug ein wenig schneller und er dachte an die vielen Augenblicke, in denen er Harry so unverhohlen angestarrt hatte, einfach weil er nicht glauben konnte, wie wunderschön dieser Junge doch war.
"Macht er dich glücklich?"
"Ja", sagte er ohne zu zögern und er wusste, er sagte die Wahrheit.
"Was sagen deine Eltern dazu?", erkundigte sich Sirius und die Stimmung wurde schlagartig bedrückt.
Draco verzog das aristokratische Gesicht.
"Sie haben mich rausgeworfen", gab er zu.
"Was?"
Entsetzen und Wut standen dem Mann ins Gesicht geschrieben.
"Sie haben mir den Geldhahn aber nicht zugedreht und ich bin ganz froh, nicht mehr bei ihnen zu wohnen.
Die Ansichten die sie haben, die ich einmal hatte, kommen mir jetzt so falsch vor und wenn sie mich nicht akzeptieren wie ich bin, dann verdienen sie mich nicht."
Er reckte das spitze Kinn ein wenig vor.
"Hat Harry dir das eingetrichtert?"
"Ja."
"Remus mir auch. Du bist nicht der Einzige mit Reinbluteltern. Ich weiß, was du durchmachst und ich will, dass du weißt, dass ich dich nicht verurteile, für das, was du mal warst. Das einzige was zählt ist, dass du Harry glücklich machst und wenn du eine Familie brauchst, in dieser hier bist du willkommen."
Draco blickte auf seine Schuhe.
"Danke", sagte er, seine Kehle war auf einmal trocken und kaum hatte er aufgeblickt, da wurde er auch schon in eine weitere, feste Umarmung gezogen.
"Sirius?", kam Remus' Stimme aus dem Wohnzimmer.
"Harry will los und außerdem hat er Angst, dass du Draco umbringst und er meint, er würde Weihnachten dann nie wieder bei uns feiern."
"Mir gehts gut", rief Draco zurück, als Sirius ihn kichernd losließ.
"Merlin sei Dank!", rief Harry erleichtert und kam in den Gang gestürzt.
"Bist du sicher?", fragte er, als er seinen Freund ein wenig genauer inspiziert hatte.
"Du siehst ein wenig angeschlagen aus."
"Nur ein bisschen Sentimentalität", murmelte Draco und warf einen kurzen Blick zu Sirius.
"Gehen wir nach Hause?"
"Mit nach Hause meinst du sicher meine Wohnung", grinste der Auror.
"Meinetwegen", grummelte Draco und griff zu Harrys Überraschung nach seiner Hand.
"Ich glaube, sie mögen mich."
"Jaa?", murmelte Harry in seinen Nacken.
"Ja", erwiderte Draco und wandte sich zu ihm um.
"Hab ich dir doch gesagt", flüsterte er schläfrig und stupste Dracos Nase mit seiner eigenen an.
"Harry?"
"Ja?"
"Tut mir leid, dass ich so aufgeregt war."
"Ist nicht deine Schuld, aber können wir jetzt bitte schlafen?"
"Okay."
"Harry?"
"Was denn noch?"
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch."
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