Kälte
Heute - und nur heute - würde sich Mückenjunges allem widersetzen. Seiner Mutter, die ihn in die warme Kinderstube schicken wollte. Der unerbittlichen Kälte. Dem eisigen Wind. Der Finsternis.
Für Spinnenjunges! Zitternd kauerte er da, rückte näher an seine Clangefährten. Doch ihre Pelze schienen ebenso kalt und starr, wie Spinnenjunges winziger Körper.
Der SternenClan hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen, als er sie zu sich rief. Wie hat das nur geschehen können?
»Geh ins Warme, bevor du auch krank wirst.« Der Heilerschüler Dornenpfote beugte sich zu ihm.
Mückenjunges schüttelte den Kopf. »Das ist die Totenwache meiner Schwester! Der SternenClan wird bestimmt böse sein, wenn ich mich nicht von ihr verabschiede.«
»SternenClan-Katzen sind weise. Sie werden es schon verstehen«, miaute jemand.
Zweifelnd erhob sich Mückenjunges. »Aber...«
»Hab keine Angst. Spinnenjunges Geist wird immer über dich wachen.«
Ja, so muss es sein. Er rannte zur Kinderstube, in Richtung Wärme und Geborgenheit...
...und warf einen letzten Blick zurück.
Weisheit? Vergebung? Spinnenjunges?
Sie war immer die leichtsinnigste und sturste von ihnen gewesen. Nicht einmal das sollte von ihr bleiben?
Nein! Mückenjunges hoffte, dass auch den Kriegerahnen Fehler unterliefen.
Er schnurrte, als er sich vorstellte, wie seine Schwester ihn im SternenClan auslachte, weil er vor der Kälte floh.
***
~ Double-Drabble, 200 Wörter
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