Kapitel 1 - Nach elf Jahren
Aaliyah:
Ich stand vor dem großen, roten Hogwartsexpress und konnte gar nicht glauben, dass ich es bis hier hin geschafft hatte. Doch ich war froh, endlich von dort fort zu sein. Von dort, wo ich her kam. Aber, ich wusste noch weniger, was mich erwarten würde.
Ich wusste nur: Ich war Aaliyah Davina Lestrange, eine Waise und ein Reinblut dazu und das wahrscheinlich überraschendste, was ich in meinem Leben jemals erfahren hatte, ich war eine Hexe und seit dem heutigen Tag an eine Schülerin der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei und jetzt würde meine große Reise beginnen.
Die scharlachrote Lok pfiff und ein Blick auf die Bahnhofsuhr verriet mir, dass ich mich beeilen sollte, wenn ich nach Hogwarts wollte. So hievte ich meinen schweren Koffer und mein Käfig mit meiner Eule in den Zug und bahnte mir ein Weg durch die Menge um mir ein freies Abteil zu suchen. Doch so gut wie alle waren besetzt mit Schülern und dessen Koffern und diversen Tieren. Ältere und jüngere Schüler saßen in den Abteilen. Fledermäuse, Katze und Eulen befanden sich in den Käfigen.
Irgendwann, als ich am Ende des Zuges ankam und die Lok schon längst losgefahren war erblickte ich ein Abteil, wo ich vielleicht noch Platz finden konnte. Ich öffnete die Schiebetür und erkannte zwei Jungs, welche sich wie ein Ei dem anderen glichen. Zwillinge! Zwei Rotschöpfe.
„Hey, ähm ist hier noch n Platz frei?", fragte ich ein wenig schüchtern. Sie waren etwa in meinem Alter und schauten mich an. „Klar doch!", riefen beide im Chor. „Wie heißt du?", fragte der eine und half mir freundlicherweise meinen schweren Koffer auf die Ablage zu hieven, als ich das Abteil betrat. „Ally!", stellte ich mich vor und reichte den beiden die Hand. „Ich bin Fred, und das ist mein Bruder George!", lachte der Zwilling, welcher mir geholfen hatte.
Ich setzte mich ihnen gegenüber und stellte den Käfig meiner Eule auf den Sitz neben mir. Lex hatte rot braunes Gefieder und tiefblaue Augen. Sie war sehr selten, hatte mir der Verkäufer in der Winkelgasse gesagt. Ich sollte gut auf sie aufpassen.
Während der langen Fahrt unterhielt ich mich viel mit den beiden. Sie erzählte mir die Dinge, die sie von Hogwarts wussten. Ihre älteren Brüder Bill und Charlie hatten bereits die Schule abgeschlossen und Percy war zwei Jahre älter als die zwei, wenn ich das richtig verstanden hatte. Außerdem hatten sie noch einen kleinen Bruder Namens Ron und eine kleine, wohl sehr nervige Schwester Ginny. Eine Großfamilie also.
Die beiden erzählten mir, dass es in Hogwarts Häuser gab, die quasi wie eine Familie waren. Gryffindor, Syltherin, Hufflepuff und Ravenclaw. Jedes Haus hatte verschiedene Eigenschaften. Jede Hexe und jeder Zauberer wurde in eins der Häuser eingeteilt. In ihrer Familie kamen wohl alle nach Gryffindor, die Mutigen. Ich überlegte, wo ich wohl hinkommen würde. Ich sagte recht oft, was ich dachte, war temperamentvoll wie ich hörte, aber auch hilfsbereit und nett. Wie aber um Himmels Willen sollte man mit elf Jahren schon ausgeprägte Eigenschaften haben? Eigenschaften, die einen ausmachten... Etwa zwei Stunden der Fahrt schlief ich, denn ich war noch richtig fertig von gestern.
Irgendwann hatte Fred mich geweckt. „Wir sind bald da, Ally!", sagte er leise und gab mir etwas Wasser zu trinken, ich bedankte mich und zog mir meinen Mantel an, den ich an den Hacken an der Wand gehängt hatte.
Als wir am Bahnhof von Hogsmeade, einem Zaubererdorf ankamen, wurden wir, die 1. Klässler von einem großen Mann, einen Halbriesen abgeholt, welcher sich als Hagrid vorstellte. Er schien sehr nett und natürlich hatten Fred und George schon viel von ihm gehört. Praktisch wenn man große Brüder hat, die einem alles erzählen, was man wissen muss.
Wir fuhren mit den Booten über den schwarzen See nach Hogwarts und sollten uns immer zu dritt ein Boot teilen. Fred, George und ich warfen uns einen Blick zu, das genügte. Wir schnappten uns das erst Beste Boot und paddelten Hagrid hinterher.
Plötzlich wurde das Seewasser von etwas hellem erleuchtet und man hörte von allen Schülern Staunen und Murmle. Schließlich blickte ich auch nach oben und sah das wunderschöne Schloss in der Dunkelheit aus dem Wasser ragen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und selbst die Zwillinge hörten auf zu paddeln. Es war so magisch. Alle Fenster waren hell erleuchtet, man sah jeden einzelnen Turm, jede Mauer. Unglaublich. „Das ist es, Ally. Das ist Hogwarts!", lächelte George. Wow, hier würde ich zur Schule gehen. Und jetzt merkte ich erst, was für ein Glück ich hatte. Ich durfte Zaubern lernen. Ich war eine Hexe. Ich musste mich sehr zurückhalten um meine Haarfarbe nicht automatisch zu ändern. Ich war ein Metamorphmagus. Ich konnte meine Haarfarbe nach meinen Gefühlen ändern. Wann ich wollte. Aber ich wollte nicht, dass sofort jeder wusste, welche Gabe ich hatte. So trug ich meine Naturfarbe. Tiefschwarz.
Ich bin aufgeregt. Sehr sogar. Ich weiß nicht, in welches Haus der sprechende Hut mich schickt. Wer weiß das schon?
Als wir in Hogwarts ankommen werden wir von einer Professorin empfangen. Diese trug einen Mantel aus Samt und einen Spitzen Hut auf ihrem grauem Haar. Sie stellte sich als Professor McGonagall vor und erklärt uns etwas über die vier verschiedenen Häuser und sagte uns, wie Fred und George es mir bereits erklärten, dass unser Haus gleichzeitig unsere Familie ist. Außerdem sagte sie etwas von Hauspunkten und am Ende des Schuljahres würde das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal bekommen. Ich hatte das Gefühl, mit Fred und George in ein Haus zu kommen. Aber war ich denn wirklich mutig? Mutig genug für Gryffindor?
Dann führt sie uns in die große Halle, wo rechts und links jeweils zwei große Tische aufgestellt sind, an denen die anderen Schüler saßen und uns anstarrten. Die Decke der Halle sah aus wie der Himmel draußen. Unter ihr schwebten tausende von brennenden Kerzen. Als wir am Ende ankamen blieb Professor McGonagall stehen und erklärte uns, was wir zu tun hatten.
Fred und George kamen ohne zu zögern nach Gryffindor. „Cedric Diggory!" Ein wirklich gut aussehender Junge bestieg den Hocker und auch bei ihm sagte der sprechende Hut ohne lange zu überlegen „HUFFLEPUFF!" Das Haus der braven, treuen und tapferen. Der Junge stieg auf und ging lächelnd zu dem linken Tisch, welcher laut klatschte.
„Aaliyah Davina...Lestrange!" McGonagall hatte mich bei meinem Nachnamen etwas merkwürdig angesehen. Doch ich wiederum ging mit schnellem Herzschlagen auf den Hocker zu. Es wurde merkwürdig still in der Halle und als ich mich setzte, erkannte ich eine böse Mimik auf den Gesichtern mancher Schüler. Ich wollte nicht nach Slytherin, denn so wie ich es verstanden habe, waren in diesem Haus die dunkelsten Zauberer aller Zeiten. Und ich wollte zur guten Seite gehören.
McGonagall setzte mir den Hut auf den Kopf und ich erschrak kurz, als er zu sprechen begann. Als die dunkle, leise Stimme durch meine Ohren drang.
„Oh, eine Lestrange, es ist lange her, da habe ich entschieden, in welches Haus ich deine reizende Mutter stecke. Du bist freundlich, loyal, eine treue Freundin. Hufflepuff würde dir gut tun. Deine Mum war eine kluge, hübsche, reizende Frau. Dein Vater war in Gryffindor. Ein Streber, wie viele sagten, aber dennoch loyal und treu zu seinen Freunden. Manche Leute werden dich wegen deines Namens nicht mögen, sei dir dies bewusst, deshalb musst du stark sein. Überzeuge sie, dass du nicht wie deine Familie bist. Deine Familie hat viel mit dunkler Magie zu tun, Ally. Doch dein Vater war anders. Aber ich sehe dich dennoch mehr in einem anderem Haus, dem du den richtigen Weg zeigen kannst." „Mein Vater war ein Muggel!", sagte ich. „Oh du dummes Kind. Dein Vater war keineswegs ein Muggel. Er war ein Zauberer. Er hat einmal in dieser Halle hier gesessen. Genau wie du. Und ich sehe dich in SLYTHERIN!", das letzte Wort rief der Hut laut, so, dass es jeder hören konnte.
Erschrocken riss ich die Augen auf. Nein. Nein das konnte er nicht machen! Ich war doch nicht böse! Doch jetzt applaudierte der komplette Slytherintisch. Schüler standen auf und riefen meinen Namen. McGonagall ermutigte mich hinunter zu meinem Haus zu gehen, wo mir die Hände gereicht wurden. Wo man sich mir vorstellte. Warum um alles in der Welt? Ein dunkelhaariges Mädchen machte neben ihr Platz und stellte sich als Aria Greengras vor.
Tja, da war ich also. Verwirrt und völlig benommen in einem bösem Haus... Mein Gewissen, dass mich jemand beobachtete überkam mich und ich hatte recht. Der Schulleiter, Albus Dumbledore hatte seinen Blick auf mich geworfen und nickte mir nur aufmunternd zu. Doch ich sah ihn weiterhin traurig an. Ich wollte doch zu Fred und George...
Die Worte des sprechenden Hutes gingen mir immer und immer wieder durch den Kopf. Meine Mum war in Slytherin? Aber mein Vater war doch ein Muggel? Womöglich hatte der sprechende Hut sich geirrt. Mit Sicherheit.
Als ich zum Gryffindortisch sah, erblickte ich die Zwillinge etwa auf meiner Höhe. Doch sie sahen mich nur mit einem kalten Blick an. Ich biss die Lippen zusammen und meine Haarfarbe veränderte sich.
Wunderbar, dass wars dann also, mit meiner Gabe, die ich eigentlich verstecken wollte. Der Menthaphormagus in mir brach aus und meine Haare nahmen ein kühles blau an. Was genau ich alles damit anstellen konnte, musste ich noch Dumbledore fragen. Unser Vertrauensschüler führten uns nach Dumbledores Rede und dem gigantischem Festmahl hinunter in den Kerker.
Der Slytherin Gemeinschaftsraum lag im unterirdischem Teil des Schlosses. Der Eingang dieses Hauses war eine Steinmauer, welche sich mit dem richtigem Passwort öffnete. „Das Passwort ist Reinblut, es wird nach belieben geändert. Behaltet es also für euch. Und lasst bitte keine anderen Schüler außer Slytherins herein!", warnte uns der Vertrauensschüler.
Der Gemeinschaftsraum selbst war in grünem Licht gehalten. Die Wände selbst waren Silber schimmernd. Hoch über dem Kamin zierte sich unser Wappen. Das Bild der silbernen Schlange auf grünem Grund. „Die Mädchen schlafen rechts, die Jungs links!" unser Vertrauensschüler wies uns an die Wendeltreppen. Aria und ich blickten uns an, und wir waren uns sicher, dass wir uns ein Zimmer teilen wollten.
Ich glaube Fred und George gingen mir aus dem Weg. Und das fand ich komisch. Als ich eines Tages Fred allein zur Bibliothek laufen sah, fing ich ihn ab. „Was beim Merlin ist los mit dir?", fragte ich ihn. „Mit dir und George!" „Du checkst es nicht, oder? Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben! Und George auch nicht!", fuhr er mich an. Und sein Blick war voller Hass. „Warum?", fragte ich leise. „Was hab ich getan, das ihr mich hasst?", jetzt wurde ich lauter. Mich nervt es richtig, wenn Leute kein Klartext reden.
„Du bist eine Lestrange, verdammt! Warum hast du nichts gesagt?", Fred schrie schon fast, was mich leicht zusammenzucken ließ. Im Gang waren nur wir zwei. Keine Schüler weit und breit. Gut, ich war eine Lestrange? Was hatte das damit zu tun, das sich Leute Grundlos von mir abwenden?
„Ja und?", fragte ich leise. „Du hast wirklich keine Ahnung, oder?", fragte Fred jetzt. Ich schüttelte den Kopf. „Gut, ich erklär's dir! Deine Familie ist eine der gefährlichsten, dunklen Zaubererfamilien aller Zeiten. Und das du nach Slyhterin gekommen bist, ist nur berechtigt!", jetzt sah er mich mit einen herablassenden Blick an. Und das tat weh. „Weißt du was? Ich habe keine Ahnung, wer meine Familie ist, oder was sie getan habe! Ich bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, Weasley! Ich hatte keine Mutter, die sich um mich kümmert oder einen Vater, der mit mir väterliche Ausflüge machte und mich getröstet hat, wenn ich mich verletzt hatte. Ich war so froh, als ich erfuhr, dass ich von dort weg komme! Das mich nach elf Jahren endlich jemand mitnehmen will!", fuhr ich ihn zornig an. Und dann drehte ich mich auf den Absatz um und ging. Soll er doch glauben, was er will, dieser Weasley!
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Hallo ihr da draußen,
tja, dies ist nun endlich mal der Start meiner neuen Fanfiktion. Wie ihr schon mitbekommen habt geht es um Aaliyah Lestrange. Welche Hindernisse sie in ihrem Leben überwinden muss, oder ob sie sogar etwas über ihre Vergangenheit herausbekomtund ob Ally ihre wahre Liebe findet erzählt diese Geschichte. Ich hoffe, dass sie euch gefällt. :)
Xo, Sunny <3
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