Kapitel 50
„Wie geht es dir?" Theo kam langsam auf mich zu und setzte sich neben mir auf die Couch. Nachdem gestrigen Kampf verflog mein Adrenalin schnell und ich brach zusammen. Noch vor dem Haus erlitt ich einen Nervenzusammenbruch weshalb Theo sich um mich sorgte.
Die Erscheinung meiner Mutter und das mein ganzes Leben eine Lüge sei hat mir doch den Boden unter den Füßen wegrissen. Ich dachte ich würde es gewiss verkraften, nachdem ich so viel erlebt hatte, aber dem war nicht so.
„Besser.", sagte ich nur und wickelte die weiche Decke fester um mich.
Mein Vater, der mich mein ganzes Leben begleitet hat, war überhaupt nicht mein Vater. Irgendwo in dieser Welt war mein leiblicher Vater und dieser wusste nicht mal das ich existierte.
Wie kam ich nur auf die Idee zu denken das ich so etwas verkraften würde?
Theo umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Es erfüllte mich mit Wärme und ich holte tief Luft, atmete seinen Geruch ein. Minze mit einer fruchtigen Nuance, vielleicht Erdbeere oder Himbeere. „Hast du mein Shampoo genommen?"
Ein kehliges Lachen ertönte und seine Brust vibrierte. „Erwischt."
Meine Mundwinkel zogen sich nach oben und ich blickte ihn an. Seine grünen Augen ruhten auf mir und auch er lächelte. „Ich liebe dich." Eine Welle von Liebe erfüllte meinen Körper und mein Herz schlug wesentlich schneller. „Ich liebe dich auch!"
Ich ließ die Decke los und legte meine Arme um ihm, zog ihn zu mir herunter und legte sanft meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss und ich bekam Gänsehaut als er mich auf seinen Schoss zog.
„Theo ich- Oh.„ Wir ließen sofort voneinander ab und ich blickte leicht zerknirscht zu Judith die uns eben unterbrach. Sie blickte zu Boden und ich erkannte von hier, wie sie ihre Lippen aufeinanderpresste und ihre leicht geröteten Wangen.
„Was ist den jetzt schon wieder?" Er war genau so wenig begeistert wie ich das sie uns ausgerechnet jetzt stören musste. Manchmal war es einfach wie verflucht, irgendwer störte uns immer.
„Ein Bote von Alpha Levin ist eben eingetroffen."
Nun wurde ich hellhörig und ich lehnte mich vor. „Was?" Theo umfasste meine Hand und stand auf, zog mich gleichzeitig mit auf die Beine.
„Es muss die Runde gemacht haben.", sagte er leise und nachdenklich. Es war für mich unbegreifbar wie das passieren konnte, ich hatte es ihnen erst gestern erzählt. Wie konnte das nur so leicht durchsickern? „Aber wie?", hauchte ich und mein Magen zog sich wieder zusammen.
Ich fuhr mir durch die Haare und atmete lautstark aus. Wie sollte ich all das nur verarbeiten, wenn ich nicht mal genug Zeit hatte, um mit der jetzigen Situation klarzukommen?
„Es hat nicht die Runde gemacht. Ich war für deinen Schattenzauber verantwortlich und er wurde gestern gebrochen, ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, um dich zu finden." Eine wunderschöne weibliche Stimme erfüllte den Raum und hinter Judith kam eine Frau zum Vorschein.
Sie hatte kurze blonde Haare, braun-grüne Augen und ein zauberhaftes Lächeln. Ich war mir sicher das ich sie noch nie gesehen hatte und doch hatte ich das Gefühl das ich ihr vertrauen konnte.
„Du bist eine junge Frau geworden."
„Du lässt einfach eine verdammte Hexe ins Haus?" Theo entwich ein gefährliches Knurren und er stellte sich vor mir. Ich war so durcheinander, dass ich es zuließ und vorsichtig an ihn vorbeischaute.
„Entsch-„ „Nicht so unhöflich Alpha Biedermann. Ich bin nicht nur eine Hexe oder der Bote von Alpha Levin, ich bin auch sein Beta! Ich heiße Lyra und war damals eine gute Freundin von Ava ihrer Mutter!", unterbrach sie Judith sofort.
„Ein weiblicher Beta?", murmelte ich leise und sie blickte mich wieder an. „Das ist richtig."
Judith war mittlerweile verschwunden und ich wollte einen Schritt zu Lyra, aber Theo ließ es nicht zu. Er hielt mich fest und schüttelte den Kopf. „Du kennst sie nicht! Sei nicht so naiv!" „Meine Mutter hat mir aber von ihr erzählt und-„ „Du weißt von mir?", unterbrach sie mich und ich zog kurz die Augenbrauen zusammen.
„Seit gestern.", antwortete ich ihr und Theo lockerte seinen Griff, nachdem ich ihn anknurrte. „Also hat es Mia wirklich geschafft dich aus allen herauszuhalten und das obwohl sie auch ein Wolf war." „Irgendwie waren wohl Geheimnisse ihre große Leidenschaft.", sagte ich und sie lächelte. „Da magst du Recht haben."
„Weißt du, warum ich hier bin?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein." „Ich hatte deiner Mutter versprochen den Schattenzauber zu sprechen, aber sobald er gebrochen wird, hatte ich mir geschworen Alpha Levin die Wahrheit zu sagen." Sie kam näher.
„Du bist die Tochter eines Alphas der reines Wolfsblut in sich trägt. Du bist nicht nur die Seelenverwandte von Alpha Biedermann und somit die Luna des Rudel, du hast auch einen Anspruch darauf das Rudel von deinem Vater anzuführen und abgesehen davon brennt er darauf dich kennenzulernen."
„Sie wird das Rudel nicht anführen!"", sagte Theo sofort und ich runzelte die Stirn. Ich hatte keine Ahnung was das alles bedeuten sollte. „Wieso nicht?" „Das hast du nicht zu entscheiden!", zischte Lyra und ich war total verwirrt. „Wieso nicht?", wiederholte ich mich und Theo knirschte mit seinen Zähnen.
„Wenn du dich dazu entscheidest das Rudel von deinem Vater zu übernehmen wirst du ein Alpha und somit passiert dir genau das gleiche wie mir. Du wirst deinen Seelenverwandten finden und mich und das Rudel zurücklassen müssen."
„Aber ich dachte ich bin deine Seelenverwandte?" „Du bist auch meine Seelenverwandte aber das du jetzt ein Wolf bist hat die ganze Sache verändert und das dein leiblicher Vater ein Alpha ist auch. Das ist alles so scheiße kompliziert!"
„Das ist nicht kompliziert.", sagte ich ruhig und umfasste seine Hand. „Ich liebe dich und werde dich nicht verlassen!"
Er lächelte mich an aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Ich hoffe du änderst deine Meinung nicht, sobald du deinen leiblichen Vater kennengerlernt hast." „Ich verspre-„ „Verspreche nicht was du nicht halten kannst Ava!", unterbrach mich Lyra laut und ich verengte die Augen zu schlitzen.
Frage:
Hättet ihr vermutet das in ihr doch ein Wolf schlummert?
Und das ihr Vater gar nicht ihr "richtiger" Vater war?
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