Kapitel 45
Kurz entschlossen holte ich das Handy raus und wählte Theo seine Nummer. „Doch umentschieden?", fragte er und ich war so voller Schuldgefühle, dass sich Tränen in meinen Augen sammelten.
Ich weiß das ich nichts verkehrt gemacht hatte, zwischen James und mir ist nichts passiert, aber heute hatte er eine Grenze überschritten und es wurde Zeit reinen Tisch zu machen.
Theo musste es wissen und ich musste James auf Abstand bekommen.
„Wir müssen uns unterhalten.", sagte ich und schon liefen mir die ersten Tränen über das Gesicht. „Weinst du?"
„Kannst du bitte herkommen?" „Ich bin sofort da!" Er beendete das Gespräch und etliche Situationen spielten sich in meinen Kopf ab.
Ich wollte nicht das Theo es herausfindet und ich wollte auch James nicht in den Rücken fallen, aber Theo musste es wissen.
James und ich hätte uns fast geküsst hätte ich eben nicht rechtzeitig reagiert.
Das darf nicht nochmal passieren.
Nie wieder!
Keine zehn Minuten später klingelte es an der Haustür und ich setzte mich in Bewegung.
Ich hatte mich abreagiert und etliche passende Sätze zurechtgelegt um ihn alles schonend zu erzählen so, dass er James nicht umbringt, aber wahrscheinlich würde er es trotzdem machen.
Langsam öffnete ich die Haustür und ließ ihn herein, sofort umarmte er mich und schaute mich besorgt an.
„Was ist passiert? Als wir vorher telefoniert hatten war doch noch alles besten abgesehen das mit den Ratten was ich nicht sofort verstanden habe, aber ich nehme an du hast James damit gemeint."
Ich nickte und wir gingen ins Wohnzimmer. „Setz dich.", forderte ich ihn auf. „Sagst du mir jetzt was los ist? Du siehst fertig aus!"
Er wollte mich zu sich ziehen, aber ich blockte ab. Er brauchte mich nicht in den Armen zu halten, immerhin würde ich ihn wahrscheinlich gleich verletzten.
Ich spannte meinen Kiefer an und die ganzen Sätze, die ich mir vorher parat gelegt hatte, waren verschwunden. Sie hatten sich in Luft aufgelöst.
„Du musst mir versprechen keinen umzubringen."
„Na das fängt ja schon mal gut an.", murmelte er und atmete tief aus.
„Du musst es mir versprechen ansonsten sage ich es dir nicht." Ich strich mir Haarsträhne aus dem Gesicht und merkte jetzt wie sehr meine Hand zitterte.
Ich hatte tatsächlich Angst vor seiner Reaktion.
Er leckte sich über die Lippen und nickte langsam. „Ich verspreche es dir!"
„James liebt mich."
Es war ein kurzer Satz und doch riss er mir den Boden unter den Füßen weg und mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Ich erwartete das er laut wurde, knurrte oder auf den Couchtisch schlug, aber es passierte nichts dergleichen.
„Ich weiß."
„Was?", fragte ich, als hätte ich mich verhört. „Ich bin der Alpha und mir fällt sowas sofort auf, abgesehen davon ist er mein Beta und mein bester Freund. Ich hatte zwar gehofft ich liege falsch aber nun gut für Gefühle kann keiner was."
Ich legte den Kopf schief. Hatte ich was eingenommen oder war ich im falschen Film?
„Du flippst nicht aus?"
„Er hat dich ja nicht geküsst." Er schaute mich an. „Oder?"
„Er wollte mich küssen, aber ich habe ihn gestoppt. James flirtet schon lange mit mir nur heute hat er eine Grenze überschritten, weshalb ich es dir auch persönlich sagen wollte."
Ich erkannte plötzlich das sich seine Haltung verändert hatte. Vorsichtig wollte ich seine Hand umfassen, aber er zog sie weg. „Ich habe dir nur versprochen das ich keinen umbringen werde!", knurrte er und stand auf.
Panik machte sich in mir breit und ich folgte ihm schnell. „Bitte mach kein Mist!"
Ich schlüpfte schnell in meine Schuhe und stolperte hinter ihm her.
Er achtete gar nicht auf mich und stieg in sein Auto. Natürlich ließ ich mich nicht abwimmeln und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Er drückte das Gaspedal durch, bevor ich mich überhaupt angeschnallt hatte und jetzt rutschte mir wieder das Herz in die Hose. Ich war mir ziemlich sicher das er Kleinholz aus James machen würde.
Die Fahrt war kurz, weil er jedes Auto überholte und ich dachte wirklich wir würden einen Unfall bauen, aber wir kamen heil vor seinem Haus an.
Mein Herz rutschte noch tiefer als ich Judith, Becka und James vor seinem Haus sah. Schnell schnallte ich mich ab und stieg aus.
„Verschwinde!", rief ich ihm zu, aber James schüttelte den Kopf. Judith verzog das Gesicht und blickte zu Becka. „Was ist hier los?"
Theo schlug laut die Autotür zu und ich zuckte zusammen. „Ihr solltet reingehen!", knurrte Theo und mir wurde ganz mulmig. „Kannst du mir mal sagen was los ist?", fragte Judith und stemmte die Hände in die Hüften.
„James wollte Ava küssen!"
Judith und Becka wurden ganz blass und es war mir als ahnten sie was passieren würde. „Ich denke es ist besser, wenn wir gehen.", sagte Judith schnell und zog schon Becka hinter sich her.
Allein das die beiden sich aus dem Staub machten, machte mir noch mehr Angst.
„Geh ins Haus!" Ein tiefes und bedrohliches Knurren entwich ihm und seine sonst so wunderschönen grünen Augen waren schwarz wie die Nacht. „Sofort!"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro