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12-Das tote Herz

Mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend erhob ich mich ebenfalls. Ich wäre gerne weg gelaufen und mit einem Blick auf Nick, der angespannt neben seinem Stuhl stand, erkannte ich, dass es ihm genauso ging.
Anthony schritt zur Tür, öffnete sie und verbeugte sich tief. Das war merkwürdig, da Anthony als Alpha sonst meistens den Respekt erwiesen bekam und nicht umgekehrt. Diese Älteste musste also was besonderes sein.
„Celia, ich danke dir für dein schnelles Kommen, bitte tritt doch ein."
Ich reckte den Kopf um einen Blick auf die alte Frau zu erhaschen, die mit langsamen, aber sicheren Schritten nun das Haus betrat.
„Das mache ich doch gerne. Es ist eine ganze weile her, seit das letzte Mal jemand dachte, seine Gefährtin gefunden zu haben. Ich dachte schon, es passiert nie wider, solange ich noch lebe."
Die alte Frau lächelte sanft, als sie uns alle sah und nickte uns zu.
Sie lief etwas gebückt und wurde flankiert von zwei kahl rasierten, gross gewachsenen Männern in schwarzen Lederjacken. Ihre strähnigen grauen Haare hatte sie zu einem Dutt zusammen gebunden. Die Hälfte war aber schon wieder raus gefallen. Sie hatte sehr lange Haare. Sie fielen ihr über das rote, bestickte Kleid, worüber sie eine schwarze Stola trug. Sie stützte sich auf einen braunen Stock, in den irgendwelche Symbole geschnitzt waren. Ich erkannte aber nicht, welche.
„Ja, ich hoffe, wir haben dich nicht umsonst diese lange Reise antreten lassen."
Meinte Anthony und sie winkte ab.
„Ach, und wenn schon. Ich sitze schon zu lange herum."
Ich hatte die alte Frau, die so gar nicht wie eine Werwölfin aussah, so konzentriert angestarrt, dass mir entgangen war, dass alle anderen vor ihr in die Knie gegangen waren. Nur ich stand noch da, reglos und auf sie konzentriert. Als mir das bewusst wurde, war es schon zu spät.
Ihre grünen, wissenden Augen richteten sich abrupt auf mich und sie legte den Kopf schief.
„Das muss dann wohl Alana sein."
Meinte sie ruhig, während Anthony sich gar nicht schnell genug entschuldigen konnte.
„Verzeih, sie ist sich die Gebräuche der Rudel noch nicht so gewöhnt."
Mit einer hastigen Geste, bedeutete er mir, mich vor ihr zu verbeugen. Ich runzelte nur die Stirn. Wieso sollte ich? Meine Ehrfurcht musste man sich zuerst mal verdienen. Ich war nicht so leichtgläubig wie diese willenlosen Schäfchen um mich herum.
„Schon okay, Anthony. Sie scheint einen sturen Kopf zu haben. Wie passend."
Die Frau lachte leise und warm. Sie wirkte wie eine sehr liebevolle und geduldige Person.
„Nundenn, erhebt euch. Lasst uns ohne Umschweife zur Sache kommen."
Die Rudelmitglieder standen langsam auf.
„Bist du dir sicher? Wir haben Essen vorbereitet..."
Celia winkte erneut ab. Dieses mal energischer.
„Papperlapapp. Ich habe in meinem Leben genug gegessen. Ich will das Paar sehen, dass das Ritual durchführt."
„Wir sind kein Paar."
Entfuhr es mir und Celia hob eine Braue.
Nick trat langsam vor, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Er wirkte um einiges ruhiger als ich. Aber bei ihm wusste man nie, ob das nur Fassade war.
„Nein, sind wir nicht."
„Soso. Interessant. Dann kommt mal her ihr beiden."
Sie streckte ihre dürren Arme nach uns aus. Nach einigem Zögern lief ich auf sie zu und liess sie mich am Arm festhalten. Nick tat es mir gleich. Obwohl wir nebeneinander standen und ich ihn mir jeder Zelle meines Körpers spüren konnte, würdigte ich ihn keines Blickes.
Celia seufzte.
„Ich spüre hier einige Konflikte. Wie wäre es, wenn..."
Die Türe flog auf. Celias zwei Begleiter fuhren innert einer Millisekunde herum, richteten ihre Pistolen auf die Türe und verharrten. Das war krass, sie reagierten ja noch schneller, als wir Wölfe.
Zacharia trat unbeeindruckt ein.
„Ihr wolltet doch nicht etwa ohne mich anfangen?"
Fragte er hämisch lächelnd und verbeugte sich überschwänglich vor Celia.
Diese liess Nick und mich los und wandte sich interessiert dem Mann zu, den ich mehr fürchtete als alle anderen in diesem Raum.
„Ich würde gerne eine Erklärung erhalten."
Meinte sie fordernd. Sie war es sich wohl gewohnt, dass man ihr immer alles erzählte. Ihr wurde wohl nie etwas verschwiegen. Das musste sicher toll sein.
Anthony räusperte sich.
„Das ist Zacharia. Er behauptet, Alanas Erschaffer zu sein."
„Ich bin ihr Erschaffer, Anthony. Sie hat sich durch meinen Biss verwandelt."
Zac nickte vielsagend und grinste selbstsicher. Er wirkte noch immer ungepflegt, trug jedoch Hemd und Anzughose. Seine Begleiter sahen jedoch immer noch so heruntergekommen aus wie eh und je.
Celia runzelte die Stirn.
„Ah, Zacharia. Der selbst ernannte Alpha der Verstossenen."
„Zu ihren Diensten."
Ich wusste nicht, woher Celia das alles wusste, aber Zacharia schien das nicht zu beunruhigen.
„Dann komm herein Zacharia, zwei deiner Männer kannst du mitnehmen, der Rest bleibt draussen."
Zac gehorchte. Die Türe fiel hinter ihm ins Schloss und Simon, sowie Julian und Killian postierten sich sofort in seiner Nähe. Immerhin war er in ihrem Haus.
„Setzen wir uns."
Meinte Celia müde und setzte sich auf den bequemen Sessel im Wohnzimmer-Bereich.
Dann deutete sie auf die Couch, die ihr gegenüber stand.
„Na los. Ihr seid doch jung und fit, etwas schneller könntet ihr schon reagieren."
Merkte sie verschmitzt an.
Ich blinzelte kurz, setzte mich dann aber eilig hin. Möglichst weit weg von Nick.
Der Rest des Rudels inklusive Zacharia versammelten sich in einem Kreis um uns. Ich hasste es wirklich sehr, im Mittelpunkt zu stehen. Und jetzt gafften mich schon wieder alle an.
„Also. Lasst es mich mal zusammenfassen."
Meinte Celia und reichte ihren Stock einem ihrer Bodyguards, der ihn schweigend entgegen nahm.
„Alana wurde von Zacharia gebissen, jedoch in Anthonys Rudel aufgenommen. Und nun fordert Zacharia seinen Anspruch auf die junge Wölfin ein, ist das richtig?"
Sie sah Nick und mich an. Ich hoffte, dass Anthony für uns antwortete, doch anscheinend waren alle nur in zuhörender Funktion anwesend.
Ich war froh, als Nick zu reden begann.
„Alana wurde im Labor von Zacharia gebissen. Ihr wurde aber auch eine Spritze verabreicht. Es ist nicht sicher, ob Zacharia sie wirklich erschuf."
„Ah...und der einzige Weg für dich, Alana im Rudel zu behalten wäre, wenn sie deine Gefährtin wäre. Denn dann würde Zacharias Anspruch auf sie ungültig. Schlauer Junge."
Sie lächelte.
„Das ist nicht was ich..."
Mit einem vielsagenden Blick brachte Celia Nick zum schweigen.
Dann seufzte sie und sah uns eine Weile lang nachdenklich an.
„Na gut. Bevor wir beginnen, möchte ich aber noch kurz mit euch reden. Euch kennen lernen."
Ganz toll. Kaffekränzchen spielen während mir zwei dutzend Augen über den Rücken spähten.
„Du hast noch nichts gesagt, Alana. Wie geht es dir?"
Fragte sie mich und lehnte sich an die weiche Lehne des Sessels.
Ich mahlte mit dem Kiefer. Das war doch lächerlich. Befand ich mich hier etwa in einer Therapiesitzung?
Erwartete sie jetzt, dass ich meine ganze Angst und Sorge vor allen Anwesenden preisgab? Ihnen meine Schwäche auf dem Silbertablett servierte? Auf keinen Fall.
„Mir geht es gut."
Meinte ich deshalb nur. Sie kniff die Augen zusammen. „Ah, ja. Wie fühlt es sich an, ein Wolf zu sein?"
Ich blinzelte verunsichert.
„Gut, schätze ich?"
Sie lächelte.
„Ist dir bewusst, wie selten es ist, dass ich eine weibliche Wölfin sehe? Ich freue mich sehr, dass du hier bist. Magst du dich mir zeigen?"
Sie war ruhig und sanft. Sie wirkte wirklich nicht wie eine Gefahr. Aber ich fühlte mich trotzdem unwohl.
„Ähm..."
Machte ich und blickte hilfesuchend zu Killian.
„Ich meine, dass du mir dein wölfisches Ich zeigst."
Ich schluckte.
„Ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist."
Murmelte ich und verschränkte meine Hände, da sie wieder zu zittern begannen.
„Ist es."
Erwartungsvoll sah mich die Älteste an.
Furcht machte sich in mir breit. Das letzte Mal, dass ich dem Wolf in mir Zugang zur Kontrolle gewährt hatte, war das ziemlich ausgeartet.
„Na gut." flüsterte ich und schloss die Augen.
Ich liess zu, dass sich diese enorme Kraftquelle langsam in meinem Körper ausbreitete und meine Glieder entlang wanderte. Aber ich klemmte sie auch ab, liess nie zu viel der Kraft raus wie ich es eigentlich könnte. Zur Sicherheit.
Dann öffnete ich die Augen und blickte Celia an. Ich konnte ihre Körpertemperatur wahrnehmen, ihr Alter riechen und ihre Alten Knochen knarren hören.
Sie blickte mich aufmerksam an und deutete dann auf meine glühenden, violetten Augen.
„Wen hast du getötet, Kind?"
Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich dachte wieder an den Moment zurück, in denen ich Lucys zerfetzten Körper in den Armen hielt. Jedes Haar an meinem Körper stellte sich auf.
„Meine beste Freundin."
Etwas regte sich in Celias ausgeglichenem Blick.
„Das stimmt nicht. Zacharia hat sie getötet. Alana fühlt sich nur verantwortlich für ihren Tod..."
Nick sah vielsagend zu Zac hinüber, der selig grinste und sich an den Schrank lehnte. Nach einem mahnenden Knurren von Simon nahm er den Arm aber schnell wieder weg.
„Ich sehe schon, du trägst eine Menge Schuld mit dir herum, für eine so junge Frau."
Das war alles? Das war ihr Kommentar zu mir? Ganz toll, mir war wohl nicht mehr zu helfen.
Sie wandte sich Nick zu.
„Und du, junger Mann, wie kamst du dazu, sie als deine Gefährtin zu bezeichnen?"
Nick atmete langsam aus und stützte sich auf die Knie. Er mochte es genauso wenig wie ich, von ihr ausgefragt zu werden. Ich hatte es unterdessen wieder geschafft, den Wolf in mir einzusperren. Aber das war ganz schön anstrengend.
„Keine Ahnung. Ich wusste es halt einfach."
Meinte Nick und sein Blick ging zu Melanie, die sich schmerzhaft abwandte.
Celia folgte seinem Blick und nickte verstehend.
„Und sag mir Nick, wie wusstest du es? Was hast du gefühlt, was ist anders?"
Interessiert lehnte sich Celia vor, bis ihr faltiges Gesicht vor Nicks schwebte.
„Keine Ahnung. Es war halt so ein Gefühl..."
Nicks Blick streifte mich kurz, dann blickte er wieder Celia an.
„Ein tolles Gefühl, wann immer sie in meiner Nähe ist."
Ich schluckte und ein warmes Kribbeln erfasste mich. Dass Nick so etwas über mich sagen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber irgendwie fühlte es sich verdammt gut an.
„Wann immer wir uns berühren, gibt es einen Zwick. Es ist als wäre es zwischen uns statisch aufgeladen. Wir verstehen uns ganz und gar nicht, aber trotzdem habe ich immer das Gefühl, bei ihr sein zu müssen. Sie zu beschützen."
„Und wieso hast du das Gefühl?"
Ich sah Nick an und er mich. Das erste Mal seit langem, dass er sich so öffnete.
„Weil ich das Gefühl habe, ich könnte es nicht ertragen, wenn ihr etwas passieren würde."
Seine Stimme klang rau. In mir zog sich alles zusammen. Wow, dass er mir gegenüber solche Sachen fühlte, wusste ich gar nicht. Ich hatte immer nur das Arschloch in ihm gesehen, dass manchmal seine weiche Seite raus holte.
Ich sah, wie Margrit berührt lächelte ind sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. Natürlich, Nick war ja ihr Sohn, aber wir hatten ja nicht geheiratet oder so. Nick versuchte mir nur zu helfen, nicht von Zacharia verschleppt zu werden. 
„Danke Nick, ich glaube jetzt bin ich um einiges Schlauer."
Celia lächelte unheimlich und hielt denn eine Hand zu ihrem Bodyguard. Dieser hielt ihr eine kleine braune, hölzerne Truhe hin, die sie vorsichtig entgegen nahm.
„Was ist das?"
Entfuhr mir sofort dir etwas harsche Frage.
Celia reagierte aber ganz gelassen. Ich bezweifelte, dass es etwas gab, dass sie aus der Ruhe bringen konnte.
Vorsichtig stellte sie die hölzerne Truhe auf den Tisch vor Nick und mir.
„Das, meine junge Wölfin, ist das Herz des ersten Werwolfes. Es ist dazu bestimmt Herzen von Wölfen zu finden, die zueinander gehören."
Ich verzog angeekelt die Lippen. Auch einige andere Würgegeräusche wurden laut, als Celia den Deckel langsam und fast feierlich hoch klappte.
Der Innenraum der kleinen Truhe war mit weichem, rotem Samt ausgestattet. Und darauf lag etwas, das aussah wie ein brauner, verschrumpelter und ziemlich grosser Apfel. Es roch auch ziemlich streng aus der Kiste.
„Das war dein Ernst, als du von einem Herzen gesprochen hast."
Merkte Nick wenig begeistert an und ich beäugte das Herz misstrauisch.
„Und wie hat man das rausgefunden? Hat irgendwer beschlossen, dem armen Kerl einfach das Herz rauszuschneiden?"
Celia schmunzelte, während ich mir einen warnenden Blick von Anthony einfing.
„Das ist eine andere Geschichte, für die irgendwann mal Zeit ist. Jetzt aber geht es darum herauszufinden, ob eure Herzen füreinander bestimmt sind oder nicht."
Feierlich und ganz vorsichtig hob Celia das Herz hoch. Es stäubte etwas und ich fragte mich, ob das eigentlich nicht schon lange hätte verrotten sollen? So wie der Rest eines Körpers es auch nach dem Tod tat?
„Und was genau müssen wir jetzt tun?"
Fragte Nick ungeduldig. Er wirkte nicht, als würde er vom Zauber der Liebe erfasst sein. Pha, ich genauso wenig.
„Ihr verschränkt eure Finger und danach lege ich das Herz auf eure Handflächen. Es ist aber wichtig, dass ihr auf keinen Fall irgendwie mit den Nägeln rein stecht. Ihr dürft es nicht verletzen. Das ist ganz wichtig."
Bedeutungsvoll nickte Celia in die Richtung unserer Hände.
„Na los."
Ich sah zweifelnd zu Nick rüber. Ich wollte seine Hand nicht halten. Weil ich dann wieder seine Nähe spürte und all die damit verbundenen Gefühle zurück kehren würde. Gefühle, die ich lieber verdrängen würde.
Aber dann streckte mir der dunkelhaarige junge Mann langsam die geöffnete Hand hin.
„Na dann. Bringen wir es hinter uns."
Ich zog eine verärgerte Grimasse. Schön, wie er doch immer die richtigen Worte fand.
„Okay."
Ich verschränkte zögernd meine Finger mit seinen, während ich angestrengt auf meine Handfläche sah. Ich spürte Nicks Blick und ich spürte auch das Zwicken, als sich unsere Haut streifte. Sofort wurde mir ganz warm. Ich versuchte verzweifelt, es zu ignorieren.
„Und wie merken wir, ob sie nun Gefährten sind oder nicht?"
Kam es plötzlich ziemlich unruhig von Melanie.
„Ruhe!"
Schnauzte Simon sie sofort an.
Celia antwortete der jungen Frau, sah dabei aber mich an.
„Wenn das Herz zu leuchten beginnt, dann werdet ihr das erste Gefährtenpaar seit über fünfzig Jahren sein, dass sich tatsächlich gefunden hat."
Seit fünfzig Jahren? Ganz toll, wie hoch war da dann schon die Wahrscheinlichkeit?
Ich schluckte.
„Was wenn es nicht leuchtet?"
Celias Blick war ernst.
„Dann seid ihr nicht füreinander bestimmt. Und Zacharias Anspruch auf Alana wird geltend."
Ich wusste nicht recht, was ich mir wünschen sollte.
Einerseits wollte ich auf keinen Fall irgend eine magische Bindung zu Nick haben, aber andererseits war die Alternative, von Zacharia verschleppt zu werden.
„Seid ihr bereit?"
Nick nickte ernst und ich senkte den Blick auf das Herz, dass Celia ganz langsam auf unsere verschränkten Finger sinken liess.
Ich hatte gedacht, dass es sich eklig anfühlen würde. Schleimig oder so. Aber es fühlte sich an wie Papier. Sehr zerbrechlich.
Ich spürte, wir alle wie gebannt auf das tote Herz starrten. Und ich ertappte mich dabei, wie ich es ihnen gleich tat. Ich wusste nicht, auf welches Resultat ich hoffen sollte.
Eine Weile sassen wir so da und nichts passierte. Dann sah ich fragend hoch. Celia hatte sich zurück gelehnt und blickte ernst auf das Herz.
„War es das jetzt?"
Fragte Julian, worauf er von Simon einen Klatsch auf den Nacken kassierte.
Seine Frage war berechtigt. Es war sicherlich schon eine halbe Minute vergangen und das Herz hatte keinen magischen Glühanfall bekommen. Wie ich es eigentlich auch erwartet hatte.
„Habt Geduld."
Meinte Celia nur und wandte die grünen Augen nicht vor dem braunen Stück auf unseren Händen ab.
Also ergab ich mich meinem Schicksal und stützte den freien Ellbogen auf die Knie.
So sassen wir dann da. Unbewegt. Genauso wie alle um uns herum. Nur das regelmässige Atmen aller Anwesenden war zu hören. Über mehrere Minuten hinweg. Ich starrte das Herz an und mir wurde die Sache langsam zu blöd.
„Okay, wir haben unsere Antwort. Alana gehört mir."
Erhob Zacharia schliesslich triumphierend die Stimme. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, während ich Melanie erleichtert einatmen hörte.
Langsam hob ich den Blick und blickte in Nicks wunderschöne helle Augen.
„Es tut mir leid."
Sagte er tonlos. Formte es mit den Lippen, aber ich verstand es. Er hatte das getan was er konnte, um mir zu helfen. Aber jetzt gingen ihm die Möglichkeiten aus.
Ich lächelte gequält.
„Schon okay. Ich werde nicht mit ihm gehen. Ich werde..."
Ein erschrockenes Raunen ging durch das Rudel. In diesem Moment, als sich Nicks und mein Blick getroffen hatte, begann das Herz zu leuchten. Es leichtete rot, als würde es jemand zum Leben erwecken. Die feinen Adern daran glühten tief rot und das Gewebe begann, sich zu verjüngen. Es glühte als würde eine kleine Sonne in der Mitte des Herzens scheinen.
Mein eigenes Herz machte einen Satz und meine Augen weiteten sich.
Celia klatschte begeistert in die Hände.
„Ich wusste es! Ich wusste es! Oh, was für ein wunderbarer Moment!"
Sie wirkte aufrichtig glücklich.
Mir wurde eiskalt. Die Gedanken hämmerten in meinem Koof. Also hatte Nick recht gehabt. Aber was bedeutete das schon? So einem alten Organ konnte man doch nicht vertrauen. Nick mochte mich nicht und ich ihn genauso wenig. Ich wollte nicht wegen irgend einer Bestimmung etwas erzwingen, was nicht da war. Das war als würde man jemand anderem zuliebe etwas versuchen. Das wäre nicht echt. Es würde sich nicht lohnen.
Celia nahm das Herz wider von uns und sofort erlosch der Funke. Eilig steckte sie es in die Truhe und schloss diese.
„Ich habe schon lange nicht mehr erlebt, dass sich zwei Gefährten in so jungen Jahren gefunden haben, wie ihr es getan habt! Auf euch und euer Rudel wartet eine glorreiche Zukunft!"
Sie erhob sich schwankend und bekam von ihrem schweigenden Bodyguard sofort den Stock gereicht, auf den sie sich stützte.
„Das ist....ganz wunderbar."
Hauchte Margrit berührt, während Anthony ernst geworden war.
„Danke für euren Besuch, Celia. Ich danke es dir."
Die Älteste legte Anthony eine Hand an den Arm.
„Ich werde die Nachrichten sofort dem Rat überbringen. Die Rudel sollen wissen, dass es zwei neue Gefährten gibt. Die Hoffnung für die Wölfe lebt. Mit ihnen."
Sie deutete auf Nick und mich. Unterdessen hatte ich meine Hand wieder zurück gezogen und linste vorsichtig zu Nick. Dieser starrte auf den Tisch, während seine Kieferknochen angespannt heraus standen.
Er schien mit dem Ergebnis nicht zufrieden zu sein. Zacharia hatte noch gar nichts gesagt. Er schien sich zurück zu halten.
Anthony begleitete Celia und ihre Begleiter zur Türe. Nach vielen Verbeugungen und guten Wünschen, schloss er sie schliesslich hinter dem königlichen Besuch.
Es war alles ruhig im Raum.
Dann knurrte Zacharia erbost.
„Das ist doch alles Schwachsinn! Alana gehört in mein Rudel!"
Schnaubte er.
„Falsch. Sie gehört zu Nick. Zu seinem Rudel. Und das sind wir. Du hast deine Ansprüche auf sie verloren, Zacharia. Also verschwinde, bevor ich dir Beine mache."
Anthonys Stimme strotzte nur so vor Kraft. Er war ein weitaus stärkerer Alpha, als es Zacharia von sich behauptete.
Der magere Mann mit dem vernarbten Gesicht trat näher an Anthony heran. Sie waren gleich gross. Nur wirkte mein Rudelführer eher wie ein Holzfäller und Zacharia wie ein Skelett.
„Ich werde sie..."
„Was willst du tun? Sie mitnehmen? Dann wirst du dich vor dem Rat verantworten müssen. Willst du das?"
Knurrte Anthony und Zac machte einen Schritt zurück. Fürs Erste gab er sich also geschlagen.
„Ich werde mir dein Land trotzdem holen. Du hast nicht gewonnen. Du wirst sehen. Dein Rudel und dein Land werden sich mir unterwerfen."
Anthony wies auf die Türe. Ohne ein weiteres Wort aber mit einem eiskalten Blick auf mich, drehte sich Zacharia um und rauschte aus dem Haus.
Die Stimmung hob sich sogleich, als er weg war.
In Null komma nichts war ich umringt von Wölfen und Menschen, die mir ihre Glückwünsche aussprechen wollten.
Ich fühlte mich völlig überfordert.
Die Meisten davon mochten mich dochp
gar nicht. Wieso also hielten sie es für nötig, jetzt mit mir zu reden? Und dann in so einem überfreundlichen Tonfall?
Ich konnte gar nicht schnell genug aus dem Getümmel verschwinden.
Nicks Mutter streckte noch eine Hand nach mir aus und schien mit mir reden zu wollen, doch darauf konnte ich gerne verzichten. Ich wollte gerade einfach nur alleine sein. Und das Ganze irgendwie verarbeiten.
Ich schlich mich von dem ganzen Trubel weg auf die Schaukel im Garten. Unter der grossen Tanne. Dort war es schön ruhig. Schnell atmend liess ich mich auf der hölzernen Schaukel nieder und rieb mir das Gesicht. Scheisse. Ich war Zacharia gerade so entkommen. Darüber hätte ich mich eigentlich freuen sollen. Stattdessen dachte ich an Nick.
Ich hatte hier verschwinden wollen. Und nach dem Vorfall mit Melanie, hatte ich das Rudel so schnell wie möglich verlassen wollen. Aber jetzt gab es Nick. Und diese Mystische wölfische Verbindung zwischen uns, von der ich so gut wie nichts wusste.
Vielleicht war da ja wirklich etwas wahres dran? Schliesslich hatte ich für einen Mann noch nie so etwas empfunden wie für Nick. Es verwirrte mich zwar und manchmal war es auch ziemlich nervig, aber im Innern hatte ich mich immer zu ihm hingezogen gefühlt.
Menschen suchten ihr ganzes Leben lang nach ihrem Seelenverwandten. Und ich hatte meinen gefunden, wenn ich dem toten Herzen und Celias fragwürdigen Erklärungen glauben schenkte. Wäre das dann nicht auch etwas Wert? Es könnte schliesslich etwas schönes daraus entstehen. Vielleicht war es die falsche Entscheidung, davor weg zu rennen.
Jemand räusperte sich neben mir.
Ich fuhr zusammen und schreckte hoch.
„Sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken."
Nick sah mich mit schief gelegtem Kopf an.
Ich trat auf der Stelle.
„Schon okay. Bist du auch vor den ganzen Glückwünschen geflohen?"
Nick steckte die Hände in die Hosentaschen und nickte.
„Jep."
Ich versuchte ein Lächeln.
„Ich verstehe nicht, wieso sie alle so aus dem Häuschen sind."
Nick seufzte.
„Das ist eine grosse Sache, Alana. Zumindest für sie."
Ich suchte seinen Blick. Wenn ich jetzt nicht mutig war, würde ich es für immer bereuen.
„Und was ist es für dich?"
Piepste ich uns Nicks Muskeln spannten sich an.
„Ich...keine Ahnung. Ich hab das eigentlich alles nur gesagt um dir den Arsch zu retten. Ich hatte nicht damit gerechnet dass wir wirklich..."
Er kratzte sich am Nacken.
„Ja. Ich auch nicht."
Meinte ich trocken.
Dann schwiegen wir eine Weile.
„Also. Was tun wir jetzt?"
Fragte ich ihn, da ich wirklich nicht weiter wusste. Irgendetwas war da zwischen uns, das wussten wir beide. Aber was wir damit jetzt anfangen sollten, das wusste ich nicht.
Nick streckte den Rücken und atmete langsam aus.
„Es gibt kein wir, Alana."
Es traf mich wie ein Schlag. Mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen. Was hatte ich auch erwartet. Es war schliesslich Nick, mit dem ich hier sprach. Es gab kein Wir.
„Wow. Das war ja mal glasklar zu verstehen. Danke."
Ich drehte mich abrupt um und wollte weg laufen, damit er nicht merkte, wie sehr es mich verletzte.
Doch er packte mich am Arm und zog mich zurück.
„Warte."

Was haltet ihr von dieser Zeremonie? Und was sollen Alana und Nick jetzt tun, wo sie wissen, dass sie Gefährten sind?
Ich freue mich auf das nächste Kapitel. Dort werdet ihr etwas mehr darüber aufgeklärt, was es mit diesem Herzen und den Gefährten auf sich hat!
Alles liebe und bis bald!
Angora77

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