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10-Die Gefährten

„Weil ich glaube, dass sie meine Gefährtin ist."
Mir klappte fast der Kiefer auf.
Das war alles, was er zu meiner Rettung vorzuweisen hatte? Als ob dieses merkwürdige Wort irgendetwas gegen einen Alpha ausrichten könnte.
Meine Hoffnung schrumpfte weiter.
Ich musste also auf meine eigene Kraft zurück greifen.
Eine Frau sollte niemals auf einen Mann als ihren Retter warten. Hatte ich irgendwann mal in einem philosophischen Buch gelesen, als ich noch zur Uni ging. War irgendwie etwas dran.
Aber als ich Zacharia ansah, war sein Lächeln erloschen. Also musste an diesem Wort wirklich etwas dran sein.
Ich runzelte die Stirn und blickte hinter mich.
Der Rest des Rudels starrte Nick ungläubig an.
„Nick, wenn du das sagst um sie zu retten, solltest du das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sowas ist ernst."
Anthonys Stimme war ruhig, so wie immer. Man konnte ihm nicht ansehen, was er innerlich fühlte.
Nick mahlte mit dem Kiefer.
„Das ist kein Scherz. Leider. Ich spüre es. Und sie spürt es auch."
Leider? Na ganz toll. Was immer er damit meinte, er fand es nicht toll, dass es mit mir zusammenhing. Danke Nick, du ober Arschloch.
Mein Blick wanderte zu Melanie. Sie war ganz bleich geworden. Wieso hatte dieses Wort auf alle solch eine starke Wirkung? Was bedeutete das?
Doch niemand reagierte auf meine fragenden Blicke. Sie redeten weiter, über meinen Kopf hinweg.
„Wenn das so ist, dann ist dein Anspruch auf Alana ungültig, Zacharia."
Meinte Anthony und verschränkte die breiten Arme.
„Das ist doch pure Scheisse. Alana kommt mit mir..."
Zacharia griff nach meinem Arm und ein tiefes, kehliges Knurren entwich mir.
Sofort bewegten sich die Einzelläufer hinter ihrem Alpha.
„Wenn es wirklich so sein sollte, würde das Ritual es bestätigen oder widerlegen."
Meldete sich nun plötzlich Margrit zu Wort. Die Frau sprach genauso ruhig wie ihr Mann, jedoch verrieten sie ihre Hände, die sie nervös aneinander rieb.
Zacharia schnaubte und schüttelte sein Jacket.
„Das ist Blödsinn..."
„Als Alpha musst du die Gesetze respektieren. Und das Ritual ist nötig um Alanas Rudelzugehörigkeit zu klären."
Zacharia zögerte. Er sah immer wieder von mir zu Nick, kratzte sich dann an einer getrockneten Wunde am Kopf.
„Na gut. Aber ich will dabei sein, wenn ihr das Ritual durchführt. Ich will einen Beweis sehen."
Ich betrachtete die beiden sprachlos. Hatte dieses Wort jetzt wirklich solche Auswirkungen, dass sogar Zacharia nachgeben musste? Dieser Irre?
„So werden wir es machen. Ich werde gleich eine Älteste anrufen. Wir werden das klären."
Zacharia nickte grimmig. Dann sah er auf mich hinunter, meinen Arm hielt er noch immer erstaunlich fest in seiner Hand.
„Wehe ihr verarscht mich."
Knurrte er und dann liess er mich los. Ich wich sofort etwas zurück und rieb den geröteten Fleck, den seine Hand hinterlassen hatte.
Dann wandte er sich um und verschwand in den Reihen seiner Anhänger. Langsam und mit finsteren Blicken wandten sie sich zum gehen. Sie verschwanden zwischen den Bäumen und Sträuchern, bis nur noch ihr unreiner, beissender Geruch zurück blieb.
Ich atmete langsam aus und drehte mich um.
Kia und Kaya knallten praktisch in mich hinein, nur um mir dann das Leben aus dem Körper zu quetschen, so fest umarmten sie mich.
„Scheisse, hatte ich Angst um dich!"
„Ich dachte wirklich, er nimmt dich mit!"
Riefen sie im Einklang. Ich verzog die Lippen.
„Ja, dachte ich auch."
Und niemand hat was dagegen unternommen, fügte ich im Kopf hinzu.
Die anderen machten sich wieder auf den Weg ins Haus. Ich mied alle Blicke und folgte zuletzt.
Abgesehen davon, dass die ganze Situation, über meinen Kopf hinweg zu entscheiden zu welchem Rudel ich gehörte, völlig absurd war, verstand ich die Welt nicht mehr.
Was meinte Nick mit Gefährtin? Und wieso waren alle deswegen so aufgeregt.
Als die schwere Türe ins Schloss fiel, spürte ich die Blicke auf mir.
Margrit stand plötzlich neben mir und lächelte beruhigend. Sie war die Einzige, die an dieser verkappten Situation irgendwie Freude zu haben schien.
„Es wird alles gut. Mach dir keine Sorgen."
Meinte sie mit dieser sanften, fast schon singendek Stimme.
Mit einem Blick zu ihrem Mann ergänzte sie: „Ich werde die Ältesten kontaktieren, damit sie das Ritual so bald wie möglich abhalten."
Ich verstand nicht, wovon sie sprach.
Aber kaum öffnete ich den Mund um sie danach zu fragen, war sie auch schon wieder verschwunden.
„Und was jetzt?"
Fragte Killian. Er sprach wohl aus was alle anderen dachten. Ziemlich hilflos standen sie in dem grossen Wohnzimmer herum.
Anthony rieb sich die Schläfen.
„Jetzt essen wir zuerst einmal fertig. Und dann warten wir auf das Resultat des Rituals."
Simon schnaubte.
„Selbst wenn es wahr sein sollte, dieser Zacharia würde trotzdem nicht auf Alana verzichten, das ist dir doch klar?"
Anthony nickte und zog langsam den Stuhl am Kopfende des Tisches zurück. Es quietschte leise. Jedes Haar an meinem Körper stellte sich auf.
„Natürlich. Wir müssen und vorbereiten. Falls es zu einem Kampf kommt."
Melanies Stimme war ganz leise.
„Also würden wir wirklich unsere Leben aufs Spiel setzen, um sie im Rudel zu behalten?"
Das sie spuckte sie verächtlich aus.
Anthony blieb ruhig. „Falls sie Nicks Gefährtin sein sollte, dann ja. Dann ist sie ein genauso wichtiger Bestandteil dieses Rudels wie jeder andere."
„Aber wie sollen wir gegen die Einzelläufer ankommen? Es waren ziemlich viele. Mehr als wir. Und wir sind nicht mal alle Wölfe."
Warf Kaya nachdenklich ein, während Kia mit einem ihrer Dreadlocks spielte.
„Das mag sein, aber Zacharia hat einen Fehler begangen. Um uns zu beeindrucken, hat er uns alles gezeigt, was er hat."
Bedeutend blickte Anthony in die Runde. Jeder hörte ihm zu.
„Und ja, sie sind mehr als wir, aber wir sind trainiert. Ausgebildet. Und wir sind es gewohnt als Rudel zu kämpfen. Die Wölfe mit Klauen und die Menschen mit Waffen. Das ist unser Vorteil."
Zustimmendes Gemurmel.
Ich schwieg noch immer und stand hinter allen. Möglichst unauffällig. Dass sie mich beinahe widerstandslos diesem Verrückten ausgeliefert hatten, nagte an mir. Ich fühlte mich nicht mehr sicher. Es war ja nicht so, als ob ich mich jemals wirklich sicher gefühlt hätte. Aber jetzt eben noch weniger.
„Gut, aber um den Rest kümmern wir uns morgen. Heute war ein strenger Tag und morgen ist Schule und Arbeit angesagt."
Anthony machte einen Wink und langsam zerstreute sich das Rudel. Einige diskutierten hitzig, andere setzten sich wieder an den Tisch um ihr Abendmahl zu beenden.
Ich nutzte die Gelegenheit um mich aus dem Staub zu machen.
Durch die kleine Tür in der Küche huschte ich nach draussen in den Garten, den Margrit mit so viel Hingabe pflegte und lief in Richtung der grossen Tanne, die dem Haus im Sommer etwas Schatten spendete. Daran hing an den untersten Ästen eine Schaukel aus Holz. Sie knarrte, als ich mich darauf setzte. Ich atmete langsam aus und wieder ein. Es roch nach Tanne, Erde und Kräutern. Die Luft war kühl und es war bereits so dunkel, dass ich den Waldrand weiter vorne nicht mehr erkennen konnte.
Aber es war auch egal. Ich brauchte jetzt diese Ruhe.
Was heute passiert war, war zu viel gewesen.
Ich versuchte immernoch, meine Gedanken zu ordnen. Vergebens.
Zacharia hatte Lou umgebracht. Und jetzt wollte er mich für irgend einen irren Plan.
Und das Rudel wollte mich ihm einfach mitgeben. Als wäre ich ein Gegenstand den man weiterreichen konnte.
„Da bist du ja. Ich habe dich schon gesucht."
Ertönte dann eine Stimme und ich zuckte kurz zusammen.
„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken."
Meinte Killian, der sich nun aus der Dunkelheit löste und sich mit einer Hand am dicken Seil der Schaukel festhielt.
„Schon okay. Ich wollte einfach alleine sein nach...du weisst ja."
Er lachte leise.
„Ja, du hast ganz schön für Aufregung gesorgt heute."
Killian fuhr sich über den rasierten Kopf und deutete auf die Schaukel.
„Darf ich mich setzen?"
Ohne meine Antwort abzuwarten, setzte er sich zu mir.

„Wieso redest du überhaupt noch mit mir? Alle anderen hassen mich dafür, was ich Melanie angetan habe. Und dass ich Zacharia hergelockt habe."
Killian schnaubte.
„Sie suchen immer einen Schuldigen. Du musst aufhören, das selbst zu glauben."
Ich runzelte die Stirn.
„Ich verstehe nicht..."
„Die Einzelläufer bedrohen unser Revier schon lange. Lange bevor du zu uns gekommen bist. Nur Zacharia ist neu, und er allein wird uns schon nicht besiegen können. Also hast du gar niemanden hergelockt."
Ich strich mir fröstelnd über die Arme und sagte nichts.
„Und das mit Melanie...ja naja das war halt eine scheiss Aktion. Aber sowas regelt man untereinander. Niemand hier ist ein Engel und niemand sollte dich wegen einer Tat verurteilen. Du hast ja niemanden umgebracht."
Ich starrte angestrengt auf den Boden.
Doch. Lucy schon. Zumindest fühlte ich mich für ihren Tod verantwortlich.
„Weisst du, Alana. Die Menschen fürchten sich vor dem Unbekannten. Du bist vielleicht durch eine Spritze zum Wolf geworden, aber du bist ein echter Mensch. Und du bist stark. Sehr stark. Das fällt hier allen auf. Und was tun Menschen mit starken Menschen?"
Erwartungsvoll sah er mich an. Ich wippte vor und zurück und zuckte nur die Achseln.
„Keine Ahnung."
„Sie versuchen sie klein zu halten. Nicht, weil sie sie hassen, sondern weil sie sich davor fürchten, selbst schwächer zu sein."
Er drückte tröstend meinen Arm.
Ich seufzte.
„Das ist echt nett von dir, Killian, dass du mich so aufmuntern willst. Aber ich glaube schon, dass sie mich hassen. Als Zacharia mich mitnehmen wollten, haben sie nichts dagegen unternommen. Wer weiss, was er mit mir angestellt hätte. Trotzdem, niemand wollte mir helfen."
Ausser Julian, das rechnete ich ihm hoch an.
Killian wirkte etwas zerknirscht.
„Ja...was das angeht wollte ich mich noch bei dir entschuldigen. Ich wollte dir echt helfen, aber ich wusste nicht wie."
Ich war kurz davor, verächtlich zu schnauben, als ich mich daran erinnerte, dass es Killian war, der hier neben mir sass. Er war der einzige Freund, den ich hier noch hatte. Na gut, Kia und Kaya womöglich auch. Aber ausser zueinander pflegten sie nicht wirklich intensive Beziehungen zu irgendwem.
„Schon okay."
Killian lächelte erleichtert. Seine schönen Zähne blitzten hell.
„Aber wieso hat niemand etwas getan. Wieso halten sich alle an diese dummen Rudelgesetze. Die kann man verändern, die bestimmen doch nicht unser Leben. Oder?"
„Naja, irgendwie schon, doch. Diese Gesetze wurden von den ersten Rudeln hier erlassen und sie werden fast schon als Heilig angesehen. Die Rudelgesetze bedeuten vor allem den älteren Generationen alles."
Ich mahlte mit dem Kiefer.
„Das ist doch lächerlich. Ich sollte selbst entscheiden können, wo und bei wem ich lebe."
Killian nickte und lehnte den Kopf an meinen. Es wirkte gar nicht aufdringlich. Also liess ich es zu.
„Naja, das finde ich auch. Aber wir halten und alle an die Gesetze. Denn wer es nicht tut, wird verbannt. Und das ist fast noch schlimmer, als ein Einzelläufer zu sein."
Na super.
„Das System sollte dringend mal überarbeitet werden."
Merkte ich trocken an und Killian lachte herzlich.
„Du sagst es! Vielleicht liegt es ja an uns, das irgendwann zu tun."
Eher nicht. Zumindest nicht an mir. Bis dahin war ich schon längst über alle Berge. Nach dem heutigen Vorfall war mir klar geworden, dass dieses Rudel niemals eine Familie für mich sein würde.
Denn eine Familie verriet ihre Mitglieder nicht und erst recht nicht stellten sie Gesetze über sie. Zumindest nicht in meiner Definition von Familie.
„Killian, kann ich dich was fragen?"
„Klar."
Ich drehte mich ihm zu und suchte seinen Blick. Es war schwer, seine Augen in der Dunkelheit auszumachen. Aber ich spürte seine Anwesenheit und es war beruhigend, einen Freund an meiner Seite zu haben.
„Was ist eine Gefährtin? Was bedeutet das und wieso haben alle so ein Theater daraus gemacht?"
Killians Brauen schossen in die Höhe. Zumindest stellte ich mir vor, dass sie das taten.
„Warte, das weisst du nicht?"
„Nein."
„Ach du scheisse. Du hast echt keine Ahnung was hier gerade abläuft, obwohl du mitten drin steckst."
„Danke, das habe ich auch bemerkt."
Patzte ich und er murmelte etwas.
„Wo soll ich anfangen...naja, also Gefährten sind sowas wie Seelenverwandte, weisst du. Jeder Wolf hat einen, aber die meisten finden sie nicht. Sie könnten überall auf der Welt sein. Deswegen ist es so besonders, falls du wirklich Nicks Gefährtin sein solltest."
„Und was genau zeichnet so einen Seelenverwandten aus? Und was würde das für mich bedeuten, wenn Nick meiner wäre?"
Irgendwie glaubte ich noch nicht wirklich an diesen Quatsch. Es klang mir zu sehr nach rosarotem Märchen.
„Naja ein Seelenverwandter ist sowas wie deine zweite Hälfte. Er passt nicht perfekt zu dir, ihr seid ja noch immer Individuen. Aber wie die Ältesten sagen, sind das diese Wölfe, die das Universum dazu bestimmt hat, zusammen grosses zu vollbringen. Und ewige Liebe und Treue zu finden."
Ich prustete los.
„Liebe. Treue? Nick? Das ist ein Witz."
Killian lachte nicht mit, also räusperte ich mich schnell und schwieg wieder.
„Das mag vielleicht jetzt etwas nach einem Hirngespinst klingen, aber es gab schon viele Alphas und Lunas, die als Gefährten grosse Taten vollbrachten. Das musst du mal in der Bibliothek nachlesen."
Ich traute diesem Spuk nicht ganz.
„Aha. Und dieses Ritual? Wozu dient das?"
Killian baumelte mit den langen Beinen, die dabei über die Erde schabten.
„Das dient der verifizierung. Eine Älteste aus dem Ältestenrat prüft dabei, ob die Verbindung zwischen zwei Wölfen echt ist, die denken sie seien Seelenverwandt."
„Und was ist eine Älteste?"
Killian gluckste. Irgendwo krähte ein Vogel.
„Du hast echt keine Ahnung von der Wolfskultur, was."
„Wie auch", schnaubte ich. „Mir erzählt ja auch nie jemand etwas."
„Also, Älteste sind sowas wie ein Senat, sie überwachen alle Rudel im Staat und sorgen dafür, dass Reviergrenzen respektiert werden, schlichten Streitigkeiten und überwachen die Einhaltung der Rudelgesetze."
Killian schnippte eine Tannennadel weg, die auf seiner Schulter gelandet war.
„Ihr Wort ist praktisch schon Gesetz."
„Und wie wird man eine Älteste?"
Er kratzte sich am Nacken.
„Du stellst ja Fragen! Ich denke, wie es das Wort schon sagt, wenn du alt und erfahren bist. Weise eben."
„Und wer entscheidet, ob du weise genug bist?"
„Keine Ahnung, Alana. Wahrscheinlich die bisherigen Ältesten."
Ich runzelte die Stirn.
„Klingt mir etwas zu sehr nach Vetternwirtschaft."
„Du bist eine wahre Kommunistin, was."
„So extrem würde ich das jetzt nicht nennen."
Ich musste grinsen. Er brachte mich doch tatsächlich zum Lächeln. Und das nach so einem Tag. Vielleicht wäre es besser gewesen, wäre er mein Gefährte geworden.
Obwohl Nick ja vielleicht auch alles erfunden hatte. Konnte ich ihm gut zutrauen. Der vertrauenswürdigste war er schliesslich nicht.
„Also kommt so eine Älteste vorbei und prüft, ob Nick und ich Gefährten sind, wie du sagst."
„Genau."
Ich legte den Kopf schief und bemerkte, wie mir langsam wirklich kalt wurde. Aber ich hatte noch so viele Fragen. Und Killian war der Einzige, der mir bisher wirklich bereitwillig alle beantwortete.
„Und wenn wir tatsächlich Gefährten wären, was würde das dann bedeuten?"
Killian räusperte sich.
„Naja, das kommt auf euch drauf an. Rundherum werden sicher alle erwarten, dass ihr das nächste Power-Paar des Rudels werded, aber schlussendlich kommt es drauf an ob da auch wirklich...Gefühle im Spiel sind."
„Nein, keine. Pff, auf keinen Fall."
Platzte es aus mir heraus. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, Killian davon zu überzeugen, dass ich Nick nicht einmal mochte.
Er hob abwehrend die Hände.
„Hey, vor mir musst du dich nicht rechtfertigen."
„Ich würde also nicht gezwungen sein, mit Nick zusammen zu sein?"
„Nein, definitiv nicht. So extrem ist das Gesetz dann doch wieder nicht. Aber es würde für das ganze Rudel natürlich Vorteile mit sich bringen..."
Ich horchte auf. Was meinte er damit?
„Und welche wären das?"
„Das erzähl ich dir später mal. Wir sollten vielleicht langsam..."
„Und wie kommt Nick darauf, dass ich seine Gefährtin bin?"
Killian zugkte die Schultern. Er nahm es hin, dass ich ihn unterbrach.
„Keine Ahnung. Ich hab meine nicht gefunden, ich weiss nicht, wie es sich anfühlt."
„Denkst du, er hat es erfunden um mich zu retten?"
„Gut möglich."
„Dann ist das aber ein dummer Plan. Wenn sie rausfinden dass er gelogen hat, werden sie mich wieder Zacharia übergeben, oder?"
Killian schwieg. Er hielt den Kopf gesenkt, also nahm ich an, dass er auf den Boden starrte.
„Toll. Das musste ich wissen, danke."
Meinte ich trocken und stand abrupt auf. Ich musste also dafür sorgen, dass ich eine Notlösung bereit hatte, wenn alle Stricke rissen.
Dann würde ich abhauen. Vielleicht sollte ich schonmal eine Tasche packen. Für den Notfall. Gute Idee.
Ich liess Killian verwirrt auf der Schaukel sitzen und schlich mich zurück ins Haus.
Als ich mein Zimmer betrat, wäre ich am liebsten wieder umgedreht.
„Und du hast sie deshalb geküsst? Weil du dachtest, sie könnte deine Gefährtin sein?"
Autsch. Also hatte er mich gar nicht meinetwegen geküsst sondern wegen irgend einer irren Vermutung? Nein, darüber wollte ich jetzt gar nicht nachdenken. Ich schob den verletzenden Gedanken beiseite und konzentrierte mich wieder auf den Vorgang in meinem Zimmer.
Melanie war gerade dabei, Nick aus vollem Hals anzuschreien, während sie ihr Bettzeug in eine Kiste stopfte. Sie zog aus dem Zimmer aus. Einige der Sachen waren sogar schon weg.
Ich atmete langsam aus und fuhr mir über die Stirn. Ja, was hatte ich auch erwartet.
Ich hätte die Frau, die mit meinem Freund geknutscht hatte auch nicht gerne in meiner Nähe.
Ich musste mich bei Gelegenheit mal ernsthaft bei ihr entschuldigen. Aber Momentan sollte ich lieber die Klappe halten.
„Melanie..."
Setzte Nick an, der am Fenster lehnte und die Arme verschränkt hatte. Er wirkte nicht gerade glücklich.
Als er mich sah, hielt er inne und Melanie blitzte mich tödlich an.
„Ich...komme später wider."
Melanie riss den Kopf hoch, strich sich energisch die Haare aus dem Gesicht und packte den Karton mit beiden Händen.
„Mach dir keine Mühe. Das Zimmer kannst du haben. Den Rest hole ich morgen."
Dann rempelte sie mich im Vorbeigehen an und knallte die Türe hinter sich zu.
Ich bewegte mich nicht und sah überall hin, ausser zu Nick.
Er schwieg ebenfalls. So standen wir also da, gefühlte zwanzig Minuten.
„Wieso hast du das gesagt."
Fragte ich dann, weil ich die Stille nicht mehr ertrug.
Nick fuhr sich durch die schwarzen Locken und seufzte.
„Weil ich dachte sie sollte es besser von mir hören, als von Simon."
Ich schüttelte den Kopf.
„Das meinte ich nicht. Ich meinte das andere."
Er wirkte auf einmal unruhig. Nicht mehr so locker ind selbstsicher wie sonst immer. Als würde auch er unbekanntes Terrain betreten.
„Ich wollte dich vor Zacharia retten. Ich konnte nicht zulassen, dass er dich mitnimmt. Irgendetwas musste ich ja tun."
Ich verzog verächtlich die Lippen. Wie konnte Nick so anziehend und gleichzeitig unausstehlich sein.
„Du weisst aber, dass mir das nichts nützt, wenn es nicht wahr ist. Ich werde dann genauso zu Zacharia abgeschoben wie heute."
„Es ist aber wahr, Alana."
Nick sah mir nun direkt in die Augen. Ich schluckte.
„Das glaube ich nicht. Du erzählst nur irgend eine Scheisse."
Murmelte ich und Nick kam langsam auf mich zu. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben.
„Ich glaube, das es wahr ist. Und du solltest das besser auch hoffen, denn sonst kann mein Vater dich nicht mehr vor Zacharia schützen."
Ich reckte den Kopf etwas höher.
„Keine Sorge, ihr müsst mich nicht schützen. Ich habe die Schnauze voll. Zacharia wird mich nicht bekommen, glaub mir."
Nicks Mundwinkel zuckten leicht.
„Das glaube ich dir sofort. Du magst es nicht, wenn man dir sagt was du tun sollst."
„Verdammt richtig."
Ich fühlte mich total verunsichert, jetzt, wo er direkt vor mir stand.
Er musterte mein Gesicht eingehend.
„Und was ist jetzt mit Melanie?"
Fragte ich. Sofort versteinerte sich seine Miene. Ups.
„Das geht dich nichts an."
Ich starrte ihn ungläubig an.
„Ach echt? Du warst es doch, der mich geküsst hat, mehrmals! Und jetzt verhältst du dich wie ein Oberaschloch?"
Nick verzog das Gesicht genervt.
„Gute Nacht, Alana."
Meinte er dann nur und ging an mir vorbei aus dem Raum. Fassungslos blieb ich an Ort und Stelle stehen.
War das wirklich sein Ernst? Wieso verhielt er sich mir gegenüber so unfair? Einmal stiess er mich weh, verletzte mich, ein anderes mal konnte er mich gar nicht nahe genug bei sich haben.
Aber diese Spielchen hatte ich gründlich satt. Egal was bei diesem dämlichen Ritual herauskommen würde, ich würde das Rudel verlassen. Entweder sofort oder dann, wenn ich meine Wolfskräfte beherrschen konnte. Ich unterdrückte die Frust-Tränen und riss eine Plastiktasche unter meinem Bett hervor. Dort stopfte einige meine Kleider hinein. Nur das Wichtigste.
Dann legte ich mich endlich in das warme Bett und starrte an die Decke.
Eines war sicher. Ich entschied selbst über meine Zukunft. Keine Ältesten, Alphas oder Irre durften das für mich tun.

Uff, was haltet ihr von all dem Wolfszeug, dass Killian Alana erklärt habt? Und wieso verhält sich Nick ihr gegenüber so gespalten?
Ich hoffe, die Geschichte begeistert euch noch immer und freue mich, euch im nächsten Kapitel wieder zu treffen ;)
Alles liebe und bleibt gesund
Angora77

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