Kapitel 25
Kalle POV:
Gesagt, getan:
Eine geschlagene Stunde, in der wir Will und Sherlock mit Makeup und anderen Anziehsachen ausgestattet (netter Versuch, Kalle) um sie vorsichtshalber vor Fangirlattacken zu retten und dabei versuchten, Will den Bart abzurasieren (vergeblich) und Sherlock einen anderen Mantel anzuziehen (ebenfalls vergeblich), waren wir in der Tram auf dem Weg in die Stadt.
Will hatte eine falsche, krumme Nase und Sherlocks Haare waren unter einem Sonnenhut versteckt, auf dem 'I love Mexiko' stand und trug einen falschen Schburrbart, der im Wind wehte, Wie die Haare von Rose aus Titanik.
Alles in allem sah er aus wie ein verrückter Mexikaner.
Welcher Blödmann hatte eigentlich die Idee gehabt, das Fenster der Straßenbahn zu öffnen?!?
Aber das war momentan das kleinste Problem, da Will die ganze Zeit hochsprang, wie ein Karnickel mit Schluckauf, wenn die Tram anhielt, und wir musste ihm zehn Minuten lang erklären, dass die Straßenbahn kein von Poseidon geschicktes Seemonster sei.
Nun gut, dass Mila den geschätzt dreißig Tonnen schweren Rucksack mit Geld und Jacken vollgestopften Rucksack auf Wills Beine gelegt hatte, was das Rumhüpfen von Will etwas dämpfte.
Plötzlich fiel mir wieder ein, warum wir überhaupt das Haus verlassen hatten.
"Oh shit! Pauline ist noch in der Küche!", brüllte ich und sah panisch auf die Uhr.
17:38 Uhr.
Vor eineinhalb Stunden hatte ich die geniale Idee, shoppen zu gehen, das heißt, Pauline vergewaltigte die Küche nun schon seit fast zwei Stunden.
Hoppala.
"Dann ruf sie doch an du Schmock, und sag ihr, dass siemit ihren Weltzerstörungsplänen später weiter machen kann!", meinte Mila ungerührt und drückte Will wieder runter, der schon wieder hochgesprungen war.
"Jaja", murmelte ich, holte mein Handy raus und wählte Paulines Nummer.
"Hallo?", kam eine sehr genervte Stimme von der anderen Seite des Telefons.
"Alex? Hier ist Kalle! Ich wollte mit Pauline sprechen", sagte ich während Mila, die mir gegenübersaß, eine Augenbraue hob (oder es zumindest versuchte).
"DU WOLLTEST MIT DIESEM... DIESEM BIEST TELEFONIEREN?!?", kam es von Alex, gefolgt von einem lauten poltern und einem Fluch.
Kurz darauf ertönte eine sehr hohe Stimme.
"Hi Kalle, hier ist Pauline! Alex und Leggy sind plötzlich aufgetaucht, als meine Pfannkuchen schon fast fertig waren, und ich dachte, sie würde sich freuen! Aber es hat ihr wohl nicht so gefallen, dass ich den Griff des Kühlschrank geschmolzen hab, obwohl ich ihn sogar in Herzform wieder drangeklebt hab!", jammerte Pauline, " sie dachte, ich hätte männliche Geschöechtsteile an die Kühlschranktür gemalt! Und jetzt räumt sie grad alles auf und..."
"Okay", rief ich, worauf mich die Menschen, die mich noch nicht wegen der Tatsache, dass in meiner unmittelbaren Nähe zwei Menschen saßen, die aussahen wie betrunkene Mönche auf Drogen, angeschaut hatten, jetzt ansahen, als wäre ich total bekloppt.
Okay, so weithergeholt ist das jetzt auch nicht...
"Bitte, Pauline, tu mir den Gefallen und bestell einfach n paar Pizzen, okay?", seufzte ich und verdrehte zu Mila gedreht die Augen.
"Jajaaaa", schmollte Pauline und legte auf.
Nice.
Nachdem ich Mila alles erzählt hatte, inklusive eines Lachflashes über Paulines vermeintliches 'Herz', mussten wir aussteigen und steuerten direkt auf den H&M zu.
"Was haben die anderen eigentlich gemacht während ich gepennt hab?", fragte ich, während wir in den Laden hineingingen.
Zum Glück hatten wir Will darüber aufgeklärt, dass die Tür von selbst aufgeht, sodass er nur leicht zusammenzuckte, als wir in den Laden traten.
"Naja, Will würde von mir mit selbstgemachtem Konfetti vergewaltigt, Pauline hat auch geschlafen und Sherlock und John", sie machte eine theatralische Pause, "haben sich verliebt angeschaut".
"Das stimmt nicht! Sie lügt! Wir...", fing Sherlock an, doch Mila würgte ihn erfolgreich ab.
"Total süß", meinte sie und verdehte dabei die Augen.
"Ich könnte ja mal Paulines Cousin fragen, ob der ein Liebeslied für die beiden schreibt!", grinste Mila.
"Oh Gott, bitte nicht! Das letzte Mal klang es so wie eine Mandeloperation ohne Narkose und es gab wunderschöne und romantische Textzeilen wie 'Komm durch die grässlichen Katakomben in mein kalted Verließ, Baby' und 'du bist die passende Niere zu meinem Darm', was null Sinn ergibt und übermäßig peinlich ist!"
"Stimmt auch wieder", sagte Mila und ging schnurstracks zu der Männerabteilung.
"Also, Sherlock, welche Größe?"
"ICH WERDE MEINEN MANTEL NICHT ABLEGEN!", protestierte dieser.
"Welche Größe?", fragte Mila nur gelangweilt und drehte sich um.
"Large", gab Sherlock nach und Mila griff sofort zum nächsten weißen Hemd und brachte ihm drei Jeans, die alle aussahen, als hätte man sie zuletzt in den Achziger Jahren getragen.
"Ich kümmere mich um Will", meinte ich und wollte mich umdrehen, doch Mila hielt mich zurück.
"Wie groß ist John?", fragte sie mich.
"1,65 Meter."
Und schon war sie verschwunden.
"Also, Will...", ich grinste mit dem größten und angsteinflößendsten Pedogrinsen, das die Welt je gesehen hatte, "mal schauen was wir für dich finden!"
Und eine halbe Stunde später standen wir voll bepackt vor der Kasse mit einem weißen Hemd, einem blauen T-Shirt, auf dem "Ich bin ein Muttersöhnchen" draufstand, zwei Jeanshosen und einer Jogginghose, die die äußerst männliche Farbe pink hatte, für Sherlock, und zwei anderen Hosen und einen Wollpulli für John, mit dem guten Vorsatz, ihm meinen weißen Pulli mit der Aufschrift "I am not shaving for Sherlock Holmes"auszuleihen.
Soviel zum Normalen.
Auf meinem Arm lagen nämlich einmal eine blaue Jogginhose mit weißen Streifen und zwei Jeanshosen mit mehr Löchern als Hose und zwei T-Shirts mit der Aufschrift "Mommys Pirate" für Will.
Und noch das Zeugs für Leggy.
Nach langem Anprobieren an Will hatte ich endlich meine stylische Auswahl getroffen:
Ein babyrosa Oversize Pulli mit der Aufschrift "Babygirl", eine babyblaue Jogginghose, zwei zerissene Jeans und eine Mütze mit Katzenohren.
Alles ganz normal, versteht sich.
Ach ja, und Mila hatte in der Männerabteilung einfach den Unterwäschestand geplündert ohne genau zu wissen, was sie da rausfischte.
Wir mussten vorhin einen leeren Starbucks Becher aus ihrem Shoppingbag fischen, gefolgt von einer pinken und sehr streng riechenden Socke und einem Schnürsenkel.
Da fiel es mir plötzlich siedend heiß ein.
"Oh Gott, Mila, jetzt wo Alex wieder da ist müssen wir ihr auch erklären, dass wir die Haushaltskasse gerade für zehn Kilo Boxershorts ausgeben."
Kalle is back!
Aber Kalle ist müde und wird jetzt hier nix schreiben xD
Also Bye!
*Fyreblossom*
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