Kapitel 46
„Ich bin wieder da!" Natalie schloss die Tür hinter sich und zog ihre Jacke aus.
„Wir sind im Wohnzimmer", klang die Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr.
'Wir.' Also war der Rest der Familie auch noch da. Natalie konnte einen kleinen Seufzer nicht unterdrücken, während sie in Richtung Wohnzimmer ging. Sie setzte sich zu ihrer Familie, aber in Gedanken war sie bei Nick.
Sie sollte ihn zu einer Hochzeit begleiten. Das hieß, dass sie vorher unbedingt noch ein wenig üben müssten. Und es wäre der perfekte Vorwand, um ein neues Kleid, passende Schuhe und eine dazugehörige Tasche zu kaufen.
Das musste sie unbedingt Natascha erzählen.
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In der letzten Nacht war es spät geworden und Natalie schlief lange. Als sie endlich die Augen aufschlug, war es bereits später Vormittag. Sie stand auf, zog schwungvoll die Jalousien hoch und blickte begeistert auf die Landschaft, die über Nacht von Schnee bedeckt worden war. Wie gezuckert lag sie da, noch fast unberührt und schien alles zu dämpfen. Gut gelaunt riss Natalie sich von dem Anblick los, zog Wollsocken an und eine kuschelige Fleecejacke über ihren Schlafanzug und ging nach unten in die Küche.
„Guten Morgen!", begrüßte Natalie ihre Eltern.
„Morgen, mein Schatz!" Natalies Mutter Ruby gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Wir sind auch gleich schon wieder weg. Brunchen. Triffst du dich heute mit Natascha und den Jungs?"
„Weiß ich noch nicht. Ich werd später mal anrufen."
„Okay." Ruby zog sich bereits ihren Mantel an.
„Tschüss!" Natalies Vater sah nochmal kurz in die Küche und ging dann zum Auto. Bevor Natalies Mutter ihm folgte, wandte sie sich an ihre Tochter. „Semmeln sind schon aufgebacken und stehen auf dem Tresen. Bis später!" Dann fiel die Tür ins Schloss.
Grinsend wandte sich Natalie ihrem Frühstück zu. Janine war anscheinend noch nicht aufgestanden. Während der Kaffee durchlief, stellte Natalie Butter, Erdbeermarmelade und Honig auf den Tisch. Ihr Blick fiel auf einen Umschlag, der auf ihrem Platz lag und ihren Namen trug. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
Den gleichen Umschlag hatte sie schon einmal bekommen.
Genau genommen mehrmals.
Sie nahm ihn in die Hand, drehte ihn einmal um und riss ihn auf. Wie erwartet befand sich ein kleiner gefalteter Zettel darin. Sie nahm ihn heraus und las den kurzen Text.
Wo immer du bist, was immer du tust,
ob du lachen oder weinen musst,
ob jemand dich liebt oder alle dich hassen,
auf mich kannst du dich immer verlassen.
'Verdammt nochmal!' Natalie zerknüllte den Zettel und schleuderte ihn auf den Boden. Wie sollte sie sich bitteschön auf den Schreiber verlassen, wenn er noch nicht einmal den Mut hatte, ihr zu zeigen, wer er war! Jedenfalls ging sie davon aus, dass es ein 'Er' war...
Sie lachte kurz ein wenig hysterisch auf und zwang sich dann wieder ruhig zu werden. Natürlich war es ein Junge, der ihr so etwas schrieb.
Sie musste nur noch herausbekommen, wer es war. Das Problem an der Sache war nur, dass Natalie absolut keinen Anhaltspunkt hatte, denn Felix war aus dem Rennen und sonst wollte ihr beim besten Willen niemand einfallen.
Als wüsste der Zettel die Antwort, starrte sie auf die zerknitterte Papierkugel, die ein Stück vor ihr auf dem Boden lag. Aber auch der Zettel blieb stumm. Seufzend hob sie ihn auf und glättete ihn, so gut es ging. Dann steckte sie ihn vorläufig in das Kuvert und legte es neben sich.
Jetzt würde sie erst einmal frühstücken. Sie ließ eine Tasse Cappuccino aus der Kaffeemaschine und nahm sie zusammen mit ihrem Buch zum Küchentisch.
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Wieder mal ein neues Kapitel :)
Was sagt ihr? Ich freu mich immer über eure Kommis :)))
<3<3<3
HeyGuys77
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