Zicke
(vierter Teil des Leseabends und wieder gibt es ein Lied für euch)
Der Kampf ist wirklich interessant. Immer wieder müssen, sowohl Tane als auch ich, Schläge des anderen einstecken. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel und keiner von uns will verlieren.
Tane weicht meinem Tritt aus. Durch den Schwung laufe ich weiter, stoße mich an einem Baum ab und mache eine Drehung in der Luft. Noch in der Luft versuche ihn einen Kick zu verpassen, doch Tane packt gerade noch rechtzeitig meine Fuß und schleudert mich weg.
Ok, dann eben auf die harte Tour. Ich lasse meinen Körper erstarren, zucke nicht einmal mit der Wimper. Verständlicherweise ist Tane verwirrt, greift mich aber dennoch an. Nur dieses Mal nicht so stark, wie zuvor und gerade das nutze ich aus und springe in letzter Sekunde in die Luft. Meine Beine schlinge ich um seinen Hals und reiße ihn, mithilfe der Schwerkraft, zu Boden.
Jetzt lieg er unter mir, doch schnell dreht er den Spieß um und jetzt komme ich wirklich nicht mehr weiter. Also versuche ich ihn mit meinem Blick zu töten. Auf einmal beginnt irgendwer zu klatschen.
Das habe ich nicht erwartet. Erschrocken blicke ich hoch und sehe, dass sich die anderen Mädchen plus ihre Trainier um Tane und mich sich gescharrt haben. Endlich lässt Tane mich los. Er steht auf und hält mir seine Hand hin, die ich ergreife und mich von ihm auf die Beine ziehen lasse. Dann schaue ich zu dem Beta, der eben geklatscht hat.
,,Gut gemacht! Seht ihr Ladys? Das war ein gutes Beispiel für einen Nahkampf. Trotz allem solltet ihr bei einem richtigen Kampf den Nahkampfso lange wie möglich hinauszögern. Vor allem wenn ihr nicht wisst, wie stark euer Gegner ist. "
Nach noch ein paar kleinen Trainingseinheiten, die wir alle zusammen gemacht haben, verabschieden sich unsere Trainer. Nach und nach gehen auch die anderen Mädchen wieder ins Schloss, bis nur noch Isabelle und ich zurück bleiben.
,,Na du Miststück? Genießt du die Aufmerksamkeit der anderen? Das solltest du, denn bald werden sie sehen, was für eine Versagerin du bist. Außerdem werde ich, sobald ich Königin dich aus dem Königreich verbannen oder zu meiner Dienerin machen."
Boar, diese kleine Sch- ich meine Kröte, ist so nervig. Zeig's ihr!
Ruhig drehe ich mich zu ihr um.
,,Sag was du willst, behaupte was du willst, aber wehe dir du wagst es dir und beleidigst mich nochmal."
Gehässig lachend antwortet Isabelle: ,,Was willst du dann machen? Hu?"
Immer noch lachend verschwindet Isabelle auch.
Wütend gehe ich wieder auf den Trainingsplatz und schnappe mir einen langen geraden Stock. In einer Ecke auf dem Trainingsplatz hängt an einer Stange ein Boxsack, auf den ich es abgesehen habe. Mit dem Stock lasse ich meine ganze Wut an dem armen Boxsack aus. Die ganze Zeit stelle ich mir vor, dass der Boxsack diese Zicke Isabelle ist. Es ist irgendwie befriedigend, doch leider bricht der Stock. Also fange ich an mit meinen Fäusten drauf zu hauen.
,,Hör auf!"
Erst verstehe ich nicht, dass ich gemeint bin, bis Tane mich an der Schulter packt und mich zurück zieht. Erst jetzt bemerke ich meine blutenden Handgelenke. Still winde ich mich aus Tanes Griff.
,,Du solltest auf dein Zimmer gehen und deine Hände versorgen. Am besten noch vor dem Abendessen." Mit einem Seufzen gehe ich seiner Aufforderung nach.
Dies ist der vierte und vorletzte Teil des heutigen Abends.
Lg Mika4Black2
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro