Schlitternd kommen wir vor Lariels Zimmer zum Stehen.
,,Bis gleich." ,,Ja", und schon ist Lariel in ihrem Zimmer verschwunden, welches sie sich übrigens mit einem Mädchen namens Sophie teilt. Auch Ella und ich machen uns auf zu unserem Zimmer. Dort angekommen laufen wir direkt in unser Ankleidezimmer und suchen uns die passenden Sachen, bestehend aus einer braunen Reithose und einem beigen T-shirt, raus.

Fertig umgezogen, frisch gemacht und mit je einer Wasserflasche im Gepäck warten wir noch kurz auf Lariel, die nur wenige Sekunden nach uns fertig ist, dann flitzen wir auch schon weiter zu den königlichen Stallungen. Weil wir natürlich keine Ahnung haben, wo das ist, fragen wir eine Wache nach dem Weg und schließen uns wenig später Sora und Tya an. Die beiden sind eigentlich ganz Ok, wenn Isabelle nicht gerade in der Nähe ist. Ansonsten sind sie falsche Schlangen, die einem in den Rücken fallen, weil sie zu viel Angst vor Isabelle haben. Wow. Krasser Kommentar, Snow, selbst für dich. Danke.

Nachdenklich betrachte ich Tya und Sora aus dem Augenwinkel. Insgeheim muss ich Snow recht geben. Ich finde es echt traurig, dass sie andere schlecht machen, nur damit ihnen nicht das gleiche passiert. Nur weil sie Angst haben, aber wenn sie und die anderen aufhören würden, dann wäre Isabelle allein und ich glaube nicht, dass sie dann immer noch so stark sein wird.

Mittlerweile ist es ein leichtes den Weg zu den Stallungen zu finden, nicht nur wegen der Werwolf-Gene. Ich bin zwar noch nie geritten, aber das sollte noch für mich im Bereich des Möglichen liegen. Es ist bewundernswert, dass Pferde überhaupt Werwölfe auf ihren Rücken lassen. Sie haben wahrscheinlich keine andere Wahl, auch wenn sie sich fürchten. Snows Mitleid erfüllt auch mich, doch dazu mischen sich Wut gegen meine Art und Bewunderung für diese prachtvollen Tiere.

Vor den Ställen auf dem Hof stehen schon die anderen Mädchen versammelt. Sie stehen in einem Kreis um Miss Evans und unterhalten sich angeregt mit ihr. Je näher ich den Stallungen komme, desto mehr Gefühle und Empfindungen empfangen mich, hüllen mich ein und übermitteln mir das Gefühl, als wäre ich nur noch einen Hauchbreit von der Freiheit entfernt.
In einigen meiner Büchern habe ich schon von der Freiheit auf dem Rücken der Pferde gelesen. Jetzt bin ich umso aufgeregter, obwohl ich dieses Gefühl auch verspüre, wenn ich in meiner Wolfsgestalt bei Nacht draußen renne. Es wäre so schön, wenn ich dieses Gefühl auch beim Reiten verspüren würde. Dann könnte ich es öfter spüren. Naja, und was ist mit mir? Ich bin ein Wolf, dein innerer Wolf. Wir brauchen kein Pferd, um Frei zu sein! Du weißt aber was ich meine, Snow. Danach sagt Snow erstmal nichts mehr.

,,Ich freue mich schon so sehr auf die Pferde!" ,,Ich auch!" Mit vor echter Begeisterung leuchtenden Augen schauen Lariel und Ella zu den Ställen. Auch ich bin schon ganz zappelig, was wohl bestimmt nicht ganz so vorteilhaft ist.
Meine Mundwinkel verziehen sich zu einem strahlenden Lächeln. Gemeinsam stellen wir uns zu der Gruppe. Miss Evans schaut, ob alle da sind und notiert etwas auf einem Zettel. Mal wieder habe ich so ein komisches Gefühl, als ich Miss Evans betrachte.

,,Heute werde ich euch euren Pferden zu teilen, um die ihr euch von nun an bis zu eurer Abreise kümmern werdet. Diese Stunde werdet ihr dafür nutzen, euch mit euren Pferden bekannt zu machen. Ich bin mir sicher, dass ihr alle mit den Pferden zufrieden sein werdet. Nun folgt mir."
Brav folgen wir ihr. Wir durchqueren den Hauptstall, doch statt anzuhalten, führt uns Miss Evans wieder nach draußen zu den Weiden, wie mir scheint. Vor einer großen Koppel bleiben wir schließlich stehen.

Lächelnd dreht sich Miss Evans zu uns um. 

Ich hoffe, ich schaffe es nun wieder öfter zu updaten. Auf jeden Fall bin ich wieder im Schreibfluss und habe noch ein paar tolle Ideen für die nächsten Kapitel;)

Lg Mika4Black2