TAEHYUNG II
Starrer Blick auf den Boden.
Augen gerötet und Wangen von Tränen nass.
Schweigen.
„Es sind wieder zwei Wochen vergangen. Hat er sich gemeldet?"
„Sieht es so aus?"
Leise.
Blickt nicht hoch.
„Also nein?"
„Ich vermisse ihn. Die Sorge
frisst mich fast auf.
Was, wenn es ihm wirklich nicht
gut geht?"
Schweigen.
Unterdrücktes Schluchzen.
„Wenn ich doch nur auf bestimmte Hinweise geachtet hätte, dann müssten wir hier vielleicht nicht alle sitzen und auf seine Meldung warten."
Kopfschütteln.
„Wieso hat er mir nichts erzählt?
Wieso hat er uns nichts erzählt?
Wir haben uns immer alles erzählt. Er hätte mir vertrauen können."
„Haben Sie versucht ihn zu erreichen?"
„Natürlich. Jeden Tag."
„Seine Eltern? Verwandte?"
„Dachten, er wäre bei uns.
Keiner hat ihn gesehen. Sie machen sich natürlich auch Sorgen.
Rufen jeden Tag an und fragen nach ihm."
Hartes Schlucken. Räuspern.
„Es gibt Leute, die behaupten ihn gesehen zu haben, denken Sie-?"
„Das denke ich manchmal auch."
Trostloses Lächeln.
„Aber wahrscheinlich gehen nur meine Nerven mit mir durch."
„Er soll letzte Woche in Tokyo gesehen worden sein, hat er irgendwelche Verbindungen zu der Stadt?"
Kopfschütteln.
„Tokyo? Ich glaube, die Leute sehen mittlerweile Gespenster."
„Aber sind sie sich denn sicher, dass er es nicht gewesen sein könnte?"
„Natürlich bin ich mir nicht sicher.
Ich will nur keine irren Behauptungen aufstellen."
Verzweifeltes kleines Lachen.
„Vielleicht war es nur ein Junge, der ihm ähnlich sah?
Vielleicht ist er mittlerweile auch wieder woanders - sollte er es gewesen sein."
„Und Ihnen fällt kein Ort ein, an dem er sich gerne niederlassen würde?"
„Viele."
Schwaches Schmunzeln.
„Er könnte wirklich überall sein."
„Überall und doch nirgendwo?"
„Genau."
Schwaches Lächeln.
Wegwischen der übriggebliebenen Tränen.
„Vielleicht werde ich morgen einmal seine Eltern besuchen gehen."
„In der Hoffnung etwas zu erfahren?"
„Auch."
Lächeln.
„Vielleicht kann ich aber auch einfach nur ein wenig Trost spenden. Sie müssen ebenfalls außer sich vor Sorge sein."
„Verstehe. Dann viel Glück."
„Danke."
Wischen über die Wangen.
Blick in Kamera.
„Wir warten auf dich, Chim."
Kamera aus. Interview Ende.
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