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7 | LIAH.

Cora hatte lange auf Marco gewartet, sodass es bereits nach Mitternacht war, als sie durch die Gänge schlich. Entweder hatte er sein Versprechen vergessen, die Teleschnecke zurückzubringen, oder seine Definition von heute Abend unterschied sich gewaltig von ihrer.

Vor seiner Kajüte blieb sie stehen, sah sich um und klopfte schließlich gegen die Tür. Unangenehm laut hallte das Geräusch in ihren Ohren und es fühlte sich an, als würde sie etwas Verbotenes tun. Das war natürlich Unsinn. Trotzdem zögerte sie einen Moment, bevor sie erneut anklopfte – diesmal etwas lauter. Als keine Antwort kam, beugte sie sich vor und lauschte. Stille. War er gar nicht hier?

Auf ihrer Unterlippe kauend, griff sie nach der Türklinke. Sie rechnete damit, dass die Tür verschlossen war, doch sie hatte sich geirrt. Vorsichtig öffnete sie diese einen Spalt und rief Marcos Namen. Keine Antwort. War das ein Wasserrauschen? Da sie aber unbedingt mit Liah sprechen wollte, wagte sie es und betrat die großzügige Kajüte. Die Öllampe durchflutete den Raum und warf Schatten. Ihr fiel auf, dass das Zimmer keinerlei persönliche Gegenstände aufwies. Nur Kleidungsstücke neben dem Schrank und Pergamentrollen auf dem Tisch verrieten, dass hier überhaupt jemand schlief. Ein Lächeln, bitter und wissend, schlich sich auf ihre Lippen. Schon damals war es so gewesen. Wenn sie ihn darauf angesprochen hatte, kam stets die Antwort, dass er sich nirgends wirklich zuhause fühlte. Es bestätigte ihre Überzeugung, dass es keine passendere Teufelsfrucht für den Blondhaarigen gab.

Kopfschüttelnd griff sie nach der Schreibtischschublade und wollte nur schnell die Teleschnecke nehmen, um wieder zu verschwinden. Das war der Plan. Ein Plan, der schnell in den Hintergrund rückte.

"Was ist das?", fragte sie sich verwirrt und starrte auf ein Stück Papier, das mit ihrem Namen gekennzeichnet war. Ihre Neugierde gewann die Oberhand. Sie griff danach und erkannte sofort ein Foto. Die Ecken waren abgenutzt, doch insgesamt schien es gut erhalten. Ihr Herz raste, als sie es umdrehte. Hitze breitete sich aus, und aus dem Herzrasen wurde ein unregelmäßiges Schlagen. Ihre Augen weiteten sich kaum merklich, während sie jedes Detail des Bildes in sich aufnahm.

Es zeigte Marco und sie. Er hatte von hinten seine Arme um sie geschlungen und half ihr, die Angel festzuhalten. Sein Gesicht wirkte angespannt, während sie panisch die Augen aufgerissen hatte. Es war der Moment, bevor sie beide von der Gewalt des großen Fisches ins Wasser gezogen wurden – ein fehlgeschlagener Angelversuch. Doch es war auch der Tag ihres ersten Kusses. Wie lange war das her? 14 Jahre? Und nach all der Zeit besaß er das Foto noch immer? Direkt in seiner Schublade, die sonst nur Schreibmaterialien und andere unpersönliche Dinge enthielt?

Cora schluckte schwer, als sie das Foto in ihren zitternden Händen hielt. Die Erinnerungen an jenen Tag überfluteten sie, brachten ein Kribbeln in ihren Bauch. Sie konnte kaum glauben, dass Marco dieses Bild all die Jahre aufbewahrt hatte. Es traf sie unerwartet.

"Was tust du da?", ertönte es plötzlich hinter ihr. Die Frage kam nicht erbost über Marcos Lippen.

Cora erstarrte, das Foto noch immer in ihren Händen. Die Worte blieben ihr anfangs im Hals stecken. "Du hast es all die Jahre...behalten?", fragte sie nach.

Sie erinnerte sich, dass er Fotos immer gehasst hatte. Deshalb gab es von ihnen kaum welche. Wo er dieses herhatte, wusste sie auch nicht.

Marco trat einen Schritt näher. Seine Augen ruhten auf dem Foto in ihren Händen. "Natürlich. Immerhin war es jahrelang das einzige, das mich an dich erinnerte", gab er zu.

Cora schluckte bei den Worten den Kloß hinunter und legte das Bild vorsichtig wieder zurück.

"Ich wusste nicht, dass..." Sie stoppte sich selbst, weil sie keine Ahnung hatte, wie sie den Satz beenden sollte. Ihre Kehle war nach wie vor zugeschnürt. Das Wissen, dass er das Foto immer griffbereit hatte, bestätigte seine Worte. Er hatte gesagt, dass sie ihm nach wie vor etwas bedeutete. Nach all den Jahren...

"Was wusstest du nicht? Dass ich dich nicht vergessen habe? Dass ich dich nicht einfach so aus meinen Gedanken und Erinnerungen gestrichen habe? Selbst nachdem ich Palunea wieder besucht habe, da-"

Bei dem Namen ihrer Heimatinsel, schoss ihr Kopf in die Höhe. "Du...warst auf Palunea? Wann?"

Marco, der seine Worte zu bereuen schien, seufzte. "Vor acht Jahren ungefähr. Pops war richtig wütend deshalb, aber ich konnte nicht anders. Ich wollte dich sehen."

Vor acht Jahren? Natürlich konnte er sie nicht finden. Zu dieser Zeit war sie schon seit mehr als zwei Jahren bei Dragon und seiner Armee gewesen. Und Liah hatte mit ihren drei Jahren alle mit ihre Warum-Phase in den Wahnsinn getrieben.

"Alle auf der Insel haben mir erzählt, du wärst verschwunden. Manche behaupteten sogar, du..." Er schüttelte den Kopf, als würde er sich nicht an diese Zeit erinnern wollen.

Natürlich. Sie war in einer Nacht- und Nebelaktion mit all ihren Habseligkeiten verschwunden. Ohne Plan und schwanger. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie aber noch nichts von ihrem Glück. Davon und dass sie wenige Monate später von den Revolutionären gefunden werden würde. Sie konnte nicht glauben, dass das bereits elf Jahre her war.

Cora, die nicht wusste, was sie dazu sagen sollte, schwieg. Es war zu spät für Enttäuschung oder anderen Emotionen. Sie musste anfangen, im Hier und Jetzt zu leben. Dazu gehörte auch, nicht der verlorenen Zeit mit Marco nachzutrauern. Ihre Augen wanderten zu dem Foto und weiter zu der Teleschnecke. Ihrem eigentlichen Ziel.

Als wäre es Schicksal, meldete sich in diesem Moment das Kommunikationsgerät.

Bölleböllebölle. Bölleböllebölle.

Das vertraute Geräusch riss beide aus ihrer Starre und den erdrückenden Gedanken. Sie starrte auf auf die Schnecke, als würde diese nicht ihr gehören.

"Willst du nicht rangehen?", fragte Marco.

Coras Ohren dröhnten und die Aufregung ließ sie unbedacht handeln. Ihre Hand schnellte in die Lade und bevor sie rational denken konnte, hob sie ab.

"Hallo?" Ihre Stimme klang zittrig. Nur wenige Personen konnten sich mit ihr in Verbindung setzen.

Es rauschte. "-ama? Mam-" Die Person am anderen Ende war kaum zu verstehen und doch wusste Cora sofort, wer es war. Sie legte ihren Kopf erleichtert in den Nacken und umklammerte die Tischkante. Ein tiefes Seufzen entkam ihrer Kehle.

"Liah? Bist du das?", fragte sie ruhig, auch wenn es in ihrem Inneren tobte. Gerade war es ihr egal, ob Marco anwesend war und jedes Wort mithörte. Auch wenn sie die letzten Tage über Liahs Existenz geschwiegen hatte, war es ihr gerade...schlichtweg egal.

"Mama? Mama, bist du das?" Die Stimme ihrer Tochter klang aufgeregt und erleichtert zugleich. Cora spürte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl, während Tränen in ihren Augen brannten. Sie hatte ihre Kleine so sehr vermisst.

„Mama? Hörst du mich?" Liah klang ungeduldig und ihre Stimme brachte Cora zurück auf den Boden der Tatsachen.

„Liah", murmelte sie und schloss ihre Augen. Die kindliche Stimme zu hören, war wie Musik in ihren Ohren. „Ich bin so froh, dich wieder hören zu können." Sie lächelte und musste ihre Tränen zurückhalten. Nach dem ganzen Chaos ihrer Mission und dem Auf und Ab ihrer Gefühle, war es schön, wieder mit ihrer Tochter Kontakt zu haben.

Ein leises und zurückhaltendes Schniefen drang an ihr Ohr. „Ich vermisse dich, Mama."

Cora biss sich bei diesen Worten auf die Lippen. Liah so traurig zu hören, zerriss ihr das Herz. Vor allem, da sie meist das taffe Mädchen mimte und selten vor ihr weinte oder Schwäche zeigte. „Ich dich auch. Ich werde mich beeilen, um schnell wieder bei dir zu sein, okay?" Sie war noch nie so lange von ihr getrennt gewesen. Es war eine komplett neue Situation, die sich hoffentlich nie wieder wiederholen würde.

„Ja, ist okay." Sie zog ihre Nase auf, was die Dunkelhaarige zum Schmunzeln brachte.

Marco, der diese Szene stumm verfolgte, war völlig vor den Kopf gestoßen. Cora hatte...eine Tochter. Diese Erkenntnis riss ihm den Boden unter den Füßen weg, sodass seine Gedanken im Chaos versanken. Die wichtigste Person ihres Lebens. Das machte für ihn nun Sinn und obwohl er sich für sie freuen sollte, konnte er die aufkeimende Unmut nicht unterdrücken. Die Frage, die er sich nicht stellen sollte, drang sich in den Vordergrund. Wer war ihr Vater? Wer war der Mann an Coras Seite? Der Mann, der sie zum Lachen bringen und sie anfassen und küssen durfte, wann auch immer er wollte?

Marco unterdrückte den Ärger. Er hatte kein Recht darauf, wütend zu sein. Im Grunde war er der Letzte, der so fühlen durfte. Verflucht...Er ballte seine Hände zu Fäuste und musterte Cora, der die Erleichterung ins Gesicht geschrieben war.

Cora bemerkte seinen Blick und wandte sich ihm zu, ihre Augen noch immer feucht. Sie hörte Liahs Stimme, die ihr von Koala und Sabo erzählte, während ihr dämmerte, dass sie nach wie vor einen Zuhörer hatte. Einen Zuhörer, der nicht begeistert zu sein schien. Sie zögerte einen Moment, unsicher, wie sie die Situation lösen sollte. Schließlich atmete sie tief durch und öffnete den Mund, um zu sprechen. "Liah? Ich freue mich wirklich, mit dir zu reden, aber ich muss jetzt auflegen."

"Wieso? Wirst du etwa gefangen gehalten? Geht es dir gut? Muss ich-"

"Nein, nein! Mach dir keine Sorgen. Mir geht es sogar sehr gut." Cora warf einen schnellen Blick zu Marco. "Ich muss nur ein paar Dinge klären. Morgen rufe ich dich wieder an, okay? Sag bitte auch Sabo Bescheid."

"Okay, Mama. Ich hab dich lieb!", antwortete Liah mit einem hörbaren Lächeln in der Stimme.

"Ich dich auch. Bis morgen." Cora beendete den Anruf und umklammerte die Teleschnecke. Sie atmete tief durch und drehte sich langsam zu Marco um, unsicher, wie sie das Gespräch beginnen sollte. Sie beobachte den Kapitän dabei, wie er sich ein Shirt anzog. Es gab ihr die nötige Zeit, um sich ihre Worte zurechtzulegen.

"Das war...Liah. Meine Tochter. Sie lebt seit ihrer Geburt im Hauptquartier der Revolutionäre. Gemeinsam mit mir. Eigentlich." Sie biss sich auf die Unterlippe. Das war unangenehmer als gedacht.

Marco schwieg für einen Moment, seine Augen auf einen Punkt hinter Cora gerichtet. Sie konnte die Gedanken förmlich hinter seiner Stirn rasen sehen. Schließlich atmete er tief aus und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Das... erklärt einiges", sagte er leise, seine Stimme eine Mischung aus Überraschung und etwas, das Cora nicht ganz einordnen konnte.

"Verstehst du jetzt, wieso ich so dringend weg von hier will? Ich muss sie wirklich wieder sehen." Ihre Stimme klang beinahe flehend, als würde sie ihn anbetteln. Auch wenn sie keine Gefangene war...

Der Phönix nickte langsam, sein Gesichtsausdruck wurde lockerer. "Ich verstehe", sagte er leise. "Eine Tochter, hm? Das ist wirklich etwas Besonderes." Er schien die Worte eher zu sich murmeln.

Cora biss sich auf die Unterlippe, denn das schlechte Gewissen machte sich in ihr breit. Sie wusste, dass sie ein schlechter Mensch war, ihm seine Tochter vorzuenthalten. Doch was würde es ändern? Er wäre weiterhin auf See als Kapitän der Whitebeards. Sie und Liah wären nach wie vor bei der Revolutionsarmee. Sie würden sich nicht sehen. Nicht, wenn beide ihre Verpflichtungen hatten.

"Sie würde dich mögen. Sie verfolgt jeden Tag die Nachrichten und sammelt alle Neuigkeiten über die Whitebeards und andere legendäre Piratenbanden. Ihr größter Wunsch ist es, mit einem Piratenschiff zu segeln." Sie lachte darüber.

Marco hob seine Augenbrauen, denn ihr Lachen klang bitter. "Und du hast nicht vor, sie jemals Piratin werden zu lassen." Eine Feststellung, mit der er ins Schwarze traf.

Cora seufzte. "Solange sie ein Kind ist? Nein. Du weißt am besten, wie gefährlich es auf See ist. Wenn sie allerdings erwachsen ist, kann ich sie nicht davon abhalten. Sie ist jetzt schon viel zu stur."

Marco zog seine Mundwinkel nach oben. "Stur wie ihre Mutter, nehme ich an?" Er beobachtete, wie Cora bei seinen Worten spielerisch mit den Augen rollte, und fügte hinzu: "Das ist keine schlechte Eigenschaft. Es zeigt Stärke und Entschlossenheit." Seine Augen wanderten zu dem Foto auf dem Schreibtisch, dann wieder zurück zu Cora. "Wie alt ist sie?"

Die Dunkelhaarige wandte den Blick ab. "Sie wird in ein paar Monaten elf." Sie versuchte es so beiläufig wie möglich zu sagen, während sie bei der Frage nervös wurde. Liah war ein paar Wochen zu früh auf die Welt gekommen, allerdings garantierte es nicht, dass er nicht eins und eins zusammenzählte.

Marco schwieg für einen Moment, seine Augen nachdenklich auf Cora gerichtet. Sie konnte förmlich sehen, wie er Szenarien durchspielte. Vielleicht sogar nachrechnete. Schließlich fragte er jedoch etwas, dass sie überraschte: "Ich weiß, die Frage ist merkwürdig, aber...wer ist ihr Vater?"

Cora war erleichtert und zugleich nervös. Sie hatte sich dutzende Male vorgestellt, wie er diese Frage stellte. Wie sie diese antworten würde. Wie immer kam alles anders und sie war weit davon entfernt, vorbereitet zu sein. "Das... das ist kompliziert. Können wir diese Frage ein anderes Mal klären?" Sie wusste, dass es nicht fair war. Deshalb konnte sie ihm dabei nicht in die Augen sehen, die so eindringlich auf ihr lagen.

"Wenn es das ist, was du willst." Er klang enttäuscht. Enttäuscht und bitter.

Cora seufzte schwer. Sie wusste, dass sie Marco mit ihrer Antwort verletzt hatte, aber sie konnte ihm die Wahrheit einfach nicht sagen. Nicht jetzt, nicht hier. "Es tut mir leid", flüsterte sie schließlich, ihre Stimme kaum hörbar in der angespannten Stille des Raumes.

"Schon okay. Es ist deine Entscheidung." Die anfängliche Enttäuschung war aus seiner Stimme verschwunden. Stattdessen klang er sanft, so wie damals, wenn sie sich mal wieder für irgendwelche übereilten Aktionen entschuldigen musste.

"Danke."

Mit diesem Wort, welches so viel mehr in ihren Augen beinhaltete, verließ sie seine Kajüte. Länger hätte sie nicht in seiner Nähe sein können. Jede Sekunde hätte es schwerer gemacht, ihm nichts von seiner Tochter zu erzählen.

~*~

Okay. Also Marco weiß zumindest, dass Liah existiert. Ist doch schon mal was. hahaha
Ob das so bleibt? 


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