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Nervös tippelte ich in einem atemberaubend schönen weissen Kleid hin und her, während Camilla damit beschäftigt war, meine Frisur hoch zu stecken.
"Halt endlich still. Du bist unmöglich.", meckerte sie zwar, aber trotzdem lächelte sie dabei warm und freundlich, was mich aber trotzdem nicht beruhigte.
"Ich kann das nicht.", hauchte ich und drehte mich zu ihr um, doch sie verdrehte nur die Augen.
"Du kannst und du wirst, und jetzt dreh dich wieder um. Ich bin fast fertig."
In ihrem lockeren gelben Kleid sah sie wirklich schön aus, sogar ihre Haare sahen diesmal wirklich gut aus, auch wenn sie immernoch ziemlich kurz waren.
"Ist ja schon gut.", murmelte ich und drehte mich wieder Richtung Schrank, den Damien uns neu gekauft hatte, nachdem er beim alten den Spiegel zerschlagen hatte.
Schwer atmend betrachtete ich mich und versuchte mich nur auf ihn zu konzentrieren. Nicht auf die Panik die in mir Alarm schlug.
"So fertig.", stellte sich Camilla stolz neben mich und hielt einen kleinem Handspiegel so hoch, dass ich erstaunt ihr Werk betrachten konnte.
"Ich bin einfach ein Genie.", strahlte sie und zwinkerte sich selbst im Spiegel zu.
"Ja das bist du wirklich.", gab ich ihr lächelnd zurück und nahm die kurzhaarige fest in meine Arme, bis ein Klopfen uns neugierig zur Tür schauen ließ.
Als Emma schüchtern den Raum betrat, blieb mir kurz der Atem stocken. Ich hatte sie seid jenem schlimmen Abend nicht mehr gesehen, an dem ich dachte sie würde mir die Schuld gehen, doch ihr erfreutes Gesicht sprach eine andere Sprache.
"Na kleine.", nahm Camilla sie in die Arme und auch ich trat einen Schritt näher an sie herran. Wie sie da stand mit ihren blauen Augen und dem dazu passenden blauen Kleid, einfach wunderschön.
"Ich bin so froh das du hier bist.", nahm ich sie fest an mich, während sich Tränen in meinen Augen bildeten, die Camilla zu einer Furie mutieren ließen.
"Wenn du jetzt weinst, schminke ich dich nicht nochmal!", gab sie schnippisch von sich und hielt mir ein Taschentuch hin.
"Entschuldige.", löste ich mich von Emma und nahm das Tuch entgegen, um mir die einzelnen Tränen abzutupfen.
Wir standen noch eine Weile so da, drei Frauen, die die Hölle durchschritten und überlebt hatten, und egal was die Zukunft bringen würde, wir wären auf ewig miteinander verbunden.
"So.", betrat Nero den Raum und riss erstaunt seine Augen auf, was meine Wangen erhitzen ließ. "Du siehst ja ... also da fehlen mir die Worte.", stotterte er und begrüßte dann Emma herzlich, als er endlich den Blick von mir lösen konnte. Es tat gut zu sehen, das er auch anders konnte, dass Menschen sich ändern konnten, und seid er zurück getreten war, und Damien jetzt seinen Platz ein nahm, lief alles besser und der Krieg war so gut wie beendet. Keine Sklaven mehr, keine Gewalt gegenüber Frauen und auch keine Unterdrückung mehr. Das Leben war wieder voller Farben.
"Wir warten draussen.", lächelte Camilla mir zu, und nahm Emma an der Hand um das Zimmer zu verlassen, nur Nero blieb stehen, der mir seinen Arm reichte.
"Also wollen wir?"
Verwirrt schaute ich ihm entgegen, während er nur glücklich schmunzelte.
"Ja wir können.", hakte ich mich zitternd bei ihm ein und dann liefen wir zusammen den großen Gang entlang, bis zur Treppe, bei der mir mein Herz stehen blieb.
Alles sah wunderschön aus. Kein Markt wurde heute aufgebaut. Dafür viele hellbraune Stühle, zwischen denen ein Gang Platz machte, um zu einem schön dekorierten Bogen zu gelangen, unter dem Damien stand und mir mit großen Augen entgegen schaute. Kurz tat es mir weh, ihn alleine dort stehen zu sehen, aber ich schüttelte schnell den Gedanken ab und trat Schritt für Schritt gemeinsam mit Nero die Stufen herunter.
Umso näher ich zu ihm kam, umso schneller klopfte mein aufgeregtes Herz und umso nervöser wurde ich. Ich ignorierte die meisten Menschen die auf den Plätzen saßen, kannte sowieso niemanden, bis mir plötzlich aus der dritten Reihe der Glatzkopf fröhlich zunickte und mir damit ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Damien entging unsere kleine Flirterei nicht, doch im Gegensatz zu damals, hatte er sich verändert, und er vertraute mir endlich, ließ mehr zwischen uns zu, als nur Instinkte, und dafür war ich unendlich dankbar.
Bei Damien angekommen, gab Nero mir einen Kuss auf die Wange und umarmte seinen Sohn, und erst jetzt fielen mir die Tränen in seinem Gesicht auf, die mich auch fast zum weinen gebracht hätten, doch Camilla, die neben Emma in der ersten Reihe saß, zeigte mir mit dem Finger drohend, dass ich mich zusammen reissen sollte. Ich schüttele den Kopf über sie und schaute zurück in das perfekte Gesicht, der Liebe meines Lebens.
"Bereit es hinter uns zu bringen?", flüsterte Damien und lächelte so zuckersüß, das ich ihm an liebsten um den Hals gefallen wäre, doch ich musste darauf warten, das dieser ulkig aussehende Pfarrer uns das Ja Wort abnehmen würde.
Die Zeremonie dauerte nicht lange, und die Feier danach war einfach nur super. Das Wetter spielte mit, indem die Sonne uns den ganzen Tag begleitete, und die Musik die gespielt wurde, konnte einem nur gute Laune machen.
Als es abends langsam dunkler wurde, verabschiedeten wir uns von den Gästen, und er trug mich ganz altmodisch über die Schwelle unseres neuen Zimmers. Es war riesig, und das Bett war wunderschön dekoriert mit weißen Rosenblättern. Damien ließ mich vor dem Bett runter und nahm zwei Gläser vom Nachttisch, um uns aus der Flasche Sekt, die dabei stand, etwas einzuschenken.
Ich nahm das Glas dankend entgegen und bewunderte das restliche Zimmer. Statt einem Spiegelschrank, stand dort ein weisser mächtiger Schrank mit großen Türen, aber einen Spiegel gab es trotzdem, der an der Seite des Bettes an der Wand lehnte.
"Gefällt es dir?", fragte er und schaute rüber zu einem großen Fenster, vor dem eine Staffelei stand, und mir ein glückliches Lächeln aufs Gesicht zauberte. Ich lief rüber zu ihr, schaute aus dem Fenster den Mond an, und war einfach nur dankbar. Für alles, was mein Leben noch für mich bereit halten würde. Dankbar alles überlebt zu haben, auch wenn die Menschen, die ich verloren hatte, ein Teil von mir bleiben würden, vor allem einer, dessen Augen mich an den Nachthimmel erinnerten.
Damien trat nah an mich herran und nahm mir mein Glas aus der Hand, um es auf die Fensterbank zu stellen.
"Wenn du noch Zeit brauchst, dann-"
"Nein.", zog ich ihn an seinem Hemd nah an mich herran und küsste ihn so leidenschaftlich, das er sich lösen musste um Luft zu holen. Ich strahlte vor Glück und egal was Aiden mir angetan hatte, es lag hinter mir und würde mir meine Gegenwart und Zukunft nicht länger kaputt machen.
Nervös knöpfte er sein Hemd auf, und ich war beruhigt, das ich nicht die einzige war, die vor Aufregung zu zittern schien.
"Lass mich das machen.", flüsterte ich und riss sein Hemd einfach auf, was Saphir ein lautes Lachen entlockte und Damien auch Grinsen ließ.
Schmunzelnd drehte er mich um und zog den Reißverschluss meines Kleider herunter, während ich die unzähligen Haarnadeln von Camilla genervt entfernte. Es waren so viele, es nahm überhaupt kein Ende mehr, bis wir nur noch nackt voreinander standen und uns beiden der Atem fehlte.
"Ich liebe dich.", kam es ohne darüber nachzudenken aus mir heraus, und nachdem seinen Augen kurz aufblitzten, schnappte er mich lächelnd und zog mich mit ihm aufs Bett.
Es war die schönste Nacht meines Lebens. Das Gefühl eins mit ihm zu sein. Das Gefühl der Begierde die zwischen uns lag. Sein Geruch, sein Stöhnen, die wunderschönen braunen Augen. Alles war schöner, als ich es mir je erträumt haben könnte, und ich konnte endlich empfinden, was ich mein Leben lang suchte. Selbstlose , freundliche, geduldige Liebe, die mich voll und ganz einnahm.
"Ich liebe dich auch."
Ein Bündnis für die Ewigkeit ♡
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1291 Wörter
Ich danke euch allen! Das ihr Melody auf der Suche nach der wahren Liebe begeleitet habt, und ich hoffe, ich konnte euch ein würdiges Ende bereiten ♡
Es tut schon ein wenig weh, die Geschichte zu beenden, aber lieber so als es unnötig in die Länge ziehen:)
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