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"Du wagst es also den Prinzen anzuknurren?!", wandt sich die Braunhaarige zu mir. Wenn Blicke töten könnten...
"Ist schon okay Camilla", sprach Damien ihr ruhig zu und legte beruhigend seine Hand auf ihre Schulter.
"Was für ein lächerlicher Name", lachte Saphir in meinem Kopf. Ich war so unendlich dankbar darüber, dass meine wilde Wölfin endlich wieder bei mir war, mich stärker machte, aber dadurch, waren leider auch meine Instinke wieder vollkommen zurück gekehrt.
Er war mein Mate. Der Schönling mit den schwarzen Haaren, der Sohn des Königs und dazu noch der feste Partner dieses Miststücks. Ich hätte ihr am liebsten die Meinung gesagt, ohne Rücksicht auf Verluste, entschied mich aber erstmal dazu, ruhig zu bleiben.
"Es tut mir leid mein Prinz, das war nicht meine Absicht.", hauchte ich, während ich mich verbeugte und einen kleinen Blick auf meinen Bh preis gab, was Camilla rasend machte.
"Wir gehen. SOFORT!", fauchte sie Damien an, der immernoch in meinen Ausschnitt starrte. Als die beiden zusammen im Schloss verschwanden, lächelte Emma mir zu und kicherte zuckersüß. Auch Saphir lachte laut auf.
So standen wir beiden da. Zwei Mädchen in einem riesigen Hof, doch ich konnte die Umgebung kaum wahr nehmen, dachte immer wieder darüber nach, ob er Camilla für mich verlassen würde, oder aber bei ihr blieb und mich nur dazu benutzen würde, seinen Trieb zu stillen. Egal wie er mich sah, für mich kam er nicht in Frage, obwohl, vielleicht ein bisschen. Erstmal wollte ich mich aber jetzt auf mich und Emma konzentrieren.
"Wie alt bist du Emma?", fragte ich einfühlsam, hoffte sie würde sich mir öffnen.
"14.", antwortete sie und wich beschämt meinem Blick aus. So zerbrechlich, man hatte Angst ihr alleine durchs anschauen erneuten Schaden zuzufügen.
Es machte mich rasend vor Wut, der Gedanke an ihr bisheriges Leben, ihr Kampf ums Überleben, von dem man immer noch Spuren auf ihrer blassen Haut sah. Meine Gedanken schweiften zu Calvin. Musste kurz lächeln über die Gewissheit, dass er mir das, was er am meisten wollte, bis zum bitteren Ende nicht nehmen konnte.
"Melody komm mit! Emma du gehst sofort in die Küche und hilfst.", kam es von Aiden, der gerade die breiten Stufen runter zum Hof kam. Umgeben von den riesigen Mauern, wirkte er nicht mehr so groß wie gestern in der Kneipe.
"Ok.", flüsterte Emma schüchtern und wollte gerade in die Richtung laufen, die er ihr mit dem Finger zeigend vorgab, doch ohne mich. Ich hielt meinen Arm nach hinten, sodass sie nicht vorbei kam und stehen blieb, mich dann erschrocken anblickte.
"Sie bleibt bei mir."
Ich schaute Aiden tief in die Augen, wollte sofort klar machen das ich mich hier niemanden unterwerfen würde.
"Melody versteh doch, es-"
"Guten Abend meine Gäste.", kam es plötzlich von einem älteren Mann, der anmutig hinter Aiden die Stufen runter stolzierte.
"Ist hier alles unter Kontrolle?", wandt er sich kurz Aiden zu, um mich danach wieder mit seinen Blicken zu mustern.
"Du bist sicher Melody, darf ich mich vorstellen. Ich bin Nero von Königstein und ich heisse euch hier herzlich willkommen."
Er breitete lächelnd seine Arme aus, als gehöre ihm die ganze Welt. Bei dem Anblick seiner schwarzen Haare, die einen leichten Graustich hatten, und den braunen Augen, wurde mir bewusst wieso die Menschen uns in die Wälder zurück jagten. Sein falsches Grinsen konnte er sich sonst wo hinstecken. Ich kannte diese Art von Schauspielerei, Calvin spielte mir dieses Theater monatelang vor.
Langsam kam er näher auf uns zu, ließ mich dabei nicht aus den Augen. Emma stand mittlerweile zitternd an meinem Rücken, riss mir vor Angst fast schon die Jacke runter.
"Reich mir deine Hand Kleines", sagte er mit ausgestreckter Hand, doch bevor ich ihm meine entgegnen konnte, begriff ich, er wollte gar nicht meine, sondern ihre.
"Nero es-."
"Aiden bring Melody bitte auf ihr neues Zimmer. Ich kümmere mich um Emma", unterbrach er mich. Sein Grinsen wurde noch größer, brachte mir Herzrasen und schwitzige Hände.
Aiden wollte gerade meinen Arm greifen, doch ich wich schnell einen Schritt zurück und knurrte bedrohlich auf, während ich immernoch schützend vor Emma stand, die Aufmerksamkeit aller Personen um mich herum auf mich zog.
"Das reicht jetzt!", klatschte der König in seine Hände und sofort hob mich eine der Wachen auf seine Arme und trug mich die Treppen hoch. Strampelnd ließ ich Emma nicht aus den Augen, die immer weiter weg erschien, bald schon unerreichbar.
"Wir müssen etwas tun!", schrie Saphir in meinem Kopf und ohne drüber nachzudenken, biss ich dem Mann, auf dessen Armen ich lag, mit voller Kraft in die Schulter. Er zuckte nichtmal, und das obwohl die Wunde stark blutete.
"Sie sind nicht die erste, die sich wehrt Miss Melody.", lachte er laut auf. Das er mich mit Miss ansprach, machte mich wütend, aber zuzugeben das es hier noch weitere Frauen gab, die unterdrückt wurden, ließ mich komplett durch drehen. Ich schlug wild um mich, und als er mich dann endlich runter ließ, dachte ich kurz, ich hätte gewonnen, bis ich realisierte, das ich in einem kleinen Raum stand und der Soldat von aussen die Türe schloss.
Eine halbe Ewigkeit schlug ich gegen die unzerstörbare Holztür, doch es tat sich einfach nichts, nicht ein Ton war hinter ihr zu hören. Frustriert setzte ich mich auf einen kleinen Stuhl, der mitten im dunkeln Raum stand.
Alles hier erinnerte mich an einen Kerker. Die kalten Steine, die Wände und Boden bedeckten. Nichtmal ein richtiges Fenster gab es. Nur ein Loch in der Wand, gerade gross genug, dass eine Faust durch passen würde.
Wenigstens der Mond war dadurch zu sehen, ein kleiner Trost.
"Du könntest dich verwandeln und einfach durch die Tür stürmen."
"Wenn ich mich jetzt verwandel, reisse ich aus Hass allen die Kehle durch, dass wäre auch keine Lösung."
"Naja aber es wäre der Ansatz einer Lösung."
Saphir lachte laut und ich wurde von ihr mitgerissen. Solange sie bei mir war, konnte es mir gar nicht schlecht gehen. Nur um Emma machte ich mir große Sorgen. Malte mir die schlimmsten Szenarien aus, unterdrückte das Bedürfnis hier alles zu zerreißen, und plötzlich kam ein Gedanke, den ich niemals für möglich gehalten hätte...
Ich vermisste Calvin.
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1021 Wörter
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