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Ich stand schon eine Weile im Badezimmer, das ich abgeschlossen hatte, und betrachtete mich im Spiegel. Die fast nicht zu spürenden Streifen an meinen Rippen, gaben mir die Gewissheit, dass das alles keine Einbildung gewesen war. Ich hatte Aleks wirklich gesehen, und er gab mir die Bestätigung, dass Emma nie bei ihm im Lager angekommen war. Für mich war klar, das alle mich belogen hatten, mein Gefährte, der nebenan im Bett auf mich wartete, eingeschlossen.
"Vergiss das alles doch mal."
Am liebsten hätte ich sie angeschrien, aber ich stand leblos da und schaute in meine leeren Augen. Sie war diejenige, die den Verstand verloren hatte, nicht ich. Doch ohne ihre Unterstützung, stand ich alleine gegen alle. Ich allein gegen einen König, einen Prinzen, und seinen Beta. Wer würde wohl gewinnen, und wer würde sich fügen und akzeptieren müssen. Es war mir klar, aber ich wollte es nicht einsehen.
Weinend drehte ich das Wasser auf. Ich wollte nicht das Damien mich schluchzen hörte. Er würde mich noch mehr umsorgen und kontrollieren, und ich brauchte Ruhe und Freiheit, um die Geheimnisse aufzudecken, die schwer auf meinen Schultern lasteten.
Ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen, wusch ich mir das Gesicht, um frisch und nicht verheult vor ihm auszusehen. Ich musste die Wahrheit heraus finden, durfte mir nicht anmerken lassen, wie viel ich wusste und woher ich Aleks kannte. Damien würde ihn sonst sofort töten, egal was ich dagegen unternehmen würde, es lag in seiner Natur besitzergreifend und eifersüchtig zu sein und keinen Konkurrenten zu akzeptieren.
Ein kleines Klopfen ließ mich den Wasserhahn zu drehen.
"Ich komme sofort.", rief ich durch die Tür und hörte seine Schritte, die sich wieder entfernten. Ich kam mir vor wie ein Lamm, das gleich dem Schlachter vorgeführt werden würde. Eine komische Vorstellung als Werwölfin, aber so fühlte ich mich wirklich.
Vorsichtig zog ich die Tür auf und schaute rüber zum Bett, doch er lag nicht darin, war nirgends zu sehen. Verwirrt lief ich ums Bett und setzte mich beunruhigt auf die Kante, fragte mich wo er so schnell hingegangen sein könnte, bis er mir einen heftigen Schreck einjagte als er die Tür laut aufstieß.
"Oh sorry.", murmelte er mit einer Zeitschrift zwischen den Zähnen. Ich schaute ihn skeptisch an und nahm eine Flasche Wasser in der einen, und eine Packung Kekse in seiner anderen Hand wahr. Wäre ich nicht so durcheinander und wütend auf alles, hätte mich dieser Anblick sicher zum lachen gebracht, so süß wie er aussah.
Er stellte die Sachen allesamt auf seinen Nachttisch und setzte sich mir gegenüber.
"Ich wusste nicht ob du Hunger oder Durst haben würdest.", lächelte er sanft und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich nahm sie weg und stand hektisch auf, um zum Fenster zu laufen.
Der Mond stand hoch oben, sah aus als würde er über uns wachen und brachte mich dazu tief durch zu atmen. Meine Gedanken kreisten nur noch darum, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Ich wusste ja nicht, was er alles wusste, ob er involviert war, ob er mich auch belog oder es selbst nicht besser wusste. Schmerzlich sehnte sich ein Teil von mir nach seiner Nähe, nach seinen Lippen und nach seiner Aufmerksamkeit, während der andere Teil an Aleks dachte, ihm helfen wollte und irgendwie sah dieser Teil Damien als Feind, als jemanden, der mich an der Nase herum führte.
Überfordert schnaubte ich laut aus und weckte damit sein Interesse, was eigentlich nicht meine Absicht war.
"Geht es immernoch um Camilla und Emma?", fragte er und stellte sich nah an meinen Rücken, während seine Arme sich schützend um meine Taille legten.
"Nein...Ja... Ach ich weiss nicht. Ich bin so durcheinander.", hauchte ich und kämpfte angestrengt darum, nicht erneut in Tränen auszubrechen.
"Kleines. Ich verspreche dir, solange ich lebe, sind deine Freunde auch meine, und ich werde nicht zulassen das dir weh getan wird. Camilla passiert nichts und Emma geht es gut. Was kann ich tun damit du mir glaubst?"
Er drehte mich in seinen Armen um und schaute mir mitfühlend in die Augen. Ich vergaß kurz wieso ich ihm misstraute, wieso ich ihm fern bleiben wollte und sah nur noch uns beide hier stehen. Wunderschön wie immer fielen ihm Strähnen seiner schwarzen Haare ins Gesicht und er lächelte so süß, das ich mich schütteln und von ihm lösen musste, um nicht durch zu drehen.
"Ich weiss was du tun kannst,", fing ich an, während ich in die Mitte des Zimmers lief und vor dem Spiegelschrank stehen blieb. "Du kannst mit mir zu dem Lager, damit ich mich davon überzeugen kann, dass es Emma gut geht."
Ich erkannte im Spiegel, das er mir nachdenklich entgegen schaute, und nach kurzer Zeit nickte er mir zustimmend zu und kam wieder nah an mich herran.
"Morgen früh fahren wir los.", bestätigte er mir und küsste sanft meinen Nacken, was mich genüsslich die Augen schließen ließ.
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794 Wörter
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