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Gemeinsam lagen wir im Bett, schauten uns immer wieder flüchtig in die Augen, um danach wieder an die Decke zu starren. Wir mussten uns erstmal an alles neue gewöhnen, den Geruch und die Empfindungen auf uns wirken lassen. Einzig seine Hand lag zwischen uns auf meiner. Immer wieder streichelte er mit dem Daumen darüber, versetze mir damit jedesmal ein Kribbeln, dass warm und beruhigend auf mich wirkte.
Drei Wochen würden uns bleiben, um die Verbindung komplett abzuschließen. Dazu fehlte noch mein erstes Mal, wozu ich aber noch nicht bereit war. Natürlich hatte ich Angst, auch die nächsten Wochen bis Ablauf der Frist nicht bereit zu sein, aber ich wollte das Gefühl seiner Makierung unter keinen Umständen mehr verlieren, und so vertraut und liebevoll, wie er zu mir war, würde ich es bis dahin sicher wirklich wollen. Was ich aber nicht wollte, war ihn gehen zu lassen.
Es kam mir lächerlich vor, wegen ein paar Tagen einen inneren Aufstand zu proben, aber ich wurde das Gefühl nicht mehr los, ohne ihn zu verwelken, wie eine Blume der man das Wasser entzog, die man in der Sonne vergessen würde.
Besorgt schaute ich zu ihm rüber, und sofort erwiderte er meinen Blick.
"Kann ich nicht einfach mitkommen?", hauchte ich ihm leise zu, während ich mich auf die Seite drehte um ihn besser sehen zu können. Er drehte sich ebenfalls in meine Richtung und streichelte mir sanft über die Wange, was mich genüsslich die Augen schließen ließ.
"Das geht nicht. Der Krieg der außerhalb dieser Mauern herrscht ist nichts für dich. Ich möchte dich in Sicherheit wissen.", kam es flüsternd von ihm.
"Wo sollte ich sicherer sein als bei dir?", öffnete ich wieder meine Augen und schaute ihn flehend an. Ich wollte wirklich nicht ohne ihn hier bleiben. An seiner Seite fühlte ich mich zum ersten mal wirklich geborgen.
"Hier ist es sicherer. Ausserdem bin ich schnell wieder zurück."
Er gab mir einen Kuss auf die Wange und löste sich von mir.
"Ich muss noch einiges besprechen. Wir sehen uns bevor ich fahre. Schlaf noch ein bisschen."
Einen kurzen Augenblick sah er mich lächelnd an, zwinkerte mir dann zu, um sich danach eine Jacke über zu ziehen und unser Zimmer zu verlassen.
Kaum war seine Anwesenheit nicht mehr zu spüren, machte sich unerträgliche Nervosität in mir breit. Das war eigentlich genau das, was ich nie wollte. Abhängig zu sein von einem Mann, doch jetzt war es so, und bis jetzt war er auch immer bemüht mich gut zu behandeln, also war es eigentlich gar nicht so schlimm. Ohne weitere Gedanken zu verschwenden, schloss ich die Augen, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Diesen irren Hahn, konnte man sogar hier hören, und schnell sprang ich aus dem Bett und knallte das Fenster fest zu. Meine Müdigkeit machte mir unfassbar schlechte Laune, und schnell verzog ich mich genervt ins Badezimmer. Kaltes Wasser würde mich schon aus dem Halbschlaf reissen, da war ich mir sicher, und kaum verteilten meine Hände das klare Wasser in meinem Gesicht, ging es mir auch sofort besser. Meine Nase tat zwar immernoch weh, aber ich betrachtete im Spiegel nur die Wunde, die mein Gefährte mir zugefügt hatte.
Kleine Spuren seiner Zähne waren von einem tiefen rot umgeben. Die Wunde war warm, fast schon heiss, und beim Anblick darauf begann mein Herz sich zu überschlagen. Ich sah es nicht als Verletzung, eher als etwas Gutes, auf das ich stolz sein wollte.
"Darauf können wir auch stolz sein!", freute sich Saphir und jaulte laut auf. Ich verdrehte nur die Augen.
"Beruhige dich okay. Ich werde mich trotzdem nicht unterwerfen wie du es gern hättest. Das wird eine Beziehung auf Augenhöhe."
Saphir lachte und brachte mir damit wieder schlechte Laune. Allein schon weil sie mir nicht glaubte. Dachte er ebenfalls, dass seine Makierung mich ihm jetzt unterwürfig machen würde? War ich ihm vielleicht sogar schon unterwürfig, ohne es zu wollen oder gar zu bemerken?
Ich blendete die negativen Gedanken aus, die schon viel zu lange die Kontrolle über mich hatten. Dieses mal würde alles gut werden. Wenn auch ohne Liebe, dann trotzdem mit Respekt und Vertrauen, mit Mitgefühl und Akzeptanz. Ein letztes Mal schaute ich mir im Spiegel die Makierung an und lief dann stolz zum Kleiderschrank.
Heute würde er mich für ein paar Tage das letzte mal sehen. Ich wollte hübsch sein, ihm den Kopf verdrehen, ihm eine bleibende Erinnerung sein, nach der sich die Lippen lecken würde, egal wo er sich befinden würde.
Ein schönes schwarzes Kleid, das bis zum Boden reichte und obenrum schulterfrei war, lachte mir entgegen, und lächelnd nahm ich es von dem weißen Kleiderhaken und zog es mir über. Während ich mich im Spiegel betrachtete, wusste ich wieso ich es ausgewählt hatte. Man sah die Makierung, konnte sie überhaupt nicht übersehen und im Unterbewusstsein wollte ich auch das sie jeder sehen konnte.
Anmutig drehte ich mich mehrmals und blieb dann ruckartig stehen, um mir ein letztes mal die schwarzen langen Haare zurecht zu legen, die intensiver glänzten als je zuvor.
Summend und tänzelt lief ich den Flur entlang, bis ich direkt in etwas hartes knallte.
"Oh Gott es tut mir leid.", entschuldigte ich mich bei Nero, der mich erschrocken ansah. Anscheinend hatte er mich genauso wenig kommen sehen, wie ich ihn. Seine Mine wurde aber schnell wieder weich, auch wenn das Lächeln wie immer gespielt rüber kam.
"Meine Güte Melody. Damien hatte es mir heute morgen schon erzählt, aber es mit eigenen Augen zu sehen, macht mich stolzer als ich gedacht hätte. Wie geht es dir damit?"
Er strahlte in seinem schicken Anzug und nahm meine Hand entgegen. Ich hatte grade keine Lust, mich lange mit ihm aufzuhalten. Meine Gedanken und Gefühle zogen mich allesamt zu Damien, den ich unbedingt bei mir haben wollte.
"Es geht mir gut. Ich bin auf dem Weg zu Damien. Wir sehen uns zum Essen.", teilte ich ihm lächelnd mit, doch als ich an ihm vorbei wollte, hielt er meinen Arm fest und schaute mich bedrückt an.
"Damien und Aiden sind schon weg."
Mein Herz setzte aus...
Mein Atmung wurde flach...
Wieso ist er einfach gegangen.
Ohne ein Wort.
Ohne einen Abschied.
"Er hat das Recht dazu."
Mein Blick fiel zu Boden.
Da war nichts von Respekt oder Vertrauen.
Er war der Prinz, ich die Unterwürfige, die ihm hinterher sabberte wie ein kleiner Welpe.
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1050 Wörter
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