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Mit geschlossenen Augen stand ich still da, spürte nur seine Hände, wie sie meine rote Bluse aufknöpften und sie mir behutsam auszogen, um anschließend fest um meine Hüften zu fassen.
Ich atmete ruhig und ausgeglichen, versuchte meine Angst nicht nach aussen zu tragen, doch das leichte Zittern meines Körpers, konnte ich nicht verhindern, egal wie sehr ich mich dagegen wehrte. Seine Hände zogen mich fester an ihn ran, machten es mir unmöglich aus dieser Situation zu entfliehen, doch auch ohne seine feste Umarmung, wäre ich an keinem Ort lieber gewesen, als hier bei ihm.
Ich suchte blind nach seinem Gesicht und legte meine Hand auf seine Wange. Ein Kribbeln trat über meine Fingerspitzen direkt in meinen ganzen Körper, ummantelte mich und ließ mich fasziniert die Augen öffnen.
Er schaute mir direkt in die Augen, jagte mir damit die bekannte Gänsehaut ein, und hatte die Gabe, mir mit seinem Blick das Gefühl für Raum und Zeit zu nehmen. Wir hätten Jahre hier stehen können, erstarrt wie Felsen, und ich hätte es nicht gemerkt. Eine einzige Minute, die sich nach einem ganzen Leben anfühlte.
Vollkommenheit, dieses Wort klang wie für uns geschaffen. Wir standen so kurz davor, eine Bindung für die Ewigkeit einzugehen, doch es machte mich nicht länger nervös, machte mir keine Angst mehr, und selbst das zittern hörte beim Blick in seine Augen auf. Nur noch er und ich, wir beide, vereint um füreinander da zu sein. Ob wirklich Liebe daraus werden könnte, wusste ich nicht. Es war auch nicht länger wichtig, zumindest nicht in diesem atemberaubenden Augenblick.
Vorsichtig umklammerte er mich stärker, legte seine Lippen auf meine und raubte mir erneut den Verstand damit. Er ließ mich dahin schmelzen in seinen Armen, und als würde ich ohne seine Zuneigung ersticken, zog ich ihn fester an mich und ließ zu, dass er sich langsam von meinen Lippen entfernte und meinen Hals entlang wanderte. Kleine Spuren von sanften Küssen hinterließ er auf dem Weg zu meiner Halsbeuge, entlockte mir damit ein zartes stöhnen, dass ihn dazu veranlasste leise zu brummen, als wäre er ein Raubtier, dass sich jeden Augenblick auf seine Beute stürzen würde.
Ein kurzer unerträglicher Schmerz ließ mich leise wimmern, ließ mich so fest auf meine Lippe beissen, dass der mettalische Geschmack meinen kompletten Mund einnahm. Er hielt, zu seinem Glück, meine Arme fest, sonst hätte ich vor Schreck wahrscheinlich wild um mich geschlagen und ihn getroffen. Ein paar Sekunden vergingen, bis der Schmerz komplett verschwand und nur noch ein warmes Gefühl durch meinen ganzen Körper strömte. Sein Geruch stieß aus jeder meiner Poren, vermischte sich mit meinem und ergab eine unglaublich intensive Mischung, die sich sofort in mein Unterbewusstsein einbrannte.
Während ich in seinen Armen zusammen sackte, das Gefühl hatte zu schlafwandeln, tanzte Saphir vor Freude und der große Schwarzhaarige leckte zitternd über die Wunde, die er mir zugefügt hatte, als wolle er es angenehmer für mich machen.
Schlaff und erschöpft, zog ich unseren Geruch intensiv ein und plötzlich schossen mir alle möglichen Bilder durch den Kopf, die ihn an meiner Seite zeigten, wie wir tanzten und lachten, stritten und uns versöhnten. Ausschnitte meines Lebens zogen an mir vorbei, flimmerten vor meinem Augen. Ängste, Hoffnungen, Wünsche, all das vereinte sich in mir, verändere mich, ließ mich unsere Beziehung neu erleben.
Völlig überfordert riss ich mich von ihm los, hielt mir den Kopf und hoffte es würde gleich aufhören. So schön es auch war, es ängstigte mich und brachte meinen Kopf zum dröhnen.
Er umarmte mich erneut, wollte mich unterstützen, drückte seine Brust fest an meinen Rücken und küsste meinen Kopf, in dessen Innern ein Feuerwerk statt fand, dass mein Herz zum rasen brachte.
Nach Luft japsend sah ich zum Spiegel, erkannte uns beide. Sein Kopf lag auf meiner Schulter, die Augen geschlossen. Ich tat es ihm gleich, schloss meine Augen und ließ alles auf mich wirken. Mein Atem passte sich an seinem an, mein Herz beruhigte sich und die Bilder in meinem Kopf verschwanden, wodurch vollkommene Glückseligkeit sich langsam in mir ausbreitete, mich dazu brachte, mich in seinen Armen zu ihm umzudrehen und ihm ein Lächeln zu schenken, das ehrlich und liebevoll gemeint war.
"Alles in Ordnung?", strich er mir über die schwarzen Haare, ließ anschließend seine Hand auf meiner Schulter ruhen und schaute mich fragend an.
"Ja, jetzt ist alles in Ordnung.", gab ich ihm flüsternd zurück und legte meinen Kopf an seine Brust, süchtig danach seinem pochenden Herzen zuzuhören. Alles an ihm wirkte mir vollkommen vertraut. Die Sorgen, die vorher noch durch meine Gedanken rasten, mich bremsten mich ihm hinzugeben, waren erloschen. Eine Kerze der Zweifel, die von einem heftigen Windstoß ausgepustet wurde und nichts zurück ließ, ausser dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.
Das Schicksal hatte ihn zu mir geführt.
Die Eifersucht mich von ihm getrieben.
Die Zweifel hatten mich einsam gemacht.
Doch die Verbindung war von Anfang an unsere Bestimmung, und ich war froh, dass alles überwunden zu haben und jetzt zu ihm zu gehören.
Für immer.
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830 Wörter
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