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In einer Sache, musste ich Damien wirklich recht geben. Die Tür war nicht zu verfehlen. Sie war größer als die anderen und lag am Ende des Flurs, der genau wie im unteren Stockwerk, aus hohen Decken und dunkelroten Wänden bestand.
Bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte, anzuklopfen, öffnete sie sich und Nero bat mich höflich herein.
Große Fenster, geschmückt mit weissen Vorgängen zogen meine Aufmerksamkeit als erstes auf sich, gefolgt von dem schönen dunkelbraunen Schreibtisch der sich in der hinteren Mitte des Raumes befand. Überall gab es kleine Regale, gefüllt mit Büchern und kleinen Porzellanfiguren, die ich in dem dunklen Licht nicht genau erkennen konnte.
"Setz dich.", rückte er mir einen kleinen weissen Sessel vor seinem Tisch zurecht und ich nahm dankend Platz. Seine Erscheinung veränderte sich hinter dem riesigen Schreibtisch. Jetzt sah er wirklich aus wie ein König, mit dem eleganten Anzug an dem großen Tisch sitzend.
"Also?", fragte er mich, während er seine Arme vor der Brust verschränkte. Eine ablehnende Geste die mich noch mehr einschüchterte, als ich es sowieso schon war. Nervös spielte ich mit meinen Fingern und schaute ihm dann tief in die Augen.
"Also ich wollte nochmals über Emma sprechen.", fing ich an, doch er hob die Hand, als würde er meine nächsten Worte gar nicht hören wollen, was mich ziemlich verärgerte.
"Ich dachte wir hätten alles beschlossen. Deine Hingabe gegen ihre Freiheit."
Er strich sich durch sie schwarzen Haare und lehnte sich ein Stück weiter nach vorne, als wäre er gespannt auf meine Reaktion.
"Die Abmachung ging aber nicht darum, dass sie wieder wie eine Sklavin gehalten werden würde."
Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass er mir ein wenig Angst machte, doch meine zitternde Stimme hatte mich schon verraten. Er drehte sich auf seinem Stuhl und schaute aus dem Fenster, aus dem man dem Regen beim hinab fallen auf die Erde zuschauen konnte.
"Melody, wir sind mitten in einem Krieg, und nur weil längere Zeit kein Angriff statt gefunden hat, muss das nicht heissen, dass es vorbei ist. Was denkst du wie es aussieht, wenn die Menschen, oder meine eigenen Leute sehen würden, das ich sie hier rum stolzieren lasse, als wäre sie eine von uns?", erklärte er ruhig ohne den Blick vom Fenster zu nehmen.
"Ich bin der König, muss ein Vorbild sein. Ich habe genug Feinde unter mir, die nur darauf warten mich zu stürzen. Es sind schwere Zeiten, und es ist nicht alles gerecht, aber so ist die Welt nunmal. Möchtest du diese für Emma verbessern, dann schließe die Verbindung mit Damien ab, steh an seiner Seite und ich kann mich beruhigt zur Ruhe setzen."
Er schaute mich kurz eindringlich an, stand dann auf und lief zu einem kleinen Tisch unter dem Fenster, auf dem eine Flasche Whisky und mehrere Gläser ihren Platz fanden. Ich war total durcheinander, wie sollte ich bei seiner mich nervös machenden Aura irgendwas zu meinem Vorteil erreichen. Kopfschmerzen, die Saphir in mir auslöste, ließen mich kurz die Augen zukneifen. Immer wieder schrie sie, ich solle mich einverstanden erklären, doch ich versuchte sie auszublenden, was mir, durch ihr immer lauter werdendes jaulen, schwerer als sonst fiel.
"Geht es dir gut?", fragte Nero, der sich mittlerweile wieder vor mir nieder gelassen hatte und an seinem Glas nippte, während ich ihn mit schmerzverzogenen Gesicht anstarrte. Ein letztes Mal schloss ich sie Augen und holte tief Luft.
"Er hat doch Camilla. Was würde ich für eine Rolle spielen? Wieso sollte ich überhaupt einen Platz an seiner Seite annehmen?"
Neugierig auf seine Antwort lehnte ich mich ein Stück nach vorne. Zu meinem Vorteil hielt Saphir endlich mal die Schnauze. Sie war genauso gespannt darauf wie ich, was der König für eine Vorstellung von mir an der Seite des Prinzen hatte.
Nero lächelte milde, schob sein halbleeres Glas zwischen den Fingern hin und her und hob dann den Kopf, um mich zu betrachten.
"Camilla ist eine naive Wölfin, die nur an seiner Seite ist, um ihre Vorteile daraus zu ziehen. Sie kennen sich seid kleinauf, waren früher die besten Freunde. Nachdem Damien jahrelang seine Mate nicht gefunden hatte, ergriff Camilla ihre Chance und trat an seine Seite, aber sie ist nicht gut für ihn. Sie hat keine Führungsqualitäten, kein Gefühl für Fairness. Es liegt keine Stärke ihn ihr. Doch du, du kannst Damien in die richtige Richtung lenken, einen König aus ihm machen. Die Verbindung zwischen euch wird ihn stärker machen, genau wie dich. Bitte glaube mir, sobald du die Verbindung zu lässt, wird Camilla nicht länger Thema sein." Er strahlte über beide Ohren, als hätte ich ihm schon zugestimmt und strich sich lächelnd durch die Haare, als würde ihn gerade pures Glück widerfahren.
Nachdenklich ließ ich mich zurück in den Sessel fallen. Eigentlich gab es für mich gar keine andere Wahl, als dem ganzen Irrsinn zuzustimmen, meinen Wunsch nach wahrer Liebe aufzugeben, denn Emmas Leben und Aleks Glück, waren mir wichtiger als meine Vorstellung von einer richtigen Beziehung. Zwar würde ich nie wissen, ob Damien mich wirklich lieben würde, aber wenigstens würde er mich begehren und beschützen, mich gut behandeln. Ich könnte ihn davon überzeugen, Menschen nicht länger als Sklaven zu halten. Vielleicht hätte ich an seiner Seite sogar die Möglichkeit, diesen Krieg zu beenden.
"Ich werde es tun."
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870 Wörter
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