2 🖤
Vor dem Schrankspiegel im Schlafzimmer betrachtete ich mit Tränen in den Augen meinen von Wunden übersähten Körper. Blaue Flecken schmückten meine zierlichen Arme. Dazu noch die offene Wunde an meiner Lippe... Ich sah einfach schlimm aus.
Das rote Seidenkleid, welches ich mir überzog, überdeckte wenigstens zum Teil die Wunden und ließ mir sogar mit seiner Elegant kurz den Atmen stocken. Ich sah wunderschön aus, was mich trotz der ganzen Situation stolz lächeln ließ. Meine Lippen malte ich mir dann genau in der Farbe meines Kleides an und nachdem ich mich selbst noch einen Moment im Spiegel bewunderte, lief ich zurück in die Küche, wo Calvin mit seinem Blick auf mich sofort anfing, sich nach mir die Lippen zu lecken.
Widerlich! Aber ich wollte ihn damit provozieren, denn ich wusste, er liebte das rote Seidenkleid an meinem Körper und würde sich gedanklich ununterbrochen vorstellen, es mir vom Körper zu reißen und mich auf dem Küchentisch zu nehmen. Diese Vorstellung würde ihn beinahe wahnsinnig machen und genau das war meine Strafe für ihn.
Draußen kam mir schon beim ersten Atemzug eine angenehm duftende Brise entgegen. Der Wind wehte mir durch die schwarzen Haare, ließ sie wild und verspielt über mein blasses Gesicht tanzen. Ganz genüsslich zog ich die frische Luft bis tief in mich hinein, füllte meine Lunge komplett mit ihr und lief dem Blondschopf nach meinem langsamen Ausatmen anschließend zögerlich hinterher.
Angekommen an seiner Stammkneipe, Rosys, stellte er sich amüsiert zu seinen Saufkumpanen und deutete mir vorher noch kurz mit dem Finger, wo ich Platz nehmen sollte. Alleine setzte ich mich an den braunen Ecktisch, hörte dabei der leisen Rockmusik zu, die durch die dunkle Atmosphäre hallte und dachte über mein beschissenes Leben nach.
Ab und zu schaute Calvin zu mir nach hinten, doch sein Blick traf nicht meine Augen. Sein Blick fiel tiefer, bis zu meinem Ausschnitt, der in dem Kleid umwerfend zur Geltung kam. Angewidert schüttelte ich mich innerlich und fand es plötzlich nicht mehr so intelligent, ihn auf diese Weise zu provozieren. Ich bereute es, mich ihm so zu zeigen...
Zwei Männer betraten die Bar und zogen damit plötzlich alle Aufmerksamkeit auf sich. Erst wehrte ich mich noch gegen meine Neugier, denn ich wusste, ich würde bestraft werden, aber Saphir zwang mich mit ihrem lauten Gejaule in meinem Kopf dann doch dazu, aufzuschauen. Was hatte sie nur???
Seit ich immer mehr von Calvin unterdrückt wurde, gab sie kaum mehr ein Lebenszeichen von sich und nun, ganz ohne Vorwarnung, drehte sie in meinem Kopf so laut am Rad, dass dieser schon anfing zu dröhnen.
Der Vordere der zwei Typen, hatte blondes Haar, welches ihm bis über seine Ohren fiel. Er sah wirklich interessant aus und kam sicher nicht aus dieser Gegend. Er wäre mir sonst schonmal aufgefallen, so groß wie er war und sich dabei anmutig durch die kleine Kneipe bewegte.
Als mein Blick dann auf den Schwarzhaarigen fiel, lief alles nur noch wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab. Er schaute mir genauso verwirrt entgegen, wie ich ihm. Jedes einzelne Härchen meines Körpers stellte sich bei seinem Anblick auf, während eine Gänsehaut meine Haut überzog und damit ein Kribbeln in meinem Inneren auslöste, das mein Herz von einem Augenblick auf den anderen schneller schlagen ließ. Mit weit aufgerissenen Augen zwang ich mich, den Blick sofort wieder von seinem schönen Gesicht zu nehmen. Das Saphir wimmerte, machte es mir zwar schwer, aber ich konnte heute keine erneute Auseinandersetzung mit meinem blonden Alptraum gebrauchen. Mein Magen schmerzte immernoch von dem Tritt und auch so, wollte ich nicht jeden Tag einem aussichtslosen Kampf ausgesetzt sein.
Calvins Geruch kam mir plötzlich intensiv in die Nase und löste damit automatisch Angst in mir aus, die mich leicht zusammenzucken ließ. Seine Hand legte sich auf meinen Oberschenkel und streichelte mich sanft.
"Wir gehen jetzt los", flüsterte er mir bestimmend ins Ohr, während mein Blick vor mir auf den leeren Tisch fiel.
Ohne nochmals zu den beiden Fremden zu schauen, spürte ich ihre Blicke trotzdem auf meinem freizügigen Rücken. Ein kleiner Teil von mir, den der Kerl an meiner Seite noch nicht zerstört hatte, freute sich über diese Beachtung und ließ mich stolz den Kopf hoch heben, während ich eleganten Schrittes diese herunterkommene Kneipe verließ.
Draußen war es bereits dunkel geworden, aber man konnte dank der Beleuchtung am Rand des Weges trotzdem alles gut erkennen. Die kleinen Häuser, die vielen großen Bäume zwischen ihnen und natürlich unser Rudelhaus, das als größtes Haus leicht erkennbar war.
Bei unserer Haustür angekommen fiel mir dann plötzlich die Feier wieder ein.
"Wollten wir nicht auf eine Feier gehen?", erkundigte ich mich bei dem mich gruselig anstarrenden Blonden.
"Wir machen unsere eigene Feier", antwortete er mit einem widerlich Grinsen, während sich seine kalten Finger über meinen Ausschnitt bewegten und mein Herz damit zum Aussetzen brachten. Bevor ich überhaupt noch etwas anderes als Ekel empfinden konnte, schloss er die Tür auf und riss mich am Handgelenk grob mit in die offene Küche. Mein Puls raste vor Angst, weil ich nicht Mal wusste, was er vorhatte. Ich wusste nicht, was mir jetzt passieren würde. Er hatte es bestimmt gesehen ... meinen verwirrten Blick auf den Schwarzhaarigen, der auch jetzt einfach wieder in meine Gedanken kam.
"Zieh das Kleid aus!", wies er mich herrisch an und schmiss gleichzeitig alles von unserm kleinen Esstisch herunter.
"Nein!" Meine Lippen bebten vor Panik und mein starkes Kämpferherz klopfte so laut unter meiner Brust, dass ich kurz dachte, er könnte es auch hören.
Ein tiefes Knurren und schon zog er mich gewaltsam an sich. Er drehte mich mit dem Rücken zum Tisch und setzte mich darauf, ohne das ich mich hätte wehren können. Seine Hüfte drängelte er zwischen meine Beine und mit aller Kraft versuchte ich ihn verzweifelt von mir zu stoßen, doch es hatte keinen Sinn. Er war der Stärkere und das ließ er mich auch wissen, indem er mir das wunderschöne Kleid von meinem zitternden Körper riss, es einfach auf den Boden schmiss und mich, bereit alles in mir zu zerstören, erregt ansah.
"Calvin bitte, ich-"
"Shhh, es wird dir gefallen. Ich bin ganz sanft."
Während seine Hand bereit an meinem Gesicht lag, um mir weh zu tun, wenn es sein musste, knöpfte er sich mit der anderen seine blaue Jeans auf. Ich schloss meine Augen, hörte Saphir leise wimmern, doch ich würde nicht weinen. Dieser Mistkerl hatte keine Gefühlsregung von mir verdient. Im Inneren schrie ich, stellte mir vor, ihm qualvoll die gleichen Erniedrigungen anzutun und als ich nur noch meinen Herzschlag und meine schnelle Atmung hörte, spürte ich plötzlich seine nackte Haut an meinen Oberschenkeln, die mich den Atem anhalten ließ.
Erschrocken riss ich meine Augen auf und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht. Er ließ sofort von mir ab, fluchte dabei laut und hielt sich gekrümmt mit beiden Händen an die Nase, aus der kleine Tropfen Blut auf seine Hände flossen.
Schnell stand ich auf und wollte wegrennen, doch alles um mich herum drehte sich und es war mir kaum möglich zu stehen. Ich war völliger Panik ausgesetzt. Ehe ich einen unsicheren Schritt machen konnte, riss er mich an meinen Haaren zurück und schubste mich zu Boden. Er ließ seinen halbnackten Körper auf mich fallen, um mich zu fixieren und ich dachte, ich müsste sterben vor Angst.
Seinen schnellen, heißen Atem konnte ich zwischen meinen Brüsten spüren, die nur noch von einem kleinen schwarzen Bh verdeckt waren. Aufgeben war für mich keine Option, niemals würde ich ihn freiwillig in mich hinein lassen, also krallte ich meine Fingernägel in seine Schultern, versuchte ihn damit von mir zu lösen, doch er küsste weiterhin meine Brüste und wanderte mit einer Hand meinen Oberschenkeln entlang.
Zum ersten Mal weinte ich vor ihm. Erschöpft und kraftlos gab ich widerwillig auf ließ meine Hände fallen, meinen Kopf legte ich seitlich auf den kalten Boden, wollte ihn nicht mehr ansehen oder meinen Körper betrachten, den er mir jetzt ein für alle mal auch noch nehmen würde.
Ich nahm nur noch wie betäubt wahr, dass er leise lachte, sich wohl über seinen Triumph freute, bis ein lauter Knall ihn aufschrecken ließ und mich ebenfalls aus meiner Unterwerfung riss.
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