》17《
Der Weg zum Schloss kam mir unendlich lang vor. Meine Schulter war das kleinste Übel, denn was mich wirklich zerriss, war mein schmerzendes Herz, dass mich immer wieder qualvoll aufheulen ließ. Wie konnte ich nur zulassen, Gefühle für einen Menschen zu entwickeln. Wie konnte ich mich so weit von Damien entfernen und Saphir dazu zwingen, sich mir zu unterwerfen, ihre Triebe hinten an zu stellen.
Langsam verabschiedete sich die Sonne und machte der Dunkelheit platz, die auch mein Inneres vollkommen einnahm. Humpeld lief ich immer weiter, bis mir vertraute Gerüche in die Nase stiegen. Als das Schloss schon in Sicht war, brach ich erschöpft zusammen und alles um mich herum wurde immer verschwommener, bis nur noch schwarz übrig blieb und mich in einen tiefen Schlaf versetzte.
"Melody? ... Melody?!"
Sanft drang ihre Stimme in meinen Kopf. Sie hörte sich an wie ein Engel und kurz war ich der Überzeugung, ich wäre im Himmel, bis ich mühsam meine Augen öffnete und in die strahlend blauen Augen von Emma sah, die mir sofort wieder mein Herz zerrissen. Weinend drehte ich mich in meinem Bett auf die Seite, wollte einfach nur weiter schlafen, der grausamen Verwirrung meiner Realität entkommen. Ich schämte mich, obwohl es wahre Gefühle waren, war alles was während meiner Abwesenheit passierte, einfach nur falsch. Zumindest redeten meine Wolfsgene mir das ein.
"Alles wird gut.", streichelte sie mir beruhigend über den Rücken, was mich kurz zusammen zucken ließ. Ich wusste woher sie ihre liebevolle Art hatte, es war mir leider schmerzlich bewusst.
"Ist sie wach?"
Damiens dunkle Stimme hallte durch den von der Sonne erhellten Raum und ließ Saphir vor Freude springen. Sie war wieder bei bester Laune, doch ich konnte ihr nicht sauer sein über ihre verdrehte Art, denn sie war der Grund, wieso ich noch lebte, wieso Aleks noch lebte.
"Ja aber ich glaube sie braucht noch ein wenig Ruhe.", flüsterte Emma ihm leise zu, als ob sie nicht wüsste, dass ich sie hören konnte.
"Lass uns bitte allein.", befahl er ihr.
Nachdem die Tür ins Schloss fiel, war das nächste, dass ich wahr nehmen konnte, mein Mate, der sich nah an meinen Rücken legte. Auch wenn ich ihn kaum kannte, war die Verbindung zu ihm sofort wieder hergestellt. Erneut jagte er mir mit seinen Berührungen eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Schaffte es ohne sich groß anzustrengen, mein Herz zum rasen zu bringen. Das alles verwirrte mich, machte mich wütend, denn jetzt endlich wusste ich, was wahre Gefühle waren. Sie hatten nichts mit Instinkten zu tun, sondern mit gegenseitiger Akzeptanz, egal wie verschieden man war.
Auch wenn meine Tränen immernoch liefen, mein Herz immernoch gebrochen in meiner Brust lag, wollte ich in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als das Gefühl geliebt zu werden.
Ich drehte mich vorsichtig auf den Rücken, passte darauf auf, meine Schulter nicht zu verletzen. Schaute dem schwarzhaarigen tief in die Augen und wischte mir wehmütig die letzten Tränen weg.
"Was ist passiert?!", fragte er ernst, den Blick auf den Verband gerichtet.
"Calvin-", hauchte ich, "doch er wird nicht länger ein Problem sein."
Damien schaute mich verwirrt an, doch dann wurden seine Augen größer. Er begriff was ich getan hatte, nahm mich sofort fest in seine Arme und streichelte sanft durch meine schwarzen Haare.
"Es tut mir so leid. Ich werde nie wieder zu lassen, das dir jemand weh tut.", versprach er und küsste mir zärtlich auf die Stirn.
Eigentlich würde es mich stören, vor ihm zu weinen, mich ihm so zerbrechlich zu zeigen. Erst recht wo ich wusste, es gab noch eine andere. Aber wie sollte ich auf Camilla sauer sein, jetzt wo ich wusste, wie leicht es war ausserhalb der Verbindung Gefühle aufzubauen.
Einige Tage würde es dauern, bis meine Wolfsgene die Wunde an meiner Schulter schließen würden. Doch wie lange würde mein Herz brauchen. Würde es je wieder ohne Schmerz leben können. Würde die Sehnsucht nach ihm für immer tief in mein Bewusstsein eingebrannt sein, oder könnte Damiens Zuneigung mich wieder zu der Wölfin machen, die ich vorher war, die stolz auf sich war und niemals aufgab. Ich wusste es nicht, musste mich einfach an die Hoffnung klammern, das es mir bald besser gehen würde.
Ich kuschelte mich an seine warme Brust, ließ es zu das sein Geruch mich umgab, das seine Hände meinen gebrochenen Körper fest an sich zogen und für kurze Zeit fühlte ich mich geborgen, auch wenn es der falsche Mann war, der mir dieses Gefühl gab.
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735 Wörter
Kann Damien es schaffen sie wieder zusammen zu setzen, oder wird ein Teil von ihr für immer gebrochen sein?
Wir er Camilla endgültig aufgeben und sich für eine einzige Frau an seiner Seite entscheiden?
Was meint ihr ♡
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