-Das Gespräch-
Bokuto POV
Gerade sitze ich im Auto von Kuroo, welcher mich auf direkten Wegen zu Akaashi fährt. Zwar hatte ich die Sache mit Kuroo klären können, doch er bestand darauf das ich noch mit Akaashi rede, weil ich mich mehr als unmöglich diesem gegenüber verhalten hatte. Sicherlich kam es auch mal vor, dass man sich unter Freunde streitet, doch musste ich anstandslos zugeben, dass der Verursacher ausschließlich ich gewesen war. Und doch habe ich Angst diesem gegenüberzutreten, auch wenn ich weiß, dass ich es machen musste.
Was sollte ich ihm sagen? Mit einem es tut mir leid, wäre es in diesem Fall einfach nicht gegessen, dass wusste ich. Vielleicht würde es auch helfen, wenn wir ein wenig Gras über die Sache wachsen lassen würden, doch war Kuroo dagegen. Mehr als einmal hat er mir zu verstehen gegeben, was er davon hielt. Wir mussten auch nicht einer Meinung sein, aber es totschweigen würde nichts bringen.
„Und was genau soll ich zu ihm sagen?", frage ich meinen Freund und schaue rüber zu ihm. Kuroo hat seinen Blick auf den Straßenverkehr gerichtet und zuckt nur teilnahmelos mit seinen Schultern „Du bist mir keine große Hilfe", stelle ich beleidigt fest und ziehe dabei einen Schmollmund.
„Und du bist ein verdammter Idiot, Bokuto."
„Aber, ich bin doch dein Idiot, oder?"
„Ein Vollidiot bist du."
„Ey... sei nicht so gemein zu mir...", kommt es trotzig von mir.
„Du solltest dich auf jeden Fall entschuldigen."
„Damit ist es aber nicht getan, oder?"
„Nein!"
„Warst du wirklich geknickt in der Bar?", stelle ich diesem im Gegenzug eine Frage und sehe wie seine Hände sich etwas am Lenkrad verkrampfen „Warum hast du mir nichts gesagt?"
„Was sollte ich denn deiner Meinung nachsagen sollen? Ey Bokuto, ich finde es ja toll, wenn du mich flachlegst, aber ich mag es nicht, wenn du mit anderen flirtest, weil ich Gefühle habe, oder was?", zischt er nun und wirft mir einen wütenden Blick zu „Ich wusste doch selbst nicht so genau, was ich wollte."
Klasse, wenn er das selbst nicht wusste, wie sollte ich das dann wissen?
„Toll und deswegen habe ich mich mit Akaashi gestritten, also bist du auch zum Teil schuld daran", werfe ich ihm an den Kopf.
„Nein Bokuto, du hast dich mit Keiji gestritten, weil du dich unmöglich benommen hast. Die Tatsache, dass du scheiße zu mir warst, wird ihm nicht so zugesetzt haben, wie die Tatsache das du ihm gesagt hast, er würde dich nerven. Oder dass er das alles nicht verstehen würde, weil er eben in keiner Beziehung sei, noch wirkliche Erfahrungen hätte, du hast ihm quasi direkt vor den Kopf gestoßen. Ich meine", hielt er nun vor dem Elternhaus von Akaashi an und parkte sein Auto am Straßenrand „ist es denn wichtig wieviel Erfahrungen er hat? Er ist dein Freund und bisher hat dich das nie sonderlich interessiert, du bist trotzdem mit vielen deiner Probleme zu ihm gegangen und hast es vorgezogen, wenn er dir zu hört. Doch urplötzlich schien dir es egal gewesen zu sein, wieso?"
„Weil er mich auf meine Fehler hingewiesen hat", murmle ich und stelle in diesem Moment selbst erst fest, was mich daran so gestört hatte. Sonst hatte Akaashi immer nur zugehört und selten hatte er mir gesagt, dass er die Dinge nicht gut fand an mir.
„Du kannst eben nur schwer damit umgehen, wenn etwas nicht nach deiner Nase geht, nur...", sah er mich nun an und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel „gewöhne dich daran, denn sonst wird das mit uns beiden niemals funktionieren. Man kann nicht immer einer Meinung sein", lächelte er und machte eine eindeutige Kopfbewegung in Richtung der Haustür „und jetzt geh hin. Ich fahr in der Zeit einkaufen. Du kannst anrufen, ich kann dich gerne später abholen."
Mit einem mulmigen Gefühl stehe ich vor der Tür von Akaashi und überlege mehr als einmal einfach zu verschwinden, weil ich immer noch nicht genau weiß, was ich sagen sollte. Doch, bevor ich wirklich noch türme, öffnet sich die Haustür und ich sehe ihn vor mir stehen, mit verschränkten Armen.
„Bokuto, was willst du?"
„Ich muss mit dir reden...schätze ich."
„Und über was?"
„Können wir das in deinem Zimmer klären?", frage ich nach und sehe ihn bittend an.
„Komm rein", mit diesen Worten öffnet er die Haustür komplett, tritt einen Schritt zur Seite und lässt mich eintreten.
Nachdem wir oben in seinem Zimmer angekommen sind, setzt er sich auf sein Bett und schaut mich fragend an, aus diesem Grund gehe ich ein Stück auf ihn zu und lasse mich schlussendlich neben ihn fallen.
„Ich bin ein Riesenidiot", breche ich das Schweigen zwischen uns „ich habe so viele Dinge gesagt, die ich gar nicht so meine und ich habe viel darüber nachgedacht, was ich dir eigentlich sagen soll. Ähm... ich fühle mich manchmal wie ein Clown, der mich immer wieder dazu zwingt in den richtigen Momenten, wenn ich meine Schnauze halten sollte, alles zu vergeigen. Du hast recht, ich war unfair zu Kuroo, aber ich bin nicht wegen Kuroo hier, denn ich habe dir genau so unrecht getan. Wenn man mich auf meine Fehler hinweist, dann kommt es oft vor, dass ich damit nicht so gut umgehen kann und versuche das Ganze an mir abprallen zu lassen, weil es wohl niemand gerne mag, wenn man Kritik bekommt. Doch, dass wird mich so nicht weit bringen, ich muss lernen damit umzugehen, Akaashi. Du hast mir immer zugehört, du hast mich auf dem Feld aufgebaut, du warst immer in den richtigen Momenten für mich da, es tut mir leid..."
Lange Zeit schweigt er, doch dann nickt er.
„Du bist wirklich ein Clown. Aber es freut mich, dass du es eingesehen hast. Also schön, was ist mit dir und Kuroo?"
„Wir beide versuchen es miteinander", kommt es freudestrahlend von mir und erst jetzt scheine ich es wirklich zu begreifen, wie glücklich es mich macht. Denn die Last ist von meinen Schultern gefallen. Akaashi sitzt neben mir und vergibt mir und ich habe anscheinend begriffen, dass Kuroo mir so viel mehr bedeutet als nur mein bester Freund zu sein. Das Ganze war unbewusst zwischen uns passiert, gewiss ich fand Kuroo schon immer attraktiv, doch ich hatte nie das Verlangen danach mit ihm zu schlafen. Mein Unterbewusstsein hatte sich aber wohl schon eine Weile nach ihm und seinem Körper gesehnt. Ich hatte angefangen ihn anders wahrzunehmen, er roch anders für mich, noch jetzt rieche ich sein Aftershave an mir und es lässt mich deutlich entspannen. Sicherlich stand auch eine Menge auf dem Spiel, denn immerhin ist er mein bester Freund und nicht irgendeine Kneipenbekanntschaft, aber damit kann ich umgehen, es gab ohnehin schon kein Zurück mehr für uns. Würde es schiefgehen, dann müssten wir schauen, wie wir das zwischen uns wieder hinbiegen, aber ich bin mir sicher, dass selbst wenn es nicht funktionieren würde, so würden wir beide einen Weg gemeinsam finden, eben weil wir uns schon so lange kennen.
Nicht umsonst hat Nietzsche gesagt: „Nicht der Mangel der Liebe, sondern der Mangel an Freundschaft macht unglückliche Ehen."
Doch wie es mit uns weiter gehen würde, dass würde uns die Zeit zeigen, doch ich bin bereit dazu es mit Tetsurō Kuroo zu versuchen, meinem besten Freund und Partner.
~The End~
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro