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7. Kapitel - Die Wahrheit rückt näher

Chase kauerte tief verborgen im Schatten der Mauer und beobachtete den Platz vor sich. Seit Wochen tat er nichts anderes. Er hatte die Rebellen in Sicherheit wiegen wollen. Die ersten Tage nach der Flucht geschah jedoch gar nichts. Das Essen verrottete in der Sonne und es stank erbärmlich. Chase war sich nicht mehr sicher gewesen, ob er mit seiner Vermutung richtig lag. Doch er war eisern geblieben. Jede Nacht war er zu seinem versteckten Posten gegangen und hatte beobachtet. Dann kamen sie endlich wieder. Chase war erstaunt, wie schnell und effektiv sie waren.

Sie sahen nicht verhungert aus und sie suchten sich die besten Stücke heraus. Das andere vergruben sie gewissenhaft. Wahrscheinlich wollten sie es so aussehen lassen, das jemand von ihnen alles vergrub und man nicht auf die Idee kam, das etwas fehlen konnte. Chase konnte allerdings hören, wie sie schimpften, weil die Lebensmittel so arglos weggeworfen wurden.

Meistens lachten sie, aber er konnte hören, wie einer leise Befehle zurief. Es ging auch auf einmal hektischer zu.

Einer der Männer wollte gerade ein Stück Fleisch wegwerfen, als ein großer Kerl ihm am Kragen hielt.

„Pack alles Fleisch ein. Morgen kommen wir das letzte Mal hier her! Wir sind nicht mehr auf diesen Abfall hier angewiesen!"

Er war der Einzige der in einem Befehlston sprach. Die anderen nickten nur oder schüttelten die Köpfe.

Sie waren schnell fertig und zogen die Wagen weg.

Chase lehnte sich an die Mauer.

Morgen also.

Er würde ihnen folgen. 

Er würde nicht die ganze Armee mitnehmen, sondern erst nur Cord. Erst wollte er sehen, wie viele sie waren. Außerdem wusste er nicht, ob sie Waffen hatten. Er wollte das Leben seiner Leute nicht aufs Spiel setzen. Er traute ihnen nicht ein bisschen und er wurde bestätigt. Sie hatten kontrolliert gearbeitet und waren bei weitem kein so schwacher Haufen, wie er vermutet hatte.

Chase lächelte böse.

Bald würde alles ein Ende haben.

Und dann würde er die Rebellen auslöschen. Und er würde endlich Eve wieder sehen. Und die konnte erst einmal etwas erleben, wenn er sie in den Fingern hatte.



„Ich weiß nicht, was wir noch tun können! Es wird immer schlimmer. Die Frauen werden einfach nicht mehr schwanger!"

Travis seufzte leise. Er ahnte es schon lange. Dass Bill erst jetzt damit herausrückte ärgerte ihn schon.

„Hast du sie alle untersuchen lassen? Liegt es an den Männern?"

Bill nickte langsam.

„Ja, ich habe sie untersuchen lassen. Männer wie Frauen. Es sieht beinahe so aus, als ob das Virus wieder ausgebrochen wäre. Aber das ist es nicht. Es scheint einfach nur so, als ob sie unfruchtbar werden. Die Samen der Männer sind sehr langsam und die Eierproduktion der Frauen ist auch nicht optimal. Ich habe die Ernährung angepasst, aber wir müssen abwarten! Das Problem ist, dass die Kinder auch meist nicht gesund sind. Sie haben Krankheiten, die wir nicht kennen. Es wird einfach kein gutes Erbgut mehr übertragen! Haben wir Fehler gemacht?"

Travis sah in ein Mikroskop und schnalzte mit der Zunge.

„Ich sehe das Problem. Hast du die Untersuchung der Neuen veranlasst? Wir brauchen Blutproben, damit wir das Serum wieder herstellen können. Wir müssen es ihnen verabreichen, damit alles wieder gesichert wird."

Bill atmete tief ein.

„Natürlich. Aber wie immer gibt es nur einen, dessen Körper die Abwehrkräfte produziert. Ich bräuchte mehr von seinem Blut. Wir haben es am Anfang verschwendet und nun zahlen wir den Preis!"

Travis nickte nachdenklich.

„Ich weiß, was du meinst. Viola mit ihrem Jugendwahn hat Chases Blut sehr verschwendet. Aber gibt es keine Möglichkeit, dass er sich fortpflanzt?"

Bill lachte sarkastisch.

„Wir haben es ihm angeboten. Aber seit er die Beleidigung von Viola ertragen musste und so viele geflüchtet sind, hält er nichts davon! Er weigert sich einfach und ist ganz auf die Vernichtung der Rebellen aus. Erst wenn er sie erledigt hat, könnten wir ihn dazu zwingen! Ich denke, er will auch Viola damit eines auswischen!"

Travis zischte laut auf.

„Ich habe es befürchtet. Viola hat den Bogen überspannt. Aber haben wir eine geeignete Kandidatin für ihn? Ich will nicht, dass wir irgendetwas verschwenden!"

Bill seufzte erneut.

„Ich hatte eine geeignete Kandidatin. Aber sie war kein Soldat, sondern vom Versorgungstrupp."

Travis riss eine Augenbraue in die Höhe. Das konnte doch nicht sein!

„Wer?"

Bill holte eine Akte aus dem Schrank.

„Sie weist dieselben Antikörper auf wie Chase. Ich bin mir nicht sicher, wie wir das übersehen konnten. Wahrscheinlich weil niemand damit gerechnet hat. Aber aus ihnen könnte eine neue Generation entstehen. Gesund, stabil und resistent."

Travis riss ihm die Akte aus der Hand und begann zu blättern. Dann lachte er böse.

„Eve! Das war mir so klar! Genau die Frau, die geflohen ist!"

Im Zorn wischte er ein paar Reagenzgläser vom Tisch.

Dann schnaubte er wild.

„Chase muss sie finden! Und dann muss er sie herbringen. Wir sagen nicht, warum er es tun muss! Dass auch er der Schlüssel ist! Wir sagen einfach, dass wir ihr Blut brauchen! Ich habe sowieso irgendwie das Gefühl, dass er sich nur in die Sache hineinsteigert, weil es um Eve geht!"

Bill nickte.

„Ich denke auch, dass etwas zwischen den beiden war! Die Geschichte wiederholt sich, würde ich sagen. Er ist seinem Vater in dieser Hinsicht wirklich ähnlich. Ich werde alle Akten aber auch noch einmal durchgehen. Vielleicht haben wir noch jemanden übersehen. Es ist nicht gut, sich auf ein Paar zu konzentrieren!"

Travis zuckte mit den Schultern.

„Hauptsache, du findest Frauen! Einen Mann haben wir ja schon! Und fang schon einmal an ungeeignete Frauen aus zu sortieren! Es muss gleich losgehen, sobald die beiden wieder hier sind!Und wir brauchen niemand, der uns unnötig die Haare vom Kopf frisst!"

Bill neigte den Kopf.

„Natürlich, Travis!"

Der zeigte auf eine Frau, die auf einer Liege lag. Ihr Unterkörper war noch frei, weil Bill sie gerade untersucht hatte. Sie starrte auf die Wand, reagierte kaum.

„Ist sie narkotisiert?"

Bill nickte.

„Alle sind benommen bevor sie hier her kommen!"

Travis starrte die Frau an.

„Ist sie wichtig? Kann Chase sie befruchten?"

Bill schüttelte den Kopf.

„Dann fange mit ihr an!"

Gloria hatte alles mit angehört. Sie hatte die Tabletten nicht genommen, die sie hätte schlucken sollen. Die lagen mit den anderen in ihrer Rocktasche.

Gloria war nicht dumm. Sie wusste genau, was zu tun war. Schließlich hatte sie auf so einen Moment gewartet.

Sie hatte sich freiwillig einschleusen lassen, um heraus zu finden, was die Drei vor hatten. Und nun hatte sie endlich die Möglichkeit, Derek zu verraten, was sie gehört hatte.

Die Helfer hoben sie von der Liege und schleiften sie zum Ausgang. Sie tat so, als ob sie betäubt wäre.

Nur kein Fehler!

Sie durften nicht merken, dass sie alles gehört hatte.

Während sie den Flur entlang geschleift wurde, prägte sie sich alles ein.

Chase und Eve!

Sie hatte schon von ihnen gehört.

Chase, der harte Mann, der sich auf die Jagd nach Rebellen machte. Er war grausam und gefährlich. Wenn er jetzt auf die sanftmütige Eve angesetzt wurde...das musste sie verhindern! Eve war zwar stärker als sie aussah, aber gegen Chase hatte sie keine Chance. er würde sie vernichten! Und wenn er sie dann auch noch praktisch vergewaltigen musste...Nein, dass würde Gloria nicht zulassen. Vor allem, weil Eve schon schwanger war. Auch das Baby wäre in Gefahr!

Man zog sie an und drückte ihr eine Tasche in die Arme. Sie wusste, dass diese Tasche nur eine Flasche Wasser und etwas Brot enthielt. Das reichte für einen unerfahrenen Menschen nicht! Aber sie kannte sich in der Wüste aus. Sie würde es schaffen! Und dann musste sie Derek berichten!

Chase durfte Eve nicht bekommen. Und auf keinen Fall durfte er sie hier her bringen!

Sobald die schwere Eisentür verschlossen war, stand sie auf und rannte los.

Sie musste sich beeilen.

Ihr blieben nur vier Stunden zum Sonnenuntergang und dann war Derek fort!

Gloria rannte um ihr Leben.

Sie musste das Mädchen retten!



Chase machte Cord ein Zeichen. Die Rebellen waren tatsächlich wieder gekommen und hatten fast alles auf ihre Wagen geladen.

Sie warteten, bis sich die Rebellen in Bewegung setzten. Dann folgten sie ihnen in gebührendem Abstand.

Die Rebellen schienen sich sicher zu sein, denn als sie genug Abstand zu den Ausbildungsgebäuden hatten, fingen sie an zu reden.

„Ich bin froh, dass wir nicht mehr hier her müssen. Es war gefährlich, Derek!"

Der große Kerl nickte.

„Ja, das war es! Aber vor zwei Jahren waren wir noch darauf angewiesen. Nun sieht es anders aus. Wir können uns endlich selbst versorgen!"

Der andere lachte.

„Hat auch lange genug gedauert. Aber es war eine gute Idee von Eve die Tiere einzufangen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell vermehren!"

Derek lachte und Chase erstarrte einen Moment. Also war Eve tatsächlich bei den Rebellen und sie schien auch wichtig zu sein.

Cord stieß ihn in die Seite.

„Sie ist wirklich bei ihnen!", flüsterte er.

Chase knurrte leise.

Cord wusste nichts von dem Auftrag, den er erhalten hatte. Aus irgendeinem Grund war Travis ganz versessen darauf, dass Eve zurückkam. Es hatte ihn gewundert, als Bill ihm den Auftrag übermittelt hatte. Eve war schon seit Monaten verschwunden und nun sollte er sie zurückholen. Er hatte nicht genau nachgefragt. Aber er wusste, dass Eve bestimmt ein gutes Leben haben würde. Bill hatte ihm erzählt, dass sie wichtig für den Fortbestand wäre. Also würden sie gut für Eve sorgen und Chase hätte die Möglichkeit, sie wenigstens ab und zu besuchen zu können. Doch eines störte ihn. Bill meinte, er würde ihr einen netten Mann besorgen und sie würde zu den Erwachsenen kommen. Wenn er daran dachte, dass Eve zu den Erwachsenen kommen würde, nur um geschwängert zu werden, drehte sich ihm der Magen herum.

Ja, er war eifersüchtig auf den Mann, der ihr zugeteilt werden würde. Natürlich war es ihm bewusst, dass sie nie zusammen kommen würden. Aber er wollte einfach nicht, dass jemand anderes sie bekam. Dennoch hatte er zu gehorchen, auch wenn alles in ihm sich dagegen wehrte.

Doch er wäre wenigstens wieder in ihrer Nähe. Das war das Einzige, was er erwarten durfte.

Die Rebellen zogen das Tempo an. Chase und Cord machten, dass sie ihnen hinterher kamen.

Wieder lauschten sie der Unterhaltung.

„Hast du noch Gloria gesehen? Sie wollte dich unbedingt sprechen bevor wir gehen!"

Dieser Derek schüttelte den Kopf.

„Ich habe nicht einmal gewusst, dass Gloria wieder zurück ist."

Chase blieb hinter einem Felsen stehen, als die Männer anhielten.

„Doch. Sie ist wieder zurück und hat einige Neuigkeiten, die sie dir mitteilen wollte. Irgendetwas haben die Drei wieder vor! Aber sie hat es mir nicht gesagt!"

Derek zuckte mit den Schultern.

„Haben sie das nicht immer? Ich meine, etwas vor? Mach dir keine Gedanken, Ramon! Ich bin mir sicher, das hat noch Zeit, bis ich wieder zurück bin!"

Ramon knetete seine Hände.

„Ich hoffe es. Ich bin froh, dass wir nicht mehr in ihre Nähe müssen. Ich hatte heute eigentlich ein ganz schlechtes Gefühl!"

Derek sah ihn ernst an.

„Du hattest ein schlechtes Gefühl? Inwiefern?"

Ramon zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Es war so eine Ahnung, dass heute etwas geschehen würde. Aber es ist gut gegangen!"

Derek schüttelte ungläubig den Kopf.

„Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, dann ist meist etwas Wahres dran. Das nächste Mal will ich es wissen, wenn du eine Vorahnung hast! Ich habe dich lange beobachtet Ramon. Deine Ahnungen bewahrheiten sich meistens. Deswegen solltest du sie nicht zurück halten!"

Ramon senkte seinen Kopf und nickte.

„Ja, Derek. Ich werde es dir dann sagen!"

Derek legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Wir sind immer in Gefahr. Bis jetzt haben die Drei nie erraten, wo wir leben! Ich weiß selbst nicht, warum wir nicht friedlich nebeneinander leben können, aber sie wollen es nicht! Also müssen wir aufpassen!"

Wieder nickte Ramon und Derek seufzte leise.

„Jetzt komm! Die anderen sind schon weit voraus. Sie müssen nichts davon wissen! Ich will keine Panik verbreiten!"

Chase wartete, bis sie sich etwas entfernt hatten.

Cord starrte ihn an.

„Du weißt etwas! Das sehe ich dir an!"

Chase drehte den Kopf zu ihm. Sein Blick war eiskalt.

„Ich weiß nur, dass sie Eve haben. Und wir sollen sie wieder holen!"

Cord atmete tief ein und aus.

„Es gefällt mir nicht, Chase. Die scheinen einen Seher zu haben! Er hat ein schlechtes Gefühl und dieser Derek hört auf ihn. Sie werden noch vorsichtiger sein, als sonst!"

Chase lachte leise.

„Jetzt mach dir nicht ins Hemd. Wir folgen ihnen nur und gehen dann wieder zurück, wenn wir geeignete Informationen haben. Ein Kinderspiel! Sie werden uns nicht entdecken. Aber wenn es dann soweit ist, dann werden wir mit unseren Jungs kommen und sie werden es nicht voraussehen!"

Cord schien sich dem nicht so sicher zu sein.

„Mir ist klar, dass du Eve in deiner Nähe ha..."

Chase hob ruckartig die Hand, damit Cord nicht das Offensichtliche aussprach.

„Es hat absolut nichts mit mir und Eve zu tun. Ich habe einen Befehl und werde ihn ausführen! Jetzt beweg deinen Hintern!"

Ohne auf Cord zu warten, lief Chase weiter.



Ein Vulkan!

Die Rebellen hausten wirklich in einem Vulkan!

Chase zischte leise.

Nie wäre er darauf gekommen, hier in dieser Gegend zu suchen. Kein Wunder hatten sie Schwierigkeiten gehabt zu überleben! Es gab hier nichts! Er schnaubte. Und Eve hatte den Dreck hier ihm vorgezogen? Sie konnte nicht mehr ganz bei Trost sein.

Ein Vulkan mitten in der Wüste.

Chase und Cord hatten sich hinter einem Felsen gekauert und betrachteten den Höhleneingang, in dem vor einer Stunde die Rebellen hinein gegangen waren.

Cord machte sich Notizen und zeichnete einen Plan auf.

„So wie es aussieht, gibt es nur einen Eingang. Es wird leicht sein, sie an zu greifen!"

Chase nickte.

Schon alleine die Lage hatte einen Vorteil. Niemand ahnte, dass es hier Leben gab.

„Wir sollten trotzdem alle Mann mitnehmen. Und vielleicht noch Verstärkung von den Erwachsenen anfordern."

Cord stieß ein sarkastisches Lachen aus.

„Sie haben uns noch nie geholfen, weil die Männer einen ach so wichtigen Auftrag haben. Du kennst Bills Worte. Wir werden es wohl wieder alleine stemmen müssen! Manchmal frage ich mich, für was die Erwachsenen gut sein sollen!"

Chase befürchtete das auch. Cord hatte Recht. Egal, was sie für wichtige Gründe vorbrachten, hatten sie nie Unterstützung der Erwachsenen bekommen. Das war schon seltsam, denn Travis hatte Chase immer vorgeschwärmt, wie stark und erfolgreich seine Eliteeinheiten doch sei. Doch Chase hatte sie nie zu Gesicht bekommen. Es war beinahe so, als ob sie nicht existieren würden, was natürlich nicht möglich war. Sie wurden dafür ausgebildet, damit sie einmal auch in dieser Eliteeinheit dienen durften. Aber warum hatte er noch nie einen von ihnen gesehen?

Er grübelte und vergaß auf die Umgebung zu achten.

„Also. Ein Ein- und Ausgang. Wir dürften das schaffen! Es wird sehr einfach werden!"

„FALSCH, Arschloch!"

Bevor Chase sich zu der Stimme umdrehen konnte, spürte er einen schweren Schlag auf seinen Hinterkopf.

Es wurde dunkel um ihn herum.



Viola suhlte sich in Selbstmitleid.

Nicht nur, dass Logan weg war, nein, Travis hatte ihr verboten, sich weiterhin das Serum zu spritzen, dass ihren Alterungsprozess aufhielt. Sie müssten es rationieren, hatte er gemeint! Das war so ungerecht.

Sie lag nun in ihrem Bett und jammerte leise vor sich hin.

Heute hatte sie es Bill überlassen nach den Kindern zu schauen. Sie hatte einfach keine Kraft dazu. Sie vermisste ihren Liebling.

Sie hatte Logan doch alles gegeben, was er brauchte. Er hatte die schönsten Erinnerungen, war schnell bei den Strategen aufgestiegen und hatte auch sonst einige Annehmlichkeiten von ihr bekommen, die sie sonst keinem der Kinder gab. Warum hatte er sie trotzdem verlassen?

Sie wischte sich theatralisch eine Träne von der Wange.

Da steckte bestimmt eine Frau dahinter!

Schon wieder hatte ein Mann sie wegen einer anderen Schlampe verlassen.

Anders konnte sie es sich nicht erklären. Welches Miststück hatte ihr Logan weggenommen? Sie überlegte eine Weile, kam aber nicht darauf. Er war doch immer alleine gewesen. Wie hatte er es geschafft, dass sich eine Frau für ihn interessierte? 

Die Tür wurde aufgerissen und Travis kam ungefragt in ihr Zimmer.

„Was machst du hier? Du vernachlässigst deine Pflicht und heulst einem Strategen hinterher, der in keinster Weise wichtig für uns ist!"

Viola kreischte auf.

„Nicht wichtig? Ich habe ihn geliebt. Aber das verstehst du nicht! Du hast nie jemanden geliebt! Du wolltest immer nur Macht!"

Er grinste sie böse an.

„So? Du hast ihn geliebt? So wie du Cage geliebt hast? Warst du es nicht, der ihn erschießen lassen hat? Warum eigentlich? Da hast du auch so gejammert, aber als du ihn mit der Frau sahst, war diese Liebe anscheinend schnell vorbei!"

Viola schnaubte und drehte sich zur Seite. Weg von Travis und seinen schneidenden Worte.

„Du verstehst das nicht!"

Travis schnalzte mit der Zunge.

„Ich denke schon. Es ist genauso wie bei Cage. Du liebst diese Kinder nicht. Du willst sie besitzen. Das ist etwas ganz anderes! Du hast Cage besitzen wollen. Aber es wäre unnütz gewesen. Wir wissen beide, dass du unfruchtbar bist! Was hätte es also gebracht, wenn er dich gewählt hätte? Rein gar nichts! Als Frau bist du zu nichts nütze!"

Viola griff nach einem Becher und schmiss ihn in Richtung Travis.

„Du Scheusal! Er hätte es bei mir besser gehabt. Nun ist er tot. Wäre er bei mir geblieben, wäre es ihm erspart geblieben und er könnte jetzt noch leben!"

Travis lachte laut, als der Becher hinter ihm an der Wand zerschellte.

„Was ist das für eine Moral? Du hast ihn doch erschießen lassen. Er könnte noch leben, wenn du nicht so auf Rache aus gewesen wärst!"

Er kam näher zu ihr.

„Und wenn er dich gewählt hätte, dann wären wir dem Ziel nie so nahe wie jetzt!"

Viola drehte sich zu ihm um.

„Wie meinst du das?"

Travis trat noch näher, schnappte sich ihre Hand und drückte fest zu.

„Warum hast du die Untersuchungsergebnisse von Chase vor mir versteckt? Weißt du, wie viel Zeit wir verloren haben durch dein kindisches Verhalten?"

Sie starrte ihn an, wieder Tränen in den Augen, aber dieses Mal waren sie echt!

„Er war gesund. Das war das einzige, was für mich gezählt hat. Warum hätte ich ihn von wichtigen Aufgaben abhalten sollen, nur dass er immer wieder untersucht wird?"

Travis drückte noch fester zu.

„Spiel hier nicht das Unschuldslamm, Viola. Wir wissen beide, dass du Chase hasst, weil er Cages Sohn ist. Aber durch deinen kindischen Hass ist uns entgangen, dass Chase die Abwehrkräfte hat, die wir brauchen."

Viola schrie leise auf.

„Aber das habt ihr doch erfahren. Schließlich hat Bill das Serum aus seinem Blut hergestellt."

Travis holte aus und verpasste ihr eine Ohrfeige.

„Ich habe die Unterlagen gesehen. Als Chase noch in der Lebensblase war, hast du ihm jede Untersuchung verweigert. Du wolltest, dass er stirbt. Wir hätten ihn schon vor langer Zeit immer wieder anzapfen können. Uns ist dadurch viel verloren gegangen. Nur durch dich!"

Sie schrie wieder auf und hielt sich die schmerzende Wange.

Travis atmete hektisch ein und aus.

„Und jetzt bewege deinen Arsch hier hinaus und erledige deine Arbeit. Sonst kann es sein, dass ich mich vergesse und dich ebenso entsorge, wie die anderen!"

Ohne weiter auf sie zu achten verließ er das Zimmer.

Viola starrte auf die geschlossene Tür.

Was war nur in Travis gefahren?

So hatte er sie noch nie behandelt!

Irgendetwas stimmte nicht.

Sie stand auf und ging zum Waschbecken. Ihre Wange war gerötet. Sie atmete einmal tief durch und wusch ihr Gesicht.

Gut, sie würde ihre Pflicht erledigen. Aber dann musste sie herausfinden, was Travis so aus der Ruhe brachte. Und warum er so auf Chase fixiert war!

Sie würde es herausfinden. Und dann würde sie etwas suchen, das sie gegen Travis verwenden konnte.

Er würde es noch bereuen, dass er ihr das angetan hatte!

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