Kapitel 7 - Keine Ahnung ob es was bedeutet
21.12.
Das Frühstück war das reinste Chaos, ein lärmendes Durcheinander, in welchem drei Leute lautstark diskutierten, welche Pisten heute unbedingt auf dem Plan stehen mussten. Dass Chris sich an dieser Diskussion nicht beteiligte, lag nur daran, dass er heute mit einem seiner Anfängerkurse ein Abschlussrennen hatte. Yeji war voll in ihrem Element und ich ausnahmsweise froh, dass ich garantiert nicht involviert werden konnte. Und so wie ich das sah, ging es Jeongin wohl ähnlich, denn er kaute selbstvergessen seine Pancakes und verfolgte dabei mit großen Augen die aufgeregte Diskussion zwischen meiner Schwester und den beiden Erwachsenen.
Als Chris sich mit einer eingeworfenen Entschuldigung aus der Affäre zog, wurde sogar bereits ein Plan auf dem Tisch ausgebreitet und alle drei fuchtelten aufgeregt herum. Ob sie sich wohl noch einig wurden?
Schmunzelnd sah ich wieder zu Jeongin und zuckte vage die Schultern, sodass dieser sich grinsend hinter seiner Kakaotasse versteckte. Seine Augen funkelten belustigt und man konnte ihm vom Gesicht ablesen, dass er ebenso froh war, nicht in die Diskussion des Trios involviert zu sein. Schließlich machte sich die Gruppe der Skifahrer auch auf den Weg und Jeongin und ich blieben allein zurück.
„Musst du nicht los?", fragte ich ihn. „Dein Kurs startet doch auch jetzt dann oder?"
Mit verkniffener Miene schielte Jeongin auf seine Uhr und nickte unmotiviert. „Jaah...", raunte er und hievte sich schwerfällig in die Höhe. „Und was machst du heute?"
„Ach..." Ich hatte keine Ahnung und grinste entschuldigend. „Ein bisschen faulenzen - bitte nicht verraten."
Jetzt lachte Jeongin und nickte mir zu. „Okay, dann... werde ich mal. Sehen wir uns zum Mittagessen?"
„Sicher."
Er winkte, machte sich auf den Weg und ich sah mich unschlüssig um. Sollte ich noch was essen? Eigentlich war ich bis obenhin vollgestopft. Jetzt hätte ich mich natürlich auch im Hotel herumtreiben können, aber am Ende kehrte ich doch in mein Zimmer zurück und warf mich auf das Bett. Nach der letzten Nacht war ich müde genug, dass ich durchaus noch eine Runde hätte schlafen können und ich erwog, das Bitte nicht stören-Schild rauszuhängen. Doch während ich noch darüber nachgrübelte, klopfte es ohnehin und ich rappelte mich mit einem „Moment!", wieder auf. Dann sollte halt das Zimmermädchen kurz hier durchsausen und ich würde mich danach wieder faul ins Bett werfen. Perfekt für diesen Tag.
Zufrieden summend schlappte ich zur Tür, riss sie auf und blinzelte überrascht. Vor meiner Tür stand nicht das Zimmermädchen sondern...
„Innie...", rutschte es mir heraus. Peinlich genug, dass mir das passierte, denn ich sah auch, wie seine Augenbrauen dabei überrascht in die Höhe ruckten.
Zu spät. Ich rettete mich in ein schiefes Grinsen.
„Sorry... ich dachte - Was machst du hier? Dein Kurs läuft doch schon."
„Hab ich gecancelt", sagte er.
Vermutlich sah ich immer noch ziemlich dumm aus der Wäsche. „Ja, aber... warum?"
„Ich dachte, ich leiste dir Gesellschaft", antwortete er und machte dabei eine so zerknirschte Miene, dass ich schon wieder lachen musste. „Sonst ist das doch ätzend", machte Jeongin weiter und zog einen leichten Schmollmund.
Herrje, dieser Junge!
„Du wirst Ärger kriegen", prophezeite ich.
„Ach was", Jeongin winkte ab und grinste verschmitzt.
Für einen Moment standen wir uns in der halbgeöffneten Tür gegenüber, dann trat ich mit einem Kopfschütteln zurück.
„Komm rein."
Breit grinsend schob sich Jeongin an mir vorbei und mein Blick fiel auf seine Schuhe. Es waren wieder die bunten Hüttenschuhe, wie beim letzten Mal. Schmunzelnd schloss ich die Tür, schob ihn dabei an und dirigierte ihn auf meine Bettseite.
„Setz dich."
War ihm das peinlich? Auf alle Fälle wurde ein bisschen rot, setzte sich jedoch und sah mich mit großen Augen an.
„Was willst du machen?"
„Keine Ahnung." Ich ließ mich auf Yejis Bettseite fallen. „Und du?"
„Keine Ahnung", murmelte Jeongin ebenfalls und lachte leise. „Ich weiß nicht - soweit hab ich nicht gedacht."
„Macht nichts." Ich schnappte mir die Fernbedienung. „Wir können-"
Ein weiteres Klopfen unterbrach mich und dieses Mal war es wirklich das Zimmermädchen. Gehorsam trabten Jeongin und ich hinaus in den Flur lehnten dort an den gegenüberliegenden Wänden und grinsten einer wie der andere dümmlich.
„Die haben hier Pay TV", nahm ich das Gespräch wieder auf. „Wir können uns einen Film aussuchen und einfach ein bisschen gammeln?"
„Ja, klingt nach einem Plan", stimmte er zu und wir warteten schweigend, bis das Zimmermädchen fertig war. Danach kehrten wir in das Zimmer zurück, besetzten erneut das Bett und berieten über die Filmauswahl.
Am Ende wurde es der neue Spiderman, weil Spiderman irgendwie immer okay war. Dazu plünderten wir die Snacks, die Softdrinks und machten es uns auf dem Bett gemütlich. Wir plapperten, wir guckten und für gut ein Drittel des Films ging das auch gut. Dann machte sich wohl die letzte Nacht bemerkbar, denn ich hörte Jeongin gähnen, gleichzeitig rutschte er etwas tiefer in die Kissen.
„Ich bin so froh, dass ich heute nicht auf der Piste bin", murmelte er, gähnte wieder und lachte dann. „Ich bin so fertig."
Da musste ich ihm zustimmen, mir ging es ähnlich. Auch ich rückte tiefer, stopfte mir ein Kissen zurecht und ruckelte herum, bis es bequem war.
„Skiurlaub ist echt anstrengend - keine Spur von Erholung."
„Jaah! Eigentlich bräuchte man jeden zweiten Tag eine Auszeit im Spa, oder so."
Wir kicherten, Jeongin wetzte herum und wir verstummten wieder. Nur Minuten später kippte sein Kopf jedoch auf meine Schulter und ich blinzelte überrascht. War er eingeschlafen? Na dann war er wohl wirklich völlig fertig. Und jetzt? Sollte ich ihn schlafen lassen oder aufwecken? Ich entschied mich dafür, ihn schlafen zu lassen, zumindest solange der Film noch lief.
Am Ende war ich wohl selber eingeschlafen, denn ich wachte wieder auf, als der Film zu Ende war. Verwirrt blinzelte ich auf den Fernseher, über dessen mattschwarze Oberfläche sich ein Symbol bewegte, welches klarmachte, dass unser bezahlter Film abgelaufen war. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, strich mir fahrig über das Gesicht, weil mich etwas kitzelte und merkte da erst, dass es Jeongins Haarschopf war, der meine Wange streifte.
Der Kleine schlief immer noch tief und fest, hatte sich dabei so fest an mich geschmiegt, dass meine komplette rechte Seite aufgeheizt war und sein Kopf ruhte halb auf meiner Schulter, halb auf meiner Brust.
Das - irritierte mich.
Herrje! Ich wusste, dass es mich überhaupt nicht tangieren sollte, aber das Gefühl, das mich flutete, war eben ein anderes.
Eine ganze Weile lag ich einfach nur still, starrte dabei an die gegenüberliegende Wand und versuchte gar nicht zu denken, was sich als schwieriger herausstellte, als man annehmen mochte. Das Baby roch gut. Und zwar - verdammt nochmal! - tatsächlich nach einer dieser Babylotionen, die man sofort erkannte, wenn einem der Geruch in die Nase stieg. War das seltsam? Ich persönlich fand es... süß, weil es irgendwie zu ihm passte. Wobei - vermutlich war es auch falsch, wenn ich überhaupt in Kategorien wie süß dachte.
Oh ja, definitiv falsch! Besser wäre es wohl, wenn ich mich so schnell wie möglich aus der Affäre zog. Das versuchte ich nun auch, war nur nicht so einfach, wenn man den anderen dabei nicht aufwecken wollte und zugleich etwas gehandicapt war.
Behutsam rückte ich ein Stück von ihm ab, versuchte meinen Arm zu befreien, der irgendwie zwischen uns einklemmt war, doch jetzt brummelte Jeongin leise, rollte sich ganz herum und schmatzte dabei zufrieden. Sein Arm landete schwer quer über meiner Brust, sein Bein schob sich über meins und mein Arm war ganz plötzlich frei, wenn auch auf der falschen Seite, denn jetzt lag der Kleine vollständig in meiner Umarmung und schmiegte sich zufrieden an mich.
Stocksteif blieb ich liegen und atmete flach.
Okay, das war ein schlechter Scherz, oder? Mir wurde so warm, das konnte unmöglich nur von Jeongin allein sein und ich schämte mich ein bisschen, dass mir das überhaupt auffiel. Außerdem war mir jede seiner Berührungen überdeutlich bewusst und auch das war irgendwie nicht gut. Also schon, aber... nicht gut eben. Verdammt! Ich schloss die Augen, aber mein Kopf gab keine Ruhe, alles musste er jetzt wahrnehmen und filtern. Die wohltuende Wärme, den einschmeichelnden Geruch, wie gut sich der feste Körper an meinem anfühlte, wie angenehm schwer sein Arm auf meiner Brust ruhte. Nicht gut - gar nicht. Noch weniger, als mir auffiel, dass ich dazu übergegangen war, mit seinen Haaren zu spielen. Behutsam glitten meine Finger durch die hellen Strähnen und lagen wieder still.
„Innie?", flüsterte ich, strubbelte erneut vorsichtig in seinen Haaren und drehte meinen Kopf ein Stück weit in seine Richtung. „Hey..."
Ein leises Brummen antwortete mir. Der Griff um meine Mitte wurde einen Moment lang noch stärker und ließ mich den Atem anhalten, bevor er sich lockerte. Schließlich wetzte Jeongin ein bisschen herum, drehte sich halb aus meinem Arm und rieb sich die Augen.
Er blinzelte, murrte und ich hörte ein weiteres, fragendes „hm?"
Ich schmunzelte. „Du bist eingeschlafen."
„Was?", raunte er schlaftrunken. Dem folgte ein heiseres „oh!" und dann hockte er mit einem Ruck aufrecht. Das ging so schnell, dass er beinahe auf die andere Seite wieder umfiel und ich lachend nach seinem Arm griff, um ihn festzuhalten.
„Du hast nichts verpasst. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft hat die Welt gerettet. Alles gut."
„Sorry..." Jeongin schwankte leicht und rieb sich mit der freien Hand über das Gesicht. „Ich bin echt eingeschlafen? Woah, wie peinlich", nuschelte er und rieb sich dabei immer noch die Augen wie ein kleines Kind.
Schmunzelnd rückte ich zu ihm hin und glättet ihm die zerwühlten Haare, ich konnte nicht anders.
„Schon okay."
Jetzt sah er mich an und meine Hand sank langsam herab. Eine merkwürdige Art von Aufgeregtheit erfasste mich.
„Weißt du, ich-", begann ich, um das zu überspielen, merkte aber plötzlich, dass ich keine Ahnung hatte, was ich gerade noch hatte sagen wollen. Die Worte waren einfach weg und immer noch sah Jeongin mich an, blinzelte nun und lächelte irritiert.
„Was?", fragte er leise, aber dieses Mal schüttelte ich nur den Kopf.
„Nichts, wir... ich... Egal." Ich schnaubte. „Ich glaube ich stehe gerade meilenweit neben mir, sorry."
Jeongin lächelte, aber da war ein vages Glimmen in seinen Augen, das mich komplett durcheinanderbrachte. Schließlich wurde er auch noch rot und zog den Kopf ein und das war jetzt eindeutig zu viel.
„Hey, komm her", murmelte ich, packte ihn kurzerhand und zog ihn heran. Ich umarmte ihn fest und drückte für einen Moment mein Gesicht in seine Haare.
„Alles okay, hm?" Keine Ahnung, ob ich damit ihn oder eher mich beschwichtigen wollte.
Bis zum Mittagessen hatte ich mich zumindest soweit wieder gefangen, dass ich mich an dem allgemeinen Geplapper beteiligen konnte. Mom erzählte ganz aufgeregt von ihrem Ausflug auf anspruchsvollere Pisten und selbst Yeji ließ sich davon anstecken. Chris war noch nicht zurück und beinahe wäre damit Jeongins Schwänzen untergegangen, wenn nicht dummerweise Hannah aufgetaucht wäre und ihn gefragt hätte, wo er den heute abgeblieben war.
Und während sich nun Jeongin mit feuerroten Wangen vor zwei Elternteilen und einer Snowboardlehrerin zu verteidigen versuchte, fiel Yejis Blick auf mich. Alles lag darin, jede einzelne Frage, die ich garantiert nicht beantworten würde. Zum Glück für mich, war ich nicht ganz so zart besaitet wie Jeongin und somit blieb mir ein peinliches Erröten erspart. Ich zuckte mit den Schultern, womit ich alle unausgesprochenen Fragen von Yeji in ihrer Gesamtheit abschmetterte und widmete mich wieder meinem Essen.
„Und was habt ihr gemacht?", mischte sich Mom nun ein.
„Gequatscht, Film geguckt", gab ich knapp zurück.
„Ja und warum sagst du nichts?", wandte sich Joonho an seinen Neffen. „Macht es dir keinen Spaß? Ich meine, wenn es so ist, finden wir sicher-"
„Nein, alles gut", wiegelte Jeongin leidlich verlegen ab. „Ich wollte nur nicht..." Er seufzte, sah mich an und rasch wieder weg. „Ich dachte Hyunjin langweilt sich und ich leiste ihm ein bisschen Gesellschaft. Ist doch okay."
„Ja, natürlich ist es okay", gab Joonho zurück. „Aber..."
Den Rest bekam ich nicht mehr mit, denn schon wieder starrte mich Yeji so auffordernd an. Mann! Schwestern konnten echt nervig sein!
Wenigstens bekam sie mich zwischen Mittag- und Abendessen nicht allein zu fassen. Zum einen saß der Rest der Familie wie festgetackert am Tisch und wollte einfach nicht gehen und zum anderen lockten ja weitere aufregenden Abfahrten, zu denen Mom und Joonho sie schließlich nötigten. Mit einem verkniffenen Gesicht folgte Yeji ihnen, aber mir war klar, dass sie das nicht einfach so auf sich beruhen lassen würde.
Beim Abendessen wurde dann auch Chris davon unterrichtet, dass Jeongin einfach so ausgebüxt war und wieder wurde der Kleine getriezt und aufgezogen. Allmählich nervte es mich, auch, weil mir Jeongin immer wieder so seltsame Blicke zuwarf und ich nicht wusste, wie ich ihm in der Situation helfen sollte. Würde nicht jedes Wort von mir die Debatte noch weiter anheizen?
Am Ende unterbrach ich ihre Sticheleien mit der Frage nach der Abendplanung und jetzt richteten sich alle bissigen Bemerkungen postwendend Joonho und meiner Mom zu. Hatte vielleicht damit zu tun, dass sie rundheraus erklärten, wir sollten uns einfach einen schönen Abend machen, sie hätten schon was vor. Was genau sie vorhatten, wollten sie uns nicht verraten, aber allein die verliebten Blicke die hin und her flogen, ließen mich auf irgendeinen romantischen Kitsch schließen von dem ich sicher gar keine Einzelheiten wissen wollte. Wenigstens war Jeongin jetzt mal nicht Mittelpunkt der fiesen Fragen.
„Also wegen mir können wir auch einfach in der Bar chillen", warf ich ein. „Solange ich nicht wieder in der Nacht durch den Schnee wandern muss."
„Ich fands schön", erklärte Yeji. Ha! Kunststück, ich ahnte warum.
„Ich fands lustig", machte Jeongin jetzt auch mit und grinste schief. Was für ein frecher Kerl.
Schlussendlich entschieden wir uns aber tatsächlich für einen gemütlichen Abend in der Bar und belegten dabei die Dart-Ecke, weil ich da auch problemlos mitmachen konnte.
Wir spielten, wir tranken, wir unterhielten uns, aber als die anderen beiden aufstanden und einen Zweikampf austrugen, rutschte Yeji augenblicklich zu mir auf.
„Was ist da zwischen dir und Jeongin?", fragte sie sofort. Ich schnaubte empört.
„Gar nichts ist da. Was soll denn sein? Er hatte keinen Bock auf den Kurs, wir haben gechillt und Spiderman geguckt." Dass der Kleine gemütlich an meiner Seite eingepennt war, wie ein Babykätzchen verschwieg ich mal lieber.
Yeji sah mich noch einen Moment an, dann atmete sie tief ein und stieß die Luft aus.
„Okay, weil... das wäre echt seltsam gewesen, wenn..." Sie senkte den Blick und kaute auf ihrer Unterlippe.
„Wenn was?"
Yeji seufze hob den Blick und neigte den Kopf etwas. „Na, wenn wir beide da irgendwas anzetteln, du weißt schon..."
Nein, ich wusste gar nichts.
Unterdessen verdrehte meine Schwester die Augen und hibbelte ein wenig auf und ab. „Das ist doof", zischte sie dann und seufzte erneut, bevor sie sich ganz zu mir beugte. „Chris hat mich gefragt, ob ich morgen Abend mit ihm ins Kino will."
Okay, damit war wohl klar, welcher Zwilling den Zuschlag bekommen hatte. Ich ließ diese Info ein wenig sacken, musste aber sehr zu meinem eigenen Erstaunen feststellen, dass es mich nicht halb so sehr traf, wie ich erwartet hätte. Also nickte ich lediglich.
„Ein Date?"
Yeji verzog das Gesicht. „Keine Ahnung, ist Kino ein Date?"
„Kommt vielleicht drauf an, was ihr danach noch macht."
Jetzt schnaubte meine Schwester und sah sich nach den anderen beiden um, die immer noch in ihr Privatduell vertieft waren.
„Auf alle Fälle war das so gar nicht geplant und jetzt... weiß ich auch nicht."
Herrje, wie kompliziert. „Ist doch ganz einfach. Willst du mit ihm ins Kino, dann geh", schlug ich vor, woraufhin mir Yeji einen vernichtenden Blick zuwarf.
„So einfach ist das nicht!", zischte sie.
Na ja, doch, in meinen Augen war es sogar sehr einfach, doch weiter kamen wir in unserer Diskussion nicht, da Jeongin und Chris zurück an den Tisch kamen.
Erst viel später, als wir längst nebeneinander im Bett lagen und das Licht aushatten, griff Yeji das Thema wieder auf.
„Weißt du", begann sie und fasste dabei nach meiner Hand, „ich will nicht, dass es komisch zwischen uns allen wird. Ich - keine Ahnung - weiß noch nicht mal, ob das was bedeutet, okay? Es gab keine wie auch immer geartete Annäherung oder so, wenn du das dachtest, wir..." Sie seufzte laut. „Wir verstehen uns einfach gut."
„Und deswegen weißt du nicht, ob du mit ihm ins Kino gehen willst?", hakte ich nach.
Yeji rückte heran, bettete den Kopf auf meine Schulter und forderte auf diese Weise still eine Umarmung.
War es blöd, dass ich ausgerechnet jetzt an Jeongin denken musste, der nur ein paar Stunden früher auch in diesem Bett und in meiner Umarmung gelegen hatte? Ah, verdammt.
„Ich weiß nicht ob es was bedeutet", grummelte Yeji derweilen vor sich hin. „Und ich weiß auch nicht, ob ich will, dass es was bedeutet, oder ob ich will, dass es nichts bedeutet. Moah!" Sie warf sich zischend herum. „Ich hasse das."
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