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Kapitel 5 - Ein harmloser Spaß


Kapitel 5 - Ein harmloser Spaß

19.12

Stumm streckte mir Jeongin die Sachen mit beiden Händen entgegen, bevor sein Blick auf meine geschiente Hand fiel. Da wurde ihm wohl klar, dass ich das unmöglich alles nehmen konnte, ohne dass die Hälfte auf dem Boden landen würde und so raffte er das ganze Bündel wieder an sich.

„Sorry", murmelte er dabei.

Schmunzelnd trat ich einen Schritt zurück und öffnete die Tür weiter. „Schon gut, komm einfach rein", sagte ich.

Jeongin schlüpfte an mir vorbei, machte ein paar Schritte und blieb dann mitten im Raum stehen, wo er sich hilflos umsah.

„Einfach auf den Schreibtisch." Ich wedelte in entsprechende Richtung, auch wenn auf dem Schreibtisch auch nicht mehr viel Platz war. Yeji und ich waren für gewöhnlich nicht so unordentlich, aber gerade zeigte sich ein anderes Bild.

„Ich... bin gleich bei dir", murmelte ich, wies damit unkoordiniert auf das Bad und grapschte mir rasch die Wäsche von der Bettkante, bevor ich hinter der Tür verschwand. Vielleicht hätte ich einfach ein wenig nachdenken sollen.

So kam ich mit feuchten Haaren und in Unterwäsche wieder heraus, nuschelte eine Entschuldigung und griff mir die Jogginghose, die auf dem Sessel neben dem Schreibtisch lag.

Einhändig anziehen war echt hohe Kunst, warum stellte ich mich eigentlich an wie ein Idiot? Der Bund blieb überall hängen, bis ich die verdammte Hose endlich anhatte und dann war der Pulli nicht da wo er sein sollte. Ich sah mich hektisch um - das war echt peinlich - und strich mir erneut schief grinsend die Haare zurück.

„Kannst du mir...?" Ich deutete auf den Schreibtisch. Dort lag der blöde Pulli, als verdrehtes Bündel neben dem Fernseher, warum auch immer. Vielleicht weil ich ihn heute Morgen noch Yeji nachgeworfen hatte und er dort gelandet war.

Jeongin sah sich fast genauso hektisch um wie ich, nickte dann hastig und besaß sogar noch die Höflichkeit, das Knäuel zu entwirren, bevor er mir den Sweater reichte.

„Hier."

„Danke."

Herrje, warum war das gerade so seltsam?

So schnell wie möglich versuchte ich mich anzuziehen, aber es wäre wohl zu viel verlangt gewesen, wenn ich mich damit jetzt nicht blamiert hätte. So verhedderte ich mich im Stoff, der Klettverschluss der Schiene blieb im Ärmel hängen und ich steckte fest.

Noch während ich dumpf fluchte, hörte ich Jeongin leise lachen und dann spürte ich seine Hand an meinem Arm.

„Warte", murmelte er. Es klang belustigt. „Nicht... ich helfe dir. Warte."

Er griff in den Bund meines Sweaters, ich spürte wie seine Finger meine Seite streiften und hielt automatisch den Atem an. Der Stoff gab nach. Dann griff er meinen Arm, der Klettverschluss knisterte leise und endlich war ich frei.

„Danke." Ich konnte wieder was sehen, musste lachen, auch, weil Jeongin ebenfalls lachte. Er strich nochmal über meinen Pulli, zupfte am Bund, dann sah er auf und unsere Blicke trafen sich.

„Tut mir leid, ich bin nicht immer so doof", versuchte ich mich aus der Situation zu retten. Jeongin quittierte das nur mit einem verlegenen Grinsen. Vielleicht wollte er auch gleich wieder flüchten, aber aus irgendeinem Grund stand er immer noch da, genau wie ich. Wir sprachen nicht, wir starrten nur und grinsten dabei wie zwei Idioten.

„Okay, das ist grad irgendwie...?", begann ich unschlüssig und brach wieder ab.

Jeongin grinste schief. „Ja, oder?"

Und damit war das Eis wohl endgültig gebrochen, denn schon wieder brachen wir beide in dummes Gelächter aus und ich wedelte unbestimmt mit der geschienten Hand, um ihm zu signalisieren, dass er sich setzen sollte.

Schließlich hockten wir beide auf meinem Bett und quatschten über alles, was uns gerade so in den Sinn kam. Es ging um Schule und Uni, um Sport und Musik, Zocken und Hobbies und ich war überrascht in wie vielen Bereichen wir gleich tickten. Irgendwann hatten wir die Handys gezückt, Musik lief und wir lagen nebeneinander bäuchlings auf dem Bett und hatten unseren Spaß mit idiotischen Videos.

Unterbrochen wurde unsere chillige Runde erst durch ein neuerliches Klopfen, worauf wir beide leidlich überrascht den Kopf hoben.

„Oh!" War es schon so spät? „Yeji!" Ich rappelte mich umständlich auf und jagte zur Tür. Meine Schwester polterte herein, überschüttete mich mit einem besorgten und gleichermaßen aufgeregten Wortschwall, der erst endete, als sie sah, dass wir nicht allein waren.

„Innie!" Sie blieb überrascht stehen und sah von ihm zu mir. Auf ihrem Gesicht war ein irritiertes Lächeln und ich konnte es ihr nicht verübeln. Jeongin saß im Schneidersitz auf meinem Bett und sah aus wie ein frecher Weihnachtswichtel, aber das fiel mir erst jetzt auf. Zu den weiten Baggy-Jeans trug er einen Oversized Hoodie in Pastellblock und passend dazu etwas, das man wohl als Hüttenschuhe bezeichnen konnte. Warm, gestrickt, bunt.

Ja, er liebte eindeutig Farben. Ich musste schmunzeln.

„Jeongin hat meine Sachen mitgebracht", erklärte ich. „Gerade haben wir uns festgequatscht."

Noch immer lächelte Yeji nur verdutzt und nickte nun schwach.

„Klar, ich...", begann sie, da sprang Jeongin plötzlich auf.

„Und ich muss jetzt echt los. Essen in gut einer Stunde, huh?" Damit war er schon halb an meiner Schwester vorbei, die nun leise lachte.

„Hey! Ich wollte dich nicht vergraulen!", rief sie ihm nach, aber Jeongin war schon aus der Tür.

„Wir sehen uns beim Essen", hörten wir noch, dann schloss Yeji die Tür und drehte sich mit einem amüsierten Kopfschütteln zu mir um.

„Was für ein Wirbelwind. Er schein wirklich nett zu sein, hm?"

„Ja", stimmte ich zu und musterte sie genauer. „Und wo kommst du jetzt her, junge Dame? Willst du mir sagen, das war die letzte Abfahrt? Es dämmert bereits."

Yeji grinste schief, ihre Augenbraue zuckte, dann lachte sie laut auf.

„Weißt du, Bruderherz, es würde dir gut stehen, würdest du nicht immer von dir auf andere schließen. Es war tatsächlich die letzte Abfahrt und ja wir waren ein bisschen zu spät dran, haben wir dann auch gemerkt. Aber hey! Wir waren immer noch nicht die letzten, also halte deine schmutzigen Gedanken im Zaum, da war nämlich nichts."

„Gar nichts?", hakte ich dennoch nach. Ich persönlich fand ja, sie hatte auffällig rote Wangen, aber womöglich lag es auch an der Kälte.

Yeji schnaubte und rollte mit den Augen. „Gar nichts", bestätigte sie, schlüpfte aus ihren Klamotten und krabbelte in Skiunterwäsche zu mir aufs Bett. „Um ehrlich zu sein, ich kann noch nicht mal sicher sagen, worauf er steht. Zufrieden? Du bist also noch nicht aus dem Rennen." Damit zauste sie mir die Haare und ich schlug ihre Hand weg. Wie es mich nervte, wenn sie dieses große Schwester - kleiner Bruder-Ding auspackte.

Und noch etwas nervte mich, aber ich konnte gerade nicht sagen was.

„Oder bist du gar nicht mehr interessiert?", feixte meine Schwester und rutschte wieder vom Bett, um in ihren Klamotten zu wühlen. „Bist du vielleicht schon auf einem Zuckertrip?"

„Hä?" Ich sah auf, zugegeben, das war nicht wirklich intelligent, aber ich konnte ihr auch gerade nicht folgen und war zudem mit dem seltsamen, nagenden Gefühl in mir beschäftigt, das ich nicht einschätzen konnte.

„Na, der Kleine?", sie nickte auf die Tür.

„Du spinnst." Ich stieß die Luft aus. „Ey, der Junge ist 17, ich bin doch kein Kinderschänder."

Grinsend raffte Yeji ihre Sachen zusammen und machte sich auf ins Bad. „Gut zu wissen", sagte sie dabei. „Muss ich immerhin hier nicht die Moralpredigt halten, das beruhigt mich."

Dazu zischte ich jetzt nur noch und gab ihr gestenreich zu verstehen, dass sie endlich im Bad verschwinden sollte. Zuckertrip - wer von uns beiden wohl auf dem Zuckertrip war. Ich dachte wieder über Chris nach, darüber, dass Yeji meinte, sie hätte keine abschließende Einschätzung und fragte mich, ob ich es wirklich darauf ankommen lassen sollte. War blöd, oder? Wenn man sich dem Stiefbruder in spe offenbarte und dann womöglich abgewiesen wurde.

Meine Gefühle zu diesem Szenario waren gerade sehr widersprüchlich.

Das gemeinsame Abendessen, inklusive unserer Eltern, war dafür wieder sehr erheiternd, zumindest nachdem ich die besorgte Mom-Szenerie gleich zu Beginn abblockte. Es waren doch nur zwei Finger, ich würde es sicher überleben. Und da wir vier ja wussten, was wir so getrieben hatten, konzentrierte sich unsere Neugier mehr auf die nächstältere Generation am Tisch. Ab da wurde es amüsant. Lag nicht etwa daran, dass drei von uns sich permanent mit versteckten Andeutungen darüber lustig machten, dass die beiden Turteltäubchen irgendwie zwischen Rückkehr vom Krankenhaus bis Abendessen verschwunden waren. Und eins musste man Joonho lassen, er steckte die Sticheleien ein wie ein Champ, grinste dann und wann nonchalant, der Schwerenöter, und hüllte sich sonst in ein Schweigen das gentlemanlike war. Mom hingegen war einfach alles peinlich, echt alles, ich glaube es war ihr sogar peinlich, wenn ich ihr nur in die Augen sah.

„Wir waren im Café", sagte Mom.

„Und haben vielleicht die Zeit übersehen", ergänzte Joonho.

Chris und ich wechselten einen Blick. „Ah", kam von ihm, „Café", wiederholte ich und vier mehr oder weniger erwachsene Kinder am Tisch giggelten wie im Kindergarten. Mom wurde wieder rot, Joonho schmunzelte nachsichtig und fasste unter dem Tisch nach ihrer Hand. Glaubte er echt, ich würde das nicht sehen? Er bot ja quasi eine Steilvorlage nach der anderen.

Aber ich beschloss, friedlich zu bleiben, man musste es mit den Scherzen auf ihre Kosten ja nicht übertreiben.

„Wie sieht denn die Abendplanung heute aus?", fragte ich stattdessen.

„Oh, die haben Live-Musik im Hotel!", erzählte Mom begeistert. „Ich glaube es gibt heute einen Jazz-Abend in der Weinbar."

„Jazz - uuäähh." Chris wedelte wild mit seinem Besteck. „Bin ich sowas von raus. Sorry. Aber ihr habt wohl nichts dagegen, wenn wir uns nicht anschließen?"

Ich grinste, Yeji grinste, Jeongin schaufelte verlegen die Reste seines Gemüses in sich hinein und gleich noch zwei Löffel Reis.

„Och..." Mom sah zu Joonho und spielte wieder mal mit ihren Haaren. Herrje, das Schulmädchen war zurück. Immerhin der Prinz und Retter, war sofort zur Stelle und sprang helfend ein.

„Wir werden euch nicht nötigen, aber wenn ihr es euch doch noch anders überlegt, wisst ihr ja, wo ihr uns findet."

Sehr elegant gelöst, wirklich.

„Gibt 'n kleines Hallenbad im Hotel", erklärte Chris gerade mit halbvollem Mund. Kaute grinsend, schluckte und wies mit seinem Besteck nach unten. „Die haben ein kleines Spa und alles, aber abends ist nur noch das Schwimmbad offen. Ist aber cool, wie so eine Grotte. Wir könnten uns da einnisten, wenn ihr Badesachen mithabt."

Hatten wir. Und ich schwelgte auch bereits in der leisen Vorfreude, viel nackte Haut bewundern zu können, da mischte sich Mom wieder ein.

„Aber..." Kein Jinnie-Schatz! „...doch nicht mit deiner Hand. Du kannst doch mit der Schiene nicht ins Wasser."

„Ich muss ja nicht schwimmen", hielt ich sofort dagegen. Nein, sie würde mir die Gelegenheit, Chris halbnackt in Badeshorts zu sehen, nicht vermasseln, indem sie alle dazu brachte, auf meine blöden Finger Rücksicht zu nehmen!

„Ich kann ein bisschen im warmen Wasser strampeln und gut ist."

Mom schürzte die Lippen, zuckte aber schließlich die Schultern und ließ es mit einem „ich meinte ja nur", sein, als ich sie beschwörend anstarrte.

„Wir passen auf", hängte sich Chris jetzt auch noch rein. Meine Aufmerksamkeit schwenkte zu ihm, ich fing ein warmes Lächeln auf und spürte einen Anflug von Nervosität. Verdammt - echt jetzt?

Am Ende stürmten wir Vier tatsächlich das kleine Hallenbad und stellten begeistert fest, dass wir es ganz für uns allein hatten. Da war niemand sonst. Es war zwar wirklich nur winzig, sicher nicht geeignet um sportlich Bahnen zu schwimmen, aber das war völlig unwichtig. Es war cool. Die Decke war halbrund geformt, womit es tatsächlich etwas von einer Grotte hatte, die indirekte, schummrige Beleuchtung trug ihr Übriges dazu bei, außerdem war in einer der Ecken ein künstlicher Fels eingelassen, über den ein kleiner Wasserfall herabplätscherte. An einer kurzen Seite gab es eine Sitzbank im Wasser, womit meine Schiene wohl gerettet war, an der rechten Längsseite des Beckens standen drei steinerne Relaxliegen, welche mit einem Mosaik aus blauen und weißen Fliesen überzogen waren. Sie waren beheizt und gaben eine behagliche Wärme ab.

Eine davon schnappte ich mir, die zweite Yeji, Chris und Jeongin warfen ihre Handtücher auf die dritte und dann waren die beiden auch schon im Wasser.

„Kinder", kommentierte Yeji das und drehte dabei ihre langen Haare zu einem kunstvoll-schlampigen Knoten. Vielleicht hatte sie auch nur gehofft, die anwesenden Herren würden ihrem verdammt sexy Bikini wenigstens einen zweiten Blick schenken. Ich musste grinsen. Ja, meine Schwester sah gut aus - Kunststück, war ja immerhin meine Schwester, hm? - und ich wusste, dass sie es sonst nicht drauf anlegte, sich auffällig zur Schau zu stellen. Aber hier war es ganz eindeutig nicht ohne Hintergedanken, also verfolgte ich schmunzelnd wie sie würdevoll zu den Stufen schwebte, ganz die Königin über dieses kleine Badeparadies und ja, jetzt endlich bekam sie die gewünschte Aufmerksamkeit.

Mit einem wölfischen Grinsen auf den Lippen schlich Chris durch das Wasser heran und ich verfolgte das amüsiert. Würde er tun, was ich von ihm erwartete?

„Wage es ja nicht", fauchte Yeji da und ihre Augen sprühten Funken. Gerade wirkte sie tatsächlich wie eine Wildkatze, die versehentlich ins Wasser geraten war und bereits im nächsten Moment erfüllte schrilles Kreischen die kleine Grotte.

Jeongin rettete sich laut lachend an den Rand des Beckens, während Chris meine kreischende Schwester gepackt und ins Wasser gezerrt hatte. Noch hatte er sie auf den Armen und trotzdem strampelte sie wild mit Armen und Beinen.

„Chris!", wurde es immer schriller und panischer. „Mach das ja nicht! Ich warne dich! CHRIS!"

Am Ende stellte er die Sirene laut lachend im Wasser ab und ging gleich darauf gurgelnd unter, als Yeji ihm die Beine wegriss und ihn versenkte. In ihren Augen loderte Triumph. Chris tauchte wieder auf, lachte, schüttelte sich wie ein Hund, sodass das Wasser in alle Richtungen spritzte und lachte noch mehr.

„Meine Güte - Yeji - hast du echt gedacht, ich würde das tun?" Er fand das offenbar höchst amüsant.

Och. Ich war enttäuscht. Ich hätte Yeji so lange getunkt, bis sie nur noch nach Luft geschnappt hätte und ihr das Wasser aus den Ohren gelaufen wäre. Schade.

„Kommst du nicht ins Wasser?", riss mich Jeongin aus meinen Überlegungen. Ah Mist, dabei hätte ich so gerne noch ein bisschen meinen Beobachtungsposten ausgenutzt. Stattdessen nickte ich jetzt und tappte ebenfalls zu der Treppe. Dank meines Invalidenstatus brauchte ich immerhin nicht zu fürchten, dass sich irgendwer auf mich stürzen würde. Wobei, so eine kleine Balgerei im warmen Wasser - dazu hätte ich jetzt auch nicht unbedingt nein gesagt. Schade - schon wieder.

So dümpelte ich recht großväterlich im warmen Wasser und beteiligte mich nur verbal an dem wilden Gerangel. Gerade hatten sich Yeji und Jeongin zusammengetan und sich auf Chris gestürzt. Die Rache dafür bekam allein Jeongin ab, Yeji wurde verschont - was für ein Charmeur.

Und was für ein gutaussehender. Chris trug, genau wie ich, schlichte Shorts. Meine uni dunkelblau, seine schwarz-weiß geblockt und endlich konnte ich in Ruhe das Tattoo bewundern, das in einem wilden Muster von seinem Hals hinab, über sein Schulterblatt lief und dann irgendwo an der Seite, auf Höhe der letzten Rippenbögen endete. Sehr hübsch, mich juckte es in den Finger hinzufassen, aber ich tat es natürlich nicht. Yeji war da praktischer, sie gab gleich Anweisungen wie er sich zu drehen und zu wenden hatte, damit wir es ausgiebig bewundern konnten. Und es war auch nicht das einzige Tattoo, wie wir dank der Badebekleidung feststellen durften. Es gab noch ein halbes Dutzend mehr, an seinen Armen, auf seiner Brust und eines, das unterhalb seines Bauchnabels gerade so über den Bund der Shorts spitzte, vielleicht auch nur, weil sie im Kampf mit Jeongin und Yeji ein wenig verrutscht war. Hölle, war ich neugierig, auf dieses fucking Tattoo...

Ich ermahnte mich nicht hinzustarren und bemühte mich stattdessen um eine leichte Konversation mit Jeongin. Der trug übrigens - alles andere hätte mich sicherlich erstaunt - wild gemusterte Shorts in so schreienden Farben, dass er aussah wie eine Paradiesvogel-Blume im Schnee. Nun, unsere Unterhaltung lief gut, bis Chris den Kleinen an den Füßen packte und von mir wegriss. Reflexartig griff Jeongin nach mir und ich packte auch seine Hand, leider war ich eingeschränkt in meinen Möglichkeiten und er sah wohl auch ein, dass ich ein schlechter Rettungsanker war.

Seine Hand löste sich von meiner, glitt über mein Bein, dann war er weg. Sekunden später tauchte er allerdings wieder auf, dieses Mal wie Neptun auf Rachefeldzug und stürzte sich seinerseits auf Chris. Junge, Junge, der Kleine hatte ordentlich Kraft, hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Überhaupt bekam man jetzt erst zu sehen, was er unter den ganzen weiten Klamotten so versteckte. Ob er wohl zusammen mit Chris trainierte? Ich war ja echt nicht auf Kriegsfuß mit meinem eigenen Körper, aber wenn ich mir Jeongin so ansah, das war schon ordentlich für seine 17 Jahre.

Fast 18, korrigierte mein Kopf feixend wie ein kleiner Schachtelteufel und ich schnaubte leise. Ja, fast 18...

Gerade platschte Chris wie ein gefällter Baum ins Wasser und Jeongin trottete, höchst zufrieden, mit schief sitzender Hose und wild zerzausten Haaren, auf mich zu. Er grinste so breit, dass man gar nicht anders konnte, als ebenfalls zu lachen und ich hob meine Hand zu einem high five für seinen Sieg. Schweratmend ließ er sich wieder neben mich fallen, schüttelte seine Haare aus, entschuldigte sich gleich noch dafür, weil die Tropfen bis zu mir flogen und strich sich dann mit einer Hand die nassen Strähnen zurück.

„Schade", sagte er und seine Augen funkelten vergnügt. „Zu zweit hätten wir ihn so fertiggemacht."

Ich lächelte und verlor mich einen Moment lang in den glitzernden braunen Augen. Ja, wirklich schade.

Nach dieser ereignisreichen Wasserschlacht, gönnten wir uns eine chillige Runde auf den Relaxliegen und da ich der Einzige war, der nicht wie hingegossen auf seiner Liege lag, hockte Jeongin bei mir. Die beheizten Liegen trockneten unsere Shorts relativ schnell, trotzdem vermieden wir es konsequent, uns zu nahe zu kommen, was auch bedeutete, wir versuchten uns nicht zu zweit auf der Liege auszustrecken. Warum eigentlich nicht, kam mir einmal in den Sinn. Wäre es echt so verwerflich? Nur weil wir Haut an Haut lägen? Warum war es okay, sich im Wasser aneinanderzuklammern, aber auf einer Liege wurde es seltsam? Oder empfand nur ich es als seltsam?

Noch in diese ganzen Gedanken hinein, rückte Jeongin ein Stück zurück. Seine nackte Schulter streifte meine nackte Brust, seine immer noch feuchten Haare meine Wange. Irritiert blinzelte ich, legte wie von selbst einen Arm um ihn, die Hand baumelte über seine andere Schulter und wandte mich mit einem fragenden „hm?", den anderen beiden zu.

Irgendwas hatte ich nicht mitbekommen.

„Könnten wir ja morgen..." begann Chris soeben und ich blinzelte wieder. Jeongin war ganz warm, seine Haut seidig glatt und gerade drehte er sich halb zu mir um und strahlte mich spitzbübisch an.

„Au ja, darauf hätte ich Bock! Was sagst du, Hyunjin?"

Was sagte ich wozu? Verdammt! Hatte ich es jetzt zwei Mal nicht mitbekommen?

„Ja, klingt gut", warf ich schief grinsend ein und hoffte inständig, dass keiner bemerkt hatte, dass ich null Plan hatte.

„Eben." Chris war voll in seinem Element. „Da kann nämlich Hyunjin auch mitmachen, sonst versauert er noch im Hotel. Ich besorge Fackeln und alles und wir fahren mit der letzten Gondel rauf. Gönnen wir meinem Dad und eurer Mom mal ein Abendessen ohne uns Chaoten und wir essen oben auf der Hütte. Bisschen chillen, bisschen Bar und dann abwärts." Er untermalte seine Ausführung gestenreich und mir dämmerte, wozu ich ja gesagt hatte. Eine Nachtwanderung. Na ja nicht das Schlechteste - hatte nur einen Haken.

„Ich habe keine Winterstiefel", merkte ich leidlich verlegen an. Jetzt war es doch irgendwie blöd, im Skiurlaub zu sein ohne passende Schuhe.

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