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Kapitel 2 - Die übliche peinliche Kennenlernrunde


Kapitel 2 - Die übliche peinliche Kennenlernrunde

18.12.

Leidlich erstaunt sah ich mich in unserem Zimmer um und studierte die holzgetäfelten Wände, die bunten Flickenteppiche und die bauschigen Decken auf den Betten. Dass Yeji sofort die Fensterseite in Beschlag genommen hatte, tangierte mich gerade nicht. Das Recht der Älteren und so... Und selbst wenn sie jünger gewesen wäre, hätte sie mich wohl nägelwetzend darauf hingewiesen, dass das ihre Seite war. Abgesehen davon war es mir völlig egal, auf welcher Seite ich schlief und meine Schwester war versöhnt.

„Das erinnert mich an unseren ersten Urlaub in der Schweiz", tat ich gerade leise kund, während sie schon geschäftig in ihrem Koffer herumwühlte.

„Was?", hörte ich gedämpft. „Wie kommst du denn jetzt darauf?" Eine halbe Tonne Klamotten landete auf dem Bett. „Mal davon ab, was willst du dich denn erinnern? Wir waren vier oder so."

Ja, wir waren vier und es gab Fotos, von Mom und Dad und... Ich würgte den Gedanken ab und vollführte stattdessen eine vage Geste, die den ganzen Raum einnahm. „Na das mit dem ganzen Holz und allem. So wie da in den Bergen, damals."

„Wir sind in den Bergen", warf Yeji ein.

Ja, aber in anderen! Herrje, was war sie denn jetzt wieder so. Ich ließ den alten Schlüssel am Ring um meinen Finger kreisen. „Ey, die haben Schlüssel! Das allein schon. Wenn morgen noch Kühe vor den Fenstern rumbimmeln."

„Mitten im Winter."

„Du weißt, was ich meine", wiegelte ich ab und zerrte meinen Koffer ebenfalls heran. Unser Urlaub als intakte Familie seinerzeit war etwas völlig anderes gewesen, als das, was wir jetzt lebten. Wir waren vor dem Umzug Stadtkinder gewesen und waren es nach dem Umzug wieder. Der Urlaub hingegen war gekaufte Idylle gewesen, wie das hier.

Während ich meinen Koffer öffnete und unschlüssig hineinblickte, hörte ich Yeji hinter mir leise schimpfen. Als ich mich umdrehte, strich sie sich eben die langen Haare aus der Stirn und stieß genervt die Luft aus. „30 Minuten! Ich weiß noch nicht mal was ich anziehen soll! So eine Hektik, ehrlich."

„Du kannst als Erste ins Bad", teilte ich gönnerhaft mit und erntete dafür immerhin ein dankbares Lächeln, bevor sie stirnrunzelnd das Bett betrachtete und dann wieder mich.

„Sollen wir die Betten auseinanderziehen?"

„Mir egal", gab ich zurück. „Stört mich nicht." Und das stimmte ausnahmsweise. Wir hatten uns bis weit in die Teeniezeit hinein ein Zimmer geteilt, zuerst mit Kleinkinder-Etagenbetten, dann sogar mit einem 1,60 breiten Bett für uns beide, bevor wir in getrennte Zimmer ausgewandert waren. Da war ein XXL-Kingsize-Bett gar nichts dagegen.

Yeji nickte und lächelte schon wieder schwach, womöglich hatte sie ja gerade denselben Gedanken gehabt.

„Aber wehe du streckst deine Eisfüße zu mir rüber."

„Als ob!" Sie schnappte sich ihr Duschzeug und zischte mit wehenden Haaren an mir vorbei ins Bad.

Fünfzehn Minuten später herrschte Chaos, die Haare wollten nicht, die Klamotten wollten nicht und der unnütze Bruder hatte doch sowieso von nichts eine Ahnung - ich gab auf, ließ sie ein bisschen rumpaniken (warum eigentlich? Wegen des angekündigten Kerls von Mom, oder des angekündigten Sohns des Kerls, oder einfach nur, weil sie eben immer so war?) und machte mich in der Zwischenzeit fertig. Am Ende standen wir doch einträchtig nebeneinander vor dem Spiegel und ich zügelte mich, in ihren frischen gemachten Haaren zu wühlen.

„Mach nicht so einen Aufstand, Kleine, du siehst gut aus."

„Danke, aber ich bin nicht die Kleine, verstanden?"

„Natürlich bist du klein, guck dich doch an, du kratzt ja nicht mal an der 160er Marke."

Yeji schob mich mit der Hüfte weg. „Ich bin genau 1,60!"

Ich prustete leise. „Warst du nie, bist du nicht und wirst du nie sein - Zwerg. Vielleicht, wenn du deine Mörderstilettos trägst."

„Ach, geh mir nicht auf den Wecker, Jinnie, ich werde sonst nie fertig."

Lag nicht an mir. Trotzdem trollte ich mich weg vom Spiegel und warf mich aufs Bett, um von dort die Verschönerungsarbeiten meiner Schwester zu beobachten. Hatte sie - ehrlich gesagt - nicht nötig, aber wenn ich ihr das sagte, glaubte sie es ohnehin nicht, also schwieg ich. Im Grunde, das konnte man als Bruder ja nicht einfach so raushauen, war ich ziemlich stolz auf meine Schwester. Sie war hübsch, sie war klug und durchaus schlagfertig - jahrelanges Training mit mir und ich hatte wirklich alles gegeben. Also lag es vielleicht auch ein bisschen an mir, dass die Männerwelt sich echt zum Teil die Zähne an ihr ausbiss. Klar, ich hatte sie schon in Aktion gesehen und sie konnte die ganze Masche abspulen von süß bis hilfsbedürftig, alles, was die Kerle so sehen wollten. Aber hinter dieser Fassade war sie eben eine taffe, kleine Kämpferin, die sich garantiert nicht an irgend so einen Schlappschwanz verscherbeln ließ und nichts mehr hasste als Dummheit. Gut so.

Abgesehen davon war Yeji aber auch nicht die schamhafte, jungfräuliche Maid - weder das eine, noch das andere, wie ich wusste. Ganz im Gegensatz zu mir, wie wiederum Yeji sehr genau wusste. Also nicht das Schamhafte... aber ja, es war nicht so einfach, wenn man dasselbe Beuteschema hatte, wie die eigene Schwester. Das wusste allerdings auch nur Yeji, weil Geschwister eben doch ganz viele Geheimnisse teilten, von denen Eltern nichts wussten. Und ich würde den Teufel tun und mich vor Mom outen, solange ich keinen Plan hatte, was ich vom Leben eigentlich erwartete. Das war okay, ich hatte ja jemanden zum Reden. Es war sogar okay für mich, wenn Mom immer wieder mal nachhakte, ob ich ihr nicht mal eine nette junge Frau vorstellen wollte. In letzter Zeit benutzte sie allerdings oft so Begriffe wie Seelenmensch - irgendwo da draußen wartet dein Seelenmensch, Jinnie-Schatz - und ich bekam allmählich den Verdacht, dass sie etwas ahnte. Wie auch immer, der Gedanke brachte gleich den nächsten hervor.

„Wie lange kennt Mom den Kerl schon, weißt du da was?" Und wenn ja, warum hatte sie mir nichts davon erzählt?

Yeji, gerade schwer beschäftig mit ihrem Eyeliner, setzte diesen ab und zuckte die Schultern. „Ach, schon ein bisschen länger, glaube ich. Ich hab sie mal beim Telefonturteln erwischt, das war ihr total peinlich", grinste sie jetzt, „und daraufhin hat sie mich gebeten, ja nichts zu sagen."

„Aber mir hättest du es sagen können!"

Ein kokettes Lächeln traf mich über den Spiegel, dazu ein Fingerherz. „Frauengeheimnisse, Bruderherz. Das verstehst du nicht."

Hmpf. „Meinst du, die haben auch Sex?", haute ich die nächste Frage raus, die in meinem Kopf auftauchte.

Da wirbelte Yeji mit einem empörten Luftschnappen zu mir herum und wies anklagend mit ihrem Lippenstift auf mich. „JETZT wirst du widerlich! Lass das! Ich will mir das nicht mal vorstellen!"

„Ja glaubst du ich stell mir das vor?!", hielt ich dagegen. Echt nicht. Eltern hatten keinen Sex, niemals, diese Vorstellung war einfach nur... Ne. Ich wollte mir auch nicht vorstellen, wie wir zwei entstanden waren. Igitt. NE. Vielleicht ist ja ein Stern aufgegangen, soll ja schon mal vorgekommen sein.

Vorne am Spiegel schimpfte Yeji vor sich hin. „Ehrlich, du Idiot - wir treffen den gleich und du stellst solche Fragen, bestimmt muss ich jetzt immer dran denken, wenn ich ihn angucke. Das wird SO peinlich!"

„Ja ist ja auch wieder gut!", kreischte ich. „Moah, jetzt hab ich Bilder im Kopf... die gehen nie wieder weg... Scheiße."

„Hyunjin!" Yeji stampfte mit dem Fuß auf, dann brach sie jedoch in schallendes Gelächter aus und vergrub das Gesicht in beiden Händen. „Ahh", hörte ich sie jammern, „ich auch - und du bist schuld!"

Wenig später trabten wir brav Seite an Seite zum verabredeten Treffpunkt in der Lobby und grinsten immer noch beide doof. Ja, das würde ein sehr lustiges Essen werden, oder ein sehr peinliches. Mom hob fragend die Augenbrauen, als sie uns auftauchen sah, fragte aber nicht nach. Im Gegenteil, sie musterte erst Yeji, dann mich, winkte schließlich ab und schüttelte den Kopf. „Ich will es gar nicht wissen."

Besser so.

Gemeinsam machten wir uns also auf den Weg in das Grillrestaurant und ich konnte sehen, wie Yeji neben mir, genau wie ich, sofort den Raum abscannte nach dem mysteriösen Kerl mit seinem mysteriösen Sohn. Und prompt sprang hinten in der Ecknische ein Mann auf. Moms Hand streichelte plötzlich über meinen Rücken - ach herrje, da war wohl jemand völlig aus der Übung.

Ich wechselte einen raschen Blick mit meiner Schwester und schon waren wir mitten drin in dieser furchtbar spießigen und peinlichen Vorstellungsrunde. Aber ja, wir wussten ja, was sich gehörte, waren also artig und brav, wie gewünscht, während wir im Doppelpack den Mann unter die Lupe nahmen, der es geschafft hatte, unsere Mom einzufangen. War nämlich nicht so leicht. In dieser Beziehung waren sich Yeji und Mom sehr ähnlich.

Immerhin sah er ganz okay aus, alt halt. Na ja, ehrlicherweise sah er nicht so alt aus, wie sie gesagt hatte, dass er war und - hey! - er hatte noch volles Haupthaar, was wollte Frau mehr, oder Mann... Egal. Nein, um wirklich ganz ehrlich zu sein, sah er nicht so schlecht aus. Er hatte eine Brille, was ihm diesen distinguierten Lehreranstrich gab, dafür schien er ganz gut in Form zu sein und trug außerdem - für ihn sicher wahnsinnig lässig-gewagt - Jeans und Hemd. Das täuschte nur bedingt über den Spießer hinweg, aber das war okay, Mom stand auf konservative Männer. Wenigstens war es ein gutaussehender Spießer. Ich nahm mir vor, Mom bei nächster Gelegenheit ein „gut gemacht" zuzuflüstern, nur um zu sehen wie sie rot wurde. Immerhin blinzelte sie jetzt schon wie ein Schulmädchen und spielte ständig mit ihren Haaren.

Was auch auffiel, er war allein. Keine Spur vom angekündigten Sohnemann-Stiefbruder in spe. Kam er etwa zu spät? Wie unhöflich. Trotzdem versuchte ich mir vorzustellen, wie der Spießersohn passend zum Spießerpapa wohl aussehen würde. Vermutlich genau wie er, mit adrettem Seitenscheitel und Goldrandbrille, prädestiniert für jedes Teenie-Drama, der angehende Schauspieler. Yeji würde ihn bestimmt anschmachten.

In der Zwischenzeit entschuldigte der Vater das Fehlen seines Sohnes, mit dem Hinweis, dass er noch hätte arbeiten müssen und ein Ausbund an Höflichkeit, wie wir es alle waren, verziehen wir natürlich großzügig vorab schon mal alles.

Wir hatten gerade erst die Getränke bestellt, da tauchte der verlorene Sohn doch noch auf und was soll ich sagen, verlorener Sohn war durchaus doppeldeutig gemeint. Hölle, der hatte ja mal so gar nichts von seinem Vater! Ich wechselte erneut einen raschen Blick mit Yeji, konnte aber gleichzeitig nicht aufhören zu starren.

Was da breit grinsend und fröhlich winkend auf uns zukam war zum einen ungemein attraktiv und zum anderen gänzlich unangepasst. Wenn Mom also von mir behauptete, dass ich manchmal so schrill und exaltiert wäre - oh ja, das war ihre Lieblingsbezeichnung - nur weil meine Haare länger waren oder mal wieder blond, wie gerade eben, dann hatte sie wohl Mr. Bang Junior noch nicht getroffen. Wobei ich genau wusste, würde ich sie darauf aufmerksam machen, bekäme ich lediglich ein verschnupftes „vergleich dich nicht mit anderen".

Bang Junior - Christopher - wie er sich sofort vorstellte hatte zwar kurze Haare, was meine Mutter sicher begrüßte, und sie waren auch schwarz, also nicht gefärbt, aber da endeten auch schon alle tugendhaften Attribute. Seine Haare waren ein wildes Chaos, seine dunkle Jeans hatte so viele Löcher, dass ich mich unwillkürlich fragte, ob er da nicht etwas, oder etwas mehr, nachgeholfen hatte und der ebenfalls schwarze Rollkragenpulli war so eng, dass sich einfach alles darunter abzeichnete. Wirklich alles. Alter, was hatte der Typ für einen Körper, das war eine bodenlose Frechheit. Wo hatte der denn noch Zeit zum Studieren UND Arbeiten? Der musste doch den halben Tag im Fitnessstudio verbringen, um so auszusehen. Oder Gott hat's gegeben und er hatte mit Geben einfach nicht aufgehört. Jenseits seiner Klamotten trug er außerdem Ohrringe, hatte zwei Piercings, eins an der Lippe, eins an der Augenbraue (und wer wusste schon, was er noch so versteckte), und als der Kragen seines Pullis einmal kurz verrutschte, während er sich umdrehte, konnte man außerdem den Ansatz eines Tattoos sehen. Jetzt hätte ich doch wirklich gerne kurz Mom mit einem engelsgleichen Augenaufschlag angeblinzelt. Die sollte mir noch einmal kommen mit „Jinnie-Schatz, deine Haare!"

Also, um es kurz zu machen, der ganze Kerl war a hot mess, war leider so, konnte man nicht anders sagen. Und er war nicht allein, wie ich nun begriff, als ich mich endlich von all den beeindruckenden Äußerlichkeiten losreißen konnte. Hinter ihm huschte noch ein Typ heran, dieser jedoch Marke „scheues Reh" und auch deutlich jünger. Oh oh, hatte da jemand aus Versehen seine halbe Kinderschar unterschlagen?

Mom schien nicht irritiert, im Gegensatz zu mir, aber jetzt stellte der Senior den Kleinen als „Jeongin, mein Neffe", vor und wir bekamen die Kurzversion der Erklärung, warum das Baby, wie ich ihn für mich gleich mal umtaufte, auch mit von der Partie war. Baby-Jeongin hatte nämlich die Schule gewechselt und blieb bis zum Abschluss unter dem Dach seines Onkels.

„Das ist ja dieselbe Schule in der auch meine beiden waren", wandte sich Mom direkt an das Baby. „Gefällt es dir dort? Fühlst du dich wohl?" Das Rehlein bestätigte das schüchtern und meine Schwester und ich wiederum gaben wohlerzogen Auskunft, dass es eine ganz ausgezeichnete Schule wäre und wir uns dort sehr wohlgefühlt hätten. Ja ja, bla - kam vermutlich immer drauf an, ob man sich durchsetzen konnte oder nicht, wie auf jeder Schule. Da spielte es auch keine Rolle, ob es eine internationale Schule und Hautfarbe oder Augenform ausnahmsweise egal war. Warst du ein Loser, warst du am Arsch.

Dem Rest des sich anschließenden Schul- und Unithemas folgte ich nur mit mäßigem Interesse, war ich doch schwer damit beschäftigt, unauffällig den beinahe Stiefbruder abzuchecken. Zumindest so lang, bis Yeji mir in die Rippen stieß und ich mit einem leisen Quieken zusammenfuhr.

Damit hatte ich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Wie peinlich. Blöde Kuh.

„Können wir bestellen? Ich hab echt Hunger", rettete ich mich so halbwegs und bevor Mom mein Benehmen wieder unangenehm finden und mich zurechtweisen konnte, erhielt ich Unterstützung von der anderen Seite des Tisches. „Ich auch!" Christopher grinste mich breit an und ich grinste mindestens ebenso breit zurück. In Gedanken fügte ich ein yeah, Bruder high five an.

Immerhin bestellten wir jetzt, es gab reichlich Fleisch und alles was man sonst noch haben wollte und die Stimmung lockerte sich endlich etwas auf. Yeji jammerte nach den ersten paar Häppchen schon, dass sie viel zu vollgefressen wäre, aber das Mitleid unter uns Kerlen hielt sich in Grenzen. Außerdem aß sie hinterher doch noch weiter, also bitte. Mom und ihr neuer Stecher - ah shit, ich hätte das nicht denken sollen, jetzt waren die Bilder wieder da, wie gruselig - plapperten fröhlich und turtelten wie verliebte Teenies. Was unter der nächsten Generation für reichlich Erheiterung sorgte. Das eine Mal war es Christopher, der aufstand, seinem Vater etwas zuflüsterte und ihm dabei so jovial auf die Schulter klopfte, dass der hustend sein Bier abstellte, bevor Junior feixend auf die Toilette verschwand. Beim nächsten Mal war ich es, der wartete bis der Senior uns kurz verließ, um meine Mutter wissen zu lassen, wie sie rüberkam.

„Du flirtest die ganze Zeit, Mom, bitte hör auf peinlich zu sein."

„Tu ich gar nicht!", meinte sie entrüstet, bekam aber einen Hauch von Farbe im Gesicht.

„Doch tust du", widersprach ich, blinzelte sie übertrieben an, drehte dabei meine Haare um den Finger, bis Mom mich wegschob.

„Kindskopf, du kannst mich nicht verlegen machen."

Doch konnte ich. Und das Beste daran war, die beiden angestaubten Turteltäubchen waren sich wohl noch schneller als wir einig, dass sie uns loswerden mussten, nicht umgekehrt.

„Warum schicken wir das Jungvolk nicht in die Hotelbar und wir bleiben noch ein bisschen hier?", meinte unser Gastgeber und Mom war so schnell einverstanden, dass ich ihr nur einen bedeutungsvollen Blick zuwarf. Den wiederum quittierte sie mit einem Augenrollen und schickte uns mit einem unbestimmten Handwedeln weg.

„Ja geht, aber treibt euch nicht so lange da rum, wir müssen morgen früh raus."

Also verließ das Jungvolk wie gewünscht den unmoralischen Sumpf und machte sich auf den Weg zurück ins Hotel. Erst da wurde mir klar, dass wir ja auch das Baby mitschleppten und ich wandte mich an Christopher.

„Darf er da überhaupt rein?" Mein Kopfnicken wies auf das stille Maiglöckchen.

„Hey!", schnappte der Kleine nun in meine Richtung. „Ich bin 18, okay?!"

„Ist er nicht", warf Christopher ein und legte einen Arm um dessen Schultern.

„Aber fast..."

„Er ist 17."

„... in zwei Monaten!"

„Ey, wir befinden uns noch nicht mal in dem Jahr, in dem du 18 wirst, okay? Also ganz ruhig...Außerdem spielt das keine Rolle, die werden dich immer nach dem Ausweis fragen." Dann wandte er sich mir zu. „Aber er darf rein, klar. Er bekommt nur keinen Alkohol."

„Macht nichts." Yeji, immer gerne der rettende Engel für Schwächere, hakte sich bei dem Rehlein unter und strahlte ihn an. „Innie kriegt einen süßen Cocktail mit 0 Umdrehungen."

Dass der Kleine bei der Ansage rot bis unter die Haarwurzeln wurde, merkte sie wohl nicht, denn sie plapperte fröhlich weiter. „Außerdem hat Jinnie es nicht so gemeint, oder?"

Ich kam nicht zum Antworten, denn neben mir raunte Christopher: „Wow, Jinnie und Innie, gebt mir zwei Runden in der Bar und ich krieg das nicht mehr auseinander."

Zack, schon hatte Yeji den verwirrten Kleinen losgelassen und sich bei Christopher eingehakt.

„Yeji", säuselte sie und machte dieses Aegyo-Ding mit geneigtem Kopf und Fingerspitze in die Wange gestupst (für dass sie von mir für gewöhnlich die ‚kotz gleich'-Pantomime retour bekam).

Aber Christopher war nicht nur heiß, er wusste sich auch zu verkaufen. Das nächste breite Grinsen gehörte meiner Schwester und er lachte dabei ein heiseres „das habe ich mir gemerkt."

Oho - hatte mein Schwesterherz gerade ernsthaft ihren Hut in den Ring geworfen? Dabei hätte ich schwören können, dass Christopher ihr optisch zu sehr Bad Boy war.

Aber bitte, wenn sie es so wollte.

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