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Kapitel 5

In den nächsten zwei Wochen war nicht viel passiert. Es war merklich kälter geworden und der Schnee blieb nun auch auf dem Boden, ohne zu schmelzen. Eigentlich fühlte sich alles wieder normal an. Ich ging zur Schule, ich las, ich machte meine Hausaufgaben, ich schaute Netflix, ich kochte Abendessen...
Und Dominik, ja Dominik hatte ich beinahe vergessen.

Als vor dem Haus stand, hielt ich einen Moment inne. Sollte ich wirklich mit dem Fahrrad gehen? In der Nacht hatte es geregnet und die Strassen waren nun bestimmt eisig. Ich blickte auf die Uhr. Heute war ich knapp dran, das hiess, dass ich nicht zu Fussgehen konnte und die einzigen beiden Optionen waren das Auto oder das Fahrrad. Aber wenn es eisig war, würde ich mir das Auto noch weniger zutrauen und deswegen entschied ich mich für das Fahrrad. Ich beschloss, auf dem Weg keine Musik zu hören, um nicht abgelenkt zu werden.
Meine Befürchtung hatte sich bestätigt, die Strassen waren tatsächlich eisig und es bedurfte einiger Konzentration, um das Gleichgewicht auf dem Fahrrad zu behalten.

Während ich in der letzten Stunde sass, blickte ich aus dem Fenster und presste meine Lippen aufeinander. Es hatte wieder angefangen zu regnen! Der Heimweg würde nun noch schlimmer sein und ich Genie hatte natürlich nicht auf das Wetter geschaut und so etwas wie einen Regenschutz mitgenommen.

Auch als ich beim Schulausgang stand und hinaussah, regnete es immer noch in Strömen. Ich hatte gehofft, dass des Regen abnehmen würde und hatte zuerst vorgehabt, einfach noch etwas zu warten, aber es schien vielmehr, als ob sich die Wolken nur noch mehr verdichteten und durch die dunklen, fast schwarzen Wolken konnte ich den Himmel fast gar nicht mehr sehen.
Leise fluchte ich vor mich hin, dann presste ich meine Jacke näher an meinen Leib und sprintete los.
Schnell stieg ich auf mein Fahrrad und fuhr los. Dass die Strassen eisig waren, war mir egal, ich wollte einfach so schnell wie möglich nach Hause kommen. Am Anfang ging auch alles gut und da ich mit Rekordgeschwindigkeit fuhr, erblickte ich auch bald meine Strasse und bog ein. Genau in dem Moment war aber auch ein Auto eingebogen, das ich durch den Regen hindurch wohl nicht gehört hatte. Überrascht blickte ich das Auto an, es war silbern und im Regen fast unsichtbar. Und genau in dem Moment stiess ich mit voller Wucht gegen die Bordsteinkante und flog buchstäblich über meinen Lenker nach vorne. Ich schrie erschrocken auf und im nächsten Moment landete ich auch schon auf dem harten Asphalt. Im hintergrund hörte ich noch das Quietschen von einer Bremse, aber der brennende Schmerz, welcher mein rechtes Bein durchfuhr, liess dieses Geräusch beinahe verblassen. Kurz schloss ich meine Augen, um mich wieder etwas zu beruhigen. Meine Atmung ging stossweise und flach und als ich meine Augenlider wieder öffnete, erblickte ich an meiner Hand, welche ich zuvor instinktiv auf mein Schienbein gepresst hatte, Blut. Unten war die Hose aufegrissen und der saure Regen tropfte in die Wunde. Etwas angewidert wollte ich schon das Blut am Boden abwischen, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
Vor mir war nämlich eine Gestalt aufgetaucht und ich blickte auf, um zu erkennen, wer es war.
Seine blonden Locken und dunklen Augen hatten ihn eigentlich schon verraten, aber irgendwie wollte ich es noch nicht ganz glauben. Aber als seine Stimme erklang, war jeder Zweifel fortgewischt.
«Ist alles in Ordnung?», fragte er mich. Er musste ziemlich laut sprechen, damit seine Stimme mich durch den Regen hindurch erreichte.
Dann blickte er auf mein Bein und ich glaubte, ihn so etwas wie «überflüssige Frage» murmeln zu hören, aber ich war mir nicht ganz sicher.
«Ja, alles in Ordnung», presste ich hervor.
Mir war klar, dass meine Stimme und mein Bein alles andere als überzeugend wirken mussten. Aber ich konnte es gerade einfach nicht fassen, dass ihm das Auto gehören musste, dass schuld an meinem Sturz gewesen war. Von diesen sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten, warum musste es ausgerechnet er gewesen sein?
«Ich helfe dir beim Aufstehen», sagte er und hielt mir seine Hand hin.
«Nein, es geht schon», murmelte ich und erhob mich.
Ich Genie stützte mich beim Aufstehen aber auch auf mein rechtes Bein, was dazu führte, dass ich, wenn er nicht seine Arme ausgestreckt und aufgefangen hätte, einfach wieder auf den Boden zurückgefallen wäre. Plötzlich war mir ganz heiss zumute und so schnell ich konnte, wandte ich mich aus seinen Armen heraus.
«Wirklich? Es geht schon?»
Aus seiner Stimme war so etwas wie Sarkasmus zu hören, was ich unglaublich unangebracht fand.
«Ja, es geht schon. Ich bin nur ausgerutscht.»
Meine Stimme war etwas barscher, als beabsichtigt, immerhin hatte er mir nur helfen wollen. Aber trotzdem: Etwas in mir wollte auf keinen Fall seine Hilfe annehmen.
Und doch realisierte ich nach einigen Sekunden, dass mir wohl nichts anderes übrig blieb, denn ich konnte nur auf meinem linken Bein stehen und wenn ich nicht wie irgendeine komisch hinkende Ente aussehen wollte, was meiner Würde definitiv schaden würde, musste ich mich an ihm abstützen. Er musste mir meine Schlussfolgerung aus dem Gesicht gelesen haben, denn er beugte seine rechte Schulter zu mir herab und vorsichtig, als wäre es ein Stück Kohle, an dem ich mich möglicherweise verbrennen konnte. Zum einen wollte ich ihn nicht anfassen und zum anderen hatte ich meine Hände beim Sturz etwas aufgeschürft und ich war nicht besonders erpicht darauf, meine leicht verletzte Haut mit Druck auf etwas zu pressen. Dann fasste ich aber widerwillig seine Schulter doch etwas fester und wir liefen los. Nach einigen Schritten blieb ich stehen. Er schaute mich fragend an.
«Äh, wohin gehen wir genau?»
Ich wollte gar nicht wissen, wie idiotisch diese Frage gerade geklungen haben musste. Vielleicht hatte ich nicht nur mein Bein, sondern auch mein Hirn angeschlagen.
«Zu meinem Auto natürlich.»
Verdattert blickte ich ihn an.
«Äh und warum genau?»
Er zog seine Augenbrauen nach oben.
«Du kannst doch nicht ernsthaft denken, dass du in dem Zustand nach Hause fahren kannst.»
Irgendetwas an seiner Stimme provozierte mich und gerne hätte ich etwas Schnippisches darauf erwidert, aber mir fiel nichts ein. Zudem begann mein Bein wieder mehr zu schmerzen. Also setzte ich mich schweigend wieder in Bewegung.
Er öffnete die Beifahrertür. Einen Moment blieb ich stehen. Ich blickte in das Auto hinein und mein Herz begann schneller zu klopfen. Ich verspürte den Drang, die Tür zuzuschlagen und einfach davonzurennen oder in meinem Zustand wohl eher davonzukriechen. Aber dann stieg ich doch vorsichtig ein. Ich konnte mich ja nicht mein Leben lang vor Autos fürchten.
Nachdem er die Tür hinter mir zugeschlagen hatte, berührte meine Hand automatisch das Fenster. Mit dem Regen, der unaufhörlich an die Fensterscheibe prasselte, fühlte es sich zu echt an. So echt wie dazumal. Ich fühlte eine plötzliche Leere in mir aufsteigen und mit meinen Fingernägeln begann ich nervös, an der Scheibe zu kratzen.
Ich hörte, wie sich der Kofferraum öffnete und er mein Fahrrad verstaute. Als er ihn wieder zuschlug, zuckte ich zusammen. Kurz darauf stieg er ein. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Mittlerweile hatte ich meine Hand von der Fensterscheibe entfernt und faltete beide Hände zusammen.
«Soll ich dich zur Notaufnahme fahren?», fragte er mich besorgt.
Mein Gesicht musste leichenblass aussehen und mit erstickter Stimme flüsterte ich «Nein, es geht schon.»
Er startete den Wagen und fuhr los. Das Brummen des Autos stimmte mich noch unruhiger, als ich sowieso schon war. Immer wieder spürte ich seinen Blick auf mir. Ich spürte, wie mir plötzlich schwindelig zumute war. Ich fühlte, dass ich es keine Sekunde länger mehr in diesem Auto aushalten konnte und als ich endlich mein Haus erblickte, rief ich laut:
«Hier wohne ich.»
Ehe den Wagen ganz gebremst hatte, hatte ich schon die Tür geöffnet und war hinausgesprungen. Mein Bein durchfuhr ein stechender Schmerz und ich zischte laut auf. Mit dem Rücken lehnte ich mich an das Auto und mit meinen Händen bedeckte ich meine Augen.
Es ist nicht wie damals. Es ist nicht wie damals. Es ist nicht wie damals.
Dominik trat neben mich.
«Marianne, was ist los mit dir? Es geht dir doch nicht gut, das sieht man dir an. Ist es dein Bein? Hast du grosse Schmerzen? Oder etwas anderes?»
Schnell riss ich meine Hände von den Augen und starrte ich an.
«Nein, es ist nichts anderes. Mir geht es gut. Mir geht es gut. Mir geht es gut.»
Wie eine wahnsinnige begann ich auf mein Haus zuzulaufen, die Schmerzen in meine, Bein waren wie verblasst.
«Marianne. Marianne!», rief mir Dominik hinterher.
Aber ich lief einfach weiter und beachtete seine Rufe gar nicht. An der Haustpr hatte er mich eingeholt und riss mich an der Schulter herum.
«Marianne, nun sag schon! Was zur Hölle ist los mit dir? Hast du eine Gehirnerschütterung? Was ist es?»
«Es geht mir gut. Es geht mir gut! Es geht mir gut!»
Die letzten Worte gingen in einem wilden Schluchzen, von dem ich plötzlich erfasst wurde, unter. Ich wandte meinen Kopf von ihm ab, damit er meine Tränen nicht sehen konnte und lehnte ihn gegen den Türrahmen. Er berührte mich sachte an der Schulter, aber ich schüttelte sie ab. Für einige Minuten standen wir einfach so im Regen und ich weinte leise vor mich hin. Dann löste er sachte den Schlüssel aus meinen verkrampften Fingern und schloss die Tür auf. Stützend an ihn gelehnt trat ich ein.
Er führte mich an einen der Stühle in der Küche.
«Hast du irgendwo Verbandszeug?», fragte er ruhig.
Es dauerte einen Moment, bevor seine Worte mich erreichten. Ich nickte und sagte heiser:
«Ja, oben im Badezimmer in der zweitobersten Schublade.»
Er nickte und trat die Treppen hinauf in das obere Geschoss. Etwas unbeholfen strich ich mir das Haar aus dem Gesicht. Nach kurzer Zeit hörte ich, wie er die Treppen wieder hinunterkam.

An das Folgende erinnerte ich mich nur noch verblichen, es schien mehr wie ein Traum. Wenn ich meine Hände nun anblickte, fühlte ich immer noch seine Wärme darauf. Er musste wohl irgendeine Wundsalbe auf die aufgeschürften Hände gestrichen haben. Mit einem Spray hatte er auch noch mein Schienbein desinfiziert und danach verbunden. Ich erinnerte mich daran, wie er mich danach zum Sofa geführt hatte und wie ich mich darauf hingelegt hatte. Danach hatte er noch irgendetwas gesprochen, aber ich erinnerte mich nicht mehr daran, was es gewesen war.
Das letzte Bild, das mir von diesem Abend in dem Kopf steigt, sind seine blonden, nassen Locken, welche an seinem Gesicht klebten und seine braunen Augen, welche in die meine blickten.
Und dann hatten sich meine Augen geschlossen und alles war dunkel geworden.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich erstaunlich gut, wenn man bedachte, dass ich in pflotschnassen Klamotten geschlafen hatte und einen Verband am Bein trug. Als ich mich erhob, testete ich vorsichtig aus, wie belastbar mein Bein war. Es ging erstaunlich gut, bis ich wagemutig wurde und versuchte, nur auf dem verletzten Fuss zu stehen. Da zuckte ich schmerzverzerrt zusammen und liess mich zurück aufs Sofa sinken. Aber es beruhigte mich, dass es offenbar doch keine so schlimme Verletzung war, wie ich zuerst vermutet hatte. Weil dann wäre es für mich ziemlich problematisch, in die Schule zu gelangen. Glücklicherweise war nun Wochenende, also hatte ich zwei Tage zeit, um mein Bein zu schonen. Ich konnte es nicht wirklich bedauern, dass ich nun die nächsten beiden Tage ans Bett gefesselt war.
Mit neu gefasster Energie, da ich vorfreudig auf die nächsten beiden Tage blickte, in denen ich nur herumliegen konnte und ich mich nicht schlecht fühlen musste, dass ich nicht raus in die frische Natur ging, erhob ich mich erneut.

Ich hinkte zur Küche, um mir einen Tagesvorrat an Essen einzupacken und nach oben zu schleppen. Auch ein Tablet nahm ich mit, denn ich war zwar faul und lag gerne herum, aber trotzdem besass ich immer noch den Drang, Ordnung zu behalten. Am Ende hatte ich so viel eingepackt, dass ich beschloss, alles on einen Korb zu packen.
Die eine Hand hatte ich am Geländer, um mich abzustützen und mit der anderen hatte ich den Korb umschlossen. Ich hatte absichtlich nicht zu viel salziges Zeug eingepackt, damit ich nicht zu durstig wurde, da ich mir nicht vorstellen konnte, allzu motiviert zu sein, mehr als zweimal auf die Toilette zu gehen.

Ich streifte mir meine immer noch ziemlich nassen Klamotten ab und zog mir meinen kuscheligsten Pyjama an. Dann legte ich mich schwungvoll ins Bett und legte mir die Kissen hinter meinem Rücken zurecht, damit ich in einer aufrechten Position sitzen konnte. Ich öffnete eine Packung Gummibärchen und holte mein Ipad vom Nachttisch. Welche Serie wollte ich dieses Wochenende nochmals komplett durchschauen? Ich entschied mich für «The Big Bang Theory». Jedes Mal, wenn ich zur Staffel eins zurückkehrte, musste ich darüber staunen, wie anders vor allem Penny dazumal ausgesehen hatte.
Nach der ersten Staffel machte ich eine Pause. Ich beschloss, auf die Toilette zu gehen und zuerst noch die ersten Kapitel von Jane Eyre zu lesen, bevor ich weiterschaute. Als ich mein Zimmer wieder betrat, nahm ich mein Handy vom Pult und blickte kurz drauf. Es war eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

Alles in Ordnung? Tut mir übrigens leid, dass ich verantwortlich für deinen Unfall war.

Einen Moment blickte ich verdattert auf die Nachricht. Von wo hatte Dominik meine Nummer? Dann fiel mir ein, dass wir ja einen Klassenchat hatten und er dort wahrscheinlich meine Kontaktdaten gefunden hatte.

Ja, alles gut. Ich glaube, dass meine Tollpatschigkeit grössere Schuld an meinem Sturz trägt als du:) Danke, dass du mir geholfen hast.

Gleich als ich auf den Sendeknopf gedrückt hatte, bereute ich, das geschrieben zu haben. Ich wollte schon auf Nachricht löschen drücken. Ich hätte es bei Ja, alles gut. belassen sollen. Warum hatte ich weitergeschrieben? Ich wollte keine Konversation mit ihm beginnen. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben!
Aber er hatte die Nachricht schon gelesen und solange ich nicht dazu fähig war, das Gedächtnis anderer Menschen zu löschen, oder in die Vergangenheit zurückzureisen, konnte ich es nicht ungeschehen machen. Ich warf mein Handy wortwörtlich durch den Raum und mit einem Krachen landete es auf dem Boden. Ich wollte gar nicht wissen, was er zurückschreiben würde.
Ich versuchte mich auf Jane Eyre zu konzentrieren.
Ich musste zugeben, dass es einige Parallelen in unseren Leben gab. Vollwaisen oder zumindest keine wirklichen Eltern mehr und eine böse Tante... Nur hatte ich nicht das Gefühl, dass ich meinen Mr. Rochester finden würde.
Ich war noch nicht sehr weit gekommen, ich war beim roten Zimmer angelangt, als ich, obwohl alles in meine, Körper dagegen rebellierte, aufstand und zu meinem Handy lief. Wie erwartet hatte es keinen Splitter drin, mein Telefon hatte schon schlimmere Tage gesehen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich das Handy aus einem Flugzeug hätte fallenlassen können und es wäre immer noch heil gewesen. Jedenfalls sagte ich mir, dass ich es ja anschauen musste, weil es ja unhöflich wäre, nicht gleich zurückzuschreiben. Ja, das war es. Reine Höflichkeit.
Als ich mich bei meinem Handy entschuldigt hatte, dass ich es herumgeschmissen hatte, es war einfach ein unschuldiges Opfer meiner Gefühle geworden, schaltete ich es an.
Ich hatte keine neue Nachricht bekommen.

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