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Kapitel 28

Es war nun Anfang zweite Ferienwoche. Die ganze letzte Woche hatte ich mich auf das Ballett gefreut. Ich erinnerte mich entfernt daran, wie ich einmal mit meinem Vater gegangen war und da war ich etwa sieben oder acht Jahre alt gewesen. Wenn ich mich recht erinnerte, hatten wir das Ballett Dornröschen gesehen und ich glaube, ich war dabei eingeschlafen. Ja, die Ironie des Ganzen ist mir vollends bewusst.
Nun betrachtete ich mich im Spiegel.
Glücklicherweise war das Kleid durch meine kleine Tauchexpedition nicht kaputtgegangen. Denn ansonsten hätte ich mir ein neues kaufen müssen und ich hatte weder Zeit, Energie noch Geld dafür. Ich hatte beschlossen, zum Kleid passende silberne Ohrringe anzuziehen und halbhohe Schuhe. Zu hohe traute ich mich nicht, da ich nicht viel Erfahrung damit hatte und generell einen Hang zur Tollpatschigkeit besass.
Meine Fingernägel hatte ich silbern lackiert, was bestimmt eine Stunde gedauert hatte. Weil zuerst hatte ich schräg lackiert und musste es nochmals abnehmen. Dann hatte ich erneut schräg lackiert, aber beschlossen, einfach darüber zu lackieren, was aber in einem noch grösseren Desaster geendet hatte und erst beim dritten Mal hatte ich es richtig hinbekommen.
Meine Haare hatte ich mit dem Lockenstab leicht gelockt und sie fielen mir in schönen Wellen locker über die Schultern.
Sogar eine zum Outfit passende kleine Tasche hatte ich gefunden, in der ich mein Handy und etwas Geld hineintat.
Während ich mich nun so im Spiegel anblickte, war ich doch ziemlich zufrieden. Generell würde ich mich nicht als Schönheit bezeichnen, dazu war ich viel zu langweilig und normal. Aber nun, als ich so herausgeputzt dastand, war ich doch beeindruckt von meinem Aussehen.
Würde ich nicht immer jeden Morgen so einen Stress haben und innerhalb von drei Sekunden entscheiden müssen, was ich anzog, würde ich vielleicht sogar etwas mehr positiv auffallen. Mit einem Lachen dachte ich an das T-Shirt, welches ich gestern getragen hatte.
Ich war schön, reich und sexy. Und dann klingelte der Wecker.
Mein Gott, ich musst wirklich mal meine Kleider sortieren und alle mit solchen blöden Sprüchen wegschmeissen. Und alle T-Shirts, wo ein Superheld oder ein Zitat aus einem meiner Lieblingsbücher drauf war. Ich zuckte mit den Schultern.
Wenn ich das machen würde, hätte ich danach einfach gar nichts mehr zum Anziehen.
Erneut dachte ich über den Spruch nach. Eigentlich wartete ich tatsächlich nur darauf, dass der blöde Wecker klingelte und ich wieder in mein altes, langweiliges, lebloses Leben katapultiert wurde.
Aber er klingelt nicht.

Es klingelte an der Tür und so schnell, wie es meine hohen Schuhe zuliessen, eilte ich die Treppe hinab.
«Wow, du hast wirklich geklingelt. Das nenne ich eine Verbesserung zum Autohupen.»
«Nächstes Mal bleibe ich wieder im Auto. Gewöhne dich nur nicht an den Service. Ich mache das nur, weil es ein besonderer Anlass ist», sagte er und küsste mich auf die Wange.

Wir begaben uns zum Auto und fuhren los. Auf dem Weg blickten wir uns immer wieder lächelnd an. Ich war schon ganz aufgeregt, Schwanensee war eine meiner Lieblingsgeschichten und die Musik dazu war himmlisch.
«Weisst du überhaupt, um was es geht?», fragte ich ihn
Er schüttelte den Kopf.
«Nein, ich kenne nur die Musik, nicht aber die Geschichte dazu.»
«Nun, es geht um Prinz Siegfried, der am nächsten Tag beim Ball seine Frau auswählen soll. Jedoch ist der Prinz nicht wahnsinnig begeistert von der Idee und beschliesst, auf die Jagd nach Schwänen zu gehen. Der Prinz sieht das Schwanenmädchen aus dem Wasser hinaustretend und will sie schon erschiessen. Aber in diesem Moment verwandelt sie sich in einen Menschen. Sie erzählt ihm, dass sie vom Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt worden war und nur, wenn jemand ihr ewige Liebe schwört, konnte sie davon erlöst werden. Siegfried schwört ihr daraufhin ewige Liebe. Jedoch sind sie vom bösen Zauberer Rotbart belauscht worden. Als am nächsten Tag der Ball stattfindet, tritt Odile auf, die dem Schwanenmädchen Odette sehr ähnlich sieht. Sie ist sozusagen ihr negatives Ebenbild. Jedoch glaubt der Prinz, dass es sich um Odette handelt. Er schwört ihr ewige Liebe. Rotbart und Odile verlassen glücklich über die gelungene Täuschung den Ball. Siegfried geht daraufhin voller Verzweiflung zum See. Dort vergibt das Schwanenmädchen Siegfried. Daraufhin kreiert Rotbart eine riesige Welle, welche den Anschein hat zu Siegfrieds Tod zu führen. Es gibt verschiedene Enden, je nachdem stirbt einer von beiden oder beide. Oder aber beide überleben.»
«Nun, das klingt tatsächlich nach einer interessanten Geschichte. Aber können wir uns schnell darüber unterhalten, was das für idiotische Namen sind? Odile? So würde ich ein Nilpferd nennen und Odette eine Gans.»
«Und Siegfried?»
«Mmh, ein Murmeltier?»
«Sehr passend. Ich denke, wir können uns beide darauf einigen, dass der Name Rotbart zu einem Thunfisch passt?»
«Absolut. Aber ganz ehrlich. Ich meine, ist dieser Siegfried komplett gestört? Ich meine, wenn er diese Odette wirklich liebt, dann kann er sie doch nicht allen Ernstes mit einer anderen Person verwechseln.»
«Ja, das stimmt schon.»
«Ich glaube, das beste Ende ist, wenn Siegfried stirbt. Das ist die perfekte Strafe dafür, dass er sie nicht erkannt hat.»
«Wow, du machst aber ziemlich harte Strafen. Aber ich muss zugeben: Das ist auch mein Lieblingsende. Mal sehen, für was sie sich entschieden haben...»

Schon von Weitem sah das Opernhaus prächtig aus und je näher man herankam, desto prächtiger wurde es. Es war umgeben von steinernen Skulpturen, die wie Feen oder so aussahen. Die Dämmerung hatte gerade eingesetzt und der Himmel hatte sich in ein schönes orange mit rötlichem Stich verwandelt. Die Sonne musste sich direkt hinter dem Opernhaus befinden, denn sie war nicht zu sehen.
Wir parkten in der Nähe und liefen dann, Hand in Hand, dorthin.

Von innen sah das Opernhaus fast noch prächtiger aus als von aussen. Die Decken waren sehr hoch und sie waren, wie auch die Wände und der Boden, ganz weiss. Nur einige goldene Ornamente verzierten das Ganze. Eine Treppe, welche schon vom Eingang aus gesehen werden konnte, führte in den ersten Stock. Sie war von einem roten Teppich versehen, welcher mich fühlen liess, als ob ich irgendeine berühmte Persönlichkeit wäre und ich freute mich schon, wenn ich anschliessend dort hinaufgehen konnte.
Am Eingang gaben wir unsere Mäntel ab und erhielten Nummern, um sie wieder abholen zu können.
«Willst du mir deine geben? Du verlierst sie bestimmt.»
Aus zusammengekniffenen Augen blickte ich ihn an, aber seufzend reichte ich ihm meine Nummer.
Er kannte mich einfach zu gut.

Ein Mann in elegantem Anzug deutete in die Richtung, in der sich unsere Plätze befanden.
«Warte, hier hinten sind doch die guten und teuren Plätze, nicht?»
Dominik antwortete nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern, sein Gesichtsausdruck deutete aber daraufhin, dass ihm das bewusst war.
«Dominik, die müssen unglaublich teuer gewesen sein. Ich kann das nicht von dir annehmen!»
«Keine Angst, so teuer sind sie nicht gewesen. Und ich möchte es auch gerne sehen. Sieh es nicht als ein Geschenk an dich, sondern mehr als ein Geschenk an mich an. Weil wenn du nicht mitgekommen wärst, dann hätte ich ganz allein gehen müssen.»
«Du hättest Burglinde mitnehmen können.»
«Nimm es nicht als Beleidigung an dein Geschenk auf, aber Burglinde liegt irgendwo in einer Schreibtischschublade im dritten Stock.»

Wir drängten uns an den Leuten vorbei, welche schon ihre Sitzplätze eingenommen hatten, bis wir bei unseren eigenen ankamen. Es waren tatsächlich sehr gute Plätze. Man konnte die ganze Bühne sehen, ohne einen dieser Säulen vor einem zu haben und glücklicherweise sassen auch keine grossen Menschen vor uns. Auch dieser Raum war wundervoll. Ein Kronleuchter hing von der Decke und erleuchtete den ganzen Saal. Wir befanden uns im untersten Stock des Raumes, aber oberhalb von uns gab es noch ganze drei Stöcke voller Zuschauerreihen.
Aufgeregt blickte ich Dominik an. Von vorne hörte man, wie das Orchester die Instrumente stimmte. Und dann wurde es bei den Zuschauerreihen dunkel und die Bühne erhellte sich.

Wie gebannt beobachtete ich das Geschehen. Die Musik, kombiniert mit den geschmeidigen Bewegungen waren einfach traumhaft.
Leise summte ich die Musik mit und bereute einmal mehr, dass ich mit Ballett aufgehört hatte.
Du hättest jetzt auf dieser Bühne tanzen und eine dreifache Pirouette machen können.
Das Duett von Siegfried und Odette war einfach fantastisch, eine Kombination aus Verspieltheit und Eleganz, wie nur das Ballett es hinkriegen konnte.

Erst als Dominik mich an der Schulter berührte, erwachte ich aus meiner Starrte und drehte mich zu ihm um.
«Das war... und... es...»
Irgendwie konnte ich keinen Satz formulieren, um es zu beschreiben.
Wir erhoben uns und liefen in den Gang hinaus.
In einer Halle in der Nähe servierten sie Essen und ich nahm mir ein kleines Sandwich und ein Glas Wasser. Auf dem ganzen Weg hatte ich Satzfragmente vor mich hingestammelt.
«Und die Kostüme... und die Musik... und die Bewegungen... und...»
Er lachte leise.
«Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich würde jetzt mal behaupten, dass dir das Ballett bis jetzt gefallen hat?»
«Es ist fantastisch!», antwortete ich.
«Mir hat es auch gut gefallen. Zuerst war ich etwas unsicher, aber sie haben es echt gut hingekriegt. Die Choreografie war wirklich ziemlich gut.»
«Gut? Gut? Ziemlich gut?»
«Es war genial und alles andere ist dem Stück gegenüber...»
Ich konnte den Satz nicht fertig sprechen, denn ich entdeckte jemanden, direkt hinter Dominik.
«Dominik. Dominik!, krächzte ich.
«Was ist?», fragte er verwirrt.
Mit offenem Mund deutete ich hinter ihn.
Er drehte sich um.
«Da ist doch einfach der Typ, der Siegfried gespielt hat, was ist so...»
Ich griff nach seinem Arm und grub meine Nägel hinein.
«Autsch, du machst mir weh! Was ist denn los?»
«Da ist nur der Typ, der Siegfried gespielt hat», äffte ich seine Stimme nach.
«Da ist der wundervolle, talentierte, unmöglich von dieser Welt stammende Siegfried!»
«Bevor du zu ihm rennst und ihn fragst, ob er dich heiraten möchte, denk daran: Ich habe dein Leben gerettet!»
Ich ignorierte ihn und starrte ihn weiter an.
Er hatte immer noch sein Kostüm an, sein eng anliegendes Kostüm, welches alle seine Muskeln aufs genaueste hervorhob. Er lachte gerade, während er mit jemandem sprach und ich blickte seine perfekten Zähne an, welche in dem perfekt geformten Mund lag.
«Er sieht so gut aus...»
«Ich stehe direkt neben dir.»
«Shhshhh», machte ich nur.
Aber kurze Zeit später lief er weg, wahrscheinlich musste er sich für den nächsten Akt bereitmachen. Ich gab einen missbilligenden Laut von mir.
«Ich beginne langsam, dieses Geschenk zu bereuen...», sagte Dominik.
Ich drehte mich lachend zu ihm um.
«Keine Sorge. Ich bin nicht Siegfried. Ich erkennen meinen wahren Prinz.»
Ich küsste ihn auf den Mund.

Kurz darauf erklang der Gong, welcher das Ende der Pause ankündigte.
Wir begaben und wieder auf unsere Plätze und kurz darauf wurde es wieder dunkel.
Es setzte so gut vor, wie es schon angefangen hatte, wenn auch nicht besser. Obwohl ich die Geschichte schon kannte, fieberte ich doch mit den Personen mit und seufzte enttäuscht auf, als er seine grosse Liebe mit dieser dummen Odile verwechselte.
Am Ende war ich dann aber wirklich gespannt, wie es wohl ausgehen würde. Die schnelle Musik machte mich ganz hibbelig und es fiel mir schwer, ruhig auf meinem Stuhl zu sitzen.
«Stirb, stirb, stirb», flüsterte ich leise.
Auch wenn Siegfried unglaublich schön war, er hatte es trotzdem verdient zu sterben.
Als er in den Wellen versank, wollte ich schon fast glücklich aufschreien, aber dann kam Odette und rettete ihn. Am Ende war sie es, welche gestorben war.
Immerhin konnte er jetzt sein ganzes Leben lang bereuen, dass er sie nicht erkannt hatte. Das linderte meine Enttäuschung etwas.

Als die Lichter wieder angingen, drehte ich mich zu Dominik um.
«Schade, dass er nicht gestorben ist. Das wäre das bessere Ende gewesen.»
«Nun, manchmal bekommt man nicht das Ende, das man sich gewünscht hat.»
«Und manchmal schon», sagte ich und blickte ihn an.

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