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Kapitel 10

Gemütlich streckte ich mich in meinem Bett. Es war so bequem! Ich wusste gar nicht, dass...
Ich schlug meine Augen auf. Mein Bett war nicht so bequem. Mein Bett war kein Wasserbett. Mein Bett hatte keine schwarze Bettwäsche. War ich etwa in... nein. Das konnte nicht sein. Ich hatte bestimmt nicht in Dominiks Bett geschlafen. Widerwillig liess ich den letzten Abend Revue passieren.
Wir hatten «Game of Thrones» geschaut. Das Ende war grauenhaft. Wir haben «Inception» angefangen und dann... dann war ich wohl eingeschlafen.
Ich schluckte schwer und setzte mich auf.
Der Raum war gross, aber eher spärlich eingerichtet. Gegenüber vom Bett war ein schlichter Kleiderschrank und in der anderen Ecke des Zimmers befand sich ein Schreibtisch. Daneben stand ein grosses Bücherregal aus Mahagoniholz, wie ich schätzte. Bei dem Wort «Bücherregal» durchfuhr mich ein Kribbeln und ich konnte gar nicht anders, als automatisch darauf zuzugehen.
Ich überflog seine Bücher. Dickens, Brontë, Orwell, Stroker, Austen... Aber was mir auffiel, war, dass die Bücher nicht alphabetisch geordnet waren. Sofort pochte es unangenehm in meinem Schädel.
Reiss dich zusammen. Es ist egal. Lass das Regal in Ruhe. Reiss nicht alles raus, um es in die richtige Ordnung zu bringen. Lauf einfach weiter.
Aber schon während ich mir das einzureden versuchte, hatte ich schon begonnen, die Bücher herauszunehmen.
Schnell war ich in einem Kreis von Büchern eingeschlossen, durch den man mich wahrscheinlich gar nicht mehr sehen konnte.

Ich war vertieft in die Arbeit und hatte gar nicht gehört, wie die Tür geöffnet wurde. Erst, als ich ein räuspern hörte, schreckte ich auf.
«Marianne? Was...»
Ich erhob mich, damit er mich sehen konnte.
«Also, das wird jetzt vielleicht etwas komisch klingen...»
«Mhm»
«...aber ich räume dein Bücherregal um, so dass es alphabetisch nach Autorennamen geordnet ist.»
«Und... warum?»
«Weil... weil das viel besser ist! So findest du deine Bücher viel schneller und ich meine... fühlst du kein unangenehmes Pochen im Kopf, wenn etwas nicht geordnet ist?»
«Nein...»
Ich musste wie ein kompletter Freak wirken. War ich wahrscheinlich auch.
«Hm, okay, dann geht das wohl nur mir so...»
Wie kam ich aus dieser komischen Situation wieder raus?
«Ähm, wie dem auch sei. Ich mache jetzt Pancakes und wenn sie fertig sind, dann rufe ich dich, in Ordnung?»
«Ja, das ist perfekt.»
Ich verkroch mich wieder in meiner Bücherfestung, damit er mein rot anlaufendes Gesicht nicht sehen konnte.
Ich versuchte mich zu beeilen, um möglichst schnell fertig zu sein und von dieser peinlichem Situation wegzukommen.
Als ich das letzte Buch wieder eingeräumt hatte, hatte er mich noch nicht zum Essen gerufen, aber ich beschloss, trotzdem schon runter zu gehen, bevor mir noch dümmere Ideen einfielen.

Während ich die Treppen hinunterlief, kam mir der Duft von frischen Pancakes in die Nase. Ich beschleunigte meine Schritte und betrat die Küche. Erst da fiel mir ein, dass ich mich noch kein einziges Mal im Spiegel begutachtet hatte und wahrscheinlich so aussehen musste wie eine Vogelscheuche. Aber ich konnte es nicht mehr ändern, denn Dominik hatte mich nun sowieso schon erblickt.
«Ah, ich wollte dich gerade holen gehen», sagte er und in einer eleganten Bewegung wendete er einen Pancake in der Pfanne. Ich war beeindruckt.
Ich setzte mich auf einen Barhocker und schaute ihm zu.
«Es duftet wirklich himmlisch. Ich habe schon so lange keine mehr gehabt.»
«Wirklich? Warum nicht?»
«Die fixfertigen vom Laden schmecken nicht besonders gut und ich habe wirklich kein Talent in der Küche. Einmal habe ich sogar eine Tiefkühlpizza im Plastik verpackt in den Backofen getan. Und nicht ausversehen, nein, ich habe gedacht, dass sie wirklich mit dem Plastik gebackt werden musste.

Er lachte.
«Ja, du kannst jetzt lachen. Aber glaube mir, du hast nicht den Geruch von geschmolzenem Plastik überall im Haus gehabt.»
Plötzlich fiel mir wieder ein, wo ich heute geschlafen hatte.
«Du hättest mich gestern Abend auch wecken können oder zumindest mir die Couch geben können.»
«Nun, zuerst wollte ich dich auch wecken, aber du hast so fest geschlafen wie ein Stein. Und keine Sorge, die Couch war auch recht bequem zum Schlafen.»
Erleichtert atmete ich auf. Gut, immerhin haben wir nicht im gleichen Bett geschlafen.
«Als ich dann heute Morgen in mein Zimmer kam, habe ich nochmals versucht, dich zu wecken. Wieder gescheitert. Dann habe ich dich noch etwas beim Schlafen beobachtet.»
«Okay, Edward.»
«Du hast gesabbert.»
Instinktiv fuhr ich mir über den Mund.
«Nein, habe ich nicht!»
Er lachte nur und erneut an diesem Morgen stieg mir die Röte ins Gesicht.
«Willst du mir jetzt erklären, warum genau du mein Bücherregal umgeräumt hast?»
Ich biss mir auf die Unterlippe. Mist, ich hatte gehofft, dass er es vergessen hatte.
«Äh, hm, also, ich habe etwas, das man vielleicht mit dem Wort «Ordnungstick» beschreiben lässt. Er zieht sich nicht auf alle Gebiete hin, aber wenn es um Bücher und Schulsachen geht, ist er besonders schlimm.»
Er unterdrückte ein Lachen.
«Hey, lach nicht! Es ist ja nicht meine Schuld!»

Das Essen war sogar noch besser gewesen als es gerochen hatte. Kurz nach elf machte ich mich auf den Heimweg. Ich dachte über die vergangenen drei Wochen und schüttelte den Kopf. Wie viel hatte sich doch verändert!
Plötzlich fiel mir etwas ein. Unterbewusst hatte ich es bestimmt schon länger bemerkt, aber erst jetzt fiel es mir richtig auf. Dominiks Eltern waren nie Zuhause gewesen. Er hatte nicht einmal ein Wort über sie verloren. Angestrengt versuchte ich mich daran zu erinnern, ob mein Vater mir dazumal noch mehr über die Kaynes erzählt hatte. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern.
Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich fast rannte. Irgendetwas war faul an der ganzen Sache.

Zuhause setzte ich mich sofort an den Computer. Ich tippte den Namen Kayne ein. Aber es kamen hunderte von Ergebnissen und nachdem ich einige Minuten durch die verschiedenen Einträge scrollte und nichts entdeckt hatte, beschloss ich, meine Strategie zu ändern. Also tippte ich Dominik Kayne ein. Ich fand einen Eintrag von einer mir unbekannten Zeitung, welcher etwa achtzehn Jahre alt war. Ich klickte drauf. Die ersten Zeilen übersprang ich, danach wurde es aber spannend.

Miranda Kayne war vor einigen Monaten unglücklicherweise während der Geburt gestorben, ihr Sohn Dominik Kayne hat aber überlebt. Gestern Abend folgte nun auch Matthias Kayne seiner Frau ins Grab, er war schon vorher schwer krank gewesen und der Tod seiner Frau schien er nicht verkraftet zu haben. Da sich keine Verwandten auffinden liessen, wird der neugeborene Sohn nun in die Obhut einer Pflegefamilie gebracht, bis er dann mit achtzehn Jahren sein Erbe vollständig antreten kann.

Der Artikel ging noch weiter, aber nach diesem Satz hielt ich inne. Das war es also gewesen. Deswegen hatten sich seine Gesichtszüge immer verkrampft, wenn ich eine Frage über seine Eltern gestellt hatte.
Er war allein in der Welt. Genau wie ich.

Ich fragte mich, wie ich mich jetzt nun ihm gegenüber verhalten sollte. Sollte ich ihm sagen, dass ich die Wahrheit wusste? Oder so tun, als ob alles beim Alten war? Ich entschied mich vorläufig für Letzteres. Würde es ihm nichts ausmachen über seine Eltern zu sprechen, hätte er mich wohl auch nicht darüber angelogen.

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