Oh man, wie ich es hasste, immer schnell nach Hause rennen zu müssen, wenn ein Unwetter nahen könnte. Ich wollte das nicht, ich wollte so sein wie alle anderen. Ich wollte auch mal im Regen tanzen oder bei Gewitter am offenen Fenster stehen können, ohne Angst davor haben zu müssen. Wer auch immer sich das ausgedacht hatte, ich würde ihn am liebsten kreuzigen.

Gerade eben wollte ich zu dem zugefrorenen See hier ganz in der Nähe gehen und dann, ratet mal was passiert ist. Genau, es hat gedonnert! Man ey, manchmal wünschte ich echt, ich wäre in einem anderen Land aufgewachsen, in einem, wo es keinen Regen und keinen Schnee gibt. Stöhnend ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte aus dem Fenster.

Die Schneeflocken kreisten durch die Luft, überschlugen sich, wurden immer größer und fielen schließlich auf den Boden. Wie gerne würde ich jetzt rauslaufen und versuchen, die Schneeflocken mit der Zunge zu fangen, ich hatte das noch nie gemacht. Aber das ging natürlich nicht, also blieb ich brav in meinem Bett liegen, mit meiner heißen Schokolade in der Hand und dem Geburtstagsgeschenk für Tim. Tim wurde morgen acht und ich musste sein Geschenk noch einpacken. Obwohl ich überhaupt keine Motivation hatte, irgendwas zu machen, griff ich nach dem Geschenkpapier und schnitt ein großes Stück ab. Morgen würde ich zu dem See gehen, mit meinen Schlittschuhen, koste es, was es wolle!