Kapitel 1
Nachtwolke, Krähenfeder, Windpelz, Rennpelz, Blattschweif, Heideschweif, Leichtfuß, Haferkralle, Rufbart und Kurzstern kämpften gegen Hermeline. Windpelz Rücken an Rücken mit seiner Mutter, während Krähenfeder ihnen den Weg freikämpfte. "Okay, Windpelz", miaute sie keuchend. "Wenn ich sage, 'Lauf!', dann lauf." "Aber..." Sie schnippte ihm mit der Schwanzspitze über das Maul. "Der Clan braucht dich", unterbrach sie ihn, als er sie entsetzt ansah. "Was wird aus dir?", maunzte er traurig, da er sehr wohl begriffen hatte, was sie vorhatte. Sie presste ihr Maul in sein Schulterfell und schnurrte traurig. "Es tut mir so leid, aber es muss sein." Sie trat in Richtung Hermelinen-Bau. Er schluckte. Dann wandte er sich ab. Sie würde kämpfen, dann würde er sie retten. Die Katzen kämpften gegen die Hermeline, aber diese waren zu flink. Windpelz eilte zu seinen Clan-Gefährten, die Hilfe brauchten. "Wo ist Nachtwolke?", fragte Kurzstern, als er ankam. Windpelz sah ihn an, Wut zerrte an seiner Kraft. Durch den Angriff der Hermeline blutete er aus vielen Wunden. Aber das spürte er nicht. "Im Bau", maunzte er. "Du bist zu feige, zu helfen", sagte Rennpelz spöttisch. Windpelz sprang ihm außer sich vor Wut und Trauer auf den Rücken. "Rede nicht so über sie! Wenn sich deine Mutter verhalten würde wie Nachtwolke, würdest du nicht anders reagieren!", schrie er voller Wut. Dann jagte er zum Bau, um seine Mutter zu retten, kämpfte sich zu ihr. Doch er kam zu spät. Ein letztes Mal atmete die schwarze Kätzin. Dann tat sie es nicht mehr. "Nein!" Er jagte zu ihr und stieß sie mit dem Maul an. "Nachtwolke?", maunzte er. Die schwarze Kätzin atmete nicht mehr. "Neeeeeeeiiiiin!", jaulte er, wirbelte herum, griff unkontrolliert an. Seine Bernsteinaugen schmal und vor Hass funkelnd, die Ohren lagen an seinem Hinterkopf. Er trieb sie nach oben und hetzte ihnen nach. Ihm war es egal, was seine Clan-Gefährten sagten. Er wollte alle Hermeline umbringen. Eins nach dem anderen erlag seiner tödlichen Hieben. Er blieb stehen und holte tief Luft, ehe er die nächsten Hermeline angriff. Er steckte im all seine Schläge und Bisse seine Wut, Trauer und Hass. Aber er blieb nicht ohne Wunden. Irgendwann lagen die Hermeline am Boden zerstreut. Er sträubte sein Fell, um seine Wunden zu verbergen. Er keuchte bei jedem Atemzug, seine Flanken bebten heftig, er zitterte vor Anstrengung und er sah sich um. Überall lagen sie, tot oder sterbend. Er humpelte zum Bau und schleppte seine Mutter auf dem Rücken nach draußen. Kurzstern und die anderen sahen ihn an. Er legte die Ohren an, als sein Vater Krähenfeder zu ihm kam, ließ Nachtwolke auf den Boden fallen und jagte davon. Das war zu viel für ihn. Er brauchte Ruhe und etwas zu fressen. Erstmal aber Ruhe. Er humpelte weiter, auf seine Umgebung und Wunden keine Acht gebend, bis er zusammenbrach und aufgrund der Erschöpfung und dem Blutverlust das Bewusstsein verlor.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro