
Kapitel 16 Beschützerin
Ich hoffte inständig, das es in der Zeit kein weiteres Dorf erwischt hatte. Meine Mitglieder und ich flogen so schnell wie möglich, jedoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass mit jeder Minute die verstrich, die ganze Sache ernster wurde.
Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.
Nias Sicht:
Besorgt schaute ich auf dem am Boden liegendem Kamuki. Helfen konnte ich ihm nicht, er lag zu nahe an den sieben fremden Männer, welche ihre Grimoire geöffnet vor sich hatten.
Jetzt zu Kamuki hinzulaufen, würden ihnen eine perfekte Möglichkeit geben, mich anzugreifen.
Mein Körper spannte sich an, bereit jeden Moment los zu stürmen und meine Magie zu entfesseln. Diese Männer waren gefährlich, dies wurde mir schon beim erstem Anblick bewusst.
"Wer seid ihr und was wollt ihr?!" fragte ich Zähne knirschend.
Die Männer musterten mich weiter mit stechenden Blicken, die meisten hatten ein abfälliges und gefährlich aussehendes Grinsen auf den Lippen, welches mich fast du zu verleitete, loszurennen und ihnen mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Gerade so konnte ich mich zurück halten, genau dies nicht zu tun.
"Gören wie du sollten sich in solche Angelegenheiten nicht einmischen. Also geh dahin zurück, wo du hergekommen bist und versperr uns nicht länger den Weg mit deiner Anwesenheit." redete ausgerechnet der, den ich als am stärksten einschätzte.
Eine Narbe durchzog sein Gesicht von der rechten Augenbraue bis zur linken Seite des Kinns, seine goldbraunen Augen funkelten wild, wie die eines angriffslustigen Raubtieres, seine blonden Haare sahen strubbelig und ungewaschen aus.
Allein seine markanten und eisernen Gesichtszüge und der gut gebaute Körper verrieten, dass dieser Typ nicht auf die leichte Schulter zu nehmen war.
"Ganz schön mutige Worte. Wenn du noch mal nachdenken könntest, welche Fragen ich euch gefragt habe und du diese auch beantworten könntest, wäre ich dir durchaus dankbar." gab ich uneingeschüchtert zurück.
"Wie wagst du so mit mir zu reden? Aber na gut, du sollst wenigstens wissen, wer dich bald in den Boden stampfen wird und dein armseliges Dorf zermalmt. Wir sind Räuber, die unbedeutende Dörfer wie dieses ausrauben."
Mein Dorf? Stimmt ja, ich habe meine Robe nicht an. Sie denken wohl, dass ich eine Dorfbewohnerin bin. Räuber also. Das erklärte ihre einheitliche Kleidung und ihre Anzahl.
Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ich ausgerechnet hier auf solche Banden treffen würde.
Vor allem ist dieses Dorf nicht gerade voller Reichtümer, doch dies war wahrscheinlich ihre Masche. Kleine, verwundbare Dörfer angreifen, die ihnen nichts entgegenzustellen hatten und bei einer gewissen Anzahl genauso viel abwarfen wir größere Dörfer oder gar Städte.
"Dürfte ich fragen warum?"
"Warum was?" Gab der Räuber zurück.
"Warum raubt ihr friedliche Dörfer aus? Aus Rache? Habt ihr eine Hintergrundgeschichte?" fragte ich gerade heraus, was die Räuber etwas überrumpelte.
Der blondhaarige Mann grinste nur noch mehr und in seinen Augen nahm ich ein beängstigen Glanz war. Mordlust.
Ging ich ihm so sehr auf du Nuss? Sicherlich weil ich so rüber komme, als ob ich ihn nicht für voll nehme.
"Hintergrund? Rache? Bist du bescheuter? Solche banalen Sachen brauchen wir nicht. Das was uns zum Räubern verleitet, ist Geld, meine Liebe. Geld und nichts weniger."
Wie widerlich. Menschen, die einfach Leben auslöschten, nur für Geld, waren der größte Abschaum. Und dann erzählt er dies noch so stolz...
Schmerzhaft ballte ich meine Faust. Wenn ich nichts unternahm, würden diese Typen das Dorf dem Erdboden gleich machen.
Mit fähige Magier aus diesem Dorf sollte ich nicht rechnen, dachte ich während ich zu Kamuki blickte.
Der Arme hatte einige Schnittwunden am Körper.
Zum Glück erkannte ich, das sich sein Brustkorb hob und senkte, er lebte also noch.
Dann heißt es wohl ich gegen die. Meine Chancen stehen zwar grottenschlecht, doch ich bin die Einzige, die was gegen sie ausrichten konnte, wenn auch wenig.
Ich muss sie vom Dorf weglocken, doch wie? Sie haben das Ziel dieses Dorf auszurauben, warum sollten sie mir dann folgen, wenn ich in den Wald rennen würde? Nein, sie würden auf jeden Fall im Dorf bleiben, freiwillig gehen die nie und nimmer in den Wald zurück.
Also was tun? Hier stehen überall Häuser, noch dazu gibt es hier unzählige Zivillisten, hier einen Kampf zu starten, würde zu viele unschuldige Opfer fordern.
Noch dazu waren die zu Siebt, zu viele um eine Chance zu haben, nur wenn ich gegen jeden einzeln kämpfen würde, hätte ich bessere Chancen.
Und selbst wenn ich nicht alle K.O bekomme, so sind sie trotzdem geschwächt und könnten vielleicht von den Dorfbewohnern...nein, dafür sind die Dorfbewohner bestimmt zu schwach. Jedoch ist dies das Einzige was ich jetzt tuen kann.
Überlege Nia! Sie vom Dorf weglocken und einzeln gegen sie kämpfen. Weglocken und trennen...
"Gesteinsmagie: Kometteneinschlag!" brüllte einer der anderen Räuber und erschuf in der Luft mehrere Steinbrocken, welche auf mich zu rasten.
Wenn mich einer davon treffen würde, währe ich Apfelmus. Kraftvoll stieß ich meinen Fuß vom Boden ab und rannte auf die sieben Männer zu.
Während ich den Abstand zwischen uns verringerte, schlugen die ersten Geschosse des Gesteinsmagier in meiner Nähe ein, rissen deutliche Krater in den Boden und wirbelten Staub auf.
Um nicht zu viel Energie zu verlieren, wich ich den Steinen jeweils recht knapp aus, einige waren kurz davor mich zu streifen, bevor sie neben oder hinter mir auf den Boden krachten.
Ich öffnete meine Grimoire-Tasche und schlug die Seiten meines Grimoire auf.
Die Männer schauten mir nur amüsiert zu, wobei sie keinen Anschein machten, andere Magie zu wirken.
Sie gingen davon aus, dass ich es nicht durch den Trümmerhagel schaffen würde. Diesen Gefallen tue ich denen bestimmt nicht.
Ein Gesteinsbrocken schlug genau vor mir ein, ließ eine Staubwolke auf mich los, welcher ich mit einem Sprung nach oben gerade noch so entkam. Geschickt landete ich auf dem Brocken.
Ich konnte spüren wie sich meine Zehen in die Sohle meines Stiefels drückten, als ich mich mit einem Kräfteschub von der rauen Oberseite des Steines abdrückte und mit gesteigerten Tempo durch die Luft schoss, geradeaus auf die Männer zu.
Mit verdutzten Gesichtsausdruck standen sie da, die Zeit zu reagieren, hatte ich ihnen genommen.
JETZT!
"Spielzeugmagie: Schlag des Teddybären!" schrie ich.
Neben meiner rechten eingezogenen, schlagfertigen Faust bildete sich der rosa Arm meines kolossalen Teddybären, welcher knapp so groß wie ein Pferd war.
Gleichzeitig zog ich meine Faust und seine angedeutete Tatze zurück.
Mit einem entschlossenen Ausdruck in den Augen, welcher meinem angriffsfreudigen Körper entkam, schlug ich mit voller Kraft in die Luft, was dem Teddyarm einen extra Schub gab.
Gnadenlos schlug die Vorderseite des Teddyarms den Blondhaarigen Mann direkt in den Bauch.
Durch den gigantischen Ausmaß der Tatze, bekam auch sein Kinn etwas ab, so dass der Kopf ungesund nach unten gedrückt wurde.
Ich hätte ihn töten können. Hätte ich auf seinen Kopf gezielt, wäre jetzt sein Genick gebrochen.
Die unmenschliche Kraft dieses Schlages gab einen Krach von sich und lies gleichzeitig eine gewaltige Druckwelle auf seitliche Umgebung des Mannes los, welche Staub und Dreck aufwirbelte.
Schützend hielten die anderen Räuber ihre Arme vor die Augen und stellten sich mit voller Körperkraft dem Druck entgegen, der sie anderen Falls weggepustet hätte.
Ein gedämpftes Ächzen kam von dem Blondhaarigen, dessen gesamter Körper durch den Schlag zuckte und bebte.
Hättest du mal lieber die vielen Waffen, Geldbeutel und sonstigen wertvollen Kram am Gürtel versteckt, denn so hast du dich problemlos als Anführer geoutet. Ist er so überheblich oder einfach nur dämlich?
Die enorme Kraft des Schlages bohrte sich mit Leichtigkeit in seinen Körper und ließ ihn wie ein Geschoss nach hinten in den Wald schleudern.
Von der Tiefe des Waldes verschluckt verschwand der Mann aus meinem Blickfeld, jedoch hatte ich nach dem durchstoßen der Waldgrenze beobachtet, das er seine linke Seite an einen Baum geprallt war, die Kraft des Schlages hatte locker ausgereicht, damit seine Schulter das Holz durschlugen hatte.
Dieser Wiederstand ihm hundert Prozentig seine Schulterknochen gebrochen.
Ungläubig starrten seine Anhänger mit offenem Mund in den Wald, wo so eben ihr angebeteten Anführer hineingeschleudert wurde.
Lange ließ ich mir keine Zeit zum durchatmen, meine Beinmuskeln spannten sich an, bevor ich zielstrebig dem Räuberanführer hinterher, in den vor einigen Minuten geliebten Wald jagte.
Kurz bevor ich von Weg in das wilde Gras und ins Geäst abtauchte, hörte ich die vor Überraschung zitternden Stimmen der anderen Räuber.
"D...Der Boss! Sie hat den Boss geschlagen!". "Das wird sie büßen, hinterher!"
Ja, so ist es gut, lauft hinter mir her!
Der Wind peitschte gegen meinen Körper, besonders spürbar ins Gesicht, so dass ich die Augen zusammenkniff, während ich unter meinen Füßen den nachgebenden Waldboden spürte.
Ich folge der Spur der abgebrochenen Äste und Baumrinden, an denen der Mann entlanggeschliffen war.
Weiter und weiter rannte ich in den Wald hinein, meine geschärften Sinne hörten deutlich das rascheln der Blätter und das Knacken vom Geäst, welche entweder ich oder der Wind berührte.
Ungewollt fühlte ich mich wie ein Raubtier auf der Jagt, welches durch seine Jagdrevier dem Opfer hinterher preschte.
Doch genau das war es, was mich in diesem Moment stärker als eh und je fühlen ließ.
Dieses Gefühl hatte so ein großes Ausmaß bekommen, das ich mich selbst in der Lage fühlte, die gesamte Räuberbande zu schlagen.
Die Blätter bestickten Äste teilten sich, so dass ich freie Sicht auf die Lichtung vor mir hatte. Die Lichtung ähnelte einem grünen Teppich, so weich sah das knapp unter dem Knie hohe Gras aus.
Sanft gab sich das Gras den Wind hin und wurde so leicht zur Seite gedrückt.
In der Mitte befand sich ein Heuhaufengroßer Felsen, welcher an manchen Stellen mit Moss bewachsen war. Ausgerechnet dieser Felsen hatte sich der Flugbahn des Mannes in den Weg gestellt.
Seine Augen waren weit aufgerissen, blankes Weiß war in seinen Augenhöhlen zu sehen, welches leer und gar tot wirkte.
Unzählige Schnittwunden und Prellungen zierten seinen Körper, sein linker Arm war verdreht und ließ das Blut herunter laufen.
Ausgerechnet den Felsen hatte er getroffen, obwohl ein Baum ebenso viel Schaden bei der Kraft des Schlages erreicht hätte.
Durch die lange Flugbahn konnte der Aufprall nicht tödlich gewesen sein, da ihn die Äste ein wenig aufgefangen hatten.
Jedoch bestimmt noch kräftig genug, um ihn kampfunfähig zu machen. So sah es auch aus, denn der Felsen hatte einige Risse und war ein unübersehbarer Zeuge eines kraftvollen Einschlages.
Der Anführer und noch dazu der Stärkste unter den Räubern ist raus, dies hatte jedoch einen großen Preis, denn die Attacke hatte mir eine Menge an magische Kraft gekostet. Schmerzhaft füllte sich meine nach Luft ringende Lunge nach Atem.
Des leichte Seitenstechen, welches ich vom rennen bekommen hatte und welches ich während dem Laufen verdrängt hatte, machte sich mit pochenden Schmerzen bemerkbar.
Die anderen Räuber waren jetzt deutlich gefährlicher, mit Glück könnte ich noch mindestens drei ausschalten.
Jedoch war die Entscheidung, den Räuberhauptmann in den Wald zu schleudern und die Räuber so vom Dorf weg zu locken, vollkommen richtig gewesen, auch wenn ich einen höheren Magie Verlust als gedacht erlitten hatte.
Hoffentlich folgten sie mir auch bis hier her, denn jetzt würden sie, so hoffte ich, Rache an mir nehmen wollen.
Wenn ich mich jetzt in den Baumkronen oder sonst wo verstecken und mein Mana unterdrücken würde, müssten sie sich aufteilen, um mich zu finden. Dies wäre die Chance sie einzeln oder in Zweiergruppen anzugreifen.
Ich muss durchhalten, sonst wird das gesamte Dorf dran glauben. Alles hängt jetzt von mir ab.
Der Verantwortung bewusst, schaute ich mich rasch nach einem möglichem Platz zum Verstecken um, jedoch entdeckte ich auf die Schnelle keinen größere Felsansammlung, welche ich schnell erreichen konnte, sich aber auch nicht zu nah an dem Räuberhauptmann befand.
Ich muss hier weg!, halte es immer wieder in meinen Gedanken. Und zwar schnell!
Adrenalin durchströmte meinen Körper, spürbar lief mir ein Schweißtropfen an der Schläfe herunter.
Sie werden bald da sein!
Selbstständig rannte mein Körper so schnell wie möglich in eine Richtung, ich durfte mich nicht noch länger auf dieser Lichtung aufhalten.
Wenn die Räuber mich auf dieser freien Fläche sehen würden, währe mein Plan, sowie auch mein Leben vorbei.
Meine Hände zitterten vor Spannung. Es fiel mir schwerer, logisch zu denken.
Beißend machte sich mein Seitenstechen wieder bemerkbar, ebenso vernahm ich die Anstrengung meiner Lunge und mein vor Aufregung zerspringendes Herz.
Ich keuchte und war gezwungen durch den Mund atmen, da meine Nase den hohen Luftverbrauch nicht mehr stand hielt.
Der rettende Waldrand kam immer näher, meine Füße beschleunigten sich stetig. Die Anspannung fiel als ich zwischen zwei rettenden Bäumen vorbei schlüpfte und im von den Bäumen verursachten Schatten tauchte, in dem ich mich viel sicherer als auf der behellten und noch dazu freien Stelle fühlte.
Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, während ich über heruntergefallene Äste oder Baumstämme sprang, mich unter tiefgewachsenen Ästen ducken musste und nebenbei mein Mana unterdrücken und die Räuber aufspüren musste.
Im Moment sollten sie ungefähr bei ihrem Hauptmann angekommen sein, es würde nicht lange dauern, bis sie mich, hoffentlich, in der Nähe des Felsens anfingen zu suchen.
Außer Atem lehnte ich mich an die Rückseite eines Baumes, die kühle, raue Rinde fühlte sie angenehm auf meiner verschwitzen Haut an.
Mit geschlossenen Augen lehnte ich meinen Kopf schwer atmend gegen das Holz, konzentrierte mich um die Geräusche um mich herum.
Einige Vögel, welche ich, gehindert durch meiner Angespannung nicht identifizieren konnte, sangen unbeirrt weiter, sie wussten nicht, dass in diesem Wald jeden Moment ein erbarmungsloser Kampf beginnen könnte.
Was wohl im Dorf vor sich geht? Wahrscheinlich haben sie Kamuki gefunden und wissen bescheit. Hoffentlich verlassen sie auf der Stelle das Dorf mit ihren Wertsachen und vertrauten mir nicht ihr Leben an, indem sie dort blieben.
Möglicherweise hatten sie auch die magischen Ritterorden informiert und Hilfe angefordert, auf diese könnte ich mich jedoch nicht verlassen. Denn selbst wenn jemand kommt, sie würden zu spät hier eintreffen.
Ich bin ganz auf mich alleine gestellt.
Wachsam riskierte ich einen Blick nach hinten, am Baumstam vorbei in die Richtung, aus der ich hergekommen war. Keiner zu sehen.
Mana konnte ich auch Keins in der Nähe spüren. Waren diese Räuber etwa so barbarisch, das sie nicht einmal ihr Anführer interessierte?
Was wenn sie sich auf den Weg ins Dorf machen, wärend ich hier hinter einem Baum auf sie warte? Falls dies so wäre, habe ich den größten Fehler aller Zeiten gemacht.
Doch dann fiel mir wieder ein, dass sie niemals hinter uns hergelaufen währen, wenn ihr Anführer für sie wertlos und unbedeutend wäre.
Nein, sie hätten immernoch hinter mir hergelaufen sein könnten, weil ich eine Gefahr darstellte und ihnen beim Ausrauben des Dorfes im Weg stehen könnte. Wenn sie ihren Anführer sehen, würden sie meine Strategie vielleicht erkennen und einfach ins Dorf zurück gehen?
Oder würden sie mich suchen weil ich immer noch eine Bedrohung war? Oder vielleicht doch weil ich ihren Anführer getroffen hatte?
Warte, sagte ich zu mir selber. Einer der Räuber hatte irgendetwas vom heimzahlen geredet. Also wollten sie doch ihren Anführer rächen.
Beruhigt atmete ich aus. Mein Plan war also nicht zum scheitern verurteilt.
Obwohl, wenn sie mich nicht fanden, würden sie bestimmt aufgeben. Doch wenn ich mein Mana nicht mehr unterdrücke, würden sie mich schnell finden und alle würden mich zusammen angreifen.
Das, was ich jetzt machen konnte, war warten und hoffen, dass die Räuber von selber hier her fanden. Wenigstens in die Nähe von mir sollten sie kommen, damit ich angreifen konnte.
Die Lichtung mit dem Felsen befand sich ungefähr einen knappen Kilometer vom Dorf entfernt, der Abstand von der Lichtung bis zu dem Platz, an dem ich mich befand, war geschätzt unter einen halben Kilometer lang.
Vor Aufregung zitternd drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne, wobei ich meinen Blick über die Umgebung schweifen ließ, um die mögliche Kampffläche zu inspektieren, Verstecke und umliegende Umgebung auszukundschaften.
Baum, Baum, Baum, Baum, Baum...ein Wald eben.
Die hier stehenden Baume haben nicht gerade die dicksten Äste, wenn ich draufstehen würde, würden sie wie Streichhölzer brechen, den Kampf kann ich also nicht in die Höhe verlagern.
Verdammt, dabei waren auf dem Weg zur Lichtung viele Bäume mit stabileren Ästen. Warum bin ich ausgerechnet hier her gerannt!
Ändern konnte ich es eh nicht mehr, es macht mehr Sinn hier zu bleiben und die Umgebung zu kennen, als ziellos herum zu irren. Was gibt es denn hier noch?
Verstecke oder etwas, was ich als Schutz nehmen könnte, existierte hier auch nicht, außer die Bäume.
Ich unterdrückte mir einen Seufzen, das ich ausgerechnet den bescheuertsten Ort im ganzem Wald gewählt hatte, löste in mir Frustration aus.
Irgendwie versuchte ich meine Konzentration zu sammeln und mir eine Falle auszudenken, wenn die Räuber hier auftauche würden.
Nach nicht langer Überlegung viel mir etwas ein, zur Sicherheit ging ich einige Möglichkeiten und Plan B durch, es könnte klappen.
Nun hieß es warten.
Unter erstickender Aufregung.
Mein Herz pochte wie wild in meinem Körper herum, meine Hände entpuppten sich als wahre Wasser oder eher gesagt Schweißspänder.
Die Minuten verstrichen.
Panik machte sich in meinen Gliedern breit. Was wenn sie die Interesse an mir verloren hatten und nach Hina zurückgekehrt waren? Fanden sie mich nicht?
Gefühle der Verzweiflung und der Unwissenheit plagten mich. Spürbar wurde ich hippeliger und nervöser.
Wo bleiben die?!
Ich schloss ein weiteres Mal meine Augen und versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen. Die Vögel sangen weiter, der Wind spielte mit den Blättern, welche raschelnde Geräusche machten.
Die Normalität dieser Dinge brachte mich in den Wahnsinn.
Während ich schwarz sah, verstrichen die Minuten immer weiter.
Es vergingen zehn Minuten.
2885 Wörter
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