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Kapitel 5 | Maßanzüge & Portschlüssel

„Maßanzüge & Portschlüssel"

Freitag, 9. April 1976

Als ich aufgegeben habe weiter in den malfoy'schen Palast von einem Zuhause einzudringen (denn es führen eindeutig zu viele Treppen und Gänge in dieses Labyrinth, als dass ich mir zutrauen würde da jemals wieder ohne Hilfe herauszufinden), nutze ich die Gelegenheit um im Ballsaalraum die Rutschqualität des Bodens zu testen. Das gelingt mir nur halbwegs, denn meine Socken sind viel zu durchlaufen. Beim Rutschen merke ich, dass ich immer wieder von meiner Haut auf dem Parkett gebremst werde. So macht das überhaupt keinen Spaß.

Frustriert will ich mich Richtung Sitzecke bewegen, doch eine Stimme lässt mich herumfahren.

„Bist du dann fertig?", fragt Narzissa belustigt im Türrahmen stehend – wartend. Augenblicklich schießt mir die Hitze ins Gesicht. Mist, ich habe sie überhaupt nicht bemerkt. Ob sie meinem Rutschtest schon lange beigewohnt hat? „Deine Garderobe ist scheußlich, Bristow."

Dem Schamgefühl weicht Verwunderung. „Meine Garderobe?"

Ich schaue an mir herunter. Eigentlich finde ich mein Outfit ganz okay. Klar, die Jeans ist ein bisschen verwaschen und das Shirt sah auch schon einmal gebügelter aus, aber davon mal abgesehen...

Narzissa seufzt. „Das da", sie macht mit ihrer Hand eine Geste in meine Richtung, „ist gerade so in Ordnung."

Dass sie ihre Hand im Anschluss an ihre Schläfe gleiten lässt und der ungewollt abschätzige Ausdruck in ihren Augen strafen sie Lügen. Wahrscheinlich findet sie sogar die Hogwarts-Uniform besser, immerhin habe ich damals zumindest ein Hemd angehabt. Aber was erwarte ich von einer Black. Natürlich stört es sie, wenn jemand der vor ihr steht die Dreistigkeit besitzt, ein verdammtes T-Shirt und Jeans zu tragen. Sie ist es auch nicht anders gewohnt, immerhin bin ich nicht lange genug mit ihr befreundet gewesen, als dass sie mich regelmäßig in Freizeit-Kleidung gesehen hätte.

„Ich frage dich nur eins; Was willst du zu der Hochzeit anziehen? Dafür bist du doch schließlich hergekommen."

Bei der ... Hochzeit? Vor meinem inneren Auge gehe ich den Inhalt meines Koffers durch. Es ist eine kleine Auswahl von der Kleidung, die ich bei meinem Auszug aus dem bristow'schen Elternhaus mitgenommen habe. Seitdem habe ich mir nichts Neues zugelegt. Nicht unbedingt, weil das Geld immer knapp war – auch wenn es das auch war –, aber eher, weil ich nie den Drang verspürt habe, mich in etwas anderes zu hüllen. Etwas anderes als einfache Muggelkleidung.

Erst unter Narzissas kühlem Blick aus blassblauen Iriden wird mir klar, dass das natürlich unpassend ist. Eine Hexe heiratete einen Zauberer. Es ist eine Heirat von zwei (sehr wahrscheinlich) reinblütigen Erben aus Elitefamilien.

„Du scheinst es verstanden zu haben", unterbricht die Malfoy – ich kann mich immer noch nicht wirklich an den Namen gewöhnen – meinen Gedankengang und ich schaue auf. Ein kleines Lächeln hat sich auf ihr Puppengesicht gelegt und in ihre Augen ist ein beängstigendes Funkeln jugendlicher Verspieltheit getreten. Sie sieht genauso aus, wie damals, als sie die glorreiche Idee gehabt hat, das slytherin'sche Quidditchtraining mit einigen Schneebällen aufzupeppen – die natürlich vor allem auf Lucius abzielten.

Was könnte sie nur mit mir vorhaben? Denn, dass sie etwas vorhat, steht außer Frage.

*

Sonntag, 11.April 1976

Zwei Tage später

„Ich kann es nicht fassen, dass wir uns tatsächlich auf das Niveau dieses ... Gnoms herablassen", faucht Lucius so zum ungefähr zwanzigsten Mal (variiert durch eine neue kreative Beleidigung) und stampft ungehalten durch die vom Tau feuchte Wiese voran. Seine teuer aussehenden Stiefel sind wahrscheinlich längst nicht so durchnässt wie meine Sneaker und er hat sogar eine Wechselhose dabei – wie Narzissa ihn bereits mehrfach erinnert hat – um der Hochzeit nicht mit feuchten Hosenbeinen beizuwohnen, aber trotzdem verstehe ich seine miese Laune. Ich bin schon dankbar, dass er mir nicht mehr so mordlustige Blicke zuwirft, wie zu Beginn unseres Fußmarsches.

Die Sonne dagegen blitzt schüchtern hinter den Silhouetten der Baumkronen am Horizont hervor und lässt die Wassertropfen, die auf den Grashalmen sitzen, wie winzige Diamanten um die Wette funkeln. Ein kleiner Lichtblick – im wahrsten Sinne des Wortes. Sanfter Nebel liegt auf den Ländereien der Malfoys und ich kann nicht glauben, dass diese Märchenszenerie im Besitz der beiden Personen ist, mit denen ich unterwegs bin.

„Du kannst dich auch ein Mal in deinem Leben zurücknehmen, Lucius", entgegnet Narzissa, die sich bei mir untergehakt hat, anstatt bei ihrem Ehemann, was wohl nicht gerade zur guten Stimmung beiträgt. Bislang hat Narzissa den Wutanfall ihres Mannes stoisch ertragen, doch nun ist ihr Ton ebenfalls gereizt, was den ehemaligen Slytherin dazu veranlasst, mir über die Schulter hinweg einen weiteren Todesblick zuzuwerfen. Bei dem Anblick der steilen Zornesfalte auf Narzissas Stirn, dreht er sich jedoch knurrend wieder um, ohne etwas zu erwidern.

Ich fühle mich zwischen den beiden streitenden Parteien unglaublich unwohl. Nicht nur, weil es immer komisch ist, derjenige zu sein, der bei einem Streit einfach zuhört, sondern vor allem, weil ich der Auslöser dieser miserablen Stimmung bin. Dass ich nicht apparierfest bin, wusste ich ja bereits, aber als Narzissa mich vor einigen Tagen in die Winkelgasse auf Shoppingtour mitgezerrt hat, haben wir gleichzeitig gemerkt, dass ich Schornsteine genauso wenig abkann. Die einzige Möglichkeit, um nicht über die ganze Insel Großbritanniens Zug fahren zu müssen (abgesehen davon, dass ich die finanziellen Mittel dafür ohnehin nicht besessen hätte), ist ein Portschlüssel gewesen. Ich habe zwar schon einmal von dieser Art des Transports gehört, habe jedoch von Narzissa erklärt bekommen, dass es ziemlich lange dauert bis der Antrag, den man stellen musste, genehmigt wird, wenn überhaupt. Im selben Satz hat sie allerdings auch gesagt, dass Lucius mit seiner Position im Ministerium (aber vor allem mit der seines Vaters – scheiß Elitefamilie) so viel Druck ausüben kann, dass der Portschlüssel heute, am Tag unserer Abreise, bereit sein sollte.

„Wir sind da."

Lucius bleibt stehen und im nächsten Moment macht er einen kräftigen Satz nach vorne, genau in einen Graben, der ein Feld von dem anderen abtrennt. Als er aufkommt, spritzen Teile der nassen Erde hoch und beschmutzen seine Hose. Fordernd schaut er herauf. Allerdings trifft sein Blick nicht den meinen, sondern haftet voller Ruhe an Narzissa. Seine Gesichtszüge kann man zwar nicht als weich bezeichnen, doch jede Wut, die sich vorhin noch in ihnen gespiegelt hat, ist fort und übrig ist eine starre Maske, von der ich mir sicher bin, dass nur die Frau neben mir sie durchschauen kann.

„Komm." Lucius Stimme klingt hart über die weiten Felder. Er streckt uns seine Hand zu einer stummen Aufforderung entgegen. Und obwohl ich nicht gedacht hätte, dass Narzissa jemals auf etwas reagieren würde, das so dermaßen wie ein Befehl klingt, löst sie sich von mir und streckt ihrerseits ihre behandschuhte Hand aus, wie eine Prinzessin, die einen Handkuss erwartet. Weil mein Blick zu Lucius anderer Hand wandert und den Zauberstab in ihr erkennt, bin ich mir nicht sicher, doch ich meine aus dem Augenwinkel wahrzunehmen wie sein Mundwinkel für einen Moment nach oben zuckt.

„Sei nicht so grob." Narzissas Stimme wird vom plötzlich aufkommenden Wind beinahe weggeblasen und sie macht einen Schritt vorwärts. Ihr Fuß berührt jedoch nicht die Erde, sondern bleibt in die Luft schweben, als wäre sie auf eine unsichtbare Ebene getreten. Der Windzug wird stärker, sodass ich den Koffer in meiner Hand fester greifen muss, um ihn nicht zu verlieren. Gleichzeitig ziehe ich instinktiv meine Schultern hoch, während ich Narzissa auf dem Weg zu ihrem Ehemann zusehe. Es dauert nur einen Augenblick bis ihre Hände sich berühren und sie sanft, wie auf einer Wolke, vor ihm aufkommt, den Blick weiterhin mit seinem verhakt. Das war alles andere als grob. In diesen wenigen Sekunden liegt eine solche Selbstverständlichkeit des Bands, das sie verbindet, dass sich mein Brustkorb zusammenschnürt und ich für einen kurzen Augenblick von solch einer Eifersucht durchflutet werde, dass mir schlecht wird.

Als sich Narzissa von Lucius sturmgrauen Blick lösen kann, schaut sie zur mir hinauf. „Gib acht. Das ist dein einziger anständiger Anzug."

Sie hat recht. Ich schlucke und versuche mein inneres Chaos wegzublinzeln, während ich mein Bestes gebe, um nicht auf der matschigen Schräge des Grabens auszurutschen. Ich kann das nicht. All die Freundlichkeit, die mir von diesen Menschen entgegengebracht wird. All die Gefallen, die man mir tut oder zugunsten von mir eingefordert werden. Ich kann das nicht mehr. Es erinnert mich so an früher. An die Zeit, als wir in Hogwarts unbeschwert unser junges Zauberer- und Hexenleben genießen konnten. Als wir als Gruppe Jugendlicher gemeinsam Spaß haben konnten. Als mir dieses Wunder namens Nicolas zuteilwurde.

Nic.

Was würde ich geben, um an seiner Stelle Tod zu sein? Was würde ich geben, damit er die Hochzeit seiner Schwester erleben durfte? Damit er statt mir betrunken von Lucius aufgesammelt werden konnte. Damit er das Leben führen konnte, das er verdient hat. Das ich ihm gestohlen habe.

„Vielleicht sollte ich nicht mit euch gehen." Die Worte kommen aus meinem Mund, bevor ich etwas dagegen tun kann. Ich starre den Boden vor meinen Füßen an und verkrampfe, als ich höre, wie Lucius und Narzissas Schritte auf dem Morast verstummen. Die Fingernägel meiner Linken bohren sich in das Fleisch meiner Handfläche, doch ich spüre den Schmerz nicht. Weil er nichts ist, im Vergleich zu meinem Inneren.

Lucius wird bestimmt wieder wütend. Er hat mir bereits offen ins Gesicht gesagt, dass ich für ihn nichts weiter, als ein Gefallen bin. Bisher habe ich ihm nur Schwierigkeiten beschert. Von unserem ersten Wiedersehen an, bis jetzt. Narzissa hat mir sogar einen maßgeschneiderten Anzug spendiert, den ich mir niemals hätte leisten können. Er muss mich sicher hassen.

„Was redest du da?" Beim Klang seiner Worte, zucke ich ein weiteres Mal zusammen. Wie harte, unbezwingbare Hammerschläge dringen sie in mich ein. Ich höre, wie jemand einen Schritt auf mich zugeht. „Willst du etwa Beatrices Einladung ausschlagen? Ihre Bitte, dich extra aus der Muggelwelt zu angeln, hat keinen Sinn, wenn du am Ende nicht auftauchst, du Zittereule."

Bea... Ein Schmerz, tiefer sitzend als ich es für möglich gehalten hätte, fängt an in mir zu pulsieren. Wie die Schwingungen einer gebrochenen Wasseroberfläche, breitet er sich in immer weiteren Kreisen in mir aus. Sie hat damals ihren Bruder verloren, der sie immer geschützt hat. Und ich bin längst nicht stark genug gewesen, auch nur annähernd ein Ersatz für ihn zu sein. Nic hat eine so große Lücke in so viele Leben gerissen, dass ich nicht gewusst habe, wie ich jemals genug für all diese zu stopfenden Löcher sein sollte. Deshalb habe ich es lieber gleich gelassen. Meine Anwesenheit könnte die Wunde, die bei Bea geblieben sein muss, nur wieder aufreißen und zum Bluten bringen. Nicht hinzugehen, ist wahrscheinlich die bessere Wahl.

„Aber es wäre-", will ich fad erwidern, doch Lucius unterbricht mich hart. Wie energisch die Worte aus seinem Mund kommen, verwundert mich so sehr, dass ich aufschaue.

„Was? Wäre es einfacher?"

Seine ganze Körperhaltung ist angespannt. Die Hände zu Fäusten geballt. Sein Gesicht wutverzerrt. Die Augen zu zornigen Schlitzen verengt. Es ist jedoch anders, als vorhin. Das ist eine ganz andere Wut. Eine, bei der er so viele Emotionen preisgibt, dass ich nicht anders kann, als gebannt jeder seiner Bewegungen zu folgen. Er ist nicht sauer, weil ich zu seinem Nachteil handele. Er sollte sich gar nicht um mich kümmern.

„Es ist immer einfacher wegzulaufen und sich zu verkriechen. Von mir aus, mach was du willst, aber..."

Er hat keinen Grund so emotional zu sein, doch er geht einen weiteren Schritt auf mich zu und packt meine Schulter so hart, dass dieser Kontakt, den pulsierenden Schmerz zum Verstummen bringt. Einige Strähnen lösen sich aus seinem strengen Zopf, als sein kalter Blick durch mich hindurchdringt.

„...William, willst du deine Freunde wirklich ein zweites Mal im Stich lassen?"

Die Bedeutung seiner Worte dringt zu mir durch. Sickert in jede Faser meines Seins und lassen alles um mich herum verstummen. Meine ... Freunde? Er hält meinen Blick fest, sodass ich keine Möglichkeit habe auszuweichen. Meinte er das ernst? Ich muss die Frage nicht laut aussprechen, um die Antwort darauf zu erfahren. Es steht klar und deutlich in seinen grauen Iriden. Absolut. So hart seine Worte klangen, so kalt seine Augen mich durchstochen haben, er meint jedes Wort ernst. Jedes einzelne Wort.

Kurz zuckt mein Blick zu Narzissa hinter ihm, die bereits neben einer rostigen Schubkarre, die als unser Portschlüssel dienen wird, steht und meinen Blick trotzdem klar erwidert. Sie meinen es ernst. Sie nennen sich nach all dem, was passiert ist, nach all den Jahren, immer noch meine Freunde.

Ohne dass ich etwas dagegen tun kann, biegen sich meine Mundwinkel nach oben und ein raues Lachen dringt aus meiner Kehle.

„Du hast recht. Lasst uns gehen."


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