Kapitel 3
Clarise P.O.V
„Wicked ist gut" ertönte die Stimme einer Frau und ich sah auf. Mir saß ein Junge gegenüber und schüttelte leicht den Kopf. Es war wirr und ich hörte einige Schüsse. Dann spürte ich, wie an mir gezerrt wurde. „Clare!", schrie mir jemand hinterher, aber ich wusste nicht, wer es war. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde ertrinken und versuchte Luft zu bekommen. Erneut sah ich die braunen Augen eines Jungen vor mir und von irgendwoher kam eine Stimme. Die eines Jungen. „Wicked ist nicht gut!", sagte er noch mit Nachdruck. Ich spürte einen Druck um meine Hand, als würde ich jemand festhalten und hörte rufe. „Clare!" „Clarise!" Dann plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz und alles wurde schwarz.
Ich schreckte hoch und sah, dass Chuck auf seiner Hängematte saß und mich die ganze Zeit mit einem Stock piekste. „Lass das, Chuck.", meckerte ich und er ließ den Stock fallen. „Du wolltest nicht aufwachen, hast aber so ängstlich gewirkt.", verteidigte er sich und ich seufzte. „Hab wohl einfach einen merkwürdigen Traum.", murmelte ich und zog mir meine Schuhe an. „Gehen wir zum Essen?", fragte ich und er sprang schnell auf. Die anderen waren bereits aufgestanden, denn ihre Hängematten waren leer. „Du kannst froh sein, dass ich dich mit dem Stock geärgert habe, denn sonst wäre ich alleine zum Essen gegangen und du wärst vermutlich erst in einer Ewigkeit aufgewacht...", murmelte er und ich zog ihn zu mir. „Danke, du Nervensäge!", meinte ich und wuschelte ihm grinsend durch die Haare, was ihm nicht gefiel, denn er löste sich schnell von mir und sah mich beleidigt an. „Ich musste mich doch nur für die doofen Kommentare wegen Gestern rächen.", meinte ich und er stimmte mir widerwillig zu.
Nach dem Essen lief ich mit Winston und einigen anderen Schlitzern zu den Tieren. Auf dem Weg redete ich mit einigen von ihnen und versuchte mir ihre Namen einzuprägen. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass alle versuchten mit mir zu flirten. Scheinbar war der erste Schock, dass ich ein Mädchen war überwunden und die Hormone spielten wieder verrückt. Winston zeigte mir, wie ich die Tiere richtig aufschneiden musste und ich hätte kotzen können.
Als es zum Essen ging suchte ich nach Newt und fand ihn auch. Sobald er mich erblickt hatte lief er zu mir und grinste. „Du siehst heute wenig gut gelaunt aus. Wie war es denn heute? Ich habe gehört, dass Winston dir Aufgaben gegeben hat, die dir nicht gefallen haben?", fragte er und ich nickte. „Sie brauchte mehrere Versuche um einen Knochen zu brechen. Ich will ja nicht gemein klingen, aber Schlitzer ist nichts für sie.", meinte Winston, der zu uns kam. Ich seufzte. Endlich jemand, der das genauso sieht, wie ich. „Liegt vielleicht daran, dass sie ein Mädchen ist!", meinte Newt und grinste mich frech an. Empört boxte ich ihm leicht gegen die Schulter und er lachte los. „Ist es nicht gegen die Regeln jemand zu schlagen?", fragte er unschuldig und ich lachte los. „Ich habe dich nicht ernsthaft verletzt.", murmelte ich und er blieb stehen. „Au, diese Schmerzen!", rief er laut aus und warf sich theatralisch zu Boden. Schnell lagen alle Blicke auf uns und einige Jungen kamen auch angerannt. „Was ist passiert?", fragte Alby und Newt sah auf. Mit einem leidenden Gesichtsausdruck sah er zu Alby und antwortete: „Clarise hat mich geschlagen. Es tut so weeeh!" Ich rollte nur mit den Augen und Alby lachte kurz auf. „Newt, steh wieder auf und hört auf euch wie Kinder zu benehmen!", befahl er und Newt richtete sich lachend auf. Die jungen verteilten sich wieder und liefen zu Pfanne.
Als Newt und ich unser Essen hatten setzten wir uns zu Minho und Chuck. Bei uns saßen noch einige andere Jungen, aber ich kannte sie nicht. Zart bequemte sich irgendwann auch zu uns und redete mit Newt über die Ernte. Während ich aß hörte ich Chuck zu, wie er über die ganzen Anfragen erzählte, die er bekommen hatte. Anfangs wusste ich nicht, was er meinte, aber als alle Blicke auf mir landeten seufzte ich, denn mir wurde klar, dass Chuck es einfach nicht lassen konnte. „Warne besser vorher alle, dass sie eine Abfuhr erhalten, wenn sie denken, dass ich mit ihnen flirten werde.", riet ich und Chuck schüttelte den Kopf. „Dann denken sie, dass es sich nicht lohnt und ich verliere Kunden." Lachend verdrehte ich die Augen und aß auf.
Nach dem Essen musste ich leider nochmal zu den Schlitzern und war froh, dass ich diesmal nur die Ziegen füttern musste und Kleinkram zu erledigen hatte. „Hey, Frischling, hast du Lust nochmal zu probieren, wie man das mit dem Fleisch richtig macht?", fragte einer der Jungen und die anderen lachten. „Danke, ich verzichte.", meinte ich nur und wandte mich wieder meiner Arbeit zu. „Wenn du meinst..."
Der Tag war schon bald vorbei und ich schloss schnell meine Arbeit ab. „Hey, Clary, was machst du da?", fragte Minho und kam zu mir gejoggt. „Nenn mich nicht immer Clary!", meckerte ich und er lachte. „Ist doch ein guter Spitzname, außerdem habe ich das zuerst gelesen und...wenn es dich ärgert nenne ich dich gerne so.", das letzte sagte er, während er frech grinste. Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu und er lief weiter in den Wald. „Frischling, kommst du mit zum Essen?", fragte einer der Jungen und ich stand auf. „Ja, ich bin gerade eh fertig geworden." Gemeinsam liefen wir zu Pfanne und holten uns das Essen. „Clarise!", reif jemand und ich drehte mich im Kreis, bis ich bemerkte, dass es Newt gewesen war, der mir zuwinkte. Er saß mit Alby, Winston, Minho und einigen anderen Hütern zusammen. „Hey Leute.", begrüßte ich sie und setzte mich zu ihnen. „Ich habe mir überlegt, dass du die Wahl hast, ob du morgen eher zu den Baumeistern gehst oder zu den Köchen. Du kannst auch Morgen sagen, für was du dich entscheidest. Es sei denn, es ist dir egal, dann kann ich das für dich übernehmen.", bot er mir an und ich überlegte. „Mir ist das egal.", entgegnete ich und er nickte. Wir redeten noch über dies und das, bis ich bemerkte, dass ich langsam müde wurde und mich von ihnen verabschiedete, um ins Bett zu gehen. Langsam schlenderte ich durch die Gegend und beobachtete den Himmel. Es war keine Wolke zu sehen, weswegen ich die Sterne wunderbar betrachten konnte.
Müde legte ich mich in die Matte und schlief recht schnell ein.
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