Kapitel 10
Clarise P.O.V
Ich wurde durch eine sanfte Berührung geweckt und öffnete langsam meine Augen. Über mir erblicke ich braune Augen und wusste sofort, dass es Newts waren. „Wie geht es dir?", wollte er wissen und ich rieb mir schläfrig die Augen. „ich denke, besser.", murmelte ich und er lächelte leicht.
„Wie lange habe ich geschlafen?", wollte ich wissen und er überlegte. „So lang, dass ich dich gerade wecken wollte, weil es Frühstück gibt.", antwortete er und ich setzte mich erschrocken auf.
„So lange?!" Newt nickte nur ich richtete mich auf. „Ich denke, dann sollten wir zum Frühstück gehen.", sagte ich und er ging Richtung Tür. „Dann komm.", forderte er mich auf und ich folgte ihm zum Essen. Obwohl ich mich so lange gewehrt hatte war ich doch froh gewesen, dass ich geschlafen hatte, denn ich fühlte mich schon wacher.
Wir liefen zum Essen und setzten uns zu den andern. „Wo warst du?", fragte Chuck und ich sah Newt fragend an. „Wenn ich ehrlich bin habe ich selbst keine Ahnung, wo ich war.", antwortete ich und Newt grinste. „Sie hat in meiner Hütte übernachtet.", erklärte er und Chucks Augen leuchteten auf, während sein Grinsen breit wurde.
„Ich habe natürlich nicht da drin geschlafen. Denk nicht mal dran, Chucky.", meinte Newt schnell und ich lachte.
„Keine Sorge, heute Abend bin ich wieder bei dir.", versicherte ich ihm und er aß weiter.
Nach dem Essen ging ich mit Jeff und Clint zu den Sanis und erledigte die Aufgaben, die ich am tag davor erledigen sollte.
„Geht es dir besser?", fragte Clint und setzte sich neben mich.
„Ja.", sagte ich kurz angebunden und machte weiter. „Ich habe es dir gesagt.", meinte er noch und stand auf. Die Arbeit verlief wie sonst, wenige Patienten, die leicht zu behandeln waren und aufräumarbeiten.
„Ich bin fertig, Jeff!", rief ich und stand auf.
„Super. Da ich keine Arbeit mehr sehe, die getan werden muss kannst du gehen und...pause machen oder sonst was.", sagte er und ich ging erfreut los. Direkt zum Garten.
„Hey, Clarise, Lust mitzuhelfen?", fragte Zart, als ich zu ihnen lief und ich bejahte.
„Was hast du so für Arbeit?", fragte ich und er zeigte auf Newt. „Du könntest Newt helfen.", schlug er vor und ich lief zum blonden Jungen, der gerade mitten in der Arbeit vertieft war. „Clary ist zur Stelle, was kann ich tun?", fragte ich laut und er drehte sich erschrocken um. Als er mich erblickte grinste er breit und verdrehte die Augen. „Schön, dass du da bist. Ich kann Hilfe wirklich benötigen, besonders, da es sehr danach aussieht, als würde es heute noch regnen.", informierte er mich und hielt mir ein Seil hin. Ich nahm es in die Hand und er kniete sich auf den Boden.
„Wir sollten die Tomaten ernten, aber nur die reifen, und dann sollten wir die da hinten zudecken.", erklärte er und ich sah ihn verwirrt an.
„Und wofür ist das Seil?! Soll ich jetzt einen Korb flechten, in den die Tomaten kommen?", fragte ich ironisch und er lachte. „Nein, das Seil habe ich dir nur gegeben, da ich es aus der Hand haben wollte.", meinte er und ich sah ihn mit einem Dein-ernst-Blick an. Er ließ sich nicht beirren und pflückte einige Tomaten. Ich stand auf und brachte das Seil weg, wobei ich einen Korb holte und ihn Newt gab, damit er die Tomaten reinlegen konnte.
Mit meiner Hilfe ging das ganze sehr schnell, weswegen der Korb bald voll war und ich ihn zu Pfanne brachte.
Wieder im Garten half ich einige Samen zu Pflanzen und verbuddelte sie brav, wie Newt es wollte. Als ich gerade mitten beim Säen war bekam ich plötzlich etwas ins Gesicht geworfen. Erschrocken schrie ich auf und hörte Newt lachen. Er hatte eine Handvoll nasser Erde auf mich geworfen.
„Das bekommst du zurück!", drohte ich und griff ebenfalls zu einem Klumpen Erde, den ich mit Schmackes auf Newt warf. In Sekundenschnelle entbrannte eine wilde Erdschlacht. Wir warfen mit Erde nach dem anderen und ich hörte Zart laut lachen.
Schnell stürzte ich mich auf Newt und warf ihn zu Boden. Gerade, als ich ihm den Matsch ins Gesicht schmieren wollte, rief er lachend: „Du weißt schon, dass das Dünger ist, den du in der Hand hältst?"
Ich überlegte, was er damit meinte, als es mir klar wurde. Angeekelt ließ ich den Klumpen fallen und Newt rollte unter mir weg.
„Ihr solltet euch mal sehen. Ihr seid dreckiger als die Schweine!", riet Zart und sah uns lachend an. Unsere Kleidung stand vor Dreck und unsere Gesichter sahen auch nicht besser aus.
„Geht euch waschen!", rief Zart und Newt und ich liefen in den Wald, um uns an einem kleinen Bach zu waschen. Ich musste ständig lachen, denn es war einfach zu lustig und als ich zu Newt sah, bemerkte ich, dass es ihm nicht anders erging.
Am Bach bückte ich mich, um meine Arme und mein Gesicht sauber zu machen, als Newt mich plötzlich nass spritze. Lachend schrie ich auf und wich zurück. „Was, hast du etwas Angst vorWasser?", fragte er und grinste frech.
„Du willst einen Kampf?", feixte ich und sah ihn herausfordernd an.
„Dann bekommst du einen Kampf!"
Newts Augen funkelten und wir stürzten gleichzeitig zum Wasser, um den jeweils anderen nasszuspritzen. Lachend hüpften wir umher und spritzen dem anderen Wasser ins Gesicht. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass meine Kleidung nicht nasser werden konnte und setzte mich außer Atem hin. Newt stand lachend vor mir und grinste überlegen.
„setz dich verdammt nochmal neben mich und mach dich richtig sauber.", befahl ich und er setzte sich zu mir. Gemeinsam wuschen wir uns die dreckigen Stellen an den Armen und Beinen ab, als ich etwas Kaltes auf meiner Stirn spürte. Es fing an zu regnen und das Geräusch von den einzelnen Tropfen, die auf die Blätter trafen ertönte.
Der Regen wurde immer stärker und Newt rappelte sich auf. „Komm, wir ziehen uns um.", sagte er und half mir hoch.
Gemeinsam liefen wir durch den Wald und, als ich zu Newt sah, bemerkte ich, dass er breit lächelte.
„Du hast diese Schlacht nicht gewonnen.", bestimmte ich und er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Wer denn dann? Du kannst es ja schon mal nicht gewesen sein.", zog er mich auf und ich boxte ihm gegen den Arm. „Für diese Bemerkung hätte ich dir ins Gesicht boxen sollen...", grummelte ich du er brach in schallendes Gelächter aus.
Wir verließen den Wald und traten auf die leere Lichtung, wo der Regen ungehindert auf uns niederprasselte, da uns nun keine Bäume mehr Schutz liefern konnten. Ich blieb stehen und genoss das Gefühl von Regen auf meiner Haut. „was machst du da? Wenn wir uns beeilen können wir uns unterstellen, bevor wir klitschnass sind.", rief Newt und lief schnell zu einem Platz, an dem er sich unterstellen konnte. Ich blieb stehen und schloss meine Augen. Das Gefühl vom Regen war einfach mehr als angenehm und meine Kleidung war ja auch schon durchnässt, da würden einige Tropfen mehr auch nicht schaden. Auf einmal hörte ich eine Melodie in meinem Kopf und fing an mich langsam dazu zu bewegen. Mit immer noch geschlossenen Augen drehte ich mich im Kreis und blieb abrupt stehen, als ich etwas hinter mir hörte. Der Regen war dichter geworden, weswegen es schwer wurde etwas zu erkennen. „Was machst du da?", fragte eine Stimme nah an meinem Ohr und ich zuckte zusammen. Es war Newt, der mich breit grinsend ansah. „Meine Kleidung ist doch eh schon nass, da kann ich doch auch noch ein bisschen herumhüpfen.", meinte ich und er sah mich aus glänzenden Augen an. Sein Grinsen wurde breiter und er griff nach meinen Händen. Verwirrt ließ ich ihn machen und er fing an mich im Kreis zu drehen. Lachend machte ich mit und wir lehnten uns nach außen, nur die Hände vom anderen hielten wir fest und drehten uns immer schneller.
Ich spürte langsam, wie ich aus Newts Griff rutschte und stolperte rückwärts. Auch Newt fiel hin und wir sahen uns lachend an.
Ausgelassen tanzten wir im Regen und hörten erst auf, als wir außer Atem zu Boden fielen. Der Regen kühlte meine Haut und wir saßen einfach da. Das einzige, das zu hören war, war das stetige Geräusch vom Regen und unser Atem. Plötzlich überkam mich ein Schüttelfrost und Newt sah zu mir. „Komm, stellen wir uns unter und wechseln Kleidung.", meinte er und ich stand auf. „Ich habe keine Ersatzkleidung.", murmelte ich und er ging nachdenklich neben mir her. „Dann leih ich dir eins von meinen Oberteilen. Du kannst ja einen Zettel in die Box werfen und um Kleidung bitten.", meinte er und ich nickte.
Wir liefen durch den Regen zu einem trockenen Unterstand und trafen auf Alby. „Oh, hi, Alby.", begrüßte Newt ihn und er sah uns irritiert an. „Es regnet, falls du es noch nicht mitbekommen hast.", meinte Newt und Alby nickte langsam. Ein Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht, aber es verschwand schnell wieder. „Ach, Clarise, ich habe etwas für dich. In der Box war heute Kleidung und ich schätze, dass es für dich ist, da sie bestimmt keinem der anderen Lichter passen würde.", meinte er und wühlte in einer Kiste. Er hielt mir eine braune lederne Hose und ein dunkles Top hin. „Einen längeren Pulli haben wir auch und T-Shirt.", fügte er hinzu und wühlte weiter in der Kiste. Schließlich hielt er es mir hin und ich nahm es in die Hand. „Ach, und das hier..." er hielt einen schwarzen Sport-BH hoch und ich hörte Newt neben mir lachen. Schnell nahm ich den BH und merkte, wie ich leicht rot wurde.
„Danke, Alby.", bedankte ich mich und nahm die Kleidung. Er nickte mir nur zu und ging davon. „Wie es aussieht musst du gar keine Zettel mehr schreiben. Das ist doch gut.", meinte Newt und lachte. „Ja, ist nur die Frage, wo ich mich umziehe..." Er überlegte und schien eine Idee zu haben. „Du könntest dich doch in meiner Hütte umziehen. Also ich warte natürlich draußen, dann sieht dich niemand und es ist trocken.", schlug er vor. „Klingt gut.", sagte ich und wir liefen zu seiner Hütte. Zum Glück konnte Newt vor der Tür stehen bleiben, ohne nass zu werden, während ich mit der Kleidung reinlief und sie ablegte. Gerade, als ich mein Oberteil ausziehen wollt ertönte eine Stimme: „Ich will dich ja nur warnen, bevor du dich endgültig ausziehst, dass du nicht alleine bist." Erschrocken fuhr ich herum und sah, dass Minho auf dem Bett in der Ecke hockte und breit grinste. „Du kannst dich aber auch dennoch ausziehen.", fügte er hinzu und lachte. „Danke, ich verzichte. Was machst du hier? Ich dachte du bist noch im Labyrinth.", fragte ich und er stand auf. „Bei dem Wetter bin ich umgekehrt, da ich die heutige Strecke schon abgelaufen bin und nicht vorhabe im Regen zufällig mit einem Griewer Bekanntschaft zu machen."
„Und was machst du genau bei Newt in der Hütte?!", wollte ich wissen und er antwortete: „Ich wollte mit ihm reden und als es angefangen hat zu regnen hab ich mir gedacht, dass ich auch hier drinnen warten könnte. Warum bist du eigentlich so nass? Und wieso gehst du zu Newt in die Hütte um dich umzuziehen?!" Ich grinste und zeigte zur Tür. „Newt steht draußen und wartet. Er hat mir angeboten, dass ich mich bei ihm umziehen kann, da dann keiner zusehen kann, es sei denn jemand hockt drinnen.", meinte ich und sah ihn böse an. „Und außerdem bin ich nass, weil es draußen regnet."
„Clary, alles ok bei dir?", ertönte plötzlich Newts gedämpfte Stimme von draußen und ich rief: „Ja, du kannst reinkommen." Die Tür ging auf und Newt trat ein. Als er Minho erblickte blieb er erschrocken stehen und sah zu mir. „Was machst du hier?!", fragte er und Minho lachte.
„Ich wollte auf dich warten.", gab er zu und Newt sah zu mir. „Clary hat gesagt, dass sie sich umziehen wollte. Wollen wir woanders hingehen zum Reden?", schlug Minho vor und Newt nickte langsam. Er trat zu einem Regal und holte sich selbst eine trockene Garnitur Kleidung und ging wieder zu Minho. „Du kannst dich umziehen, ich ziehe mich bei Minho um. Wenn du fertig bist kannst du hier drinbleiben oder nach draußen gehen.", erklärte Newt und ich nickte, als Zeichen, dass ich es verstanden hatte. Minho und Newt verließen das Zimmer und ich zog mich schnell um. Es war angenehm saubere Kleidung zu tragen. Während ich zur Tür ging ließ ich meinen Blick noch durch das Zimmer schweifen und blieb verwirrt stehen. Neben Newts Bett befand sich ein Nachttisch und darauf lag ein halbfalcher Teller, in dem ein bisschen Wasser war. Und in dem Wasser lag der Blumenkranz, den ich erst kürzlich für ihn gemacht hatte. Der Gedanke daran, wie er aussah ließ mich schmunzeln und ich trat näher an den Nachttisch. Durch das Wasser wurden die Blumen nicht welk und sahen aus, als hätte ich sie eben erst gepflückt. Es war süß, dass er den Kranzr aufgehoben hatte und ließ mich abermals schmunzeln.
Irgendwann musste ich schließlich aus der Hütte raus, denn sonst würde Newt sich noch wundern, was ich denn bitte in der Hütte machte. Also ging ich raus.
Newt und Minho waren immer noch nicht da, weswegen ich die Tür öffnete und mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz machte.
„Hey, Clarise. Ich dachte schon, dass der regen dich weggespült hätte.", begrüßte mich Chuck gutgelaunt. Er hockte in seiner Hängematte und schnitzte an einem kleinen Stück Holz. „Was machst du da?", fragte ich ihn und setzte mich in meine Hängematte. „Ich schnitze.", gab er von sich und machte weiter. „Cool.", sagte ich nur und starrte raus in den Regen.
Als es Essen gab rannten alle Lichter durch den Regen, um möglichst trocken bei Pfanne anzukommen. Chuck machte sich ebenfalls auf den Weg, aber ich starrte zu Newts Hütte. Aus einer daneben kamen kurz darauf auch Newt und Minho. Beide liefen zu mir und stellten sich kurz unter. „Wer als erstes bei Pfanne ist hat gewonnen!", rief Minho plötzlich und rannte los. Ich sprang von meiner Matte und sprintete ihm hinterher. Ein Glück, dass ich meine Schuhe noch anhatte... Minho hatte einen Vorsprung und als Läufer war er sehr schnell, dennoch konnte ich ihn einholen und kam kurz vor ihm bei Pfanne an. Newt rannte auch schnell hinterher, aber nicht so schnell, wie Minho.
„Wow, du bist ja richtig schnell. Sogar schneller, als ich!", staunte Minho und ich lachte. „Danke, sowas hört man gerne.", meinte ich grinsend und holte mir etwas zu essen von Pfanne. Schnell rannten wir mit dem Essen zurück und stellten uns unter. Hungrig stopfte ich das Essen in mich hinein und sah zu Newt, der Minho anstarrte. „Was habt ihr eigentlich besprochen?", fragte ich und Newt sah zu mir und dann wieder zu Minho, wobei ich kurz sah, dass seine Miene warnend wirkte. „Wir haben über das Labyrinth gesprochen.", meinte Minho und ich horchte auf. „Irgendwas Wichtiges passiert? Habt ihr einen Fortschritt gemacht?", hackte ich nach, aber Minho schüttelte den Kopf. „Nichts besonders. Nur das übliche...", antwortete er und ich seufzte. „Schade. Darf ich mal mit rein? Nur um zu sehen, wie es so aussieht. Vielleicht finde ich ja einen Ausweg.", meinte ich und Newt sah mich böse an. „Nein, du wirst nicht mit! Es ist viel zu gefährlich da draußen! Wenn du einem Griewer begegnest könntest du das teuer bezahlen und das will ich nicht!", wiedersprach er bestimmend und ich wurde sauer. „Wieso denn nicht? Ich würde auf mich aufpassen und...", wollte ich mich verteidigen, aber er schnitt mir das Wort ab. „Nein, habe ich gesagt und da bleibt es auch!" Ich schnaubte genervt und sah in den Regen.
Nach dem Essen hatte der Regen immer noch nicht aufgehört und ich saß mit Minho, Chuck und Newt im trockenen und wir unterhielten uns. Die kleine Auseinandersetzung davor war vergessen und wir lachten gemeinsam über alles Mögliche.
Ich war froh, dass sich kein Lichter verletzte und ich nicht zu den Sanis musste. Chuck schien auch sehr froh, dass er durch den Regen nicht arbeiten musste. Als es aber dunkel wurde holten wir uns erneut das Essen und aßen schnell. Müde vom Tag - obwohl ich kaum etwas getan hatte- verabschiedete ich mich von den Jungs und legte mich hin. Chuck legte sich auch hin und schlief schnell ein. Begleitet vom gleichmäßigen Geräusch vom Wasser glitt ich schließlich auch in die Traumwelt.
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