Twenty-Two
S T Y L E S
Sofort klärte ich ihn über meinen Plan auf, bevor er nochmals dazu ansetzten konnte mich zur Schnecke zu machen, doch wer konnte es ihm schon verübeln? Es sah klar danach aus, dass ich Louis hinrichten lassen wollte, dabei war das das Letzte was ich wollte. Es hätte alles ganz anders laufen sollen, aber zu ändern war die Situation nun nicht mehr, jetzt konnte ich nur mehr das Beste daraus machen und das Beste war in diesem Fall Louis lebend aus der Sache herauszubringen.
Wir warteten bis es stockdunkel war und so ziemlich jeder in Hot Spring bereits zu Bett gegangen war. Dadurch das ich der Sheriff war verfügte ich über ein gewisses Insiderwissen. Aus diesem Grund wusste ich genau, dass die zwei Wachen am Westausgang der Stadt sich jeden Mittwochabend voll laufen ließen und somit nicht mitbekommen würden, wenn wir Louis raus schmuggeln würden. Leise schlichen sich Casey und ich zum Westaus- bzw. Eingang und siehe da, ich sollte recht behalten, denn die zwei unnützen Wachen lagen wie halbtot auf ihren Stühlen und schnarchten um die Wette. Normalerweise hätte ich sie schon längst auswechseln sollen, denn in Sicherheit konnten wir uns mit diesen Wachen nicht fühlen, jedoch hatte ich weitaus wichtigeres in letzter Zeit zu tun, als mich mit unqualifizierten Säufern herumzuärgern.
"Du hast vielleicht zehn Minuten, denkst du du schaffst das?", fragte ich ihn leise und eindringlich. "Ich muss es schaffen", antwortete er mir. Ich nickte und schon lief er hinaus in die Dunkelheit. Nun kam es auf jede Sekunde an, würde etwas schief gehen wären wir alle verloren. So leise wie möglich öffnete ich das Tor und verfluchte mich selber dafür es nicht regelmäßig schmieren zu lassen, denn es erzeugte einen fürchterlich quietschenden Ton. Schnell hielt ich die Luft an und wartete was passierte, doch zu meinem Glück blieb alles still um mich herum. Offensichtlich hatte keiner etwas von meinem Patzer bemerkt und der Plan lief immer noch rund.
Schnell und vorsichtig pirschte ich über den Hauptplatz und landete schließlich vor unserem Kellerverlies, in dem Louis vermutlich gerade förmlich vor Angst starb. Zu gerne hätte ich ihm im Vorhinein über meinen Plan aufgeklärt, doch dafür war keine Zeit mehr. Es musste alles schnell gehen, sonst wäre eine Rettung Louis' nicht mehr möglich gewesen. Schnell sperrte ich die schwere Tür auf, entzündete eine Fackel und stieg die steilen, schmalen Treppen nach unten. "Ist es endlich so weit? Kann ich nun endlich den schlimmsten Tag meines Lebens hinter mich bringen und in Ruhe sterben?", fragte er mich mit Tränen in den Augen. Er zitterte am ganzen Körper, er sah schrecklich aus. Zu gerne hätte ich ihm in meine Arme genommen, ihm sanft über den Rücken gestreichelt und nie wieder losgelassen, doch dazu war nun wirklich keine Zeit. Würde alles glatt laufen, hätte ich in wenigen Stunden vielleicht noch die Möglichkeit dazu, doch momentan zählte jede Sekunde.
"Erinnerst du dich noch an mein Versprechen?", fragte ich ihn und schloss langsam die Zelle auf. Ich musste darauf achten, dass er nicht versuchte zu flüchten, denn sonst könnte mein ganzer Plan ins Wasser fallen. Glücklicherweise machte er keine Anstalten flüchten zu wollen, sondern stand einfach nur regungslos dar und starrte mich an. "Ja und du hast es gebrochen", sagte er zutiefst enttäuscht und verletzt. "Das habe ich nicht", antwortete ich aufrichtig. Sein Blick wurde etwas sanfter und er begann noch mehr zu zittern. "Hast du nicht?", fragte er mit einem leichten Hoffnungsschimmer in seiner Stimme und einzelne Tränen bildeten sich in seinen Augen. "Ein Sheriff bricht sein Versprechen niemals Louis, merk dir das." Er nickte. "Jetzt komm aber, gehe langsam hinter mir her, versuch so leise wie möglich zu sein, jede Sekunde zählt." Wieder nickte er.
Langsam stieg ich die Treppen nach oben, drehte mich immer wieder um, um mich zu vergewissern, dass Louis mir auch wirklicht folgte. In seiner Situation konnte er mir vertrauen oder auch nicht. Es hätte eine Falle sein können, ich hätte ihm das Blaue vom Himmel erzählen können, nur um ihn schlussendlich zur Schlachtbank zu führen, doch ich sprach die Wahrheit und ganz tief in ihm drin spürte er dies auch. Auf der vorletzten Stufe löschte ich die Fackel, um keine Aufmerksamkeit, durch das Licht, auf uns zu erregen. "Bereit?", fragte ich Louis und griff nach seiner Hand. "Bereit", antwortete er mir und drückte sie fest. Ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln und öffnete die Tür hinaus in die Freiheit.
Kalte Luft und fahler Mondschein waren die ersten Dinge, die uns begrüßten. Innerlich betete ich dafür, dass Casey es rechtzeitig zurück geschafft hatte, denn ohne ihn würde mein Plan nicht aufgehen. Den gleichen Weg schlich ich nun mit Louis im Schlepptau zurück, hielt jedoch nicht wie zuvor vor dem Tor, sondern vor der Tür, die in den Stall führte. "Warte hier", flüsterte ich Louis zu und lies seine Hand aus. Schnell ergriff er meine wieder und sah mich ängstlich an. "Ich bin sofort wieder da, versprochen", sagte ich beruhigend und strich sanft über seinen Handrücken. Wie immer nickte er nur, gab mir damit zu verstehen, dass er mir vertraute.
Ich verschwand im Inneren des Stalls und lief direkt auf mein Pferd zu. Zu meinem Glück war es wach und begrüßte mich sofort mit einem sanften Stupser seines Kopfes. "Hey mein Junge", begrüßte ich ihn und streichelte ihn sanft. Mit ein paar flinken Handbewegungen hatte ich das Stalltor geöffnet und kehrte mit meinem Pferd zurück nach draußen. Es war darauf trainiert keinen Laut von sich zu geben, was mir in dieser Situation sehr zu gute kam.
Nun nahm ich Louis Hand wieder und ging Richtung Tor, doch sofort kam mir etwas merkwürdig vor. Es dauerte einige Augenblicke bis ich begriff, was sich hier zu vorhin unterschied. Das Tor war plötzlich zu, doch ich war mir hunderprozentig sicher, dass ich es offen gelassen hatte, schließlich wollte ich nicht zweimal so einen unnötigen Lärm, durch die zu wenig geschmierten Scharniere erzeugen. "Oh nein, bitte nicht", flüsterte ich zu mir selber und bemerkte, wie Louis sich neben mir anspannte.
"Wohin des Weges Styles?", fragte mich plötzlich eine Stimme hinter mir und lies mir das Blut in den Adern gefrieren.
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mieser Cliffhanger ik :D Wer denkt ihr hat Harry und Louis plötzlich überrascht?
diese tolle Collage hat mir kim aka authorsheart gemacht c:
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