Einsamkeit
Was ich auch tat, es wurde nicht besser. Sollte das echt mein Ende sein? Sollte ich echt so von dieser Welt verschwinden? Das konnte doch nicht sein, oder?
Meine Kraft schwindet immer mehr, mein Wille brach nach und nach.
Jede Sekunde wurde schwerer, jeder Atemzug wurde schmerzhafter. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch aushalten würde.
Ich bemerkte erst jetzt, wie einsam ich war. Nicht nur jetzt, sondern schon mein ganzes Leben lang. Meine Eltern waren nie für mich da, immer nur wollten sie Sirius zu einem richtigen Black umformen. Ich glaube, dass sie es nicht mal gemerkt haben. Sie haben jedenfalls keinerlei Rücksicht auf mich genommen.
Jedes Jahr, wenn Sirius und ich nach Hause kamen wurde sich nur um das Aussehen unserer Familie gekümmert.
Um wenigstens etwas Anerkennung zu bekommen, habe ich mich mit den Taten des dunklen Lord's beschäftigt. Damals hat es mich begeistert. Er schaffete es so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wie er wollte. Das selbe wollte ich auch können. Also entschied ich mich dazu, mir die Machenschaften des dunklen Lord's genauer anzusehen. Ich beschäftigte mich mit den Angriffen auf Muggel und Schlammblüter, die verschwundenen Hexen und Zauberer und der immer finsterer werdende Lage des Ministeriums.
Mein Plan hat Wirkung gezeigt, meinen Eltern fiel es auf das ich mich verändert habe. Sie schenkten mir ihre Aufmerksamkeit, und ich wurde so wie sie es wollten.
Ich habe meinen Bruder verachtet, nur weil er es geschafft hat. Er hat das geschafft, was ich niemals geschafft hätte. Ich habe ihn nur verachtet, weil er seinen eigenen Willen hatte.
An dem Tag, als Sirius abgehauen ist, als er diesen traurigen Ort verlassen hat, als er das getan hat, wovon ich lange schon insgeheim getäumt habe. Dieses Gefühl war schrecklich. Naja, erst war ich froh. Froh darüber das er unsere Familie nicht mehr so doll beschämt konnte. Froh darüber das er mir die ganze Aufmerksamkeit unser Eltern überlassen hat. Es war so ein schreckliches Gefühl, zu wissen, dass dein Bruder teilweise wegen dir weg war, dass ich selbst mit Schuld hatte.
Sirius hat viel ausgehalten, doch als ich mich endgültig auf die Seite des Lord's gestellt habe, habe ich ihn gebrochen. Nur durch mich wurde es zuviel für ihn. Damals ist es mir nicht aufgefallen, damals war ich froh und stolz. Ich hatte kein Verständnis für einen Blutsverräter wie ihm. Es war mir einfach nur egal, was mit ihm passierte. Die Hauptsache war, dass er weg war, und ich hatte endlich die volle Aufmerksamkeit. Niemand ignorierte mich, niemand schimpfte mehr über Sirius. Es war still, wenn ich es wollte, und es wurde laut wenn ich es wollte. Meine Eltern waren stolz auf mich. Das war der Grund für alle meine Taten. Doch von diesem Tag an wuchs ein Gefühl in mir. Es tat mir jedes mal mehr weh, wenn ich an meinen Bruder dachte. Dieser Schmerz war qualvoller, als jeder Durst der Welt. Ich versuchte mich an dieses Gefühl zu erinnern. Jeden freien Gedanken wollte ich auf ihn legen, doch das gelang mir nicht. Ich dachte wieder an den Durst, an die Schmerzen, die momentan meinen Körper durch fraßen. Nein, ich durfte nicht schwach werden. Niemand konnte mich daran hindern, meinen Bruder noch einmal zu sehen.
Das glitzernde Wasser von dem See stach mir ins Auge, es war ein unglaubliches verlangen in mir. Niemals habe ich so ein starkes verlangen verspürt. Es wurde immer schwerer, dem Wasser zu wieder stehen.
Erneut erwischte ich mich dabei, wie ich mir vorstelle, das ich das Wasser trinken würde. Und schon wieder wurde der Durst nur noch stärker. Ich wusste nicht, ob ich vor Schmerzen mittlerweile schreie, oder ob ich vor Schmerzen keinen Ton raus bekam, aber ich wusste, dass ich schreien würde, wenn ich es noch nicht tat.
In meinem Kopf drehte sich alles, mir wurde schwindelig und ich habe gelitten unter Schmerzen, die so unerträglich waren. Ich wusste nicht, was ich noch tuen sollte. Wieder schweifen meine Gedanken zu dem Wasser. Ich dachte nur noch daran.
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