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Kapitel 49

Wiegenlied
Kapitel 49

In Sekundenschnelle hatte sich zwischen mir und Burak ein Meter Abstand gelegt.
»Warst das nicht immer du, die gesagt hat, dass wir uns alle gut verstehen sollen?«, fragte Burak Ecrin, warf seinen Arm um meine Schulter und brach somit unseren Abstand, den ich eigentlich in diesem Moment gerne behalten hätte.

»Ihr verarscht mich, oder? Wie letztes Mal«, war Ecrin fest überzeugt. Ich versuchte nebenbei Burak von mir wegzudrücken, was jedoch nicht klappte. Er war einfach ein Klotz.
Ecrin schüttelte mit dem Kopf, wie man es bei kleinen Kindern tat, die einfach nicht gehorchten. »Ich geh mich kurz noch von Nida verabschieden. Geht ihr schon mal zum Wagen.«

Kaum war sie weg, mussten wir diese endlosen Treppen hinunterlaufen.
»Wirst du jetzt den ganzen Tag so wütend sein?«, fragte er währenddessen lachend.
»Wenn es sein muss!« Ich war wirklich sauer auf dieses Mädchen. Wegen ihr war ich gerade auf einer Peinlichkeitsstufe angelangt, von der ich nicht einmal wusste, dass sie existierte.

Ich hört sein Lachen und gleichzeitig hatte er mich so schnell vom Boden gehoben und trug mich in seinen Armen, dass ich es erst drei Augenschläge später bemerkte. »Burak, lass mich runter!«
Wie konnte man nur so sein? Musste er jetzt wirklich so was durchziehen und mich damit in den Wahnsinn treiben, nur damit er diesem Mädchen zeigen konnte, dass sie falsch lag. »Wieso musst du das Nida beweisen!«
»Aslı, um ehrlich zu sein, geht mir Nida bei diesem Thema am Arsch vorbei. Ich will ihr nichts beweisen.«
»Ach und wem dann?«
Genau da machte es klick. »Mir?«, fragte ich. Wenn er es verneinen würde, müsste man eine neue Peinlichkeitsstufe erfinden. Nur war ich mir so sicher, dass ich richtig lag. »Du willst mir beweisen, dass du stark bist?«

Keine Reaktion. Er starrte geradeaus. Ich musste loslachen. »Wegen mir? Okay, Burak. Ich hab's ja kapiert, wie stark du bist. Jetzt kannst du mich runterlassen.«
»Nein.«
»Lass mich runter, du verhaltest dich wie ein Kleinkind.«
Er grinste. Das bedeutete ganz sicher nichts Gutes. »Jetzt sofort? Auf den Treppen?«
Er hatte extra locker gelassen und so getan, als würde er mich spontan loslassen. Aus Reflex mussten meine Arme natürlich um seinen Hals fallen und mich stark festhalten, woraufhin dieses mich ohnehin schon nervendes Grinsen in Buraks Visage noch breiter wurde.

»Aslı«, schmuzelte er munter. »Wieso schmeißt du dich denn so an mich ran?«
Ich schlug ihm gegen den Arm.
»Das würde ich gleich lassen, ansonsten könnte ich einen Krampf im Arm bekommen.«
»Lustig«, zischte ich. Er ließ mich dann auch, da wir dir Treppen überwunden hatten, behutsam auf den Boden.

Als wir im Wagen saßen, war Ecrin auch schon keine fünf Minuten später da. Ich freute mich nach Hause zu kommen. Krankenhäuser waren einfach nicht mein Ding.
»Gehst du eigentlich zum Ball von Karahan, Ecrin?«, fragte Burak plötzlich. Mir kam wieder das Kleid in die Gedanken und mein Herz pulsierte schneller aus Angst, dass er danach fragen könnte. Mir fiel jedoch ein, dass er vielleicht dachte, ich hätte es noch nicht bekommen.

»Ja, so ganz allein«, sprach Ecrin ironisch aus und lehnte sich gegen ihren Sitz.
»Wie wär's«, schlug ich da vor. »Wenn ihr beide zusammen dorthin geht. Als Freunde.«
Ecrin sah mich skeptisch an und Burak- zu Burak zu schauen, traute ich mich einfach nicht.
»Nie und nimmer«, erwiderte Ecrin, die nicht so angetan von meiner Idee war, obwohl sie doch so gut war. »Der blamiert einen doch schon, wenn er normal steht.«

Burak schwieg. Normalerweise hätte er das nicht auf sich sitzen lassen. Ich hatte ihn gekränkt. Gut gemacht, Aslı. Starr am besten noch die ganze Fahrt lang aus dem Fenster und beschimpf dich innerlich selbst aus. Kannst du eh am besten.

»Aslı, gehst du eigentlich dorthin?«, fragte Ecrin. Irgendwann erschlage ich sie dafür.
»Nein, hab schon was vor«, sprach ich schnell und undeutlich. Die Stimmung war sehr angespannt und vor allem wurde ich nervöser, als Ecrin eine Nachricht bekam und sofort aussteigen wollte. Den Grund nannte sie nicht und sie wollte auch nicht, dass Burak sie zu einer bestimmten Adresse fuhr, statt sie einfach abzusetzen.
Als sie weg war wusste ich nicht, was schlimmer war: diese Stille oder wenn er mich über das Kleid befragen würde. Schlussendlich beschloss ich, es einfach zu sagen. Die Tatsachen einfach auf später zu verschieben, würde mir nicht weiterhelfen.

»Burak«, begann ich, bemerkte aber dann vom Rückspiegel den Wagen, der einfach nicht von unserer Fährte weichen wollte. »Ich glaube, dieses Auto verfolgt uns.«
»Was?«, fragte er zuerst ungläubig und sah dann selbst unauffällig nach hinten. Er bog ab- mehrere Male, aber dieser Wagen war uns immer noch dicht auf den Fersen.
»Wer sollte uns schon verfolgen?«, zischte Burak.
»Warte«, nuschelte ich, denn ich merkte, wie vertraut mir dieser Wagen vorkam. »Ich denke, das ist-«, in diesem Moment fuhr der Fahrer hinter uns noch schneller überholte uns und blieb so vor uns stehen, dass Burak nicht anders konnte, als zu bremsen.

»Fatih«, beendete ich noch meinen Satz, bevor ich aus dem Wagen stieg. Was sollte diese Nummer denn schon wieder? Wieso verstand der Typ nicht einfach, dass er mich aus dem Weg gehen soll? Seit unserer ersten Begegnung schreien meine Handlungen doch danach, dass er sich verpissen soll und wie oft hatte ich auch noch gesagt, dass ich ihn nicht sehen wollte?
Wohl nicht oft genug, schoss es mir durch den Kopf, als Fatih aus seinem Wagen kam und gleichzeitig auch Burak ausstieg.

Burak stellte sich schützend vor mich, was Fatih wütend machte. Normalerweise würde er direkt mich ansprechen. Das war einfach Fatihs Art. Er hätte Burak ignoriert, was ich eigentlich immer gut an ihm fand. Dieses Mal jedoch tat er das nicht. »Wie lange willst du dein Spiel noch spielen, Çetin?«
»Wovon sprichst du?«, zischte Burak und wollte schon auf Fatih losgehen. Männer kannten einfach keine Selbstbeherrschung. Deshalb packte ich Burak am Arm. Natürlich hätte ihn das nicht aufgehalten, aber es war eine Art Warnung an ihn. So etwas wie „Tu das ja nicht".
»Wenn du willst, können wir das hier austragen, Burak.«
»Was austragen? Rede Klartext.«
»Ich weiß zwar nicht, wie du diese Aslı-Doubles ihr erklärt hast, aber du hast großartige Arbeit geleistet.«
Das regte mich so auf. Ich wollte das alles nicht wieder durchkauen. »Fatih, verpiss dich einfach von hier.«

Fatihs Gesicht wurde roter vor Wut. »Ich weiß, dass du verliebt bist, Aslı und Liebe macht blind. Mach endlich mal deine Augen auf und erkenn die Zusammenhänge!«
»Ich bin nicht blind!«, kreischte ich. Wieso redete ich überhaupt? Wieso fuhren wir nicht einfach diesen beknackten Weg nach Hause, damit ich mir Sorgen wegen einem Kleid machen konnte.
»Ich weiß, was du vorhast, Burak«, machte Fatih weiter. »Ich weiß, wozu du fähig bist. Glaub ja nicht, dass ich das zulasse.«
»Was glaubst du denn, was ich tun will?«, fragte Burak belustigt. Er hatte auch gemerkt, dass das überhaupt keinen Sinn machte.

Fatih fand das als einziger nicht lächerlich. Er blickte so ernst, wie er es nie gewesen war. »Dein Vater hat Karahans Familie zerstört.«
»Dein Vater! Dein Vater! Dein Vater! Habt ihr nicht einmal ein anderes Argument? Könnt ihr nicht ein winziges Mal zu mir sehen, nicht zu meinem Stammbaum?«
»Hör auf, mit diesem Mitleidgetue, Burak! Zuerst habe ich das sogar selbst geglaubt. Ich habe versucht deinen Vater zu vergessen und mich auf dich zu konzentrieren. Aber ihr seid beide gleich. Welcher normale Mensch würde zu einem Mann gehen, dessen Familie der eigene Vater umgebracht hat? Wer ohne Hintergedanken? Darf ich raten? Er hat dich zu diesem Ball eingeladen von Karahan, oder?«
Er lachte bitter, als er mein Gesicht sah. »Wetten, er hat dir ein Kleid geholt, Komplimente gemacht, was weiß ich. Nur damit du ein schlechtes Gewissen bekommst und dorthin gehst. Du und ich, Aslı, wir wissen doch, dass du nicht dahin willst. Dieser Mann ist gestört. Das wollte Cesur ausnutzen, um an Macht zu kommen. Das kann doch keiner leugnen. Und jetzt? Jetzt tut sein Enkel genau dasselbe!«

Ich wollte nicht, dass er mich so manipulierte. Jedoch stimmte es ja. Ich hatte Burak gesagt, wie krank ich diesen Mann wegen Cesur fand, dass ich nicht auf diesen Ball wollte, Neslihan hatte gemeint, wir hätten keine Zeit und dennoch hatte er mich versucht zu überzeugen. Er hatte mir ein Kleid geholt, mir die Uhr geschenkt, nur war ich mir sicher, dass Fatih falsch lag. So etwas würde Burak- mein Burak- nicht tun.
»Wieso beschützt du ihn?«, forschte Fatih weiter nach. »Von Anfang an, wieso?«
»Du bist armselig, Fatih, geh und versuch andere zu trennen«, zischte Burak.
»Sorg doch dafür. Komm, schlag mich. Vergiss dabei nur nicht, dass ich ein Polizist bin und du der Sohn eines Mörders. Oder ein baldiger Mörder. Was findest du besser?«

Ich musste Burak mit meinen Armen umschlingen und mit der ganzen Kraft festhalten, damit er nicht auf Fatih sprang. Eins konnte Fatih so richtig gut: provozieren.
»Burak, lass es! Keiner von uns glaubt seinen Worten. Es ist gleichgültig, ob er überhaupt atmet.«

»So ist das, Aslı«, sprach Fatih gekränkt. »Geh du trotzdem nicht zu diesem Ball, okay? Tu mir diesen einen letzten Gefallen, Aslı, ich bitte dich. Das könnte ich mir niemals verzeihen, wenn dir dort etwas geschieht.«
»Was soll mir da geschehen?«, hysterisch lachte ich auf.
Fatihs Augen wurden röter. »Du wirst sterben.«

»Das kannst du Burak nicht unterstellen«, redete ich fest und drückte Burak immer noch nach hinten. Wenn er noch wütender werden würde, dann würde das eskalieren.
»Ich sage ja nicht, dass es Burak tun wird.«
»Wer dann?«
»Aslı, pass auf dich auf. Halte dich an Neslihan. Denk an deine Mutter und denk an meine Worte. Ich weiß mehr über dich, als du denkst. Es ist leicht als Polizist an Informationen zu kommen. Ich rede nicht einfach so daher. Ich beschütze dich, so gut es geht-«
Ich konnte nicht darauf warten, dass er seine Rede beendete, nahm Burak am Arm und stieg in den Wagen ein. »Fahr mich nach Hause.«

Fatih kam bis zum Fenster und sprach seine letzten Worte, bis wir mit voller Geschwindigkeit umdrehten und losfuhren. Seine Worte schockten mich, denn er hatte folgendes gesagt: »Güz yagmurlariyla bir gün göctün gittin. Inanamadik Gülpembe (Mit dem Herbstregen bist du weg gegangen. wir konnten das nicht glauben, Gülpembe).«
Woher kannte er mein Wiegenlied und was sollte mir das sagen?

Ich versuchte es einfach zu vergessen und grub mein Gesicht unter meinen Händen ein. Es war dunkel geworden und alle Sicherheit wurde von den Straßen und Gassen gefegt. Die Dunkelheit umhüllte uns, als wir aus dem Wagen stiegen. Eine kühle Brise lag in der Luft. Ich lief nicht geradewegs zum Apartment, sondern lehnte mich gegen eine Mauer. »Ich hab das Kleid bekommen«, sprach ich beunruhigt. Er gesellte sich zu mir und lauschte meinen nächsten Worten. »Ich kann das nicht.«

Ich klang nahezu verzweifelt. Das alles war einfach zu viel auf einmal gewesen und das konnte ich nicht erklären. Es war einfach so. Ich hörte seinen Atemzug und starrte währenddessen auf den Boden. Da die einzige Lichtquelle eine naheliegende Laterne war, hatten sich unsere Schatten auf den Boden gelegt. Meiner starrte ängstlich und regungslos, während Buraks Schatten meinen ansah. Ich konnte seinen Blicken nicht entfliehen.
»Ich werde dich nicht zwingen, dorthin zu kommen«, lachte er leicht auf und versuchte die Anspannung zu lockern. Man hätte wirklich denken können, dass ihm das ganze nichts ausgemacht hätte. Mir konnte er es nicht. Nicht mehr.

»Es ist nicht wegen Fatih oder sonst wem, schon gar nicht wegen dir.«
»Aslı, es ist okay. Du musst mir den Grund nicht nennen. Vielleicht war ich wirklich aufdringlich. Komisch ist, woher dieser Typ das wissen will.«
»Ist doch egal, was Fatih denkt-«, ich stoppte abrupt, weil ich eine Silhouette im Licht der Laterne entdeckte. Fatih, Kaan, ganz sicher irgendwer, der mich wieder verwirren und Burak schlecht darstellen will, war mein erster Gedanke, doch als die Person einen weiteren Schritt machte, erblickte ich auf eine Ecrin mit einer roten Wange, einem schon blaueren Auge und einer aufgeplatzten Lippe.

Sie stand schwer auf den Beinen, schien wie eine Leiche, was die Lichtverhältnisse noch stärkten.
»Ecrin!«, kreischte ich und sprang auf, als sie umkippte, bevor sie einen weiteren Schritt machen konnte.

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