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Kapitel 28

Wiegenlied
Kapitel 28

Es wurde auf einmal wärmer im Raum. Ich spürte Druck in meiner Brust und konnte es einfach nicht loswerden. Langsam legte ich das Glas Wasser wieder auf den Tisch und sah zu Neslihan. »Ich liebe Fatih nicht. Ich weiß, ich komme damit etwas spät, aber so ist es halt. Ich will nicht, dass du denkst, ich würde auf ihn stehen.«
»Und wieso triffst du dich so oft mit ihm?«, fragte sie in ihrem freundlichem jedoch forschendem Ton.

»Wir sind befreundet. Darf ich jetzt keine Freunde haben, oder was?«
»Natürlich darfst du das. Ich mache mir nur Sorgen, um dich. Du siehst so kaputt aus in letzter Zeit aus und so nachdenklich.«
Du siehst nicht gerade besser aus.

Das konnte ich ihr natürlich nicht sagen und genauso wenig konnte ich ihr sagen, dass ich mir auch Sorgen machte. Ich konnte nichts sagen. Es würde sie fertig machen, somit entschied ich mich für etwas Einfaches. »Ich bin nur erschöpft. Erschöpft vom Arbeiten, erschöpft von Alltag.«
Erschöpft vom Schweigen.
Erschöpft vom Ausreden finden.
Erschöpft vom Allein sein.

»Ich habe keinen Hunger mehr«, behauptete ich und stand dabei auf. »Ich gehe dann Mal auf mein Zimmer.«
Neslihan nickte abwesend und als ich an der Türschwelle war, fiel mir noch etwas wichtiges ein. »Ähm. Neslihan? Kann ich mir Geld von dir leihen? Ich brauche es bis morgen, geht das?«
»Was für Geld leihen? Willst du mich noch umbringen? Soll ich dir das noch hundert mal in deinen Kopf eintrichtern? Mein Geld ist dein Geld, okay? Jetzt sag mal, wofür überhaupt?«
»Ich hab die Uhr von einem Gast kaputt gemacht und gesagt, dass ich morgen das Geld gebe, damit wir die ganze Sache mit der Polizei streichen können.«

»Hast du gut gemacht«, lächelte sie mich an. Ich gab ihr das Foto mit dem Preis, welches mit Anise in die Hand gedrückt hatte. Am liebsten hätte ich ihr eine geklatscht dafür, dass sie Neslihan erzählt hatte, dass ich im Revier war, aber das wäre keine so gute Idee bei der Polizei. Sie nickte kurz. »Ist aber eine ziemlich teure Uhr. Ich geh mal schnell zur Bank und heb was ab.«
Schon war sie weg.

Am nächsten Morgen stand das Geld auf meinem Schreibtisch. Ich packte es mitsamt dem Pullover von Burak in meine Tasche und frühstückte. Als es an der Tür klingelte, war ich genau fertig. Ecrin stand vor der Tür. Sie hatte heute gute Laune, das war als nur deutlich. »Ich fahr dich zur Arbeit.«
»Ich kann auch mit dem Bus-«
»Ich muss dir sowieso noch etwas erzählen.«

Somit schlüpfte ich schnell in meine Schuhe und lief mit ihr aus dem Apartment. Es war Vogelgezwitscher zu hören. Einer der schönsten Zeichen für den Frühling. Es war auch kaum noch kalt Draußen.

»Cesur war gestern bei uns, er hat sich entschuldigt«, begann sie sofort zu erzählen.
»Und was hast du gesagt?«
»Dass ich da nicht einfach wegsehen kann, als sei das nicht passiert. Daraufhin meinte er, ich solle es mir überlegen. Er hat mich einfach nur wütend gemacht, aber um ehrlich zu sein liebe ich dieses Resaurant. Ich mag diese Atmosphäre, die Arbeitsbedinungen, meine Kollegen und deshalb hatte ich bis jetzt sogar Mahmud ausgehalten und ich weiß, dass mir das alles fehlen wird. Gleichzeitig will ich aber keine Puppe sein, die Cesur herumtanzen lässt.«

»Dann sag ihm klar deine Meinung. Du hast eh nichts zu verlieren. Mach ihm klar, wie du arbeiten willst und wie nicht. Wenn er es nicht okay findet, ist auch gut. Dann finden wir einen anderen Job.«
»Nein«, lachte Ecrin. »Du wirst nicht wegen mir kündigen.«

Ich hatte mich gerade auf den Sitz fallen lassen, als ich antwortete. »Es macht keinen Sinn ohne dich. Du bist meine Freundin.«
Das war das erste Mal dass ich das sagte- und auch meinte.
Sie lächelte charmant und gab Gas.

In Kürze erreichten wir das Restaurant und es war ganz ungewohnt allein aufzustehen und hineinzumarschieren. Liana hatte heute auch gute Laune. Sie summte leise und grinste ständig.
»Warum so glücklich?«, fragte ich sie, nachdem ich mich umgezogen hatte.

»Ich treffe mich heute mit meinem Freund.«
»Seit wann hast du einen Freund?«
»Seit gestern«, schwärmte sie und erklärte mir, dass es der Junge war, den sie erst neulich kennengelernt hatte. Kaan, Typ vom Ball. Ich hätte ihr wahrscheinlich hundert mal sagen können, dass sie ihn nicht kannte und vorsichtig sein sollte, aber kein einziges Mal hätte sie mir zugehört.
Liebe machte blind.

Ich bediente die Kunden und war erstaunt, dass es wieder mehr waren. Nach einer kurzen Zeit betrat Anise das Restaurant und suchte sich einen geeigneten Platz. Noch so ein Stalker-Polizist, der einfach mal herausfinden kann, wo ich wohne, als müsste man es nur in Google eintippen.

»Was würden sie gerne bestellen?«, fragte ich gespielt freundlich und versteckte so viel Hass in diesen Satz, dass sie davon hätte ersticken können. Anise lächelte. »Ich würde gerne das Geld für die Uhr abholen.«
Sie schlug absichtlich auffällig mir ihren Wimpern auf. Dann hatte sie eben lange dichte Wimpern, musste sie damit angeben?

»Ich würde es lieber Fatih geben.«
Ihr hässliches Lachen dröhnte in meinen Ohren. Es klang wie eine Einladung, ihre Fresse gegen den Tisch zu knallen. Sie verdiente nichts besseres. »Oh, Aslı! Wenn du das Geld nicht hast, sag es einfach!«
»Erstens, das ist eine Sache zwischen mir und Fatih, also misch dich da nicht ein. Zweitens hab ich nicht nötig zu lügen und wenn du jetzt keine Bestellung gibst, solltest du lieber gehen.«

»Ich könnte mich bei deinem Chef beschweren, dass du beleidigend wirst.«
Ich musste lachen. Als ob Cesur irgendein einziges Wort gegen mich sagen könnte. Der Typ hatte doch viel zu große Angst davor, dass ich ging. »Mach doch.«

Anise tat so, als hätte sie nie etwas vorher gesagt und bestellte schließlich. Zwei Stunden später kam Burak und lief hoch. Wahrscheinlich etwas mit seinem Onkel besprechen.

In der Pause lief er dann wieder runter. Ich ging ihm nach in den Vorraum der Küche. »Burak, ich hab noch deinen Pullover. Kann ich dir den jetzt zurückgeben?«
Peinlich. Sehr sehr peinlich.
»Pullover? Ach so, ja, meine Tasche ist im Personalraum. Kannst du es darein packen. Hab kurz zutun.«

Ich nickte und lief zum Personalraum. So war es auch viel leichter für mich. Ich musste nur den Pullover aus meiner Tasche holen und ihn in seine Stecken, hätte ich seine Tasche nicht aus versehen umgestoßen. Als ich die Sachen dann wieder reinpackte, stockte mein Atem. Nein. Nein. Das konnte nicht sein. Ich nahm die Uhr in meine Hand und sah sie mir genauer an. Das konnte nicht Fatihs Uhr sein. Das könnte Burak nicht tun. Verdammt. Oder konnte das sein?

Vielleicht hatte er einfach nur dieselbe, redete ich mir ein und steckte die restlichen Sachen in seine Tasche. Da fiel mir aber ein, was Ecrin einmal gesagt hatte, nämlich, dass Burak studierte und nebenbei arbeiten musste, weil das Geld, welches seine Mutter verdiente, nicht ausreichte. Er konnte sich so was doch nicht leisten.

Ich schloss seine Tasche wieder, schüttelte den Kopf und tat so, als hätte ich nichts gesehen. Mit diesem Gedanken verließ ich den Raum. Da hörte ich auch schon eine tiefe männliche Stimme sprechen. »Oğlum, neden böyle yapıyorsun? Ben sana daha kaç kere diyeceğim, ben senin amcanım, senin derdin benim derdim olur. Sen okumana bak, zaten neden çalışıyorsun ki, ben herşeyini karşılarım. (Wieso machst du das? Wie oft soll ich dir noch sagen, ich bin dein Onkel, dein Problem ist mein Problem. Sieh du zu, dass du gut studierst. Warum willst du überhaupt denn überhaupt arbeiten, ich regele das mit dem Geld schon.)«
»Ziya Amca (Onkel)«, begann Burak sofort. Er hatte also noch einen Onkel. Hoffentlich nicht so schräg wie der Rest der Familie. »Wir haben keine Probleme. Wenn etwas wäre, würde ich es sagen.«
Eine bittere Lüge.

»Lüg nicht herum, Junge. Denk nur an deine Mutter. Sie kann das auch nicht mehr verkraften.«
»Ziya«, rief Cesur, der nun zu den Zwei kam.
»Cesur Abi (Bruder), was bist du eigentlich für ein Onkel? Denkst du mal eine Sekunde lang an andere anstatt an dich?«

»Das musst du sagen? Jeden Tag sitzt du in deinem Büro, wann hast du ihn denn das letzte Mal besucht? Ich versuche hier wieder alles Gut zu machen!«
»Was für Gut machen?! Glaubst du, du kannst hier irgendetwas Gut machen? Hör auf, dich mit dieser Familie abzugeben und ihr in den Arsch zu kriechen. Sieh einmal zu deiner eigenen Familie, deine Familie braucht dich, die von ihm nicht!«
Wer war denn diese andere Familie?

»Amca (Onkel)«, mischte sich Burak wieder ein und sah zu Ziya. »Ich muss dir etwas erzählen. Hier ist ein Mädchen, Cesur Amca will, dass sie hier bleibt-« Ich?
»Burak, misch dich nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen!«, herrschte Cesur und seinen Zorn sah man ihm deutlich an. »Dein Vater hat uns alles zerstört! Lass es doch zu, dass ich alles wieder Gut mache! Ansonsten wird dich keiner akzeptieren. Keiner würde etwas von dir wollen. Du bist nur das Abbild deines Vaters für alle, lass mich das löschen!«, rief Cesur.

»Jetzt spinnst du aber völlig, abi!«, versuchte Ziya die Kontrolle über das Gespräch zu bekommen. »Niemand sieht Burak anders wegen irgendwem, rede ihm das nicht ein! Wag es ja nicht noch einmal!«
»Ziya, so ist es aber! So ist es! Es gibt keine Einzige Person, die an Buraks Seite bleiben würde.«

Cesur richtete sich nun zu Burak, der nicht recht wusste, was er denken sollte. Er dachte sowieso, dass es so war, wie Cesur behauptete, er musste es nicht auch noch verschlimmern. Die nächsten Worte von Cesur ließen so mein Blut kochen, dass ich hätte aufschreien können. Ich ballte die Fäuste fest, während ich zuhörte.

»Burak, sieh mich an, du weißt es doch selber, dein bester Freund Mete, ist er nicht dann umgezogen, nachdem du ihm die Wahrheit gesagt hast, dass du der Sohn von einem... Glaub mir mein Junge, keiner, keiner würde herkommen und deine Hand nehmen, keine würde dich halten, niemand würde deine Hand halten und dich durch diese Tür führen. Niemand.«

Ich nahm all meinen Mut zusammen. Egal, wie sehr ich Burak hasste, das hatte er nicht verdient. Zudem hatte er mir viel anvertraut, vielleicht war es ja an der Zeit, ihm etwas zurückzugeben, ihm zu zeigen, dass es einem egal sein konnte, wessen Tochter oder Sohn man war, das man auf die, die darauf achten, nicht bauen kann. Vielleicht.

Ich lief mit schnellen Schritten auf die Drei zu. Cesurs Worte hallten in meinem Kopf: "Keiner würde herkommen und deine Hand nehmen."
Ich lief einfach dorthin und packte Buraks Hand.
"Keiner würde dich halten."
Ich verstärkte meinen Griff, während mein Herz unaufhaltsam schlug. »Komm Burak, lass uns gehen«, waren meine Worte und gleichzeitig durchströmten mich Cesurs letzte Worte. "Niemand würde deine Hand halten und dich durch diese Tür führen. Niemand."
Vielleicht war ich ja Niemand.

Vielleicht war ich ein Niemand, als ich Burak durch diese Tür führte und er mir hinterher kam. Vielleicht konnte ich auch nicht klar nachdenken, als ich in seinen Wagen mit ihm stieg und er losfuhr. Es fühlte sich richtig an. Das Hier und Jetzt. Es fühlte sich gut an.

Wir stoppten an einem Café.

»Warum hast du das für mich getan?«, brachte er die Stille, als wir saßen.
Ich zuckte mit den Schultern. Worte dafür fand ich nicht. Ich wusste es ja nicht einmal selbst richtig.

Er steig aus und öffnete danach die Beifahrertür. Ich sah ihn mit großen Augen an, während er warm lächelnd die Hand streckte. Ich nahm sie und er führte mich in das kleine Café.

»Danke dafür«, sagte er langsam und sah auf die Karte.
»War selbstverständlich«, murmelte ich leise, kaum hörbar und doch hatte er es verstanden, denn er grinste schief. »In letzter Zeit geht bei mir ziemlich viel schief, weißt du. Ich wurde auch von der Arbeit gefeuert. Ich kriege nichts hin.«

Von der Arbeit gefeuert. Hieß das, er brauchte dringend Geld? Ich musste an dir Uhr denken und schlug den Gedanken sofort bei Seite. Das konnte nicht sein. Das würde er nicht tun.

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