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Kapitel 14

Wiegenlied
Kapitel 14

Wir saßen zusammen am Rand des Flachdaches. Unsere Füße baumelten und ich dachte daran, dass wenn ich ein Fußgänger unten wäre, sicher gedacht hätte, dass Ecrin und ich gerade Selbstmord begehen wollen würden.

Mein Misstrauen unterdrückte ich. Man könnte mich einfach mit einem kleinen Schubs nach unten und somit in den Tod befördern. Genauso könnte ich es aber auch mit Ecrin machen. Ein winziger Schubs.

War das der Beweis, dass sie mir traute oder wollte sie mich töten? Wenn sie mir traute, warum? Wenn sie mich töten wollte, warum?

Sie baumelte einige Male mit ihren Beinen, blieb dann aber ruhig. Ihr Blick hing nach unten. Mein Gefühl riet mir, dass ich einen Meter weiter Abstand halten sollte, aber der ganze Misstrauen nervte mich im Moment einfach nur. Ich hatte einfach keine Lust mehr.

»Ich hab schon immer hier gewohnt«, flüsterte Ecrin. »Immer in diesem Apartment und ich hab mich gefragt, wie es denn so ist, wenn man umzieht.«
»Alles steht auf dem Kopf«, antwortete ich. Mit Umzügen kannte ich mich nur zu gut aus und es war jedes Mal erneut anstrengend.

»Ist es sehr schwer?«, fragte sie leide.
Wenn man in der Situation wie ich ist- ja.
»Nein«, lachte ich leicht. »Nichts zum Übertreiben.«
»In der Grundschule hatte ich eine einzige Freundin, die Claire hieß. Sie hat in der vierten Klasse die Klasse übersprungen und war irgendwie direkt in der fünften. Danach haben wir uns nie mehr getroffen. Sie ist nicht umgezogen oder so, sie hatte nur eben neue Freunde. Ich war eher schüchtern und nicht so gut im Kennenlernen. Deswegen ließ ich es sein.«

Sie machte eine Pause, sah mich dabei nicht an, betrachtete die Wollken und strich sich das Haar hinter die Ohren. »Bis ich in die Fünfte kam. Ich war in einen Streit verwickelt und wurde sozusagen von einem Mädchen da rausgeholt. Ich hatte dir ja von meiner Nachbarin erzählt. Die, die dort gewohnt hat, wo du jetzt wohnst.«

Ich nickte. Sie sah mich mit einem brüchigen Lächeln an. »Sie ist ein Jahr älter als ich und heißt Nida. Mein Vater hatte mir gesagt, ich soll mich vor ihrer Familie fern halten. Ich wusste nie wieso, deshalb hatte ich sie mir als grauenvoll vorgestellt.«

Ecin lachte, als sei das schier unmöglich gewesen. »Sie sah nur nicht grauenvoll aus. Sie hatte braunes schulterlanges glattes Haar und grüne Augen. Sie war groß und schlank und sie war wow. Einfach nur ein Mädchen zum beneiden und nachdem sie mich daraus geholt hatte, sagte sie zu mir: »Du bist doch die Polizistentochter?«
Ich hab nur genickt. Das war für mich einfach nur komisch. Sie hat mir die Hand gereicht und sich vorgestellt. Ich auch und ab diesem Zeitpunkt waren wir wie Freunde. Im Sportunterricht mussten wir einmal gegen ihre Klasse spielen, weil irgendwas mit dem Stundenplan nicht gestimmt hatte und zwei Klassen in derselben Halle Sport hatten. Ihre und meine. Ich war eine echte Niete in Sport. Wir spielten Treffball. Unsere gegen ihre und mir gab natürlich keiner den Ball. Nur einmal hatte ich ihn bekommen, ich hab ihn geworfen und sie getroffen. Nida war eine echte Sportlerin. Sie war das A und O in ihrem Team und meine Klasse war stolz, als ich sie rausgeworfen hatte, dabei hatte sie sich absichtlich abtreffen lassen. Seitdem hatte ich mich mehr getraut und Schwubs, war ich auch sportlich- einigermaßen. Nida und ich haben uns immer heimlich getroffen. Auf den Dach kommt keiner. Ich weiß nicht woher, aber sie hatte den Schlüssel hierfür und mein Vater dachte im ernst, ich würde mich mit Claire treffen.«

Ecrin kullerte eine Träne über ihre Wange. Sie wischte sie sofort weg. »Ich bin so 'ne Heulsuse«, quiekte sie. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, wusste aber nicht, was ich sagen sollte. Im Trösten war ich einfach eine Null.

Sie erzählte schließlich weiter, als wäre nichts geschehen. »Wir wurden zu besten Freundinnen, bis uns mein Vater erwischte. Wir stritten uns heftig. Ich fragte tausend mal, was Nida denn gemacht hätte, bekam aber keine Antwort. Sie hatte ja nichts getan.
»Sie vielleicht nicht, aber kennst du ihre Familie? Nein? Dann kennst du Nida selbst nicht«, hatte er zu mir geschrieen. Ich wusste alles aber besser. Es war shit-egal, wessen Tochter man war.
Ich ging eine Woche nicht aus dem Bett und mein Vater gab nach. Er meinte zu mir, ich dürfte nur Kontakt zu Nida haben, keinem anderen aus der Familie. Ich war einverstanden. Unsere Freundschaft wurde immer inniger. Inzwischen hatte sie mir einen Schlüssel zum Dach gegeben, weil das trotz allem unser Lieblingsplatz geblieben war. Irgendwann da mochten meine Eltern sie sogar sehr. Sie kam oft zu uns, ich durfte aber nie zu ihr. Das war auch irgendwie nie ein Problem, denn sie war sehr verständnisvoll. Als ich dann mein erstes Abiturjahr hatte, da stieg ich wieder in den Aufzug und wollte zum Dach. Kurz bevor es zuglitt, kam ein Junge rein. Ich beachtete ihn zuerst nicht, bis mir dann seine grünen Augen auffielen. Ob du es glaubst oder nicht, es sind dieselben wie die von Nida! Er hat dumm gegrinst, als er gemerkt hatte, dass ich ihn angestarrt hatte. Das war so peinlich. Dabei hatte ich ihn nur wegen der Augen anestarrt, ansonsten hatte er keine Ähnlichkeit zu ihr. Die Haare waren fast schwarz und standen in alle Richtungen ab. Ich hatte mal gehört, dass Nida einen jüngeren Bruder hatte- so alt wie ich- der in ein Internat musste, für schwer erziehbare oder so. Das musste er also sein, dachte ich. Er begann dann eine Zigarette rauszuholen und zu rauchen, mitten im Aufzug und ich war so was sowieso nie gewohnt. Ich hab gehustet, wie was weiß ich und man hatte total gemerkt, dass ihm das gefallen hatte. Ich war extrem froh, als ich rauskonnte und verstand zum ersten mal, weshalb mein Vater seine Familie nicht mochte. Am nächsten Tag um dieselbe Uhrzeit geschah dasselbe. Ich hustete wieder wie bekloppt, sagte aber nichts. Ist halt typisch Ecrin, ich konnte einfach nichts sagen und hustete wie bekloppt. Kannst du dir vorstellen, was am nächsten Tag geschah?«

Ich antwortete zuerst nicht, weil ich es als eine Art rhetorische Frage gesehen hatte, merkte dann aber, dass sie eine Antwort erwartete. »Dasselbe?«

»Jap. Ich stieg in den Aufzug und er dann gleich mit. In dieser Sekunde schon war ich genervt und wollte wieder raus, doch er hielt mich am Arm und- und er zog mich zurück. Ich weiß immer noch, wie er gegrinst hat und ich hatte so ein Gefühl im Bauch.
»Bleib hier. Dieses Mal mach ich nichts«, hatte er in dieser furchtbar rauen aber bewegenden Stimme gesagt. »Versprochen. Ach übrigens bin ich Mete.«
Erst da hatte ich das mit den Wackelpuddingbeinen verstanden. Ich dachte, ich würde gleich schmelzen. Mit richtig piepsiger Stimme hatte ich: »Ecrin«, genuschelt und seine Hand genommen. Meine Stimme war einfach weg gewesen. Einfach so und ab dem Tag hatte er aufgehört im Aufzug zu rauchen und ab dem Tag hatte er immer mit mir geredet, während wir gefahren sind. Es hat sich herausgestellt, dass er in einem ganz normalen Internat gewesen war und jetzt auf einer ganz normalen Schule sein Abitur machen wollte. Weißt du, was ich noch herausgefunden hatte? Dass er gar nichts in dem Stockwerk machen musste, in das er mit mir fuhr. Er ist danach einfach wieder runter und dann in seine Wohnung- also jetzt deine Wohnung.«
»Er war nur für dich da!?«

Sie nickte kräftig. »Das war mir zu peinlich, um es Nida zu sagen. Ich konnte es einfach nicht. Ich hatte mich schließlich in ihren Bruder verliebt! So, auf jeden Fall kam er dann eine Weile nicht mehr. Ich war so richtig enttäuscht. Der Tag war dann anders- traurig. In der Nacht war ich einmal noch spät weg. Als ich vor meiner Wohnungstür stand und rein wollte, sah ich ihn seine Wohnung verlassen. Er blinzelte und kam dann auf mich zu. »Hi, Ecrin«, oder sowas hat er gesagt. Keine Ahnung, so genau weiß ich es nicht mehr, aber ich sah stur nach vorne, weil ich ja wütend war, dass er so lange nicht da war. Mete hat mich einfach wie sonst am Arm gepackt, nur hat er mich dann zu sich gewirbelt und- und er hat mich geküsst.«

Sie weinte jetzt noch mehr. Ich nahm sie in meinen Arm, während sie versuchte, Worte rauszubringen. »Mein Vater hat in dem Moment die Tür aufgemacht und dafür gesorgt, dass ich weinend im Bett lag und er Mete anschrie. Ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Die Liebe war so groß, seine auch, so besuchte er mich in jeder seiner Pausen in der Schule. Er brachte seinen Freund manchmal mit- Burak.«

»Unser Burak!?«, schrie ich auf.
»Unser?«, sie kicherte. »Ich dachte, du hasst ihn?«
Vielleicht hatte sie das aufgeheitert. Kein Plan.
»Ja das tue ich. Na und?«, fragte ich stolz.
»Warum dann dieses "unser Burak"?«
»Du verstehst auch alles nur so, wie du es willst. Jetzt erzähl weiter.«

Das Lächeln verschwand. Jap, ich war eine Niete im Aufheitern.

»Irgendwann meinte ich, ich würde die beiden ihren Vätern petzen, weil sie immer rauchten. Nach diesen Worten lief Burak weg. Er kam die nächsten Tage nicht mehr mit Mete mit. Ich sagte ihm, dass er Burak erzählen sollte, dass ich mich entschuldige und fragte, ob sein Vater tot war, da ich sowas gehört hatte. Mete sagte kurz: »Nein.«
Da merkte ich schon, dass ich nicht weiterforschen sollte. Mein Vater bekam das mit Mete wieder heraus. Polizisten haben halt so ein Gespühr. Er lief auf Mete zu und drohte ihm: »Wenn ich nur ein einziges mal höre, mitbekomme, dass Ecrin traurig ist, dann bereust du es abgrundtief, das versichere ich dir.« Kannst du das glauben? Wir waren so glücklich. So unzertrennlich.«
»Was ist dann passiert?«

Ihre Geschichte zeigte mir wieder, dass alles ein Ende hatte. Gab es wirklich Glück und Zufriedenheit für immer oder war das nicht Teil dieser Welt?

»Nida hatte ihr Studium begonnen, da war sie neu zwanzig geworden. Sie hat Cem kennengelernt. Er war ein wundervoller Mensch, ehrlich und die beiden passten so gut zusammen, nur hieß das, dass sie weniger Zeit mit mir verbrachte, was ich ihr gönnte. Was dann geschah- keine Ahnung, es geschah so schnell. Sie heirateten nach einem halben Jahr und liebten sich wie am ersten Tag. Sie sind umgezogen. Ihre Adresse war noch nicht klar, deshalb hatte sie mir versichert, dass sie sie mir später gibt. Ein Tag darauf war dann die Wohnung leer. Ihre Eltern und- und Mete sind auch umgezogen und ob du es glaubst oder nicht, ich hab heute immer noch keine Adresse bekommen. Ihre Nummern gibt es nicht mehr und ich war so kaputt. Ich dachte, ich sterbe.«

Ihr Gesicht war voller Tränen. Ich nahm sie in meine Arme und strich ihr über ihren Rücken. Daraufhin fing sie an zu schluchzen und stotterte. »Weißt- du- i-ich hät-tte es trotzdem herausfinden k-können. Mein Vater- Polizist-, weil...«

Am Ende verstand ich nichts mehr von dem, was sie stotterte, aber man konnte es sich denken. Ihr Vater hätte die Adresse locker herausfinden können. Was spielte das aber für eine Rolle, wenn er und wenn sie sich nicht einmal die Mühe machten, ihr ihre Adresse zu schicken? Im Schlimmsten Fall hätten sie sie besuchen können. Sie wussten, wo Ecrin wohnte, aber Ecrin nicht, wo sie wohnten.

»Lass uns weg«, murmelte ich. Dieser Ort tat ihr nicht gut und wenn ich ehrlich war, war es mir nicht egal, dass sie traurig war. »Wir könnten zum Kino gehen oder hast du einen anderen Vorschlag?«

Ecrin wischte sich eine Träne weg. »Kino klingt gut.«

Somit verließen wir den Ort der Erinnerung an ihre Vergangenheit und machten uns auf in die Gegenwart.

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