Taxi!
Es herrschte eine drückende Stille über London. Die sonst so immer laute Stadt war wohl zum ersten Mal komplett verstummt. Nun ja, nicht ganz komplett, es gab noch einige Leute, welche durch die Strasse irrten und die Namen von ihren vermissten Geliebten riefen. Mütter suchten ihre Kinder, Kinder ihre Eltern, Ehemänner ihre Frauen, Frauen ihre Ehemänner, Haustiere ihre Besitzer, Besitzer ihre Haustiere und Sakura und Noctura suchten ein Taxi, seit zwei Stunden.
„Ich glaub's nicht, hat Thanos etwa alle Taxifahrer getötet? Was haben sie ihm denn nur angetan?" Noctura schüttelte ihren Kopf: „Ich denke eher, dass sie bei ihren Familien sind und wir einfach laufen sollten, wie ich dir bereits mehrmals gesagt habe!" „Es sind 4 Stunden! Mit Taxi!", rief Sakura aus und verwarf die Hände. „Wenn wir früher losgelaufen wären, wäre das kein Problem!" „Es ist jetzt aber ein Problem!"
Noctura wollte gerade etwas erwidern, als Sakuras Handy abging. Sie nahm es aus ihrer Hosentasche, betrachtete es, nickte zufrieden und steckte es wieder ein. „Wer war das?" „Meine Aktie, sie ist wieder gestiegen" „Du hast in etwas investiert?"„Jep", Sakura lächelte stolz, „Und es läuft super!" „In was denn? Was läuft in der momentanen Wirtschaft gut?", fragte Noctura und legte den Kopf schief. „Urnen"
Für einen Moment herrschte Stille, dann sagte Noctura: „Da sieht man einfach den Unterschied zwischen uns beiden" „Wieso?", fragte Sakura und sah ihre Cousine gespannt an. „Ich habe in Staubsauger investiert" „Das ist aber auch nicht schlecht, läuft vermutlich auch gut?" „Jep! Läuft wie geschmiert, meine Aktien fliegen förmlich- Oh" „Was ist los?" Noctura schlug sich die Hand vor die Stirn. „Ich kann fliegen, wir müssen gar nicht laufen" Sakura holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. „Du bist ein Vollidiot!"
Eine halbe Stunde später standen die beiden vor der Bakerstreet 221b. „Das ging jetzt erstaunlich schnell" „Kein Wunder, es gibt ja auch keinen Luftverkehr",meinte Noctura und nahm ihren Schlüssel hervor um die Tür zu öffnen. „Ich bin ja mal gespannt, wer von denen noch leben" „Mit meinem Glück ist mein Vater wieder weg", grummelte Sakura und kickte die Tür offen, „Der ist sicher extra gestorben, einfach damit wir uns immer verpassen. Der würde das machen, nur um mir eines auszuwischen"
„John, ich höre sie wieder und dieses Mal habe ich meine Medikamente genommen. Falls ich es als Verbesserung sehen sollte, dass ich sie nun nicht mehr sehe, dann muss ich sagen, sie nur zu hören ist nicht besser!" „Sherlock, ich habe sie auch gehört", ertönte die Stimme von John Watson, welche leicht zitterte. Noctura sah Sakura mit hochgezogener Augenbraue an und betrat dann das Wohnzimmer.
„Machen wir uns jetzt alle einen Drogencocktail? Ich sehe Sakura jetzt schon länger und sie haut einfach nicht ab." „Ich kann das Gesagte nur zurückgeben", murmelte Sakura. Im Wohnzimmer befanden sich drei Männer. John Watson sass auf einem Stuhl und starrte die Mädchen an, als ob er einen Geist gesehen hatte. Sherlock, Sakuras Vater, befand sich in seinem Lieblingssessel und starrte an die Wand. Der dritte Mann war die britische Regierung selbst. Er taxierte seine Tochter mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ihr seid seit über zwei Jahren spurlos verschollen und dann taucht ihr hier einfach so auf?" „Nun ja, wie sollten wir denn sonst auftauchen? Ich hätte ja Blumen mitgebracht, aber momentan ist alles geschlossen", grinste Noctura. Mycroft schüttelte den Kopf: „Ich weiss nicht mal, was ich sagen soll" „Die meisten Eltern umarmen ihre Kinder eigentlich, besonders, wenn sie vom Tod zurückgekehrt sind, aber da müssen wir uns ja bei euch keine Hoffnungen machen", meinte Noctura schulterzuckend.
„Ich kann vielleicht nicht für eure Väter sprechen, aber ich würde euch jetzt ganz gerne umarmen." John schien sich von seinem Schock erholt zu haben und zog die beiden Mädchen in eine knochenbrechende Umarmung. „Hauptsache jemand, der uns liebt",grummelte Sakura und John lachte auf: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal froh sein werde, dass ihr lebt." „Wunder geschehen halt doch noch."
Die drei lösten sich langsam von einander. „Du kommst wirklich nach deinem Vater", stellte John fest und konnte seinen Ärger nicht ganz verstecken. „Ich war immerhin richtig tot, er hat seinen Tod nur vorgetäuscht!" Noctura nickte zustimmend und sagte dann allwissend: „ Nur Weicheier täuschen den Tod vor, die wahren Helden sterben dabei! Besonders weil sie zu dumm sind, um einfachen Kugeln auszuweichen!" „Dein Seitenkommentar war nun wirklich nicht nötig", beklagte Sakura sich und verschränkte die Arme.
„Ich bin übrigens auch noch froh, dass niemand von euch zu einer Staubwolke wurde. Das hätte noch gefehlt!", wechselte Noctura das Thema und Mycroft stimmte ihr zu: „Das wäre wirklich ärgerlich, eine zweite Beerdigung von Sakura wäre teuer geworden" „Entschuldigung? Die Kosten der ersten wurden von Tony übernommen!", verteidigte sich Sakura und zum ersten Mal meldete sich auch Sherlock zu Wort: „Die Kosten der ersten ?" „Wir müssen alle einmal sterben, ich halt zweimal." „Bist du etwa auch noch stolz darauf?", fragte ihre Cousine verwundert. „Nun ja, ich bin, glaube ich, die erste, die das geschafft hat!" ( Mal von Loki abgesehen)
Sherlock seufzte tief auf, dann stand er auf und ging direkt auf Sakura zu. „Okay, wenn du mir jetzt Vorwürfe machen willst, es war nicht meine Schuld! Eigentlich war ich sogar unschuldig! Und du hast angefangen! Du musstest ja unbedingt von einem Dach springen! Zusätzlich-" Ihre Anschuldigungen beziehungsweise Entschuldigungen gingen unter als Sherlock sie heftig an sich zog.
„Kannst du ganz schnell still sein? Du darfst gleich wieder weiter schreien und mich beschuldigen, aber bitte, sei einfach kurz still, falls du das kannst..." Und ein Wunder geschah, Sakura hielt die Klappe. Sie war komplett ruhig und erwiderte die Umarmung ihres Vaters nur. „Da bin ich ja fast neidisch",murmelte Noctura und verschränkte die Arme vor der Brust. Mycroft schüttelte den Kopf, dann umarmte er seine Tochter ebenfalls. „Zufrieden?" „Jep"
Die Kuschelsession wurde unterbrochen, als eine Handykamera abging. „John!" „Was? Ich muss das für die Nachwelt aufbewahren, ihr zeigt Gefühle!" Ein weiteres Handy ging ab, dieses Mal das von Sakura. „Oh, ich bin mir sicher meine Aktie ist wieder gestiegen!" „Heute gibt es nur tolle Neuigkeiten!" „Ja und wie, Tony lebt und sie wissen wo Thanos ist", informierte Sakura ihre Cousine.
„Dann müssen wir wohl gehen, Tony will sicher nicht nur von Langweiler umgeben sein!" Sherlock schüttelte seinen Kopf. „Und wie wollt ihr nach Amerika kommen?" „Auf demselben Weg, wie wir hergekommen sind, wir haben einen Privatjet, welcher von Friday geflogen wird", erklärte Noctura und Sakura nickte: „Sogar wir wissen, dass momentan keine Flugzeuge fliegen"
Und so schnell wie sie gekommen waren, verabschiedeten sich die beiden wieder von ihren Vätern. Aber auch erst nachdem sie mehrere Male versprochen hatten, dieses Mal nicht zu sterben und gefälligst auf sich aufzupassen. „Seh ich aus wie Deadpool?", meinte Sakura nur dazu, dann verliessen sie das Haus und machten sich auf den Heimflug. Noctura erfreute sich an der konstanten Panik ihrer Cousine, da die ja Flugangst hatte, doch ansonsten verlief die Reise zum Hauptquartier der Avengers ruhig.
„Wir sind wieder da! Wo ist unser Lieblingsavenger?", schrie Sakura und betrat einen der Haupträume des Hauptquartiers. Sie wurde jedoch nicht beachtet, da Tony gerade dabei war Steve die Leviten zu lesen. Er drückte ihm gerade ein Stück Metall in die Hand. „Oh, bekommt Steve etwa ein Souvenir aus dem All? Ich will auch eines!", rief Sakura aus und die Avengers blickten zu ihnen herüber.
„Sakura?" „Hey Tony!" „Ich bin auch noch hier", beschwerte Noctura sich auf der Stelle. „Das ist der Bonus, wenn man von den Toten zurückkehrt", grinste Sakura und umarmte Tony vorsichtig, da dieser aussah, als könnte er jeden Moment zusammenkrachen. Was er auch fast tat, zum Glück konnten die Mädchen in gerade noch fangen, bevor er zu Boden krachte. „Ich habe den Jungen verloren", flüsterte Tony, worauf Sakura verwirrt die Augenbrauen zusammenzog: „Wann warst du denn schwanger?" Ihre Schwester verpasste ihr eine Kopfnuss und wandte sich dann Tony: „Sicher, dass es dir gut geht?"
Tony beachtete ihre Frage gar nicht, er hatte bereits wieder das Thema gewechselt:„Das Metallstück ist kein Souvenir, das ist ein Schutz für Mister Rogers, wenn er wirklich gegen Thanos kämpfen will. Der wirft nämlich mit Planeten um sich!". Und dann wurde Tony richtig ohnmächtig.
Pepper und Bruce brachten in zurück ins Bett, während die anderen Avengers betreten stehen blieben. „Soooo, wenn man fragen darf, wer ist sie?" Noctura zeigte auf eine Frau mit blonden Haare, welche ihnen noch unbekannt war. Sie stellte sich dann auch selber vor: „Carol oder Captain Marvel, freut mich" „Noch ein Captain? Oh Steve, du bekommst eine Herausforderung!" Sakura grinste, bevor sie auch noch eine Frage stellte: „Wer ist der Obdachlose da hinten?" „Sakura, das ist mein Freund" „Und warum sieht er aus, als würde er jetzt dann Thanos zu einem Rapbattle herausfordern?"
„Warum fragt ihr nicht, wer Nebula ist?", mischte Rhodey sich ein und die Mädchen zuckten mit den Schultern. „Wir haben uns nicht getraut" „Es scheint mir irgendwie eine Beleidigung zu sein, sie nach ihrem Namen zu fragen", versuchte Noctura sich zu erklären. „Aber hey, freut mich dich kennen zulernen, Nebula!" „Es freut euch, mich kennenzulernen?", flüsterte Nebula verwirrt.
Doch die Mädchen hatten sich bereits umgedreht und taxierten Steve mit ihren Blicken: „Also, Captain America, wie geht's weiter?" „Wir gehen zu Thanos und holen die Steine zurück und dann bringen wir alle wieder zurück" „Hübscher Plan" „Wird aber niemals funktionieren, dafür mag uns diese Welt viel zu wenig" „Jep, kann dir nur zustimmen, der Plan ist zu einfach!" „Könnt ihr wenigstens ein wenig optimistisch sein?", fragte Steve verzweifelt. Er bereute es bereits, dass die beiden anwesend waren. Der Flug würde wohl echt lange gehen...
Dies ist das erste Kapitel einer neuer Geschichte. Falls euer Interesse geweckt wurde und ihr meinen Schreibstil gut findet, wollt ihr sicher mehr lesen. Nun ja, ich will mein Talent nicht umsonst in die Welt rausstellen, deshalb habe ich einen Patreon- Account gemacht. Für nur fünf Euro könnt ihr den Rest dieses Buches lesen! Ich danke jetzt bereits für eure Unterstützung.
Scherz, aber das habe ich echt bei einer Geschichte gelesen, die ich nur aus Jux angeschaut habe. Eine dieser typischen 1D-Fanfictions...
Nächstes Kapitel: Und da fliegt der Kopf!
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