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7 | Sattelschlepper

Gerade habe ich all die Utensilien für unseren heutigen Reparaturjob zusammengesammelt und in einem Rucksack verstaut, als die angenehm morgendliche Stille urplötzlich unterbrochen wird.

„Ian, mach mein Pferd fertig!", ruft Roger viel zu laut durch den Stall, als er auf mich zukommt und mit seiner plötzlichen Präsenz meinen noch etwas scheuen Neuankömmling nervös macht.

„Wer bin ich? Dein persönlicher Stallbursche?", frage ich ihn, als er mich erreicht hat und fordernd ansieht.
„Ja, genau!", antwortet er selbstsicher und seine braunen Augen funkeln mich herausfordernd an.
„Wenn du das glaubst, haben wir ein Problem. Ich bin der Jackeroo!", weise ich ihn betont ruhig in seine Schranken. Er soll ja nicht glauben, dass ich mich ihm untergeben fühle.
„Wo ist der Unterschied?", fragt er herablassend und stemmt die Hände in die Hüfte. Seine Arroganz kotzt mich an.

„Wenn du das nicht weißt, solltest du nicht hier sein!", antworte ich nun etwas lauter als beabsichtigt. Unsere Augen treffen sich. Sehe ich da Zweifel in seinen?
„Das wollte ich auch nie...", zischt er und sieht sich um. „Welches ist meines!", fragt er und ich würde ihm am liebsten Tengo geben, da er etwas störrisch und eigen ist, genau wie Roger. Aber ich reiße mich zusammen und deute auf Luna.
„Diese Stute sollte gut zu dir passen", sage ich und widme mich dann wieder der Fellpflege meines Pferdes.

Mal sehen, wie lange er braucht, um das Pferd reisefertig zu machen', grinse ich in mich hinein.

Den Weg zum Tennent Creek legen wir beinahe schweigend zurück. Ab und an gibt Roger die Richtung vor, ansonsten erfüllt nur mein stetiges Pfeifen die Luft. Als ich bereits zum vierten Mal ‚Oh when the saints go marching in' anstimme, reicht es auch Roger und er brummt ein „Bitte, Ian, das ist Folter!", vor sich hin. Grinsend sehe ich ihn unter der Krempe meines Hutes hervor an.

„Das hat aber ganz schön lange gedauert", amüsiere ich mich.
„Ich wusste, du machst das nur, um mich zu ärgern!", knurrt er weniger belustigt.
„Natürlich!", gebe ich offen zu. „Das war die Rache dafür, dass du meinen Schatz und mich beleidigt hast", schmolle ich nachträglich.
„Es tut mir leid, Sunny! Du kannst schließlich nichts für deinen Reiter!", entschuldigt er sich grinsend bei der Stute.
„Und was ist mit mir?", frage ich ihn, nach einer kurzen Stille. Roger sieht mich belustigt an. „Ich habe dir nichts zu sagen!"
„Endlich mal ein wahres Wort!", interpretiere ich seine Worte neu und lächele. Dem hat er nichts entgegenzusetzen und schon ein paar Schweigeminuten später erreichen wir das Loch im Zaun.

„Gib mir mal die Zange aus dem Rucksack", bitte ich Roger, nachdem ich die Stelle mit Draht geflickt habe und nun das überschüssige Ende abschneiden will. Er geht tatsächlich zum Rucksack, doch das, was er mir reicht, ist nicht die Zange. Plötzlich halte ich einen toten Regenwurm in der Hand.
„Sehr erwachsen, wirklich!", sage ich und werfe den Wurm ins Gebüsch. Dann wische ich schnell meine schmierige Hand an Rogers Jacke ab.
„Hey, was soll der scheiß?", fährt er mich an.
„Wer hat denn damit angefangen?", erwidere ich ebenso frustriert. „Kannst du dich nicht einmal nützlich machen und tun, was man dir sagt?"

„Ich mache schon genug", presst er hervor.
„Davon sehe ich aber nichts!", fauche ich ihn an. Es gefällt mir gar nicht, wie ich und Mary die ganze Arbeit erledigen und Roger sich für jede Aufgabe zu Schade ist.
„Dann bist du blind!", blökt er und wirft mir den Rucksack vor die Füße. Die Zange landet direkt vor meinem linken Stiefel.
„War das jetzt so schwer?", frage ich rhetorisch. Roger schüttelt den Kopf und schwingt sich wieder auf sein Pferd. „Wir sehen uns zuhause", verkündet er.
„Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen!", rufe ich ihm hinterher.
„Du findest den Weg zurück schon!", lacht er und verschwindet hinter dem Hügel.

Es dauert nicht lange, bis ich Roger eingeholt habe. Gemächlich reitet er auf das Haus am Horizont zu. „Das war gar nicht nett!", tadele ich, als ich neben ihm aufschließe.
„Ich wollte auch nicht nett sein!", gibt er unverblümt zu. Manchmal möchte ich ihn einfach nur schlagen... Als wir den Hof fast erreicht haben , flattert wie aus dem Nichts plötzlich ein verirrtes Huhn vor die Hufe seiner Stute. Sie scheut kurz und steigt auf die Hinterhufe. Roger, der lange nicht mehr auf einem Pferd gesessen hat, kann sich nicht halten und landet im Dreck. Luna nutzt ihre Chance und trabt stolz davon. Als ich in Rogers verdattertes Gesicht sehe, muss ich laut loslachen.

„Das findest du wohl witzig", schreit Roger als er aufsteht und sich den Staub von der Lederhose klopft.
„Ich kann nicht leugnen, dass dein unfreiwilliger Abstieg einer gewissen Witzigkeit nicht entbehrt", lache ich, der im Gegensatz zu Roger noch fest im Sattel sitzt.
„Statt dich über mich lustig zu machen, sieh zu, dass du mein Pferd einfängst", schreit Roger mich an.

„Das kannst du schön selbst machen", meine ich lässig. „Apropos", stichele ich weiter, „weißt du, wie man einen Cowboy ohne Pferd nennt?" Rogers Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse. „Einen Sattelschlepper", lache ich.
„Hast du mich jetzt genug gedemütigt oder hilfst du mir, Ian?"
„Das kommt darauf an."
„Okay, was willst du von mir? Mehr Lohn? Mein Zimmer?"

„Respekt, Roger! Führe dich nicht immer auf, wie so ein verwöhntes Stadtkind. Pack mal lieber mit an, als immer nur Befehle zu geben."
„Da sitzt du nun auf deinem hohen Ross und willst mir etwas erzählen von Respekt? Wer läuft denn seit seiner Ankunft über den Hof als würde ihm hier alles gehören?", brüllt er fast. Sein Gesicht ist rot vor Zorn. Anscheinend habe ich einen Nerv getroffen.
„Im Gegensatz zu dir bin ich gerne hier", antworte ich kühl.
„Und das macht dich automatisch zu einem besseren Sohn?"
„Das, lieber Roger, macht mich nur zu einem besseren Cowboy", sage ich, schnalze mit der Zunge und treibe mein Pferd an. Soll er doch sehen, wie er allein nach Hause kommt. Zum Glück hat er es ja nicht weit.

Natürlich fange ich zuerst die Stute ein, die sich nur einige hundert Meter weiter zwischen die Schafe zum Grasen gestellt hat. Dazu brauche ich nicht mal das Lasso, sondern nähere mich nur vorsichtig und greife dann nach den Zügeln, um sie zum Hof zurückzuführen. Kurz vor der Stallung treffe ich auf Roger, der einen ziemlichen Zahn draufgehabt haben muss, um so schnell hier zu sein und werfe ihm die Zügel über, als hätte ich damit ein verirrtes Kalb eingefangen.

„Hier, Cowboy, absatteln kannst du allein, oder?", rufe ich ihm zu und trabe, eine kleine Staubwolke hinterlassend, die letzten Meter zum Stall zurück.

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