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❝Szene 6: Die Sonne im Gänseblümchen❞

»Wunderbar!« Rachel stellte ihre Reihe perfekter weißer Zähne zur Schau, die unnatürlich gerade zu sein schienen. Ob sie wohl Veneers hatte, die sich mittlerweile so viele Stars machen ließen? »Was sind deine Hobbys?«

Romeo warf einen kurzen Blick über seine Schulter in Richtung Meer, welches von der untergehenden Sonne in ein kräftiges Orange-Rot getaucht wurde.

»Früher bin ich unheimlich gerne geschwommen. Ich war seit meinem sechsten Lebensjahr in einem Schwimmteam und habe an Wettkämpfen teilgenommen«, erzählte er und ich musste sogleich daran denken, wie ich ihn dort zum ersten Mal sah.

Mein vierjähriges Ich kam gerade vom Balletttraining, zu dem mich meine Mutter als Kind geschickt hatte, als ich mit ihr auf einem Weg Caleb von seinem ersten Training im Schwimmteam abholen wollte. Ich, noch immer in einem rosafarbenen Tutu, weißen Strumpfhosen und hellen Straßenschuhen steckend, lief zum Feld nebenan und pflückte eine Handvoll Gänseblümchen, um sie meinem Bruder zu schenken. Ihre Spitzen erstrahlten an jenem Vormittag in einem zarten Rosa und durch ihre halb geschlossene Haltung ließ sich die Sonne in ihrem Inneren nur erahnen. Danach lief ich zum Becken, in dem ich mir erhoffte Caleb schwimmen zu sehen. Doch statt meines Bruders schwamm ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren mit einem anderen um die Wette. Caleb stand am Beckenrand und feuerte seinen Kumpel an.

Calebs fremder Freund verlor dennoch. Als er danach zu uns kam, mit traurigem Blick und hängenden Schultern, drückte ich ihm die Blumen in die Hand, weil er sie scheinbar dringender brauchte, als Caleb.

An jenem Tag sah ich, als er lächelte, das erste Mal die Farben um ihn herum ihre Anordnung ändern. Ein unschuldiges Weiß umgab ihn, mit einem hauchzarten Ring aus Rosétönen wie die Farbe meines Tutus, und einer gigantische Sonne aus strahlendem Gelb, die alles um ihn herum in Empfang nahm. Seine Freude über die Gänseblümchen hatte mich direkt in das Auge der Sonne katapultiert. Seit jenem Tag waren wir Freunde.

»Früher?«, wiederholte Rachel forschend.

»Ja. Ich schwimme schon eine ganze Weile nicht mehr«, bestätigte Romeo und sah erneut traurig zu mir, anstatt in die Kamera, woraufhin Rachel ihn bat in die Linse zu gucken. Er wandte seinen Blick wieder von mir ab, doch ließ mich mit einem Haufen Fragen zurück.

Genau wie Optometrie hat er das Schwimmen geliebt. Obwohl er mit sechs Jahren zwar wirklich schlecht war, hatte er sich immens gesteigert und war mit siebzehn so gut, dass er vermutlich auch professionell in diesem Bereich Karriere hätte machen können. Ich verstand einfach nicht, wieso er alles, was ihn zu sich selbst gemacht hat, aus seinem Leben gestrichen hatte.

»Wieso nicht?«, entfuhr es mir. Rachel warf mir einen tadelnden Blick zu, aber da sie vermutlich gerade dasselbe fragen wollte, wanderte ihr Blick neugierig zu Romeo.

Sein Kiefer war angespannt und ihr sah wie sein Blick über seinen eigenen Körper glitt. Angefangen bei den Füßen bis hin zu seiner Brust. Ein merkwürdiger Ausdruck trat in sein Gesicht. War es Scham? Ich konnte es nicht wirklich definieren.

»Ich fühle mich dabei nicht mehr wohl«, sagte er und der Blick durch seine grünen Augen in die Kamera war so intensiv, dass ich mein Herz in meiner Brust wie wild pochen spürte. Ich fühlte mich, als würde als das Blut in meinen Körper in Schallgeschwindigkeit durch meinen Körper jagen, wie eine Rakete durch das All, und jeden Zentimeter rot färben.

»Weshalb fühlst du dich nicht mehr wohl?«, ergriff nun wieder Rachel das Wort. Ihre Augenbrauen, bei denen jedes einzelne Härchen perfekt zu sein schien, waren fragend erhoben.

»Ich habe einfach das Gefühl, dass es nicht mehr meine Welt ist. Etwa 14 Jahre lang war ich im Team und mittlerweile, da ich erwachsen bin, habe ich andere Interessen entwickelt.«

Ich sah, dass er log. Für mich war es so klar, dass die Punkte in seinen Augen förmlich das Wort Lüge in grell blinkenden Buchstaben bildeten. Doch die anderen Anwesenden schienen es nicht zu bemerken. Das war wohl der Vorteil daran, dass ich damals so viel Zeit mit ihm verbracht hatte. Ich erkannte, wann er log und wann er die Wahrheit sagte.

»Und welche Interessen wären das?«, wollte Rachel wissen.

Romeo zuckte mit den Schultern. »Ich gehe gerne Spazieren.«

»Lange, romantische Spaziergänge mit einer schönen Frau vielleicht?« Sie wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.

»Nein, alleine.« Romeos Blick war vollkommen neutral in die Kamera gerichtet, als wäre er eine leblose Puppe.

Ich sah in Rachels Blick, dass sie diese Antwort definitiv nicht zufrieden stellte. Romeo schien ihre missmutige Mimik auch zu bemerken, denn nur wenige Sekunden später sagte er: »Tut mir leid, ich habe nie gesagt, dass ich ein sonderlich interessanter Mensch sei. Ich weiß auch nicht, wieso man ausgerechnet mich für eine Reality Show ausgewählt hat.«

Er war ein außergewöhnlicher Mensch! Lustig, intelligent, ehrgeizig, freundlich und manchmal ein wenig dickköpfig. Zumindest damals, als wir befreundet waren. Wieso dachte er bloß so schlecht über sich selbst? Wo war der selbstbewusste Romeo von früher hin?

Rachel räusperte sich leise. »Was denkst du denn, was für eine Art Show das hier wird?«

Nachdenklich biss sich Romeo auf die Lippen und richtete seine Haare, die eine Windböe zerzaust hatte, bevor er sagte: »Mir wurde nicht sonderlich viel hierzu gesagt. Es soll wohl irgendeine Show sein, bei der wir Kandidaten in dieser Villa leben und zusammen Aufgaben bestehen oder gegeneinander antreten müssen. Vielleicht irgendetwas Sportliches? Ich habe schließlich schon in jungen Jahren viele verschiedene Sportarten ausprobiert und die Arbeit auf der Baustelle hat mir geholfen meine Kraft zu verbessern - möglicherweise hat man mich deshalb ausgewählt.«

Wenn er doch nur gewusst hätte, wie falsch er mit seiner Vermutung lag.

»Und was erhoffst du dir davon? Wieso hast du der Teilnahme zugestimmt?« Die junge Produzentin strich ihr Oberteil glatt, sodass selbst die kleinste Falte verschwand und sie sogleich wieder makellos aussah.

»Das haben Sie vorhin doch schon festgestellt: des Geldes wegen!« Romeo schnaufte, als er schmunzelte, doch ich erkannte eine gewisse Bitterkeit, die ihm in den Augen glänzte. Er wollte nicht hier sein und er wollte das nicht für Geld tun müssen, doch er schien keine andere Wahl zu haben.

»Ich glaube, unsere Zuschauer möchten etwas anderes hören. Wir haben eben doch schon besprochen, wie wichtig es ist, von ihnen gemocht zu werden«, warf Rachel ein und klang dabei wie eine Mutter, die ihren kleinen Sohn zwar ermahnte, doch dabei trotzdem freundlich klingen wollte.

Ohne ihr zu antworten, schloss Romeo kurz die Augen, atmete tief ein und aus, als würde er innerlich meditieren, und richtete dann seine volle Aufmerksamkeit auf die Kamera. Ein breites Lächeln überzog sein Gesicht, wie zuckrig-süße Zuckerwatte im Gesicht eines Kindes.

»Ich bin unheimlich froh die einmalige Chance zu haben in dieser Show dabei sein zu können. Hoffentlich werde ich viele nette Leute kennenlernen und spannende Aufgaben meistern können. Hawaii ist traumhaft und vielleicht lerne ich ja eine Frau kennen, die ebenso traumhaft ist - quasi die Julia, deren Romeo ich sein kann.« Obwohl es für mich klar war, dass er den letzten Satz sarkastisch meinte, hatte er dies gut verbergen können. Die Zuschauer würden in für einen liebeskranken Romantiker halten - genau wie Rachel es wollte.

»War das so in Ordnung?« Seine Mundwinkel waren nach seiner kleinen Ansprache sogleich wieder hinab gesackt, ebenso wie seine Augenbrauen, die nun missmutig direkt über seinen Augen klebten. Er sah aus, als hätte er sich nach all den Worten am liebsten sofort den Mund ausgewaschen.

»Das war mehr als nur in Ordnung; es war grandios! Romeo, ich verspreche dir, dass ich einen Goldesel aus dir machen werde.« Rachel kam auf ihn zu, als er aufstand und tätschelte ihm freudig die Schulter, wie einem Hund, der seinem Herrchen brav das Stöckchen zurückbrachte.

Innerlich hatte ich das ungute Gefühl, dass Rachel weiterhin versuchen würde Romeo in ihre Marionette zu verwandeln, die alles tun würde, was sie wollte. Der Romeo von damals hätte das nie mit sich machen lassen, doch bei ihm schien in der Zwischenzeit einiges passiert zu sein - was auch immer das war.

Ich wusste jedoch, dass ich mich aus seinen Angelegenheiten raushalten sollte. Ich wollte ganz professionell mein Praktikum absolvieren und mich beim Arbeiten nicht von ihm irritieren lassen. Erneut eine Freundschaft mit ihm aufleben zu lassen wäre so oder so aussichtslos gewesen, schließlich würde er in weniger als einer halben Stunde wieder auf Chloe treffen. Gegen sie hatte niemand eine Chance. Sie war zu perfekt.

Ich wollte mich für die beiden freuen, dass sie bald wieder zusammen kommen würden, doch bei dem Gedanken begann mein Bauch zu schmerzen. Das war sicherlich nur der Stress, der sich physisch bemerkbar machte. Es war schließlich bisher ein langer Tag gewesen.

Ich drückte meinen Kiefer so fest zusammen, wie ich konnte, um mich vom Schmerz in meiner Magengegend abzulenken, während ich Thea und Diego half das Equipment abzubauen. Das hier war nicht die Zeit für lächerliche Wehwehchen oder Gefühlsduseleien! Ich hatte das Aufeinandertreffen vorzubereiten, um ein Feuerwerk der Gefühle festzuhalten; eine Explosion der Farben. Zu diesem Zeitpunkt habe ich jedoch noch nicht gewusst, welche Rolle Schwarz dabei spielen würde.

Ich hoffe ihr hattet gestern Abend einen schönen Heiligabend und verbringt auch die restlichen Feiertage noch im Kreis euerer Liebsten ♥️

Was habt ihr so bekommen? 🎁🎄

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