Kapitel 20
Heute bin ich richtig früh wach. Ich ziehe mich an und gehe auf direktem Weg in den Stall. Ich muss Nicole finden!
Ich verlasse gerade den Berg als mir plötzlich Icarus entgegen kommt. Aber ohne Nicole. "Icarus!", rufe ich fassungslos und halte ihn auf. "Ruhig", ich beruhige den nervösen Hengst. "Wo ist Nicole?", er trippelt ungeduldig hin und her. Denn schwingt er seinen Kopf nach hinten. "Kannst du mich zu ihr bringen?", frage ich hoffnungsvoll. Er dreht sich. Sofort steige ich auf ihn auf und reite los.
Nicole's P.o.V.
Ich höre ausserhalb der Hütte Stimmen. "Der blöde Gaul ist heute Nacht abgehauen!"-"Wie blöd kann man denn sein?! Man kann doch auf so ein blödes Pony aufpassen oder nicht?!"-"Ja ich musste auf Toilette!"-"Oh! Du bist so dumm! Dieser Gaul reitet bestimmt wieder zurück zum Erebor!"-"Nein! So schlau ist er nun auch nicht! Und selbst wenn. Was wollen die schon machen? Sie können doch auch einfach nur denken, dass er abgehauen ist und wieder zurück gekommen ist."-"Du Idiot!"
Das Gespräch endet. Und die Tür geht auf. Ich schließe schnell wieder meine Augen damit die glauben, dass ich noch schlafe.
"Und was wollen wir mit diesem dummen Weib machen?"-"Wir brauchen sie noch. Sie soll sehen wie ihr Sohn gequält wird und Eichenschild neben ihr. Sie soll leiden! Und Eichenschild soll noch mehr leiden. Das Kind wird zuerst sterben. Denn Eichenschild und zum Schluss sie."-"Und was ist mit der Schwester von Eichenschild und ihren Söhnen?"-"Das erledigt meine Schwester. Und danach werde ich der König!", Thrantor fängt an zu lachen.
Was er alles vorhat! Da soll er sich erstmal nicht so viele Gedanken drum machen! Sein Plan wird bestimmt scheitern, denn erst ist so dumm wie Stroh. Selbst wenn er es schaffen sollte, was ich nicht hoffe, würde er nicht der König sein sondern Dain.
Langsam schlafe ich aber ein. Bis ich ganz ins Traumland gelange.
Stunden später werde ich wieder wach. Vor mir sitzen alle drei Zwerge. Sie beobachten mich. "Was glotzt ihr so?", zische ich. Sie antworten aber nicht, glotzen mich weiterhin so an. Genervt zeige ich den Mittelfinger. "Guckt euch doch gegenseitig an! Ich bin keine Schaufensterpuppe!", wütend rotze ich Artil ins Gesicht. Er klatscht mir dafür aber eine.
"Du sollst doch nicht immer so frech sein", lacht Thrantor und setzt sich zu mir. Denn legt er einen Arm um mich und flüstert mir ins Ohr. "Lass uns doch ein bisschen Spaß haben." Denn küsst er von meinem Ohr an meinem Hals entlang. Ich wehre mich doch es nützt nichts. Ich beiße ihm auf die Lippe.
"Ah! Du blödes Miststück", er lässt mich los und steht auf. Er holt aus und schlägt mich.
Thorin's P.o.V.
Vor einer verlassenen Hütte bleibt Icarus stehen. Ich steige von ihm ab und schleiche dort hin.
An dem kleinem Fenster bleibe ich stehen. "Guckt euch doch gegenseitig an! Ich bin keine Schaufensterpuppe!", höre ich Nicole's Stimme und muss leicht lächeln. Das ist meine Nicole.
"Du sollst doch nicht so frech sein", Thrantor lacht und Wut sammelt sich an. Eine kurze Zeit lang ist es still. Bis Thrantor's Stimme wieder ertönt. "Ah! Du blödes Miststück", und denn ertönt ein Klatschen. Er hat eben nicht im Ernst meiner kleinen Prinzessin eine geklatscht!
Nicole's P.o.V.
"Hast du vergessen, dass es mir mittlerweile nichts ausmacht?", lache ich und sehe ihn uninteressiert an. "Steh auf!", fordert er. Ich rege mich aber nicht. Er zerrt mich hoch. Denn zieht er meinen Kopf an meinen Haaren nach hinten. Dafür trete ich ihm aber in seine Wertstücke, er geht in die Knie und trete ihm ins Gesicht. Denn versuche ich rauszurennen, doch dies scheitert, denn die anderen beiden fangen mich.
"Du dreckiges Weib traust dich mich zutreten?", er kommt gefährlich nahe auf mich zu. Artil und Alrik drücken mich auf die Knie. Thrantor dreht sich kurz um. "Denn eben nicht", blitzschnell wirbelt er herum und tritt mir in die Rippen. Ich muss wieder aufkeuchen. Zusätzlich boxt er mir ins Gesicht.
In dieser Sekunde schnellt die Tür auf und Thorin erscheint. Leicht lächelnd sehe ich ihn an. Er stürmt auf Artil los. Mit diesem fängt er an zu kämpfen. Thrantor und Alrik verziehen sich eher. Denn rennen sie aus der Hütte. Alrik kommt aber noch einmal zurück um seinen kleinen Bruder zuholen, doch Thorin ersticht ihn von hinten. Er rennt wütend auf den König los. Aber als er merkt, dass er alleine keine Chance hat, verschwindet er.
Thorin kommt zu mir. "Nicole!", haucht er und löst die Fesseln. "Thorin", er legt meinen Kopf auf seinen Schoß. "Thorin... du!", ich nehme sein Gesicht in meine Hände. "Ich habe mich erinnert! Dank Richard-Lee! Er hat mich erinnert!", er streicht mir sanft über die Wange. "Richard-Lee! Wo ist er?", erschrocken sehe ich ihn an. "Bei Sophie und Thranduil." Ich atme erleichtert aus.
"Was hat er mit dir bloß gemacht?", fragt er mich erschüttert. "Geschlagen. Und getreten."-"Du hast eine große Wunde am Kopf und blaue Flecken an den Wangen. Von deinem linken Auge ganz zu schweigen", mitleidend sieht er mich an. "Es ist alles gut", erkläre ich.
Doch plötzlich durchzieht ein heftiger Schmerz meinen Körper und ich muss sofort nach Luft schnappen. "Thorin... ich glaube... ich glaube meine Rippe ist gebrochen", keuche ich. "Halt dich an mir fest!", er hebt mich im Brautstil hoch und trägt mich zu Icarus. Denn steigt er auf und wir reiten los.
Thorin's P.o.V.
"Nicole...Liebste. Es tut mir zutiefst leid, dass ich so mit dir umgegangen bin", entschuldige ich mich bei ihr. "Es ist alles in Ordnung Thorin.. ich hätte mich bestimmt auch nicht so schnell erinnern können. Ich bin froh, dass wir jetzt wenigstens wieder vereint sind", sagt sie geschwächt. Ich drücke ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.
Vor dem Waldreich halte ich Icarus an. Denn steige ich ab und helfe Nicole. Die Wachen nehmen Icarus.
Doch als sie denn vor mir steht, sackt sie zusammen. Ich kann sie noch rechtzeitig aufhalten. Ich nehme sie im Brautstil hoch und trage sie sofort rein.
"Sophie!", brülle ich laut und sehe mich hilfesuchend um. Sie kommt auf mich zu. Als sie Nicole erblickt, fehlt ihr der Atem. "Wo sind die Heiler?"-"Folg mir!", sie rennt vor und ich ihr hinterher.
Bei dem Heiler lege ich Nicole auf eine Liege. Mehrere Elben kommen denn zu ihr und behandeln sie sofort. Sophie und ich müssen raus.
"Was ist passiert?", fragt mich Sophie fassungslos. "Sie sah schrecklich aus."-"Sie wurde geschlagen und getreten. Sie musste viel einstecken, die letzten drei Tage..", ich sehe traurig zu Boden.
"Papa!!!", schreit eine mir zu bekannte Stimme. "Lee", ich sehe leicht lächelnd zu ihm. Er kommt auf mich zugerannt. Stürmisch umarmt er mich. "Geht es heute wieder nach Hause? Ist Mama wieder da?", fragt er sofort und sieht mich mit großen Augen an. "Ja.. Mama ist da. Aber wir werden heute noch nicht nach Hause reiten..", erkläre ich. "Wo ist Mami denn?", fragt er weiter. "Sie musste zu den Heilern. Sie kommt nachher zu uns", lüge ich. Mir ist bewusst, dass Nicole nachher bestimmt nicht kommen wird. Dafür sind die Verletzungen zu heftig.
Sophie sieht mich eindringlich an. Ich verstehe sofort. "Lee gehst du bitte wieder mit Amelie spielen? Ich muss mit Sophie sprechen", lächel ich leicht. Breit lächelnd nickt er und läuft wieder weg.
Ich stehe auf. "Also... kannst du mir erzählen was los ist?", fragt Sophie denn direkt. Ich nicke und fange an zu erzählen.
"... ja und vorhin habe ich sie in der Hütte gefunden. Ich bin sofort hierher geritten", erzähle ich zu Ende. Verständnisvoll nickt sie. "Wir müssen Thranduil einen Brief schicken", fällt es der besten Freundin meiner Frau ein. Ich nicke zustimmend. "Fili und Kili auch." Sie nickt ebenfalls.
Wir gehen in Thranduil's Büro. Dort setzen wir uns an den Tisch und fangen sofort an Briefe zuschreiben.
Plötzlich landet Rufus in dem Raum. Leicht lächelnd stehe ich auf und halte ihm das Blatt Papier hin. Er nimmt es in seinen Schnabel und fliegt hinfort. "Ist das dein Rabe?", interessiert sich Sophie. "Ja.. Rufus. Ein treuer Freund", erkläre ich und sehe aus dem Fenster. "Ich seh schon", lächelt sie und schickt ebenfalls einen Vogel los.
"Ich gehe nach Nicole sehen!", erkläre ich nach einer Weile und gehe aus dem Raum. Mir folgen aber Schritte. "Warte! Ich komme mit!", ruft die weibliche Stimme. Lachend bleibe ich stehen.
"Thorin... du bist echt klein", erzählt sie als sie neben mir zum Stehen kommt. "Pfff! In dieser Welt vielleicht. In eurer Welt bin ich größer als du!", stelle ich klar und gehe weiter. Sie folgt mir.
Vor dem Krankenzimmer bleiben wir stehen. Ich atme tief durch. Sophie klopft an der mit elbischen Runen verzierten Tür. Ein Heiler öffnet sie.
"Ma mathach Nicole? Ma lû hen pedi?", fragt Sophie auf Sindarin. "Mae. Minno rien." Der Heiler geht zur Seite und wir betreten den Raum. Dann verschwindet er.
Ich stürme sofort zu Nicole. Seelenruhig liegt sie da. So leblos. Sie hat ein Verband um ihren Oberkörper. Um ihren Kopf hat sie auch ein Verband. Auf ihrer Nase ist sowas in der Art von Gips. An ihrer Wange hat sie einen langen Kratzer, der mittlerweile anfängt zu heilen. Aber zusätzlich hat sie noch überall blaue Flecken. Im Gesicht, an ihren Armen, am Oberkörper, überall. Sie sieht schrecklich aus!
Ich nehme ihre Hand. So kalt. Sanft streiche ich mit meinem Daumen über ihren Handrücken. Sophie legt mir ihre Hand auf meine Schulter.
"Alles wird gut werden. Nicole ist stark. Sie wird es schaffen", flüstert sie. Ich nicke. "Nicole war schon immer eine starke Frau", entgegne ich ebenfalls flüsternd. Kleine Tränen sammeln sich in meinen Augen an.
"Ich weiß, dass ich eine starke Frau bin", kommt es plötzlich krächzend von Nicole. Ich blicke ihr ins Gesicht. Sie sieht mich schwach an. "Sehe ich da etwa Tränen in den Augen meines Königs?", krächzt sie lächelnd. "Nein!", ich wische sie mir sofort weg. Sie lächelt und streicht mir über die Wange. Ich schmiege mich an ihre Hand.
"Werde ich lange bei den Heilern bleiben müssen?", flüstert sie. "Bis es dir besser geht und deine Rippen wieder geheilt sind", erklärt Sophie streng. "Ich möchte aber nach Hause... nach Deutschland", seufzt meine Frau. "Nicole... du hast Sophie gehört. Erst wenn es dir besser geht, können wir zurück nach Deutschland", erwidere ich dieses Mal. Sie verdreht die Augen.
"Du brauchst deine Augen auch nicht so verdrehen", ermahne ich sie. Sie verdreht wieder die Augen. "Mein junges Fräulein!" Sie lächelt leicht. Ich streiche ihr über die Wange und küsse sie kurz auf die Lippen.
Ein Wachmann betritt plötzlich den Raum.
"Hiril nín! Hîr nín tirin an le", sagt dieser. "Im tol!", antwortet sie. "Ich muss kurz zu Thranduil", erklärt sie uns und verschwindet. Ich sehe wieder zu Nicole.
Sie sieht mich mit einem traurigem Gesichtsausdruck an. "Was ist los?", frage ich sie und nehme ihre Hand. "Ich habe Angst", flüstert sie. "Wovor?", frage ich sie verwirrt. "Thrantor...", entgegnet sie. "Dieses Miststück ist weg. Er ist abgehauen!", erkläre ich ihr. "Thorin.. dieser Typ ist krank! Er will unseren Sohn! Er will unseren Sohn wärend unserer Anwesenheit quälen und ihn danach umbringen! Danach will er mich leiden sehen indem er dich foltert und letztenlich ebenfalls umbringt. Ich bin denn zum Schluss dran. Er will König werden... deshalb plant er das", flüstert sie und klitzekleine Tränen verlassen ihr Auge.
Etwas geschockt sehe ich sie an. Erst nachdem ich mich fasse, wische ich ihr die Tränen weg. "Wie.. woher?"-"Sie haben darüber geredet. Ich habe so getan, als wenn ich schlafen würde...", murmelt sie zitternd. Ungläubig schüttel ich den Kopf. Denn umarme ich sie vorsichtig.
"Das werde ich nicht zulassen!", sage ich fest. "Deine Schwester und deine Neffen sind auch in Gefahr! Thyra soll die aus dem Weg schaffen! Sie müssen von hier weg", erklärt sie zögernd. Ich nicke zustimmend.
"Du wirst hier bleiben. Unter Aufsicht. Und Richard-Lee ebenfalls. Bis du gesund wirst. Denn reist ihr zurück nach Deutschland! Fili und Kili werden ebenfalls nach Deutschland reisen. Dis werde ich mitschicken. Thyra und Thrantor werde ich mir vorknüpfen."-"Aber Thorin! Das kann ich nicht zulassen! Das ist viel zu gefährlich! Ich werde dich unterstützen! Ich werde keines Wegs dir von der Seite weichen!", widerspricht sie mir. "Nicole..."-"Nein Thorin! Ohne Widerrede! Ich werde hierbleiben und wir werden sie gemeinsam platt machen!", erklärt sie.
Ich muss auflachen. "So kenne ich dich. Meine kleine sturköpfige süße Zwergin", lache ich. Bockig verschränkt sie die Arme. Ich schicke ihr einen Luftkuss zu. Sie zeigt mir den Mittelfinger. Ich muss sofort anfangen zulachen.
"Ich habe dich auch lieb", schmunzel ich. "Ich dich auch", lächelt sie verträumt.
Die Tür geht auf. "Nicole!", ein erleichterter Thranduil kommt zu ihr gestürmt und umarmt sie. "Thrandy! Lass mich bitte los! Meine Rippe", keucht sie schwer. Erschrocken zuckt er zurück. "Es tut mir leid", entschuldigt er sich sofort. "Ach alles ok...", entgegnet sie mit leicht glasigen Augen aber einem Lächeln auf den Lippen.
Nicole's P.o.V.
"Wir haben uns alle echt erschrocken! Thorin hat wie ein verrückter gesucht und ich habe auch kaum aufgehört! Ständig waren wir auf der Suche nach dir und ich glaube niemand konnte auch nur ein Auge zudrücken", erzählt mir der Elbenkönig fast schon aufgebracht. "Es tut mir ja leid... ich konnte ja nicht wissen was Thrantor für ein Arsch ist... und Thorin wollte mich ja auch nicht mehr bei sich haben", erwidere ich.
Ich drehe mich weg und unterdrücke meine Tränen, die erneut versuchen sich ihren Weg über meine Wangen zubannen. "Nicole... du weiß, wenn ich nicht den Gedächtnisverlust hätte, denn würde ich dich niemals aus dem Königreich schicken! Es tut mir echt leid meine Liebste!", entschuldigt er sich und nimmt meine Hand. Ich nicke leicht.
"Leute... ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde. Ich würde mich gerne ausruhen", erkläre ich am Thrandy und Sophie gewandt. Verständnisvoll nicken sie und verschwinden aus dem Raum.
"Ich gehe denn mal auch", sagt Thoza und will sich auch auf den Weg machen. "Nein!", ich ergreife seine Hand. "Kannst du bitte hier bleiben?", flüster ich. Lächelnd nickt er und setzt sich wieder.
Er streicht mit seinen Daumen sanft über meine Wange. Ich schmiege mich an sie und schließe meine Augen. Thorin fängt plötzlich an zu singen.
Durin ku bin-amrad
Ugmal sullu addad
Ku bakana
Ana aznân
Undu abad
Ku ganaga
Tur ganâd abanul
Durin ku bin-amrad
Uzbad Khazad-dûmu
Ku baraka
Aznân
ra karaka
atkât
ala lukhudizu!
ala galabizu!
ala ukratizu!
Khazad-dûm!
Mit einem Lächeln auf den Lippen schlafe ich friedlich ein.
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