(Łukasz)

"Papa, du wirst es nicht glauben!", strahlt Mia mich an, nachdem sie in meine Arme gesprungen ist. Sie ist ja total aufgeregt. "Was gibt es denn meine Kleine?", frage ich lächelnd. Auch Roman und seine Eltern kommen nun näher und sind neugierig. Ich lasse Mia zurück auf den Boden und sie atmet tief ein, ist aber trotzdem noch mehr als nur ein bisschen aufgeregt. "Also..oh mein Gott. Michael. Turnier in London. Trainingslager. Ich Training mit berühmten Torhüter.", wirft sie und einzelne Worte hin. "Mäuschen ganz ruhig.", unterbricht Karin den Wortsalat, "Wir laufen jetzt nach Hause und währenddessen kommst du etwas runter und erzählst uns dann ganz in Ruhe, was passiert ist, okay?" Mia nickt und grinst immer noch. Das macht sie auch den restlichen Spaziergang und auch als wir am Tisch sitzen, ist dieses Grinsen immer noch präsent.
"Okay Mia. Dann erzähl mal, was jetzt los ist?", lächel ich sie an. "Okay also. Michael, mein Trainer, hat angerufen. Wir wurden zu einem Turnier nach London eingeladen. Ein Sichtungsturnier. Und das geht eine Woche. Wir bleiben danach aber noch eine Woche, quasi als Trainingslager. Und das macht Michael nur, damit ich in London nicht alleine sein muss, weil ich die Chance habe von einem anderen berühmten Torwart trainiert zu werden. Du musst nur in der Schule einen Antrag auf Befreiung stellen, weil das teilweise auch in der Schulzeit ist.", erzählt sie. Wow, das kommt echt plötzlich. Aber es freut mich natürlich für dich. Ich gehe davon aus, dass Michael euch morgen nochmal ein paar Informationen gibt. Ich werde natürlich noch darüber nachdenken und treffe meine Entscheidung, wenn ich alle Informationen habe, okay?", sage ich und zwinker ihr zu. Warum sollte ich aber nein sagen? Das wäre erstens total unlogisch und zweitens einfach nur unfair. Roman scheint ziemlich stolz auf Mia zu sein, so wie seine Augen strahlen. Kein Wunder, er hat ihr auch eigentlich alles beigebracht. Mia folgt meinem Blick, der auf Roman liegt, und springt auf um auch ihn fest zu umarmen. "Das hätte ich ohne dich nie geschafft! Danke Roman!", nuschelt sie an seine Brust. Roman drückt sie ganz fest an sich, er scheint es zu genießen. Es wärmt mein Herz beide so zu sehen und ich bin mir sicher, dass es Karin, Martin und auch Marco ähnlich geht. "R-roman..kannst du mich loslassen? Ich bekomme keine Luft mehr.", versucht Mia auf sich aufmerksam zu machen, was auch funktioniert. Roman lässt sofort los und sie holt tief Luft, was uns alle zum Lachen bringt. "Ich würde sagen, wir bestellen Pizza zur Feier des Tages.", schlägt Martin vor. Natürlich sind wir alle damit einverstanden und nur 10 Minuten später, warten wir dann im Wohnzimmer auf unsere Pizzen.

"Aber was das für ein Torhüter ist, hat dir Michael nicht gesagt, oder?",
fragen Roman und Marco auf einmal gleichzeitig. Typisch Brüder. Mia lacht kurz, bevor sie den Kopf schüttelt. "Nein, er hat nichts gesagt. Aber das ist egal. Es ist eine unglaubliche und wahrscheinlich auch einmalige Sache, von einem Profitorwart trainiert zu werden.", sagt sie und schaut zu Roman, der gerade etwas sagen möchte, doch Mia kommt ihm zuvor, "Roman ist sowieso eine Liga für sich. Und außerdem gehört er zur Familie." Jetzt fängt er an zu grinsen und zieht sie an sich ran und drückt ihr einen Kuss auf den Kopf.
"Roman, ich glaube da wird jemand eifersüchtig.", fängt Marco an zu lachen und zeigt auf mich. Aber ich hab doch gar nicht so geguckt? Und gedacht habe ich es auch nicht. Egal, Aufmerksamkeit von Roman nehme ich immer. "Na komm her mein Süßer.", sagt Roman und klopft auf seinen Schoß. "Nichts lieber als das mein Hübscher.", zwinker ich ihm zu und setze mich auf seinen Schoß. Sofort legt er seine Arme um mich und zieht mich enger an sich ran. Auch Martin hat Karin eng an sich gezogen. Und wie vorhin bleiben Marco und Mia übrig. Marco schaut Mia an, die den Blick aber deutlich missversteht. "Vergiss es Marco. Ich bin glücklich vergeben.", sagt sie schnell, was ihn nur verwirrt gucken lässt. "Ähm..und da darfst du deinen zukünftigen Onkel nicht lieb haben?", zwinkert er ihr zu. Roman und ich fangen leise an zu lachen. "Mach schon Mia. Er beißt nicht.", lacht er. "Glaub ich auch nicht, dass er mich beißen würde. Das traut er sich nicht. Einfach weil Papa sonst bestimmt zum Raubtier wird.", grinst sie Marco an, der mich sofort mit großen Augen anschaut. "Man Mia, als ob ich jeden zerfetzen würde, der dich irgendwie berührt.", sage ich und muss kurz lachen, "Das mache ich doch nur bei jedem zweiten." "Stimmt! Aber Harry hast du nicht zerfetzt, also wäre Marco jetzt eigentlich dran.", grinst sie.
Plötzlich klingelt es an der Tür. "Raubtierfütterung!", sagt Karin und springt auf. Wieder mal fangen alle an zu lachen, nur Marco nicht. Der arme Junge scheint jetzt komplett verwirrt zu sein.

Nach dem Essen entscheiden wir uns dazu, noch ein Fußballspiel zu schauen. "Okay..es spielen gerade Real Madrid, PSG und Juventus Turin. Welches wird geschaut?", fragt Roman. PSG wird sofort abgelehnt. Karin enthält sich der Stimme, Martin und Roman sind für Juventus und Mia und Marco sind für Real. Toll, ich muss jetzt entscheiden. Ich schaue zwischen Roman und Mia hin und her. Beide haben ihren Hundeblick aufgesetzt. "Och man, das ist gemein! Hört auf so zu gucken!", jammere ich, weil ich für einen nicht der Spielverderber sein möchte.
Auf einmal geht hinter mir irgendwas an und Karin grinst eng an ihren Mann gelehnt und winkt mit der Fernbedienung. Wann hat sie die denn geholt? "Wenn ihr euch nicht einig seit, dann gucken wir jetzt DSDS!", lacht sie, "Das kommt davon, wenn ihr euch nicht einig werdet."
Okay, wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich finde mich mit meinem Schicksal ab und kuschel mich an Roman, der sich auch damit abzufinden scheint. Eigentlich ziemlich witzig, sich über manche Kandidaten oder Sprüchen lustig zu machen. Marco und Mia haben sich zu helfen gewusst und schauen jetzt über Mia ihr Handy das Spiel von Real Madrid. Beide mit einem total fokussierten Blick auf den kleinen Bildschirm und jeder einen Kopfhörer im Ohr. Irgendwann sagt Mia ganz laut "was war das denn?", was uns zum Lachen bringt, weil wir uns das bei dem Typen, der gerade gesungen hat, auch gedacht haben. Mia schaut uns total verwirrt an und lacht dann mit, als wir sie über die Situation aufgeklärt haben.
Also ich kann nur sagen, dass es nach ein paar Startschwierigkeiten doch noch ein schöner Familientag war.

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛