Kapitel 83
(Roman)
Als ich wieder wach werde, fühle ich mich schon viel besser. Ich werde am Wochenende auf jeden Fall spielen. Meine Eltern sind da, da muss ich ihnen doch zeigen, dass ich gerade in absoluter Topform bin. Und wenn es nicht gehen sollte, sage ich Lucien schon Bescheid. Mein Handy piept und fängt an zu blinken. Das ist bestimmt Łuki, der fragt wie es mir geht. Aber als ich WhatsApp öffne sehe ich, dass meine Mutter mir geschrieben hat.
M: Hey mein Großer! Für den Fall, dass Marco vergessen hat dir Bescheid zu schreiben...wir kommen schon am Dienstag. Bis dann und pass auf dich auf Liebe Grüße Mama
R: Alles klar, dann bis Dienstag
Na toll, jetzt kommen sie auch noch früher. Aber ich komme ja am Montag schon raus. Ich muss nur schauen, was dann mit Łuki wird. Wollte er nicht eigentlich kommen? Ich schreibe ihm eine Nachricht, die zwar gesendet, aber nicht zugestellt wird. Das ist aber komisch. Aber wenn es so nicht klappt, dann rufe ich ihn einfach an. Es klingelt lange, bis der Anruf abgebrochen wird. Was war das denn? Er hat mich weggedrückt!? Warum? Vielleicht macht er gerade was mit Mia? Dann störe ich lieber nicht und versuche es heute Abend nochmal.
Gegen 20 Uhr rufe ich ihn erneut an, dieses Mal drückt er mich nicht weg, aber es geht nur die Mailbox ran. Was ist denn nur los bei ihm? Hat er sein Handy verloren? Oder ist es ausgeschaltet? Ich gehe zu WhatsApp. Mittlerweile hat er meine Nachricht gelesen. Warum antwortet er nicht? Mit einem komischen Gefühl fange ich an zu tippen.
R: Łuki, alles okay bei dir? Du bist nicht ans Handy gegangen..ich liebe dich♥️ Schlaf schön
L: Nacht....
R: Was ist denn los?
L: Bin halt müde
R: Hattest heute wohl ein anstrengenden Tag?
L: Hm
Dan geht er offline. Irgendwas stimmt da nicht. Aber was? Wenn ich hier raus bin, muss ich das unbedingt herausfinden. So kenne ich ihn gar nicht. So abweisend, so kühl.
Dadurch, dass ich mir echt Gedanken mache, was mit Łukasz los ist, vergeht die Zeit bis Montag überhaupt nicht. Er meldet sich auch nicht bei mir, kommt nicht vorbei. Auf Anrufe reagiert er nicht und meine Nachrichten liest er nicht.
Als dann endlich Montag ist, verlasse ich das Krankenhaus und frage den Arzt nochmal, ob es doch möglich wäre am Wochenende zu spielen, was er überraschenderweise bejaht. Das ist doch schonmal super. Ich darf morgen sogar schon leicht trainieren. Zwar nur laufen, aber besser als nichts. Mit halbwegs guter Laune gehe ich nach Hause, um dort noch ein bisschen Ordnung zu machen. Morgen rede ich dann mit Łukasz. Am besten schreibe ich ihm das schon mal.
R: Łuki, ich bin wieder zu Hause. Ich würde morgen direkt nach dem Training mit dir reden wollen. Du weißt schon worüber. :)
L: Ich aber nicht. Will dich nicht aufhalten. Musst bestimmt noch was vorbereiten, wenn deine Eltern kommen
Woher weiß er das denn? Scheiße, das kann doch nicht wahr sein. Ist er deswegen so abweisend? Ich muss das morgen unbedingt rausfinden egal ob er will oder nicht. Bis ich ins Bett gehe überlege ich hin und her das irgendwie klären zu können. Spät in der Nacht schlafe ich dann ein.
Ich kann mich gar nicht motivieren, aufzustehen, aber ich muss. Mit einem komischen Gefühl stehe ich auf, mache mich fertig, esse eine Kleinigkeit und mache mich auf den Weg. Je näher ich dem Trainingsgelände komme, desto größer wird meine Nervosität. Oder ist das schon Angst?
Auf dem Parkplatz warte ich noch kurz und atme tief durch, bevor ich zur Kabine gehe. Dort werde ich von allen mit einem Lächeln begrüßt. Naja, von fast allen. Łukasz schaut mich kurz an, schnappt sich dann seine Flasche und geht nach draußen. Ich setze mich auf meinen Platz und fange an mich umzuziehen. Marcel setzt sich auf einmal neben mich. "Ist irgendwas zwischen euch?", fragt er vorsichtig. "Ich weiß nicht. Ich hoffe nicht.", sage ich leise.
Auf das Training konnte ich mich gar nicht konzentrieren. Deswegen bin ich auch der letzte, der fertig ist, da ich länger machen musste. In der Kabine ist keiner mehr, außer Łu. Er schaut mich kurz an und dann sofort wieder weg. "Man was ist denn mit dir los?", frage ich. "Das weißt du ganz genau Roman!", sagt er kühl. "Woher weißt du eigentlich, dass meine Eltern kommen?" "Ich war bei dir im Krankenhaus, aber du hast geschlafen. Dein Handy hat geklingelt und ich wollte nicht, dass du wach wirst. Dann habe ich gesehen, dass es dein Bruder ist und dachte, vielleicht ist es wichtig. Er hat mir dann gesagt, dass ich dir sagen soll, dass sie schon morgen kommen! Und jetzt sei ehrlich Roman. Warum konntest du mir nicht einfach sagen, dass sie kommen?", sagt er und ich höre die Enttäuschung in seiner Stimme. Ich stehe geschockt da, schaffe es einfach nichts zu sagen. "Weißt du Roman. Du hättest es mir doch sagen können. Ein einfaches "Hey Łuki, meine Eltern kommen und ich traue mich noch nicht es ihnen zu zeigen." hätte gereicht. Aber nein, du lügst mich an. Weißt du wie ich mich jetzt fühle? Total verarscht von dir. Woran liegt es, dass du es nicht willst? Ist es dir peinlich? Bin ich dir peinlich? Fühlst in Wahrheit doch nichts für mich und tust nur so, damit ich auf dem Platz funktioniere? Du kannst mir doch alles sagen!! Ich hätte es verstanden!", wird er immer lauter. Seine Stimme wird immer zittriger, Tränen laufen über seine Wangen.
"Łuki, bitte. Ich...", fange ich an, doch er unterbricht mich sofort. "Dein Łuki kannst du dir sparen. Viel Spaß mit deinen Eltern und deinem Bruder!", sagt er und wirft mir dann den Schlüsselanhänger, den ich ihm geschenkt habe, vor die Füße. Dann verlässt er die Kabine. Ich glaube nicht was gerade passiert ist.
Verdammt, was habe ich gemacht?
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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