Kapitel 53
(Łukasz)
Habt jetzt kein schlechtes Bild von mir. Normalerweise bin ich die Ruhe in Person, aber Marco hat es einfach übertrieben. Eigentlich jucken mich solche Sticheleien nicht. Das machen sie bei einem Spiel auch nicht. Aber als er Mia mit rein gezogen hat, da konnte ich nicht anders. Sie kann doch gar nichts dafür, dass ihre Eltern so krank sind.
Trotzdem quält mich jetzt ein schlechtes Gewissen, schließlich tut das dem Team nicht gut, wenn sich zwei so in der Wolle haben. Ich belasse es am besten einfach dabei und hoffe, dass Marco ein ähnlich schlechtes Gewissen hat. Aber wo denke ich hin, natürlich wird er das nicht haben. Und das Schlimmste ist, er schöpft Verdacht und hetzt die Jungs anscheinend auch noch auf. Dabei war gerade alles perfekt. Jetzt der nächste Rückschlag. Ich könnte ausrasten. Aber gerade das will er doch bezwecken und den Gefallen will ich ihm einfach nicht tun. Also wieder alles in mir anstauen, na super. Beim letzen Mal bin ich ja nur zusammengebrochen als ich alles raus gelassen habe. Oh man!
"Łu warte! Das wird schon wieder.", ruft Roman mir hinterher. Seufzend bleibe ich stehen, drehe mich aber nicht zu ihm um. "Hey, das ist gerade echt doof gelaufen. Aber Marco hat auch ganze Arbeit geleistet. Du kannst also nichts dafür. Jeder wäre so..." "...so ausgerastet? So handgreiflich geworden? So aggressiv gewesen? Ist es das was du sagen möchtest?", frage ich und schlage bei jedem Satz einmal gegen die Wand. "Łukasz hör auf! Ich verstehe deine Wut ja, aber das bringt es nicht! Merkst du nicht, dass es das ist was Marco will?", sagt er laut. "Weißt du was, lass mich einfach in Ruhe!", meine ich und gehe auf den Platz, ohne mich noch einmal umzudrehen.
Auf dem Platz schaut mich Marco mit einem fiesen Grinsen. Ich ignoriere es einfach und fange an meine Runden zu laufen. Immer wieder schaue ich zu den Torhütern rüber. Roman steht da wie ein Häufchen Elend, und alles wegen mir. Er wollte mir doch nur helfen. Ich bin so ein Idiot.
"Immerhin laufen kannst du noch!", meint Marco, der gerade an mir vorbei läuft. So ein Arsch. Der soll sehen wie ich laufen kann. Ich erhöhe mein Tempo und ziehe an ihm vorbei und beende die Runde mit einen ordentlichen Vorsprung. "Na da wollte es aber einer wissen.", sagt er und klopft mir auf die Schulter. "Pfoten weg!", zische ich ihn an. "Jetzt sei mal nicht so sensibel. Roman darf dich doch auch berühren.", meint er und verschränkt seine Arme vor der Brust. "Er ist auch nicht so ein Idiot wie du.", gebe ich trocken eine Antwort. So geht das noch das restliche Training. Meine Wut auf Marco wird immer größer, genauso mein schlechtes Gewissen Roman gegenüber.
Nachdem Training ist die Stimmung mehr als nur im Keller. Roman und ich würdigen uns nicht einen Blick und es zerreißt mich regelrecht. Ich kann es mir nicht mehr länger mit ansehen, ziehe mich schnell um und gehe aus der Kabine. Auf dem Parkplatz schaue ich lange in das Spiegelbild, was meine Rückscheibe zeigt. "Du bist so ein Idiot, ist dir das klar?", frage ich mein Spiegelbild. Am liebsten würde ich dem jetzt eine reinhauen, aber eine Bewegung neben mir hält mich davon ab. Mein Blick schnellt nach links, wo Roman an seinem Auto steht und seine Tasche in den Kofferraum wirft. Kurz schaut er zu mir rüber, bevor er mit gesenktem Kopf seinen Kofferraum schließt. Erst Stille, dann ein Seufzen von uns beiden. "Es tut mir leid!", sagen wir beide und kurz müssen wir schmunzeln. "Zwei Doofe, ein Gedanke.", meint Roman. "Naja, der Doofe bin ja wenn dann nur ich. Und ich bin eigentlich der Einzige, dem es leid tun müsste.", bringe ich es auf den Punkt. "Ach Łuki. Das war einfach alles scheiße. Vor allem Marco. Aber von ihm lassen wir uns doch nichts kaputt machen, oder? Wir wissen doch was hier drinnen abgeht.", sagt er und tippt auf sein Herz. Ich nicke sofort und lächel ihn an. "Hast du was dagegen, wenn ich noch mit zu dir komme?" "Das du dich traust, dass zu fragen. Also Roman, natürlich habe ich nichts dagegen.", sage ich sofort. Er grinst mich an und springt in sein Auto. Ich warte auch nicht länger, und starte wenige Sekunden später den Motor.
Bei mir zu Hause setzen wir uns sofort auf die Couch, wobei wir eher liegen als sitzen. "Übrigens weiß ich jetzt, was du bist.", bricht Roman auf einmal die Stille. "Wie, was ich bin?", frage ich verwirrt. "Na, wenn ich angeblich der Hübsche bin..." "Nicht nur angeblich. Das ist ein Fakt!", unterbreche ich ihn sofort, was ihn zum grinsen bringt. "Okay, wenn ich der Hübsche bin, dann bist du der Süße.", sagt Roman. "Süß? Ich?" "Ja natürlich du, wer sonst?", fängt er jetzt an zu lachen. Ich spüre wie ich rot werde, was ihn nur noch mehr zum Lachen bringt. "Lach nicht. Das ist nicht witzig.", fange ich an zu schmollen. "Aber süß. Und genau deswegen bist du auch mein Süßer.", schmunzelt Roman. Lächelnd schaue ich an und er kommt mir langsam näher. Es dauer nicht lange, da liegen seine Lippen auf meinen und alles was heute passiert ist, ist wie vergessen. Es fühlt sich einfach zu gut an, um es wegen einem dämlichen Jungen wie Marco kaputt zu machen. "Wir schaffen das. Zusammen.", haucht Roman an meine Lippen, bevor er sie wieder auf meine legt. Ich drücke ihn fest an mich, er ist einfach meins und daran wird sich nichts ändern.
Nur leider war das heute nicht die letze Aktion von Marco.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro