Kapitel 39
(Roman)
"Man Roman. Ich meinte das dich nicht so, wie es bei ihr ankam.", sagt Łu und schaut mich verzweifelt an. "Das weiß ich doch. Bleib ruhig, sie wird sich schon noch beruhigen.", versuche ich ihn, und mich selbst auch, zu überzeugen. "Kannst du ihr hinterher gehen? Bitte Roman, ich hab Angst, dass sie was dummes macht.", bittet er mich und in seinen Augen bilden sich Tränen. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn und streiche durch seine Haare. "Ganz ruhig. Ich mach das. Das wird alles, mach dir keine Sorgen.", meine ich ruhig und verlasse, während ich meine Jacke anziehe das Zimmer.
Lange muss ich nicht suchen, da sie nicht weit vom Krankenhaus entfernt auf einer Parkbank sitzt. Vorsichtig schleiche ich mich von hinten heran. "Mia? Du hast da was völlig falsch verstanden.", sage ich ruhig. "Was gibt es da denn falsch zu verstehen? Weißt du wie sich das angefühlt hat, hören zu müssen, dass ein Freund mir gut tun würde und sich besser um mich kümmern könnte, als Łu! Als mein Vater!", erzählt sie mir mit zittriger Stimme. "Mia, er ist nicht dein Vater.", bleibe ich ruhig. Sie schaut mich mit großen Augen an und fängt dann an zu weinen. "Ich weiß, und es ist schrecklich, dass es nicht so ist!", weint sie.
Oh man, das war nicht die beste Idee, sowas zu sagen. "Also er ist noch nicht dein Vater. Er möchte es doch genauso wie du.", versuche ich diesen Fail wieder gerade zu biegen, "Er würde alles für dich tun. Er würde sogar mit mir Schluss machen für dich." Okay, mit der Aussage habe ich es jetzt komplett verhauen. Sie weint noch mehr. "Ich mache ihm sein Leben kaputt. Er soll sich nicht zwischen uns entscheiden. Er soll mit dir glücklich werden. Ist wahrscheinlich auch besser, wenn ich gehe. Dann musst du dich nicht auch weiter mit mir abgeben.", schluchzt sie und kommt aus ihrem Heulkrampf nicht mehr raus. "Das ist doch Blödsinn und das weißt du auch.", sage ich ruhig, dich Mia springt nur von der Bank auf. "Würdest du mich akzeptieren? Würdest du mich als dein zukünftiges Kind denn akzeptieren?", fragt sie und schaut mich mit ihren verweinten Augen an. Ich sage gar nichts. Ich kann nichts sagen. Diese Frage kam so plötzlich. "Dein Schweigen reicht mir als Antwort. Ich gehe jetzt besser.", meint sie niedergeschlagen. Bevor ich reagieren kann, hat sie sich schon umgedreht und mit hängenden Schultern losgegangen.
Was war das gerade? Warum konnte ich nicht einfach ja sagen. Natürlich würde ich sie akzeptieren. Das mach ich jetzt doch auch schon. Ich greife nach meinem Handy und schreibe Mia eine Nachricht. Sie ist online, ich hoffe sie ignoriert meine Nachricht nicht.
R: Mia, bitte! Natürlich akzeptiere ich dich. Das habe ich schon lange. Komm bitte in einer halben Stunde zum Jugendamt. Ich bitte dich!
M: Okay
Was soll mir dieses "Okay" jetzt sagen? Ist es nur eine Bestätigung, dass sie kommt? Oder ist es eine zur Kenntnisnahme, dass ich sie akzeptiere? Ich werde daraus nicht schlau, aber das muss ich erstmal auch nicht. Ich muss mich jetzt auf den Weg zum Jugendamt machen.
Davor warte ich auf Mia, die auf die Minute pünktlich vorm Jugendamt auftaucht. "Und jetzt?", fragt sie unsicher. "Jetzt kümmern wir uns um Łu?", zwinker ich ihr zu und ziehe sie in das Gebäude. Dort werden wir von einer Frau Richter in Empfang genommen. "Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?", fragt sie und schaut mich an. "Nun ja, hier hätte jemand eine Frage. Beziehungsweise möchte ein paar Informationen.", sage ich und deute mit einem Blick auf Mia. "Na dann komm mal mit.", meint Frau Richter, doch Mia zögert. "Kommst du mit?", fragt sie mich leise. "Wenn du das möchtest, klar.", meine ich und zu dritt gehen wir in einen Raum. Frau Richter setzt sich hinter ihren Schreibtisch und schaut Mia erwartungsvoll an. "Also, was möchtest du denn wissen?" "Ich wollte fragen, ob jemand das Sorgerecht für mich übernehmen kann?", sagt Mia leise und unsicher. "Aha. Und wer hat aktuell das Sorgerecht für dich?", möchte Frau Richter wissen. "Na meine Eltern.", beantwortet sie die Frage und senkt den Kopf. Dann gibt sie ihre persönlichen Angaben und die ihrer Eltern. Frau Richter schaut auf den Monitor und fängt auf einmal kurz an zu grinsen. "Du kommst also aus Sachsen. Das ist ja ein ganz schönes Stückchen weg von hier.", meint sie. Dann tippt sie für ein paar Minuten auf der Tastatur herum, bevor sie sich nach hinten lehnt. "Also Mia, ich kann da jetzt gar nichts machen. Ich muss erst Informationen über den Status bei deinem verantwortlichen Jugendamt erhalten, bevor ich mir ein Urteil erlauben kann.", sagt sie dann und verabschiedet uns dann. Draußen vor dem Jugendamt geht mir dieses plötzliche Grinsen immer noch nicht aus dem Kopf. Was war das?
"Ich würde gerne zu Łu.", meint Mia dann. "Kein Problem. Auf geht's.", lächel ich sie an und zusammen gehen wir zum Auto. Auf der Fahrt herrscht Schweigen. Erst als wir auf dem Parkplatz stehen, spricht Mia wieder. "Kann das erstmal unter uns bleiben. Ich will nicht, dass Łukasz sich falsche Hoffnungen macht.", sagt sie leise. Ich nicke und steige aus dem Auto.
Vor Łukasz seinem Zimmer, zögert Mia kurz, bevor sie es vorsichtig hinein geht. Als Łu sie sieht, sitzt er sofort kerzengerade im Bett und breitet seine Arme aus. Mia fällt ihm um den Hals und eigentlich sieht es so süß aus, wenn der Hintergrund ein anderer wäre. "Es tut mir leid Mia. Ich hätte das so nicht sagen sollen." "Nein mir tut es leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen.", sagt sie leise und die beiden klammern sich regelrecht aneinander. Ich beobachte das mit etwas Abstand und einem Schmunzeln. Das könnte meine Familie sein.
Wow...einfach nur wow!
Das ist das Kapitel von gestern! Ich war gestern krank, deswegen habe ich es nicht geschafft.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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